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Marita
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zuletzt 29. März

Komsequentes Durchsetzten vs. Kompromisse eingehen

Aufgrund eines anderen Threads hat sich mir folgende Frage gestellt: Wie handhabt ihr die Konsequente Durchsetzung von euch gegebenen Signalen und wo "lässt ihr vielleicht mit euch reden" und geht Kompromisse ein? Als Beispiel: - sage ich Platz und der Hund setzt sich nur ist das in Ordnung - Rückruf ist verbindlich und der Hund muss ohne sofort und ohne Umwege zu einem zurück kommen Bin gespannt auf eure Handhabungen😊
 
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Sebbi
24. März 16:44
Warum wäre das schlecht, wenn dein Hund sich in eine Pfütze setzt? Wenn er es freiwillig macht, sogar ohne dass du sitzt sagst (weil er schon gelernt hat, dass auf das stopp i.d.R. sein sitz folgt), dann ist es für deinen Hund ja anscheinend kein Problem. Also warum sollte es dann für dich ein Problem sein? Weil er nass und dreckig wird? Er sitzt ja dann keine Ewigkeit in der Pfütze, sodass es evtl. nicht gut wäre. Also sehe ich da keinen Grund, warum das schlimm sein sollte.
Welches Kommando folgt, hängt davon ab was ich gerade mache.
Wenn ich nicht da hin will, wo er gerade ist, dann folgt eher „zu mir“. Komm, wenn ich möchte, dass er bei Gelegenheit zu mir kommt. Go, wenn er weitergehen soll.
Sitz oder Platz, wenn er bleiben soll, bis ich da bin und auflöse.

Auch wenns vom Thema abweicht:
Ich weiß schon worauf du hinaus willst.
In Pfützen geht er aber nur, wenn ein Spielpartner dabei ist. Ansonsten geht er lieber ignorant an ihnen vorbei.
Wenn ich jetzt sagen würde, es ist mir egal, wenn er ein Schlammbad nimmt, würde ich aber lügen.
Gerade zur aktuellen Jahreszeit. Es gibt HH die Wickeln ihre Hunde in Wintermäntel trotz Unterwolle.
Er ist zwar kein Weichei, aber ich hatte schon einem Hund mit Blasenentzündung. So von wegen Bach baden☝🏽
Deshalb find ich auch ein bewegungsloses „Sitz“ in einer kalten Pfütze eher schikanös, als zielführend.

Wieder zum Thema:
Er ist ein Border Collie, also kein Dummkopf.
Seine Intelligenz kommt aber nicht nur explizit beim Trainieren zum Vorschein. Er nutzt sie auch um mich an der Nase herumzuführen.
Stopp heißt Stopp. Nicht Sitz, nicht Platz, nicht Turn, nicht go, sondern einfach nur Stop☝🏽

Ansonsten gilt:
Ich hab Spaß wenn er Spaß hat. Wenn er in einen Fluß oder See springen will und es nicht gerade ziemlich kalt ist, soll er es machen.
Ein Schlammbad fünf Minuten bevor wir am Auto sind, No👎🏼
 
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Sebbi
24. März 16:57
Ich gehe keine Kompromisse ein und Rückruf ist Rückruf! Auch Sitz und Platz müssen befolgt werden. Natürlich komme ich nicht auf die Idee bei strömendem Regen meinen Hund auf der nassen Wiese Platz machen zu lassen, denn er läuft nicht mal durch eine Pfütze und wird sich dann auch in diesem Moment maximal hinsetzen. Also gibt es das Kommando Sitz! Wenn man Befehle erteilt muss man auch konsequent sein, allerdings sollte man sich vorher überlegen ob der Befehl in diesem Moment sinnvoll ist. Wenn ich schon weiß dass mein Hund den Befehl nicht ausführen wird, werde ich diesen Befehl oder die Ansage nicht machen. Die Kommandos die wir für die begleitprüfung brauchen müssen ohnehin konsequent verfolgt werden.
Recht hast du.
Gerade damit denke ich an die vielen HH die nur ein Kommando kennen. Den Namen.
Frisst der Hund Kacke oder was - NAME
Rennt der Hund einem Hasen hinterher - NAME
Löst der Hund ein Kommando selbstständig auf - Name
Sie erhoffen sich also telepathische Fähigkeiten von ihrem Vierbeiner.
Oder
Der Hund rennt los, weil er einen anderen Hund zum Spielen erspäht hat:
Name - hier, Name - hier,
NAME KOMMsT DU JETZT HER?
NAME HIER usw.
Vielleicht kommt er ja nach den 25. mal rufen doch?

