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Khaddi
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zuletzt 9. Feb.

Kinderbegegnungen

Moin ihr Lieben, Ich wusste nicht recht, in welche Kategorie ich diesen Thread setzen sollte aber es geht um Folgendes: Lou hat Angst vor Kindern. Nicht ein bisschen Unbehagen oder Nervosität, sondern richtig Fluchtmodus-Angst. Nun ist es so, dass ich das Gefühl habe, dass die meisten Kinder heutzutage überhaupt keine Verhaltensregeln in Bezug auf Hunde beigebracht bekommen. Vielleicht war das schon immer so und mir fiel das erst auf, seit ich selber Hunde habe und insbesondere einen, der Kinder zum Fürchten findet, aber mir wurde damals beigebracht, dass man, wenn ein Hund kommt, ruhig und langsam geht, oder besser noch einfach kurz stehenbleibt. Nicht rennen, nicht fuchteln, nicht kreischen und nicht starren und immer erst fragen, ob man einen Hund streicheln darf, bevor man hingeht. Wir erleben aber teilweise Sachen, da rollen sich mir persönlich die Fußnägel hoch. Von Mutproben, wer sich traut ganz nah an die Hunde ranzurennen, über Kinder die so nah mit Rollern und Fahrrädern an einem vorbeirasen, dass die einzige Ausweichmöglichkeit wäre, in die Hecke zu springen. Kinder die mit Stöcken bewaffnet um uns rumlaufen und versuchen auf die Hunde einzuschlagen und all das oft im Beisein der Eltern, die dann noch so tolle Ratschläge geben wie "renn ganz schnell dran vorbei". Die Krönung war letztens ein kleiner, vielleicht 5 jähriger Junge mit Hund an der Flexileine, der schreiend und wild mit den Armen fuchtelnd direkt auf uns zugestürmt kam. Ganz super war das mit Leinenpöbler-Fine. Ein Hund, der den Flexihund in den Boden rammen wollte und ein Hund, der panisch vor dem kleinen Jungen weg wollte. Katastrophe. Ich weiß, dass die Kinder da absolut nichts für können. Es hängt an den Eltern, ihren Kindern einen sicheren Umgang mit Hunden beizubringen, aber es nervt mich einfach unfassbar. Meine Hunde sind nicht aggressiv, aber ich denke mir dann immer, was, wenn die nächstes mal an einen Hund geraten, der das überhaupt nicht witzig findet und schnappt. Dann ist das Geschrei groß und es heißt "Hund hat ohne Vorwarnung Kind gebissen". Und ja ich weiß, es ist die Verantwortung des Halters, dafür zu sorgen, dass niemand zu Schaden kommt, aber ich lasse meine Kinder ja auch nicht auf Bahngleisen spielen und gebe dann dem Zug die Schuld, dass etwas passiert ist. Lou will nur noch weg sobald Kinder näher kommen. Völlig egal ob die sich vorbildlich verhalten oder nicht. Es ist wirklich schwierig ihr beizubringen, dass Kinder ihr nichts böses wollen, wenn es mehr blöde Situationen gibt als gute. Ich lobe sie ausgiebig, wenn wir halbwegs normal vorbei gegangen sind und auch wenn wir nur welche weiter weg sehen, aber auf fast jedem Gassigang gibt es Situationen wo ich mich frage, muss das sein? Ich würde mir wünschen, dass es mehr Projekte in Kindergärten und Schulen gibt, wie man sich vernünftig bei Hundebegegnungen verhält... Wie reagiert ihr in solchen Situationen und habt ihr vielleicht einen Tipp, wie ich Lou wenigstens ein bisschen die Angst nehmen kann? Reagiere ich vielleicht auch über? Ich weiß es nicht.
 
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Andie & Josie
9. Feb. 13:55
Ich kenne dich nicht, daher weiß ich nicht, wie du tickst. Hört sich für mich sehr widersprüchlich an.... Aber ich fühle mich von dir angegriffen, darauf habe ich reagiert. Und Punkt.
Sorry, wollt dich nicht angreifen. Sind halt unterschiedlicher Meinung!
 
