Kommando halten - mit oder ohne "Bleib"?

Vielleicht liegt es daran? Ich geb meiner Hündin für so Kleinigkeiten (aus meinen Augen, nicht böse gemeint) keine Kommandos. Mir ist da nur wichtig, das sie sowas ruhig mitmacht, die Position spielt da für mich keine große Rolle. Vor dem Hintergrund, dass du Kommandos wie Sitz und Platz vermutlich öfter unverbindlich nutzt, könnte ich aber verstehen, dass es sich für dich vielleicht anbietet mit „Bleib“ zu arbeiten (: Es hängt sicher auch davon ab, was für den Menschen praktikabler ist.

Sitz, Platz, Stopp stehen bei uns alleine und werden aufgelöst von mir. „Bleib“ (bleiben, egal was passiert, ich hole wieder ab) und „warten“ (es kommt ein anderes Kommando nach einer Zeit x noch dazu) gebe ich als Befehl sowohl anleine, da kann es dann egal sein, ob der Hund steht, sitzt oder liegt, oder ich gebe ein Kommando plus das „bleib“ oder „warte“.

Bei mir sind die Kommandos auch verbindlich bis ich entscheide dass es weitergeht und mit einem 'weiter' freigegebe. Das entscheidet nie der Hund. Ich gebe Kommandos aber auch nicht unüberlegt und ständig, sondern nur in Situationen in denen sie wirklich nötig sind. Wenn sie sich von sich aus hinsetzen, brauch ich es auch nicht aufzulösen. Da gab es ja auch kein Kommando.

Bei mir ist Sitz = Sitz Bleib. Also warten bis zum Auflösesignal. Im Normalfall will man ja das ein Hund abwartet bis du etwas bestimmtes erledigt hast. Es trainiert auch die Impulskontrolle. Man muss sich auch nie in einer stressigen Situation erinnern, dass Bleib hinzuzufügen. Ein Auflösesignal kann dann auch sofort mit dazu geübt werden, was ich ebenfalls als Vorteil erachtet habe. Ich sehe darin also nur Vorteile. 😊

Ach so, vor- und Nachteile waren noch gefragt. Nachteil: man muss sich selbst schon sehr konzentrieren und sehr konsequent sein. Vorteil: der Hund arbeitet mMn konzentrierter mit und entscheidet nicht selbstständig- das kann ich bei dem Jagdtrieb meiner beiden überhaupt nicht gebrauchen 😉 Ich glaube, je klarer ich bin, desto mehr Aufmerksamkeit liegt bei mir, desto mehr Akzeptanz habe ich.

Bei mir gehen Kommandos über Handzeichen. Die meisten werden direkt körpersprachlich verstärkt, da finde ich es schwierig das zu unterscheiden. Wenn ich weggehe oder so gebe ich zusätzlich noch das Kommando "bleib" aber eigentlich gelten die Kommandos bis zur Freigabe. Ich bin da aber nicht so streng, das meiste läuft ja eh nebenbei. Pico weiß wann er sich setzen muss, bleibt stehen wenn ich stehenbleibe und kommt im Freilauf zu mir wenn er meine Aufmerksamkeit wahrnimmt. Dafür ist er beim ausführen von Kommandos eber gemütlich und schludert auch mal (könnte am Frauchen liegen 😅)

Komandos, eigentlich auch tricks also alles gilt bis es aufgelöst wird. Daher hatten wir bis vor kurzen gar kein bleib

Alle Kommandos gelten bei mir so lang bis ich sie auflöse. Bleib ist auch ein Kommando. Das heißt „bleib an dieser Stelle egal wie aber da bleibst“. Ich sage auch Kommandos nicht zweimal sondern einmal. Und „Sitz“ zb heißt popo auf den Boden bis ich was anderes sage. Vorteil: mein Hund weiß, dass was ich sage verbindlich ist und ich kann mich da drauf verlassen. Nachteil: man muss es halt immer 100% durchsetzen. Ansonsten hat er sofort ein Schlupfloch und nutzt es.

Ohne Bleib... Bleib haben wir nicht... ein Befehl gilt bei uns immer bis er aufgelöst wird.

Bei uns auch, jedes Kommando gilt, bis es aufgelöst wird. Bei "bleib" ist es egal wie, aber er muss bleiben wo er ist, und ich rufe ihn nie aus dem "bleib" ab, sondern hole ihn ab und gebe dann das Auflösesignal, damit da erst gar keine Erwartungshaltung aufkommt. Nach "sitz" und "Platz" können alle möglichen weiteren Komandos kommen, oder eben das Auflösesignal.