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Celine
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zuletzt 20. Okt.

Kommunikation unter "Hundefreunden"

Guten Morgen ihr lieben, inwieweit lasst ihr eure Hunde mit Hundekumpels kommunizieren? Lasst ihr auch unangenehme Situationen bewusst zu? Wenn ja, welche? Ich habe nämlich das Gefühl, dass Hunde keine Konflikte mehr austragen dürfen und viele Hunde es schlichtweg nicht können. Ein Beispiel aus unserer täglichen Runde. Es gab Hundekekse für 7 Hunde, diese sehen sich täglich auf 1-2 Hunderunden. Meine Ronja wollte der ältesten Hündin (10 Jahre) das Futter wegmopsen. Ich habs wahrgenommen aber war der Meinung, dass sie mal eine Ansage von einem Hund bekommen muss. Jojo die Hündin hat es getan, natürlich ohne beißen, sonst hätte ich es nicht zugelassen. Ronja quiekte natürlich und Jojo bekam den Ärger. Ich fand das nicht gut, dass ein Hund dafür „bestraft“ wurde, weil dieser seine Ressource verteidigte. Dadurch kam erst das Thema auf. Ich lese auch immer wieder unter Videos von Sozialstunden, wo intakte Rüden mit Maulkorb ihren Konflikt austragen, dass viele Menschen gegen Konfliktsituationen sind und alles der Mensch regeln müsste. Aber verlernen Hunde dann nicht erst recht die feine Kommunikation? Die Kommunikation, wie Konflikte entschärft und geregelt werden? Meistens entsteht durch die Energie der Besitzer ein viel schlimmerer Konflikt. Wie seht ihr das?
 
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Anna
17. Okt. 13:35
Ich lass Kommunikation zu, bis zu einem gewissen Grad. Dazu muss man aber auch die Sprache der Hunde verstehen und das können wohl die wenigsten. Wenns wirklich um ernste Sachen geht, dann Regel ich.
Als Beispiel: die Hündin von meiner Tante ist manchmal ziemlich zickig, sie fängt dann teilweise an meinen Rüden zu maßregeln, nur weil er sich bewegt. Wenns meinem Rüden zu doof wird macht er ihr ne Ansage und hält sie auch mal fest (mit seinem Körper, steht also über sie drüber) damit sie mal bisschen runterfährt. Das wirkt. Ich kenne die Hündin sehr gut und kann beide Hunde miteinander gut einschätzen, deshalb lass ich ihn das klären.

Mit fremden Hunden ist es wieder eine andere Sache, eben weil ich die Hunde nicht so gut kenne und eben auch nicht so gut einschätzen kann. Meiner kann nämlich auch ernst machen, vorallem mit anderen Rüden und da würd ich ihn nicht selbst klären lassen, sondern selbst regeln :)
 
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Nicole
17. Okt. 13:58
Ich lass Kommunikation zu, bis zu einem gewissen Grad. Dazu muss man aber auch die Sprache der Hunde verstehen und das können wohl die wenigsten. Wenns wirklich um ernste Sachen geht, dann Regel ich. Als Beispiel: die Hündin von meiner Tante ist manchmal ziemlich zickig, sie fängt dann teilweise an meinen Rüden zu maßregeln, nur weil er sich bewegt. Wenns meinem Rüden zu doof wird macht er ihr ne Ansage und hält sie auch mal fest (mit seinem Körper, steht also über sie drüber) damit sie mal bisschen runterfährt. Das wirkt. Ich kenne die Hündin sehr gut und kann beide Hunde miteinander gut einschätzen, deshalb lass ich ihn das klären. Mit fremden Hunden ist es wieder eine andere Sache, eben weil ich die Hunde nicht so gut kenne und eben auch nicht so gut einschätzen kann. Meiner kann nämlich auch ernst machen, vorallem mit anderen Rüden und da würd ich ihn nicht selbst klären lassen, sondern selbst regeln :)
Im Endeffekt meinen wir doch das gleiche oder,denn meine ist zwar klein aber kann es nicht leiden wenn junge Hunde so quirlig und stürmisch sind, meine Tochter hat so etwas an sich , Sunny hat die Nase voll gehabt und ihn gemasregelt ,seid dem ,nennt sie Sunny Schnappi und erzählt das sie nach ihrem geschnappt hat . Mir egal habe eh keinen Kontakt mehr mit ihr .was ich damit sagen möchte ist so oder so kann man es sehen ,die Hauptsache ist man liebt seine Tiere
 
