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Kenny
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Anzahl der Antworten 355
zuletzt 26. März

Junghund Aggression andere Hunde

Hi zusammen, ich bin seit 1 1/2 Monaten stolzer Besitzer eines 10 monatigen Cane Corso Rüden. Wir sind eine vierköpfige Familie (2 Söhne, 8 und 5) aus dem Sauerland. Sein Name ist Nacho und ich habe ihn von einer Familie mit 4 Kindern und zwei weiteren Hunden (junger Boxer und älterer Spitz-Rudelführer). Was soll ich sagen? Er ist perfekt mit einem Haken: Aggression gegenüber anderen Hunden Er ging in die Leine, bellt manchmal und manchmal auch nicht, fängt an sich auf die Hinterläufe zu stellen etc. Es kam auch schon zu einer Beißerei. Sein Ziel ist es definitiv zuzubeißen. Nach der genannten Beißerei habe ich Konsequenzen gezogen und einen Zahn zugelegt, was Strenge und Disziplin angeht (zu Hause kein Spielzeug, nur auf dem Platz bleiben, nur streicheln, wenn ich es will etc.). Dazu bin ich wesentlich deutlicher mit Kommandos und habe ihm bei 2-3 darauf folgenden Hundebegegnungen, wo er in die Leine ging, deutlich und mit einer gewissen Härte zu verstehen gegeben, dass ich das nicht will und ich der Entscheider bin. Danach hatte er tatsächlich den Fokus bei mir, wenn wir anderen Hunden begegnet sind und nun kann ich auch mit positiver Verstärkung arbeiten. Es ist mit der Kombination viel viel besser geworden und wir können mittlerweile viel entspannter an anderen Hunden vorbei. Er schaut mich automatisch an (hab viel mit ihm geübt) und wird entsprechend belohnt. Was noch bleibt ist eben sein grundsätzlich aggressives Verhalten gegenüber anderen Hunden, zum Beispiel wenn ein anderer Hund fixiert oder bellt, aber auch manchmal eben ohne ersichtlichen Grund. Hierzu übe ich am Rand von eingezäunten Hundewiesen. Ich lasse ihn ca. 1m an den Zaun ran und dann kommen auch meist schon die ganzen Hunde zu uns/ihm. Da reagiert er dann ebenfalls aggressiv (mehrere Hunde, teils frontaler Zulauf von der anderen zwei Seite, teils Hunde mit großer Klappe hinter dem Zaun etc.). Auch hier gebe ich ihm zu verstehen, dass ich das Verhalten nicht dulde, beruhige ihn und arbeite anschließend wieder mit positiver Verstärkung, wenn er in Anwesenheit dieser Hunde ruhig bleibt. Dazu muss man auch noch wissen, dass er nur bei der ersten Begegnung aggressiv reagiert hat: Wenn ich mit dem anderen Halter und Hund für ein paar Minuten parallel laufe bis er sich beruhigt hat, dann geht es wieder. Vereinzelt spielt er dann sogar mit dem anderen Hund, wenn der andere sicher ist und beide von der Leine gelassen werden. Da mache ich zur Sicherheit immer erstmal einen Maulkorb dran, der dann ab kommt, wenn beide Halter sicher sein können, dass er cool bleibt. Manchmal funktioniert es und manchmal eben auch nicht, trotz intensiver Vorbereitung (nebeneinander her laufen, quatschen mit dem andern Besitzer etc.). Das letzte Mal war mit einer Boarder Collie Dame, die als Therapie Hund für Menschen eingesetzt wird. Sie ist die Ruhe selbst, aber auch bei ihr ging er nach ein paar Minuten Ruhe in den Angriffsmodus. Ich lese hier viele Beiträge von Haltern, die das gleiche Problem (Aggression bei anderen Hunden) haben. Drei Fragen dazu: 1. Gibt es unter euch Leute, die das komplett in den Griff bekommen haben? Es geht mir nicht darum, dass der Hund mit jedem spielt sondern nur, dass er nicht mehr (so stark) reagiert. 2. Die Frage gilt sowohl für die, die es komplett in den Griff bekommen haben, aber auch die die, die noch dran arbeiten: Wie trainiert ihr mit den Hunden Hundebegegnungen? Bin für jede Anregung dankbar. 3. Gibt es irgendeinen unter euch, der seinen Cane Corso sorglos fremde Hunde, evtl. auch mehrere gleichzeitig, kennenlernen lassen kann? Er braucht wie gesagt nicht mit ihnen zu spielen und kann sich gerne abwenden oder zeigen, dass er kein Bock hat...Nur soll er halt nicht beißen oder aggressiv werden. Mein ultimatives Ziel ist es, dass er sich durch andere Hunde, egal wie blöd sie sich verhalten (außer natürlich, wenn sie ihn angreifen etc.), nicht aus der Ruhe bringen lässt, bzw. die in ihm brodelnde Aggression durch Neutralität, gesunde Neugier und Offenheit anderen Hunden gegenüber zu ersetzen. Ansonsten ist Nacho einfach ein Traumhund! Freu mich auf eure Rückmeldungen und Tipps! LG Kenny
 