Wenn ich unsicher bin dann gebe ich kein Kommando.
 
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Carola
24. März 17:14
Recht hast du. Gerade damit denke ich an die vielen HH die nur ein Kommando kennen. Den Namen. Frisst der Hund Kacke oder was - NAME Rennt der Hund einem Hasen hinterher - NAME Löst der Hund ein Kommando selbstständig auf - Name Sie erhoffen sich also telepathische Fähigkeiten von ihrem Vierbeiner. Oder Der Hund rennt los, weil er einen anderen Hund zum Spielen erspäht hat: Name - hier, Name - hier, NAME KOMMsT DU JETZT HER? NAME HIER usw. Vielleicht kommt er ja nach den 25. mal rufen doch? Wenn ich unsicher bin dann gebe ich kein Kommando.
Tatsächlich benutze ich auch meist Name und Kommando weil ich zwei Hunde habe und sie dann wissen wer gemeint ist. Sie haben zwar eine gute Beobachtungsgabe aber keine telepathischen Fähigkeiten😂
Und ja ich übe das tatsächlich konsequent und täglich. Natürlich gibt es auch ansagen die nicht so streng sind: wenn ich sage komm mal her dann dürfen Sie sich auch Zeit lassen und irgendwann bei mir ankommen. Kommt aber der Rückruf dann haben sie auf der Stelle diesen Befehl zu befolgen.
Gerade am Anfang sollte man Befehle natürlich nur dann geben wenn man sicher sein kann dass der Hund ihn auch ausführt.
Und es ist ja auch nicht so dass man auf einem Spaziergang den Hund ständig herumkommandiert aber Befehl ist Befehl!
Ich gebe ja auch zu das ist ein Stück Faulheit bei mir ist denn das Leben mit einem gut erzogenen Hund der hört ist wesentlich einfacher und man kann ihn fast überall hin mitnehmen.
 
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Sonja
24. März 18:40
Es kommt bei mir ehrlich gesagt drauf an wie wichtig das Kommando für mich ist. Bei Sitz/ Platz bin ich bestimmt nicht immer Konsequent ,ich muss aber ehrlich sein das diese Kommandos bei mir eher selten sind . Zum Beispiel erwarte ich nicht das mein Hund sich an der Strasse hinsetzt , er muss warten ob er dabei sitzt oder steht ist mir egal . Der Rückruf muss dagegen sitzen da bin ich sehr Konsequent.
Es muss jeder selber entscheiden, wie und wo der Gehorsam ausgeführt wird.

Ich hatte vor Minou einen großen Rumänen mit Handicap.
Da seine linke Fessel nicht schon einige Jahreausgekugelt war, aber eine OP keinen Nutzen gebracht hätte, wurde das Bein in Ruhe gelassen.
Für ihn war es angenehmer zu stehen. Sitz ging auch, wenn es nicht nur kurz war, Platz war nur beim Schlafen angesagt.
Da wäre es nicht gut gewesen, irgend etwas in der Art zu fordern, da es viel zu anstrengend war um wieder hoch zu kommen.
Da war Stop und Fuß angesagt.
 
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Lena
24. März 20:22
Tatsächlich benutze ich auch meist Name und Kommando weil ich zwei Hunde habe und sie dann wissen wer gemeint ist. Sie haben zwar eine gute Beobachtungsgabe aber keine telepathischen Fähigkeiten😂 Und ja ich übe das tatsächlich konsequent und täglich. Natürlich gibt es auch ansagen die nicht so streng sind: wenn ich sage komm mal her dann dürfen Sie sich auch Zeit lassen und irgendwann bei mir ankommen. Kommt aber der Rückruf dann haben sie auf der Stelle diesen Befehl zu befolgen. Gerade am Anfang sollte man Befehle natürlich nur dann geben wenn man sicher sein kann dass der Hund ihn auch ausführt. Und es ist ja auch nicht so dass man auf einem Spaziergang den Hund ständig herumkommandiert aber Befehl ist Befehl! Ich gebe ja auch zu das ist ein Stück Faulheit bei mir ist denn das Leben mit einem gut erzogenen Hund der hört ist wesentlich einfacher und man kann ihn fast überall hin mitnehmen.
Name und Kommando ist aber ja was anderes als für alles nur den Namen zu nutzen. Bei Mehrhundehaltung ist es ja sinnvoll den Namen vornedran zu setzen, wie du ja sagst, damit sie wissen wer gemeint ist. So kenne ich das auch.
 