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Andie & Josie
9. Feb. 13:59
Ja, weil du alle über einen Kamm scherst und über Kinder redest, die hier keine Stimme haben
Nein ich Schere nicht alle über einen Kamm, ich beteilige mich hier nur an dem Thread, in dem eben viele Probleme mit Kindern haben. Ich kann sie halt verstehen, auch wenn meine Kinderbegegnungen normal laufen.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 14:28
Mir ist der Begriff "Kinder" in der Diskussion zu weit gefasst..Kleinkinder bis 3, Kita-Alter, Grundschulalter, Kinder und Teenager vor - in und nach der Pubertät ...das sind doch himmelweite Unterschiede in Bezug auf Entwicklung, Erfahrung, Erziehung etc. Dazu kommt noch Umfeld, sozialer und kultureller Hintergrund und Wohnort mit entsprechender Anzahl an dort lebenden Hunden..
 
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Angelika und Peter
9. Feb. 14:57
🙈Mithilfe von einer Aufklärung in der Kika, geh mit einem 18 Wochen alten Labrador 😔an einem Kindergarten vorbei. Alles stürmt zum Zaun und rappeln damit rum und bellen, Reaktion von den Kindergärtnerinnen gleich NULL. 😥Ich war echt entsetzt. Toll finde ich dagegen Schulen, die Erlauben das eine Lehrerin ihren Labbi Tageweise mitbringen darf. Er ist aber auch ein ganz gechillter Labbi. Da lernen die Kinder ganz toll👍wie es richtig geht.
 
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Khaddi
9. Feb. 16:49
Falls das noch nicht geschrieben wurde: hast du es schon mit einer schlecktube probiert. Schlecken beruhigt in stressigen Situationen. Vllt kannst du probieren die schon kurz vor den Kindern einzusetzen, solltest du sie vorher wahrnehmen. Wir haben auch das Problem. Simba ist völlig unerschrocken aber bei Kindern will er nur schnell mit Abstand vorbei. Wir sind mit der hundetrainerin auch dran, sie beschafft uns meistens ein kind zum üben 😄
Huhu ja habe ich. Du meinst diese Hundeleberwurst in Tuben oder? Aber wenn ich ihr die gebe bevor sie das Kind wahrnimmt, verknüpft sie das dann mit dem Kind? Kann das nicht auch nach hinten losgehen, dass sie dann irgendwann denkt, wenn ich ein Leckerli bekomme, folgt darauf was schlimmes? Tube wenn sie das Kind schon als Angstfaktor gesichtet hat funktioniert nicht gut, weil sie keine Leckerlis nimmt, wenn sie im Alarmmodus ist 😕 da ist es auch egal wie toll das Leckerli ist.
 
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Khaddi
9. Feb. 16:55
Wie alle anderen hier, teilen wir diese Problematik. Muck hatte schon Angst vor Kindern als er zu mir kam und als er dann, als ich ihn ca. 4 Wochen hatte, von hinten von einem Kind überrumpelt wurde, war es komplett vorbei. Selbst mein Hundetrainer meinte, dass wir das knicken können. Auf spezielle Kinder könnten wir trainieren, aber auf Kinder generell niemals. Mein bester Tipp: Maulkorbtraining. Es schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Einmal, kann einem keiner unterstellen der Hund hätte geschnappt und zum anderen, greifen die Eltern tatsächlich eher mal ein, wenn der Hund einen Maulkorb trägt. Es hält nicht alle ab und manche denken gerade weil der Hund nichts machen kann, dass sie ihn bedrängen können, aber im Gesamtbild sind es weniger. Sonntags gehen wir immer nur mit Maulkorb in den Wald und haben seitdem eigentlich unsere Ruhe. Das Klischee vom bösen Hund der einen Maulkorb braucht, ist in diesem Fall gar nicht so unpraktisch. Wenn uns mal jemand zu nah kommt, weise ich direkt daraufhin. Mein Problem sind aber auch meist die Eltern, die ihre Kinder gezielt zu uns schicken. Außer da laut zu werden und die Eltern anzuzählen, hat bei mir noch nie etwas gebracht. Aus lauter Scham, von einem jungen Mädchen angemeckert zu werden (nehme ich mal an), löst sich die Situation meist schneller auf. Erst einmal hatten wir es, dass sich die Eltern entschuldigt haben und wissen wollten warum. Danach haben die zu ihren Kindern noch gesagt, dass man auch in ihrem Alter nicht auslernt. Das war aber auch die einzig positive Begegnung bisher.
Maulkorb trägt sie problemlos, vielleicht sollte ich den wirklich öfter nutzen. Ich hab das bis jetzt gelassen, weil ich bisschen Schiss habe, dass wir dann mehr negative Aufmerksamkeit von Erwachsenen bekommen. Gehupft wie gesprungen irgendwie. Entweder aufdringliche Kids oder motzende Erwachsene. Was sind da deine Erfahrungen? Werdet ihr öfter darauf angesprochen?
 