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Dogorama-Mitglied
19. März 09:57
Wenn er Zeit und Raum dafür hat rastet er eben aus, aber auch nicht immer. Manchmal bleibt er bis auf fokussieren ruhig. Vorbei gehen klappt auch, wenn der andere (kleine) Hund ruhig bleibt.
Was passiert in dieser Zeit und in diesem Raum vor dem Ausrasten?
 
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Dogorama-Mitglied
19. März 09:58
Er knurrt, meldet und bellt, wenn er aus der Entfernung Hunde sieht. Wenn er drauf will bellt er auch, nur nicht immer.
Und wie wurde/wird mit diesen Vorstufen umgegangen?

Wie reagiert ihr darauf?
 
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Kenny
19. März 10:29
In dem Moment nicht, aber womöglich eben in der Vorgeschichte. Wie gut wurden seine gelinderen Kommunikationen bisher gehört und respektiert? Von den Menschen und auch von den Hunden in der Vorfamilie? Ist der Spitz zufällig klein und weiss...?
Yes! Klein und weiß. Kann sein, dass er den halt als Rudelführer stark gemaßregelt hat.
 
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Dogorama-Mitglied
20. März 01:07
Yes! Klein und weiß. Kann sein, dass er den halt als Rudelführer stark gemaßregelt hat.
Ist auch die Frage, ob das überhaupt ein gut funktionierendes "Rudel" war oder ob es ein paar Hunde waren, die sich eigentlich nicht sonderlich mochten.
Haben die erwachsenen Hunde den jungen vielleicht gemobbt oder angepöbelt?
Woraus schließt ihr überhaupt, dass der Spitz der "Rudelführer" war?

Hat denn der Vorbesitzer keine Theorie, wie es zu Nachos Aggression gekommen sein könnte?
Dem müsste doch eigentlich eine Entwicklung aufgefallen sein...?
 
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Lena
20. März 21:13
Ist auch die Frage, ob das überhaupt ein gut funktionierendes "Rudel" war oder ob es ein paar Hunde waren, die sich eigentlich nicht sonderlich mochten. Haben die erwachsenen Hunde den jungen vielleicht gemobbt oder angepöbelt? Woraus schließt ihr überhaupt, dass der Spitz der "Rudelführer" war? Hat denn der Vorbesitzer keine Theorie, wie es zu Nachos Aggression gekommen sein könnte? Dem müsste doch eigentlich eine Entwicklung aufgefallen sein...?
Genau meine Gedanken dazu 👍🏻 😉
Das hab ich mich auch schon alles gefragt..
 
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Kenny
26. März 08:28
Hi zusammen, Update zu Nacho:

Wir haben inzwischen mehrere Leute von Dogorama getroffen. Es waren insgesamt 4 Walks, teilweise mit abgeleintem Spielen. Bei 3 gab es am Anfang Theater, 2x hat der andere Hund angefangen. Bei einem, dem Letzten, klappte alles wunderbar.

Auch an Hunden vorbeigehen klappt mittlerweile wirklich gut, aber eben nur, wenn der andere Hund nicht bellt/knurrt oder sich aufbaut. Meist ist es so, dass erstmal nichts kommt und genau dann, wenn Nacho und ich auf gleicher Höhe mit dem andern Hund sind fängt der andere Hund an zu bellen. Ich kann also kaum proaktiv agieren. Immer wenn ich denke "cool, gleich sind wir vorbei!" fängt der andere Hund an Theater zu machen. Und Nacho lässt sich das null gefallen. Ich bin wesentlich sicherer im Umgang mit Nacho und kann ihn deutlich besser interpretieren.

