Heute hat mich die Biotane Schlepp wieder genervt, wenn die über trockenes Laub schleift, gibt es immer ein Quitschkonzert und das sind nur die Frequenzen, die ich höre, wer weiß was Pepe noch ertragen muss.
Du hast ja hier schon umfassende großartige Tipps bekommen.
Ich würde so vorgehen:
1) Erste Zeit wickeln, das reduziert enorm das Unfallrisiko, weil es fast keine Impulsspitzen mehr gibt. In dieser Phase gewissenhaft die Kommandos „Stopp“ und „Langsam“ aufbauen.
2) Jetzt schleppen lassen, das ist einfach stressfreier für Hund und Mensch. Es ist natürlich deutlich riskanter und die Impulsenergie beim Reinbrettern mit Anlauf sollte man nie unterschätzen. Während des gesamten Spaziergangs bitte sich immer fragen, was passieren würde, wenn er genau jetzt losrennt?
Dann merkst du schnell: ups, ich halte die Schlaufe nur mit zwei Fingern, oder ups, die Schleppschlaufe um mich herum und würde mich umreißen, ups, die Schlepp hängt zwischen den Beinen des Hundes, ups…
Ich weiß, zum Rauftreten gibt es geteilte Meinungen, aber wenn du das übst, kann es eine große Hilfe sein, Energiespitzen zu kappen oder den Hund gar ganz zu stoppen. Immer nur mit einem Bein drauf und zwar so, dass du nicht umfällst wenn das Bein weggezogen würde. Wenn du sportlich bist, hilft es auch sehr, wenn du mitrennst im Falle des Falles. Auch das verringert die Impulskraft. Und der Ruckdämpfer wurde ja schon angesprochen.
3) Wenn du dir sicher bist, dass der Hund nicht abhaut (weil zB. eine gute Übersicht besteht und dein Hund kein besonderes Erregungslevel zeigt), die Schlepp immer wieder loslassen (bitte immer nur mit Tracker), der Hund darf es merken, soll aber genauso weiterlaufen wie bisher.
4) Wenn das klappt, kannst du immer wieder -wie oben- etappenweise die Schlepp ganz abmachen. Auch dann sollte sich am Lauf des Hundes und des Radius nichts ändern.
Die allerallerallerwichtigste Regel, immer im Hinterkopf haben, wenn dein Hund einen Jagderfolg hat, fängst du bei weniger als Null von vorne an.
Bei Pepe habe ich das zwei Jahre durchgezogen und nun ist er in der Lage weite Strecken sicher ohne Leine zu laufen, aber auch wenn das nicht ginge, mit Schlepp können die Spaziergänge auch sehr entspannt sein.
Ich gehe seit Jahren regelmäßig mit zwei 25kg Hunden an 10m Schleppleinen und das funktioniert einwandfrei mit meinem Gespann. Da muss man natürlich nochmal viel mehr aufpassen, nämlich dann auch noch auf die Gefährdung des jeweils anderen Hundes. Es ist aber auch spannend zu beobachten, wie geschickt die Hunde vieles selbst händeln, wie sie wissen, wie sie die Leine zwischen den Beinen herausbekommen, wann sie drüber oder drunter müssen bei der Schlepp des anderen, sie springen über Schlaufen und wissen genau vorausschauend wie sich die dynamische Leinenkonstellation verändert und reagieren entsprechend etc.
Viel Erfolg, eine Schleppleine ist ein großartiges Tool.