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Lena
24. März 20:29
Welches Kommando folgt, hängt davon ab was ich gerade mache. Wenn ich nicht da hin will, wo er gerade ist, dann folgt eher „zu mir“. Komm, wenn ich möchte, dass er bei Gelegenheit zu mir kommt. Go, wenn er weitergehen soll. Sitz oder Platz, wenn er bleiben soll, bis ich da bin und auflöse. Auch wenns vom Thema abweicht: Ich weiß schon worauf du hinaus willst. In Pfützen geht er aber nur, wenn ein Spielpartner dabei ist. Ansonsten geht er lieber ignorant an ihnen vorbei. Wenn ich jetzt sagen würde, es ist mir egal, wenn er ein Schlammbad nimmt, würde ich aber lügen. Gerade zur aktuellen Jahreszeit. Es gibt HH die Wickeln ihre Hunde in Wintermäntel trotz Unterwolle. Er ist zwar kein Weichei, aber ich hatte schon einem Hund mit Blasenentzündung. So von wegen Bach baden☝🏽 Deshalb find ich auch ein bewegungsloses „Sitz“ in einer kalten Pfütze eher schikanös, als zielführend. Wieder zum Thema: Er ist ein Border Collie, also kein Dummkopf. Seine Intelligenz kommt aber nicht nur explizit beim Trainieren zum Vorschein. Er nutzt sie auch um mich an der Nase herumzuführen. Stopp heißt Stopp. Nicht Sitz, nicht Platz, nicht Turn, nicht go, sondern einfach nur Stop☝🏽 Ansonsten gilt: Ich hab Spaß wenn er Spaß hat. Wenn er in einen Fluß oder See springen will und es nicht gerade ziemlich kalt ist, soll er es machen. Ein Schlammbad fünf Minuten bevor wir am Auto sind, No👎🏼
Achso. Es klang eher so, als würdest du fast immer ein sitz hinterher verlangen und als wäre das auch dein Ziel für die Zukunft, dass er sich dann immer setzen soll.
Wenn du das aber gar nicht immer haben willst, dann würde ich es auch nicht einfach akzeptieren, dass er sich von selbst setzt, bevor du was sagst.

Und von einem kurzen Moment in einer Pfütze sitzen bekommt man dann ja nicht gleich ne Blasenentzündung.. beim Baden in kaltem Wasser eventuell, aber eigentlich nicht durch eine Pfütze, wenn’s nicht grad ne Ewigkeit ist.

Ich finde übrigens nicht, dass es vom Thema abweicht.
Es geht doch darum ob es in dem Fall Sinn macht etwas durchzusetzen oder eben nicht.

Wenn er ohne Spielpartner eh um Pfützen herum geht, dann sollte es ja nicht all zu oft vorkommen, dass du ihn genau in einer Pfütze stoppst (und er sich dann da rein setzt)…
Deshalb würd ich mir über diese seltenen Ausnahmefälle keine all zu großen Gedanken machen ehrlich gesagt.
 
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Ronja
24. März 21:00
Ich habe keine Kommandos, wie viele andere hier schreiben. Ich bin keine Befehlshaberin oder so.

Stattdessen kommuniziere ich mit meinem Hund und natürlich gehe ich da Kompromisse ein. Das tut sie ausserdem auch, wenn auch nicht „überlegt“. Aber wenn es mir nicht gut geht, dann mache ich vielleicht eine kürzere Runde und sie läuft an der Leine (sie ist sensibel auf meinen Zustand). Da muss sie den Kompromiss eingehen. Wenn sie einen schlechten Tag hat, gehe ich den Kompromiss ein.

Es gibt fast nichts, was ich „perfekt“ möchte. Rückruf heisst, komm zu mir. Tempo ist mir egal, solange sie innerhalb kurzer Zeit kommt und nicht noch grosse Umwege macht. Wenn sie aber lieber zuerst zurück auf den Weg will, anstatt durch die Wiese zu laufen, ist mit der Umweg egal.