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Daniela
9. Feb. 16:55
Hope wurde mal beim Rennen ruckartig am Schwanz gezogen es gibt Hunde die such umgedreht und geschnappt hätten die Mutter ging hin zog ihren Sohn kurz an den Haaren und fragte dann na ist das schön 🙉🙈
 
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Simba
9. Feb. 16:55
Huhu ja habe ich. Du meinst diese Hundeleberwurst in Tuben oder? Aber wenn ich ihr die gebe bevor sie das Kind wahrnimmt, verknüpft sie das dann mit dem Kind? Kann das nicht auch nach hinten losgehen, dass sie dann irgendwann denkt, wenn ich ein Leckerli bekomme, folgt darauf was schlimmes? Tube wenn sie das Kind schon als Angstfaktor gesichtet hat funktioniert nicht gut, weil sie keine Leckerlis nimmt, wenn sie im Alarmmodus ist 😕 da ist es auch egal wie toll das Leckerli ist.
Ich könnte mir vorstellen, dass du ihr damit eine alternative anbietest. Du könntest ja dann mit ihr stehen bleiben und Kinder aus sicherer Entfernung beobachten, vielleicht verfällt sie dann erst garnicht in das stresslevel. Kurz beobachten und weiter. In der hundeschule machen wir klick für Blick. Wenn also was beobachtet wird (Reiz) und der hund ruhig ist kommt klick und Belohnung (wir sagen das einfach). Damit können wir ihn meist aus der Erstarrung holen. Müsstest du vermutlich vorher mit alltäglichem aufbauen.
 
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Khaddi
9. Feb. 17:02
Hallo Khaddi, ja du hast recht, ich werde lieber bei ihr bleiben anstatt 10 m weiter weg auf der Bank zu sitzen. Ich selbst wurde am See schon umgerannt als zwei große Hunde am rumtollen waren 🫣 meine Tochter kennt die Regeln und beachtet die Hunde nicht ohne zu fragen wird nicht gestreichelt usw usofort da sind beide Kinder sehr sensibilisiert worden von mir dennoch mit „Genuss“ wenn Hund und Halter sagen es darf Vorsichtig gestreichelt werden. Danke für dein Feedback 😊
Ich hoffe du hast das nicht doof aufgefasst mit dem "auf der Bank sitzen statt beim Kind zu sein" 😅 das war in keinster Weise böse gemeint. 10m sind ja jetzt keine riesen Entfernung. Ich finde es toll, dass du deiner Tochter die Möglichkeit gibst, mit Hunden in Kontakt zu kommen und ihr auch Regeln im Umgang aufzeigst. Ich habe aber auch schon auf der Hundewiese einen kleinen Jungen fliegen sehen, weil er leider in der Rennbahn eines Hundes ging und so schnell keiner hinsprinten konnte, um ihn zu "retten" 🙈
 
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Aba
9. Feb. 17:23
Maulkorb trägt sie problemlos, vielleicht sollte ich den wirklich öfter nutzen. Ich hab das bis jetzt gelassen, weil ich bisschen Schiss habe, dass wir dann mehr negative Aufmerksamkeit von Erwachsenen bekommen. Gehupft wie gesprungen irgendwie. Entweder aufdringliche Kids oder motzende Erwachsene. Was sind da deine Erfahrungen? Werdet ihr öfter darauf angesprochen?
Wir hatten einen netten Nachbarn mit Kampfhund, Maulkorb und kleinen Kinder. Er ist auch immer im Bogen ausgewichen, wenn Kinder entgegenkamen. Ich hab' dann mal gefragt und er sagte, sie seien noch im Training. Von da haben wir immer den Nachbarn, die Kinder und dann den Hund begrüßt. Nur winken und 3m Abstand. Der Hund hat dann für jeden Blick und ruhiges Verhalten Leberwurst bekommen vom Nachbarn. Wir waren der Renner. Sobald er uns gesehen hat, hat er sich gefreut und nach seiner Leberwurst Ausschau gehalten. War perfekt.