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Franziska
17. Okt. 14:05
Okay könnte man vielleicht einiges übersetzen vor allem glaube ich das Fachbegriffe cool klingen , aber einige so wie ich sie nicht verstehen , aber ich finde es auch super das man hier sehr viel lernen kann
Das verstehe ich. Ich verwende hier aber extra diese Fachbegriffe,weil man danach sehr gut googeln kann. Es gibt vorallem für die Beschwichtigungssignale und die Eskalationsleiter tolle Bilder, die das hündische Verhalten zeigen. Alleine zu wissen, dass ein Hund zu Beschwichtigung eine vorderkörper tiefstellung macht und nicht zwingend spielen will ist zB schon sehr gut zu wissen. Oder wenn der Hund eine anderen Hund erblickt und daraufhin am Boden schnüffelt. Der Hund den Halter ansieht und das bedeutet: wie gehen wir mit diesem Außenreiz jetzt,um?
Ich war sehr erstaunt bei meine social Walks wie früh meine Hündin schon mit mir und dem anderen Hund kommuniziert hat
 
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Celine
17. Okt. 14:08
Das verstehe ich. Ich verwende hier aber extra diese Fachbegriffe,weil man danach sehr gut googeln kann. Es gibt vorallem für die Beschwichtigungssignale und die Eskalationsleiter tolle Bilder, die das hündische Verhalten zeigen. Alleine zu wissen, dass ein Hund zu Beschwichtigung eine vorderkörper tiefstellung macht und nicht zwingend spielen will ist zB schon sehr gut zu wissen. Oder wenn der Hund eine anderen Hund erblickt und daraufhin am Boden schnüffelt. Der Hund den Halter ansieht und das bedeutet: wie gehen wir mit diesem Außenreiz jetzt,um? Ich war sehr erstaunt bei meine social Walks wie früh meine Hündin schon mit mir und dem anderen Hund kommuniziert hat
Ja das mit dem schnüffeln auf dem Boden hat mir auch mein Trainer gesagt.
Ich war im Grunde genervt, weil ich mir dachte „jetzt lauf entspannt im Fuß, wenn ich an dem Hund vorbei muss“. Das Ronja aber allein durch das schnüffeln kommuniziert hat, war mir nicht klar. Nun lasse ich das natürlich zu und beobachte das auch bei anderen Hunden, die uns erblicken und lasse erst recht keinen Kontakt zu.
 
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Franziska
17. Okt. 14:10
Es gibt auch gute Live-Workshops. Hab ich mit meiner Maus auch einen mitgemacht. Und obwohl ich dachte ich weiß schon einiges bin ich ganz schön überrascht worden, und habe gelernt meine Maus anders zu sehen und ihr auch mehr zu vertrauen…. Mit mehreren anderen Hunden und immer waren Nuancen drin die ich so nicht erwartet hatte. Bspw. war in einer Situation eine Hündin mit auf dem Platz die nicht so souverän war wie meine, aber gelernt hatte Probleme mit echten Prügeleien zu lösen, daher hatte sie auch zur Sicherheit einen Maulkorb auf. Meine wollte sie abchecken und hat sich direkt eine heftige Ansage eingefangen… sie hat es aber selber richtig eingeschätzt, hat deeskaliert und ist zu mir gekommen, nach dem Motto das überlasse ich dir. Das war so ein Moment wo ich richtig stolz auf meine kleine war und gesehen hab das sie beides sehr gut kann. Seitdem vertraue ich ihr deutlich mehr… Kann ich jeden nur empfehlen. (Auch wenn es ein wenig Nerven gekostet hat der Seminarleitung und meinem Hund zu vertrauen.)
Absolut. Den Online-Kurs meiner Trainer kann ich zB jedem empfehlen. Das sind 6 Module und es gibt 2 oder 3 live calls. Da werden dann Videos genau analysiert und Fragen beantwortet. In den Modulen (die vorher aufgenommen worden sind) wird die Theorie vermittelt. Man selber kann dann über eine Telegramm Gruppe Videos einstellen. Diese werden dann per Sprachnachricht analysiert.
Das hat den Vorteil, dass ich mir das Wissen aneignen kann wann ich will. Jede Hundebegegnung oder anderes filmen kann. Und die Sprachnachrichten kann ich immer und immer wieder abhören. Auch die Videos der anderen Teilnehmer zu sehen war wirklich hilfreich. Wir wurden alle immer und immer besser die Hunde zu lesen. Das war ein wirklich großartiges Gefühl. Die Gruppe blieb auch nach dem Kurs bestehen und wir haben uns gegenseitig unterstützt 🥰
 
