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Celine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 104
zuletzt 20. Okt.

Kommunikation unter "Hundefreunden"

Guten Morgen ihr lieben, inwieweit lasst ihr eure Hunde mit Hundekumpels kommunizieren? Lasst ihr auch unangenehme Situationen bewusst zu? Wenn ja, welche? Ich habe nämlich das Gefühl, dass Hunde keine Konflikte mehr austragen dürfen und viele Hunde es schlichtweg nicht können. Ein Beispiel aus unserer täglichen Runde. Es gab Hundekekse für 7 Hunde, diese sehen sich täglich auf 1-2 Hunderunden. Meine Ronja wollte der ältesten Hündin (10 Jahre) das Futter wegmopsen. Ich habs wahrgenommen aber war der Meinung, dass sie mal eine Ansage von einem Hund bekommen muss. Jojo die Hündin hat es getan, natürlich ohne beißen, sonst hätte ich es nicht zugelassen. Ronja quiekte natürlich und Jojo bekam den Ärger. Ich fand das nicht gut, dass ein Hund dafür „bestraft“ wurde, weil dieser seine Ressource verteidigte. Dadurch kam erst das Thema auf. Ich lese auch immer wieder unter Videos von Sozialstunden, wo intakte Rüden mit Maulkorb ihren Konflikt austragen, dass viele Menschen gegen Konfliktsituationen sind und alles der Mensch regeln müsste. Aber verlernen Hunde dann nicht erst recht die feine Kommunikation? Die Kommunikation, wie Konflikte entschärft und geregelt werden? Meistens entsteht durch die Energie der Besitzer ein viel schlimmerer Konflikt. Wie seht ihr das?
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 07:49
Das Knurren einem Hund abzugewöhnen finde ich auch komplett falsch. Ein Hund hat das Recht "Nein" zu sagen also zu Knurren...Leider trifft man immer mal wieder Hundebesitzer die sagen/ der Meinung sind "..mein Hund hat niemanden und nichts anzuknurren..." Das Knurren wird dann abttrainiert und/oder sogar bestraft. Und genau das sind dann die Hundebesitzer die sich wundern wenn ihr Hund aus irgend welchen Gründen "ohne Vorwarnung " dann mal zuschnappt oder sogar beißt ....🤗
Sehr guter Punkt. Muss ich besser darauf achten, wozu genau ich nein sag, wenn es Gestänker gibt.

Bei Jungrüden ist es halt generell etwas volatil und ich hab den Eindruck gewonnen, dass wenn Guinness mal richtig knurrt, er auch zu Gerangel bereit wäre.
 
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Nicole
17. Okt. 09:00
Ich finde man nimmt ihnen die Fähigkeit der Komonikation und der eigenen Wahrnehmung ,es geht ja nicht immer nur um Leckereien die Konflikte auslösen sondern auch darum das ,ein Tier was schon unterwürfig dem Menschen gegenüber ist , auch nicht mehr mit jedem anderen Artgenossen ,sich aus testen darf ,in wer ist stärker,wer bellt lauter ect. . Nein wir nehmen ihnen ihre Identität ,stolz ,Komonikation , Konflikt Bewältigung ,im Grunde ist das Tier für uns etwas was wir bezwungen haben und weiter beherrschen wollen. Diesen Kreis durchbreche ich in dem ich Sunny ,auf andere Hunde zu gehen lasseund es nicht erzwinge. Natürlich nur wenn die Besitzer es auch wollen und wissen daß eine Leine auch Komonikation ist
 
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Sigi
17. Okt. 09:08
Meine Antwort war zu persönlich für ein solches Forum. Das habe ich erst nach dem Abschicken so richtig realisiert. Was ich aber sagen wollte war, dass es mir gut getan hätte, wenn mir jemand geholfen hätte, vernünftige Strategien in einem sicheren Rahmen zu erlernen und auszuprobieren. Und nun sehe ich mich in der Rolle der Mediatorin und helfe den Hunden, angenehme Konfliktlösungswege zu finden und auszutesten. Dafür bedarf es keiner Eskalation im roten Bereich ;-) Ein Hund, der lernt, sich einer unangenehmen Lage zu entziehen, statt draufzuhauen, ist bedeutend besser dran. Genauso ist ein klar knurrender Hund gut zu verstehen und Scheinangriffe sind durch derlei Verhaltensweisen überflüssig.
Ok! Danke für deine Antwort.😀 Bei deiner restlichen Ausführung stimme ich Dir im ganzen zu 👍
 