Alles andere machen wir spielerisch. Ob sie nun etwas vor oder hinter mir läuft, ist mir egal. Ob sie die Seite vor oder hinter mir wechselt, ist mir egal. Ob sie sich hinsetzt oder nicht beim Anleinen, ist mir egal. Ob sie nun eine Pfote aus dem Bettchen hängen hat oder nicht, ist mir egal. Und so weiter.
Sie ist kein Sklave, sie ist mein Familienmitglied. Wir sind auch froh, nicht alles immer korrekt machen zu müssen. Wenn mir dann mal was wichtig ist, dann zeige ich ihr das und schon ist es gelöst. Also Beispiel: Sie soll die Seite vorne durch wechseln, weil ich einen Rucksack anhabe und die Leine nicht gut hinten durchnehmen kann. Dann zeige ich eben mit der Hand, wo sie bitte durchlaufen soll. Ich kommuniziere.

Und ja, sie versteht es. Sie ist eigenwillig und tut nichts, was sie unsinnig findet. Wir haben viel gemeinsam gearbeitet und so klappt es. Sie muss keine perfekten Kommandos ausführen und wir sind beide entspannt. Und ja, sie hört sehr gut. Gerade kürzlich lief ein Reh über die Wiese, hat sie angeschaut, ich habe sie schauen lassen und sie hat sich umgedreht danach. Vor zwei Jahren undenkbar gewesen.

Ich habe aber auch Fragen (magst du…?) und da weiss sie, dass sie vollkommen entscheidet. Bei allem anderen weiss sie, dass ich es gerne möchte, aber mir ist eben egal, wie genau sie es ausführt.

Ausnahme:
Physioübungen werden korrekt durchgeführt, da geht es aber eben auch um die Gesundheit. Aber auch da zeige ich es ihr dann eben sehr genau.
 
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Sina
24. März 21:18
Ich habe keine Kommandos, wie viele andere hier schreiben. Ich bin keine Befehlshaberin oder so. Stattdessen kommuniziere ich mit meinem Hund und natürlich gehe ich da Kompromisse ein. Das tut sie ausserdem auch, wenn auch nicht „überlegt“. Aber wenn es mir nicht gut geht, dann mache ich vielleicht eine kürzere Runde und sie läuft an der Leine (sie ist sensibel auf meinen Zustand). Da muss sie den Kompromiss eingehen. Wenn sie einen schlechten Tag hat, gehe ich den Kompromiss ein. Es gibt fast nichts, was ich „perfekt“ möchte. Rückruf heisst, komm zu mir. Tempo ist mir egal, solange sie innerhalb kurzer Zeit kommt und nicht noch grosse Umwege macht. Wenn sie aber lieber zuerst zurück auf den Weg will, anstatt durch die Wiese zu laufen, ist mit der Umweg egal. Alles andere machen wir spielerisch. Ob sie nun etwas vor oder hinter mir läuft, ist mir egal. Ob sie die Seite vor oder hinter mir wechselt, ist mir egal. Ob sie sich hinsetzt oder nicht beim Anleinen, ist mir egal. Ob sie nun eine Pfote aus dem Bettchen hängen hat oder nicht, ist mir egal. Und so weiter. Sie ist kein Sklave, sie ist mein Familienmitglied. Wir sind auch froh, nicht alles immer korrekt machen zu müssen. Wenn mir dann mal was wichtig ist, dann zeige ich ihr das und schon ist es gelöst. Also Beispiel: Sie soll die Seite vorne durch wechseln, weil ich einen Rucksack anhabe und die Leine nicht gut hinten durchnehmen kann. Dann zeige ich eben mit der Hand, wo sie bitte durchlaufen soll. Ich kommuniziere. Und ja, sie versteht es. Sie ist eigenwillig und tut nichts, was sie unsinnig findet. Wir haben viel gemeinsam gearbeitet und so klappt es. Sie muss keine perfekten Kommandos ausführen und wir sind beide entspannt. Und ja, sie hört sehr gut. Gerade kürzlich lief ein Reh über die Wiese, hat sie angeschaut, ich habe sie schauen lassen und sie hat sich umgedreht danach. Vor zwei Jahren undenkbar gewesen. Ich habe aber auch Fragen (magst du…?) und da weiss sie, dass sie vollkommen entscheidet. Bei allem anderen weiss sie, dass ich es gerne möchte, aber mir ist eben egal, wie genau sie es ausführt. Ausnahme: Physioübungen werden korrekt durchgeführt, da geht es aber eben auch um die Gesundheit. Aber auch da zeige ich es ihr dann eben sehr genau.
Finde ich toll, wie du das machst 👍 jeder sollte sich fragen, ob ein bisschen mehr von dieser Einstellung nicht schaden könnte
 