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Franziska
17. Okt. 14:13
Ja das mit dem schnüffeln auf dem Boden hat mir auch mein Trainer gesagt. Ich war im Grunde genervt, weil ich mir dachte „jetzt lauf entspannt im Fuß, wenn ich an dem Hund vorbei muss“. Das Ronja aber allein durch das schnüffeln kommuniziert hat, war mir nicht klar. Nun lasse ich das natürlich zu und beobachte das auch bei anderen Hunden, die uns erblicken und lasse erst recht keinen Kontakt zu.
Ja genau. Schön dass du deinen Hund besser verstehen gelernt hast. Hunde sind so faszinierend. Ich könnte ihnen den ganzen Tag zu sehen. Ist wie Sherlock Holmes spielen. 🥰
Ich finde, dass man auch viel einfacher seiner Intuition vertrauen kann, wenn man diese Informationen hat.
 
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Nicole
17. Okt. 14:14
Das verstehe ich. Ich verwende hier aber extra diese Fachbegriffe,weil man danach sehr gut googeln kann. Es gibt vorallem für die Beschwichtigungssignale und die Eskalationsleiter tolle Bilder, die das hündische Verhalten zeigen. Alleine zu wissen, dass ein Hund zu Beschwichtigung eine vorderkörper tiefstellung macht und nicht zwingend spielen will ist zB schon sehr gut zu wissen. Oder wenn der Hund eine anderen Hund erblickt und daraufhin am Boden schnüffelt. Der Hund den Halter ansieht und das bedeutet: wie gehen wir mit diesem Außenreiz jetzt,um? Ich war sehr erstaunt bei meine social Walks wie früh meine Hündin schon mit mir und dem anderen Hund kommuniziert hat
Ahja, okay Stelle mir gerade vor wie das aussieht wenn das Menschen machen würden , denke dass währe doch Mal was . Sorry weiß natürlich was du meinst und finde es super deine Erklärungen sehe es vor meinem Auge
 
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Celine
17. Okt. 14:17
Ja genau. Schön dass du deinen Hund besser verstehen gelernt hast. Hunde sind so faszinierend. Ich könnte ihnen den ganzen Tag zu sehen. Ist wie Sherlock Holmes spielen. 🥰 Ich finde, dass man auch viel einfacher seiner Intuition vertrauen kann, wenn man diese Informationen hat.
Ja daran merkt man, dass man nie auslernt.🙈

Generell, seit dem ich meine Straßenhündin habe, fasziniert mich die Kommunikation von Straßenhunden. Wie die einzelnen Rudel zusammenarbeiten und auch gegen andere Rudel arbeiten.
Man merkt, dass Ronja noch mal viel sensibler kommuniziert, als es mein Zwerg macht.
 
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Franziska
17. Okt. 14:21
Ahja, okay Stelle mir gerade vor wie das aussieht wenn das Menschen machen würden , denke dass währe doch Mal was . Sorry weiß natürlich was du meinst und finde es super deine Erklärungen sehe es vor meinem Auge
Hier mal ein Reel von meiner Trainerin. Sie erklärt darin genau die feinen Signale der Hundebegegnung, die man dort sieht.

https://www.instagram.com/reel/CwKlnmOosHg/?igshid=MzRlODBiNWFlZA==
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 22:04
Ich finde es ehrlich gesagt wahnsinnig schwer die Körpersprache von Hunden in Echtzeit zu lesen. Ich glaube das ist etwas, dass man nur durch Erfahrung verbessern kann. Selbst wenn man in der Theorie alles studiert und gelesen hat, ist es zumindest für mich immer noch eine enorme Herausforderung. Erstens meinen eigenen Hund zu lesen, dann noch gleichzeitig den anderen Hund, bei drei Hunden habe ich schon gar keine Chance mehr. Ohren, Rute, Gang steif oder locker, Blick fixiert oder schaut nur usw. und die Körpersprache von beiden verändert sich ja auch dynamisch. Da arbeitet mein Gehirn noch viel zu langsam. Ich habe manchmal den Eindruck, dass Menschen, die das sehr gut können überhaupt kein Verständnis mehr dafür haben, dass diese Fähigkeiten etwas ist, das Zeit und Übung erfordert. Die interpretieren die Unbeholfenheit anderer sofort als absichtliches Desinteresse oder totale Verweigerung.
Da geb ich dir absolut recht, wobei ich finde, dass sich mit der Zeit eine Art "unbewusste" Wahrnehmung einstellt bzw verbessert, wo man nicht mehr einzelne Parameter abhaken muss sondern aus dem Gesamtbild spürt ob das jetzt ungut ist oder nicht.
Ich bin ang noch nicht top darin, das zu lesen, aber tatsächlich schon besser, als manche Leute, die schon länger Hunde haben.