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Nicole
17. Okt. 09:54
Sehr guter Punkt. Muss ich besser darauf achten, wozu genau ich nein sag, wenn es Gestänker gibt. Bei Jungrüden ist es halt generell etwas volatil und ich hab den Eindruck gewonnen, dass wenn Guinness mal richtig knurrt, er auch zu Gerangel bereit wäre.
Es kommt glaube ich zumindest darauf an ,wenn der andere nicht aufhört ihn zu nerven und der Besitzer davon ausgeht , sein Hund muss einen auf's bekannte Fell Mal kriegen ,musst du halt entscheiden ob es förderlich ist . Meine knurrt wenn's junge Hunde sind die nervig quirlig sind ,die Besitzer sagen muss er lernen ,ich okay ,Sunny 14 Jahre und 5 Monate alt knurrt nicht ihre Drohung ist stimmlich rollen ,Zähne zeigen ,wenn der Besitzer dann immer noch meint Lerneffekt ,schnappt sie nicht ,sie deutet an . Gibt Besitzer denen das auch nicht reicht ,aber da sind wir dann raus . Sunny muss nicht zeigen das sie packen kann , dafür habe ich sie nicht an meiner Seite
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 10:37
Das wichtigste ist die Körpersprache der Hunde zu lesen. Daran hapert es den meisten Menschen tatsächlich bereits. Kann man die Körpersprache lesen weiß man auch wann man einschreiten muss und wann nicht. Persönlich würde ich aber keine Leckerlis in der Gruppe verteilen, wenn nicht klar ist wie jeder Hund reagiert. Da ist ja ansonsten Stress vorprogrammiert. Ich sehe den Mehrwert darin nicht Hunde absichtlich solchen Situationen auszusetzen. 🤷‍♀️ Das Maulkorb-Beispiel finde ich schlecht. Soweit ich das immer gesehen habe sind diese Hunde nicht richtig sozialisiert. Das nächste Problem ist dazu noch, dass viele Hundebesitzer die Bedürfnisse eines Hundes nicht kennen. Nicht mal ihres eigenen. Frontal aufeinander zu laufen wirkt bereits bedrohlich und würden Hunde niemals alleine tun. Hunde würden sich auch zB nicht gemeinsam auf einer Hundewiese verabreden und treffen. Also ja man sollte Hunde sich ausdrücken lassen. Es sollte aber eben auch auf die Bedürfnisse des Hundes geachtet werden. Immerhin lebt der Hund in unserer Gesellschaft und wird daher zwangsläufig mit Situationen konfrontiert, die in der Wildnis so nie auftreten würden.
Ich finde es ehrlich gesagt wahnsinnig schwer die Körpersprache von Hunden in Echtzeit zu lesen. Ich glaube das ist etwas, dass man nur durch Erfahrung verbessern kann. Selbst wenn man in der Theorie alles studiert und gelesen hat, ist es zumindest für mich immer noch eine enorme Herausforderung.
Erstens meinen eigenen Hund zu lesen, dann noch gleichzeitig den anderen Hund, bei drei Hunden habe ich schon gar keine Chance mehr. Ohren, Rute, Gang steif oder locker, Blick fixiert oder schaut nur usw. und die Körpersprache von beiden verändert sich ja auch dynamisch.
Da arbeitet mein Gehirn noch viel zu langsam.

Ich habe manchmal den Eindruck, dass Menschen, die das sehr gut können überhaupt kein Verständnis mehr dafür haben, dass diese Fähigkeiten etwas ist, das Zeit und Übung erfordert. Die interpretieren die Unbeholfenheit anderer sofort als absichtliches Desinteresse oder totale Verweigerung.
 
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Nicole
17. Okt. 10:43
Ich finde es ehrlich gesagt wahnsinnig schwer die Körpersprache von Hunden in Echtzeit zu lesen. Ich glaube das ist etwas, dass man nur durch Erfahrung verbessern kann. Selbst wenn man in der Theorie alles studiert und gelesen hat, ist es zumindest für mich immer noch eine enorme Herausforderung. Erstens meinen eigenen Hund zu lesen, dann noch gleichzeitig den anderen Hund, bei drei Hunden habe ich schon gar keine Chance mehr. Ohren, Rute, Gang steif oder locker, Blick fixiert oder schaut nur usw. und die Körpersprache von beiden verändert sich ja auch dynamisch. Da arbeitet mein Gehirn noch viel zu langsam. Ich habe manchmal den Eindruck, dass Menschen, die das sehr gut können überhaupt kein Verständnis mehr dafür haben, dass diese Fähigkeiten etwas ist, das Zeit und Übung erfordert. Die interpretieren die Unbeholfenheit anderer sofort als absichtliches Desinteresse oder totale Verweigerung.
Immer wenn du angespannt bist ist es dein Hund auch , nicht bös sein ,aber so gut wie unsere Fellnasen werden wir nie ,die beherrschen die hohe Kunst der Körpersprache . Kopf hoch wird schon
 