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Lena
24. März 21:19
Ich habe keine Kommandos, wie viele andere hier schreiben. Ich bin keine Befehlshaberin oder so. Stattdessen kommuniziere ich mit meinem Hund und natürlich gehe ich da Kompromisse ein. Das tut sie ausserdem auch, wenn auch nicht „überlegt“. Aber wenn es mir nicht gut geht, dann mache ich vielleicht eine kürzere Runde und sie läuft an der Leine (sie ist sensibel auf meinen Zustand). Da muss sie den Kompromiss eingehen. Wenn sie einen schlechten Tag hat, gehe ich den Kompromiss ein. Es gibt fast nichts, was ich „perfekt“ möchte. Rückruf heisst, komm zu mir. Tempo ist mir egal, solange sie innerhalb kurzer Zeit kommt und nicht noch grosse Umwege macht. Wenn sie aber lieber zuerst zurück auf den Weg will, anstatt durch die Wiese zu laufen, ist mit der Umweg egal. Alles andere machen wir spielerisch. Ob sie nun etwas vor oder hinter mir läuft, ist mir egal. Ob sie die Seite vor oder hinter mir wechselt, ist mir egal. Ob sie sich hinsetzt oder nicht beim Anleinen, ist mir egal. Ob sie nun eine Pfote aus dem Bettchen hängen hat oder nicht, ist mir egal. Und so weiter. Sie ist kein Sklave, sie ist mein Familienmitglied. Wir sind auch froh, nicht alles immer korrekt machen zu müssen. Wenn mir dann mal was wichtig ist, dann zeige ich ihr das und schon ist es gelöst. Also Beispiel: Sie soll die Seite vorne durch wechseln, weil ich einen Rucksack anhabe und die Leine nicht gut hinten durchnehmen kann. Dann zeige ich eben mit der Hand, wo sie bitte durchlaufen soll. Ich kommuniziere. Und ja, sie versteht es. Sie ist eigenwillig und tut nichts, was sie unsinnig findet. Wir haben viel gemeinsam gearbeitet und so klappt es. Sie muss keine perfekten Kommandos ausführen und wir sind beide entspannt. Und ja, sie hört sehr gut. Gerade kürzlich lief ein Reh über die Wiese, hat sie angeschaut, ich habe sie schauen lassen und sie hat sich umgedreht danach. Vor zwei Jahren undenkbar gewesen. Ich habe aber auch Fragen (magst du…?) und da weiss sie, dass sie vollkommen entscheidet. Bei allem anderen weiss sie, dass ich es gerne möchte, aber mir ist eben egal, wie genau sie es ausführt. Ausnahme: Physioübungen werden korrekt durchgeführt, da geht es aber eben auch um die Gesundheit. Aber auch da zeige ich es ihr dann eben sehr genau.
Und wenn du ihr z.B. anzeigst, dass sie vor dir die Seite wechseln soll (um bei deinem Beispiel zu bleiben) und sie das dann aber nicht macht und z.B. trotzdem hinter dir lang gehen will? Was machst du dann?
Ich nehme mal an, du willst schon, dass das dann verbindlich klappt, oder nicht?

Und wenn du deinem Hund z.B. nicht beibringen möchtest, dass er sich beim anleinen hinsetzt, dann musst du das ja nicht.
Es geht hier ja nicht darum welche und wie viele Kommandos man sinnvoll findet oder nicht. Sondern darum ob man Kommandos immer konsequent durchsetzt, wenn man sie gegeben hat, oder ob man dabei Kompromisse eingeht.
Und beim anleinen gibst du eben kein Kommando. Muss ja auch nicht.
Du hast einfach viele Situationen wo es dir egal ist was oder wie dein Hund etwas macht. Also hast du eher weniger Kommandos im Alltag.
Ist ja auch in Ordnung, kann ja jeder machen wie es für denjenigen und den Hund passt.

Bei deinen Beispiel mit der Pfote, die aus dem Bettchen hängt, dazu kann ich nur sagen, dass es darauf ankommt wie man es dem Hund beibringt. Wenn ich möchte, dass der gesamte Hund im Körbchen bleibt, dann muss ich es so beibringen und dann kann ich später entscheiden wie konsequent ich das dann durchsetze oder ob ich auch mal ein Auge zudrücke, wenn z.B. die Pfote raus hängt.
Bei mir ist es aber z.B. so, dass die Pfote ruhig draußen sein darf. So exakt ist is eure Grenze da nicht. Aber wenn ich ihn auf seinen Platz schicke, dann hat er da hinzugehen! Das setze ich konsequent durch! Immer! Also nur weil die Pfote da raus hängt, heißt das nicht, dass ich nicht konsequent dabei bin. Weil ich es ihm eben so beigebracht hab, dass er das so machen darf. Da ist die Regel/Grenze eben etwas weicher und nicht knallhart sag ich mal. Aber das Kommando hat er trotzdem konsequent auszuführen!

Wenn ich bei Platz ein perfektes Begleithunde-Platz möchte, gerade sitzen und so, dann muss ich das so beibringen. Nur weil ich aber ein seitliches Liegen dulde und es beim Aufbau zulasse, heißt das ja nicht, dass ich nicht konsequent bin. So wie ich es beibringen möchte, bringe ich es bei. Und so verlange ich es später dann auch. Und das konsequent. Also immer wenn ich es sage, muss es auch ausgeführt werden.

Bei der Konsequenz (in dem Zusammenhang des Threads hier) geht’s ja darum ob ich es durchsetze, wenn ich das Kommando gesagt habe.
Nicht wie genau oder „perfekt“ das Kommando beigebracht und dann verlangt wird.

Wie oft man allgemein überhaupt ein Kommando verlangt ist nochmal n bissl n anderes Thema.
Aber viele hier sagen ja, dass sie eben gar nicht erst so viel verlangen, vor allem nix was unnötig ist oder der Hund nicht leisten kann. Wenn sie aber ein Kommando geben, dann soll dieses auch ausgeführt werden und das wird ggf. auch konsequent durchgesetzt (wie genau das dann aussieht und wie man das macht ist denke ich sehr unterschiedlich, je nach Hund, „Trainingsphilosophie“ und Situation). Denn es hat dann ja meist einen guten Grund, warum man das Kommando gibt.


Ich versuche auch drauf zu achten nur Kommandos zu geben, die sinnvoll und nötig sind und die mein Hund leisten kann. Klappt leider noch nicht immer. Wenn ich’s verbockt hab, dann bin ich auch mal inkonsequent. Aber ansonsten setze ich Kommandos durch und verlange, dass sie ausgeführt werden, so wie ich es beigebracht hab.
(Ist bei mir alles ziemlich ähnlich wie Maria es bei ihrem Dante beschrieben hat)
 
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Lena
24. März 21:29
Finde ich toll, wie du das machst 👍 jeder sollte sich fragen, ob ein bisschen mehr von dieser Einstellung nicht schaden könnte
Das ist doch eigentlich gar nicht so anders als das was viele hier schon geschrieben haben: nur wenige und vor allem nur sinnvolle/notwendige Kommandos geben. Ansonsten viele Freiheiten, sag ich mal.
Aber wenn’s n Grund für ein Kommando gibt, dann wird eins gegeben.
Ob man es jetzt Kommando oder Befehl nennt oder lieber „ein Handzeichen, mit dem man mit dem Hund kommuniziert“, das spielt ja keine Rolle. Es ist und bleibt eine Aufforderung an den Hund etwas Bestimmtes zu tun, also ein Kommando/Befehl.
Und bei allem anderen, wo kein striktes Kommando nötig ist, da kann man flexibler sein und entweder gar kein Kommando geben, wenn’s nicht nötig ist in dem Moment.
Oder etwas (ein Kommando) sagen, was aber Spielraum für den Hund lässt (z.B. Seitenwechsel, aber egal ob vorne oder hinten entlang).
Das haben ja auch schon viele hier geschrieben, dass sie solche „aufgeweichten“ Kommandos haben. (oder z.B. „leg dich hin“ wo der Hund sich aber auch nur setzen kann, wenn er grad nicht liegen möchte, anders als bei „Platz“ wo er sich wirklich hinlegen soll)