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Franziska
17. Okt. 11:33
Ich finde es ehrlich gesagt wahnsinnig schwer die Körpersprache von Hunden in Echtzeit zu lesen. Ich glaube das ist etwas, dass man nur durch Erfahrung verbessern kann. Selbst wenn man in der Theorie alles studiert und gelesen hat, ist es zumindest für mich immer noch eine enorme Herausforderung. Erstens meinen eigenen Hund zu lesen, dann noch gleichzeitig den anderen Hund, bei drei Hunden habe ich schon gar keine Chance mehr. Ohren, Rute, Gang steif oder locker, Blick fixiert oder schaut nur usw. und die Körpersprache von beiden verändert sich ja auch dynamisch. Da arbeitet mein Gehirn noch viel zu langsam. Ich habe manchmal den Eindruck, dass Menschen, die das sehr gut können überhaupt kein Verständnis mehr dafür haben, dass diese Fähigkeiten etwas ist, das Zeit und Übung erfordert. Die interpretieren die Unbeholfenheit anderer sofort als absichtliches Desinteresse oder totale Verweigerung.
Es ist auch sehr schwer. Und manches geht zu schnell oder man ist sich doch unsicher. Wir sind ja auch nur Menschen und keine Maschinen.

Viele Menschen kennen aber leider nicht mal die Theorie. Beschwichtigungssignale, Eskalationsleiter oder Cut-Off-Verhalten sagen vielen Menschen nichts. Da wünschte ich mir mehr Interesse. Das man mal Fehler macht,eine Situation anders wird als erwartet oder man eine Situation nicht deuten kann, ist doch völlig OK und menschlich.

Ich sehe zB selten Hunde miteinander spielen,weil mein Hund so gut wie nie mit anderen Hunden spielt. Da fällt mir das noch oft schwer das zu analysieren. Die Hunde machen ja auch beim Nicht-Spiel spielerische Ansätze und ausladende Bewegungen.
Wichtig ist auf jeden Fall schon mal die Theorie zu kennen. Ich habe zB mehrere Sozial Walks mit meiner Trainerin gemacht,um die Feinheiten zu erkennen. Ich hatte sehr viele Aha-Momente. Dazu noch einen Online-Kurs , wo eingesendeten Videos analysiert worden sind. Auch sehr sehr hilfreich.
 
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Nicole
17. Okt. 11:40
Es ist auch sehr schwer. Und manches geht zu schnell oder man ist sich doch unsicher. Wir sind ja auch nur Menschen und keine Maschinen. Viele Menschen kennen aber leider nicht mal die Theorie. Beschwichtigungssignale, Eskalationsleiter oder Cut-Off-Verhalten sagen vielen Menschen nichts. Da wünschte ich mir mehr Interesse. Das man mal Fehler macht,eine Situation anders wird als erwartet oder man eine Situation nicht deuten kann, ist doch völlig OK und menschlich. Ich sehe zB selten Hunde miteinander spielen,weil mein Hund so gut wie nie mit anderen Hunden spielt. Da fällt mir das noch oft schwer das zu analysieren. Die Hunde machen ja auch beim Nicht-Spiel spielerische Ansätze und ausladende Bewegungen. Wichtig ist auf jeden Fall schon mal die Theorie zu kennen. Ich habe zB mehrere Sozial Walks mit meiner Trainerin gemacht,um die Feinheiten zu erkennen. Ich hatte sehr viele Aha-Momente. Dazu noch einen Online-Kurs , wo eingesendeten Videos analysiert worden sind. Auch sehr sehr hilfreich.
Okay könnte man vielleicht einiges übersetzen vor allem glaube ich das Fachbegriffe cool klingen , aber einige so wie ich sie nicht verstehen , aber ich finde es auch super das man hier sehr viel lernen kann
 
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Tobias
17. Okt. 12:05
Es ist auch sehr schwer. Und manches geht zu schnell oder man ist sich doch unsicher. Wir sind ja auch nur Menschen und keine Maschinen. Viele Menschen kennen aber leider nicht mal die Theorie. Beschwichtigungssignale, Eskalationsleiter oder Cut-Off-Verhalten sagen vielen Menschen nichts. Da wünschte ich mir mehr Interesse. Das man mal Fehler macht,eine Situation anders wird als erwartet oder man eine Situation nicht deuten kann, ist doch völlig OK und menschlich. Ich sehe zB selten Hunde miteinander spielen,weil mein Hund so gut wie nie mit anderen Hunden spielt. Da fällt mir das noch oft schwer das zu analysieren. Die Hunde machen ja auch beim Nicht-Spiel spielerische Ansätze und ausladende Bewegungen. Wichtig ist auf jeden Fall schon mal die Theorie zu kennen. Ich habe zB mehrere Sozial Walks mit meiner Trainerin gemacht,um die Feinheiten zu erkennen. Ich hatte sehr viele Aha-Momente. Dazu noch einen Online-Kurs , wo eingesendeten Videos analysiert worden sind. Auch sehr sehr hilfreich.
Es gibt auch gute Live-Workshops. Hab ich mit meiner Maus auch einen mitgemacht. Und obwohl ich dachte ich weiß schon einiges bin ich ganz schön überrascht worden, und habe gelernt meine Maus anders zu sehen und ihr auch mehr zu vertrauen….
Mit mehreren anderen Hunden und immer waren Nuancen drin die ich so nicht erwartet hatte.
Bspw. war in einer Situation eine Hündin mit auf dem Platz die nicht so souverän war wie meine, aber gelernt hatte Probleme mit echten Prügeleien zu lösen, daher hatte sie auch zur Sicherheit einen Maulkorb auf. Meine wollte sie abchecken und hat sich direkt eine heftige Ansage eingefangen… sie hat es aber selber richtig eingeschätzt, hat deeskaliert und ist zu mir gekommen, nach dem Motto das überlasse ich dir. Das war so ein Moment wo ich richtig stolz auf meine kleine war und gesehen hab das sie beides sehr gut kann. Seitdem vertraue ich ihr deutlich mehr…
Kann ich jeden nur empfehlen. (Auch wenn es ein wenig Nerven gekostet hat der Seminarleitung und meinem Hund zu vertrauen.)
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 12:06
Es ist auch sehr schwer. Und manches geht zu schnell oder man ist sich doch unsicher. Wir sind ja auch nur Menschen und keine Maschinen. Viele Menschen kennen aber leider nicht mal die Theorie. Beschwichtigungssignale, Eskalationsleiter oder Cut-Off-Verhalten sagen vielen Menschen nichts. Da wünschte ich mir mehr Interesse. Das man mal Fehler macht,eine Situation anders wird als erwartet oder man eine Situation nicht deuten kann, ist doch völlig OK und menschlich. Ich sehe zB selten Hunde miteinander spielen,weil mein Hund so gut wie nie mit anderen Hunden spielt. Da fällt mir das noch oft schwer das zu analysieren. Die Hunde machen ja auch beim Nicht-Spiel spielerische Ansätze und ausladende Bewegungen. Wichtig ist auf jeden Fall schon mal die Theorie zu kennen. Ich habe zB mehrere Sozial Walks mit meiner Trainerin gemacht,um die Feinheiten zu erkennen. Ich hatte sehr viele Aha-Momente. Dazu noch einen Online-Kurs , wo eingesendeten Videos analysiert worden sind. Auch sehr sehr hilfreich.
Ja Social Walks mit Trainer finde ich aktuell auch sehr hilfreich.
Ich war bisher bei Begegnung auch komplett auf meinen Hund fixiert und habe daher seine Reaktion manchmal überhaupt nicht nachvollziehen können.
Erst als mich die Trainerin darauf aufmerksam gemacht hat, dass der andere Hund Nero fixiert hat und er sich deswegen aufgeregt hat (was bei unsicheren Hunden wohl nicht unüblich ist), wurde mir erst so richtig bewusst wie wichtig es ist auch den anderen Hund im Blick zu behalten, auch wenn er augenscheinlich nichts großartiges tut.

Jetzt kann ich in solchen Situationen viel früher reagieren und entschärfen, bevor meiner erst ausflippen muss.