Habt ihr evtl. Tipps, wie ich ihn gegen das Provozieren (oder eben auch Unsicherheit) von anderen Hunden sensibilisieren kann? :)

LG
 
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Vivi &
26. März 08:52
Hi zusammen, Update zu Nacho: Wir haben inzwischen mehrere Leute von Dogorama getroffen. Es waren insgesamt 4 Walks, teilweise mit abgeleintem Spielen. Bei 3 gab es am Anfang Theater, 2x hat der andere Hund angefangen. Bei einem, dem Letzten, klappte alles wunderbar. Auch an Hunden vorbeigehen klappt mittlerweile wirklich gut, aber eben nur, wenn der andere Hund nicht bellt/knurrt oder sich aufbaut. Meist ist es so, dass erstmal nichts kommt und genau dann, wenn Nacho und ich auf gleicher Höhe mit dem andern Hund sind fängt der andere Hund an zu bellen. Ich kann also kaum proaktiv agieren. Immer wenn ich denke "cool, gleich sind wir vorbei!" fängt der andere Hund an Theater zu machen. Und Nacho lässt sich das null gefallen. Ich bin wesentlich sicherer im Umgang mit Nacho und kann ihn deutlich besser interpretieren. Habt ihr evtl. Tipps, wie ich ihn gegen das Provozieren (oder eben auch Unsicherheit) von anderen Hunden sensibilisieren kann? :) LG
Lass mal jemanden von außen draufschauen wie dein Hund vorbei geht. Es kann durchaus sein, dass dein Nacho stumm pöbelt oder zumindest provoziert. Das ist trotzdem ein Fortschritt zu früher, es fehlt dann nur noch der letzte Schritt. Am einfachsten lässt sich das überprüfen, indem man den Hund dazu bringt, den Blick abzuwenden. (Zum Beispiel mit dem Kommando „guck“).

Wenn es nicht an Nacho liegt (durchaus möglich), dann hilft es wahrscheinlich den Abstand zu vergrößern. Du führst Nacho auf der abgewandten Seite und ihr lauft gemeinsam einen kleinen Bogen. Aus Hundesicht ist das sehr höflich und verhindert oft, dass die Pöbler überhaupt anfangen.

Wenn dein Hund bereits ansprechbar ist, dann geht dieser Feinschliff richtig schnell. Echt stark, dass ihr so weit gekommen seid 💪
 
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Kenny
26. März 09:02
Lass mal jemanden von außen draufschauen wie dein Hund vorbei geht. Es kann durchaus sein, dass dein Nacho stumm pöbelt oder zumindest provoziert. Das ist trotzdem ein Fortschritt zu früher, es fehlt dann nur noch der letzte Schritt. Am einfachsten lässt sich das überprüfen, indem man den Hund dazu bringt, den Blick abzuwenden. (Zum Beispiel mit dem Kommando „guck“). Wenn es nicht an Nacho liegt (durchaus möglich), dann hilft es wahrscheinlich den Abstand zu vergrößern. Du führst Nacho auf der abgewandten Seite und ihr lauft gemeinsam einen kleinen Bogen. Aus Hundesicht ist das sehr höflich und verhindert oft, dass die Pöbler überhaupt anfangen. Wenn dein Hund bereits ansprechbar ist, dann geht dieser Feinschliff richtig schnell. Echt stark, dass ihr so weit gekommen seid 💪
Das ist gut. Danke für den Tipp!

Stumm Pöbeln...Das ist natürlich ein guter Hinweis. Er baut sich weiterhin auf und bekommt nen Kamm, nur eben ohne auszulösen. Das passiert eben erst dann, wenn der andere Hund auslöst. Hat mich definitiv weiter gebracht der Hinweis! Okay, also, hast du Tipps, wie ich ihn dazu bringe zu entspannen? "Schau" usw. Mache ich bereits und das klappt ganz gut.
 
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Jörg
26. März 09:06
Hi zusammen, Update zu Nacho: Wir haben inzwischen mehrere Leute von Dogorama getroffen. Es waren insgesamt 4 Walks, teilweise mit abgeleintem Spielen. Bei 3 gab es am Anfang Theater, 2x hat der andere Hund angefangen. Bei einem, dem Letzten, klappte alles wunderbar. Auch an Hunden vorbeigehen klappt mittlerweile wirklich gut, aber eben nur, wenn der andere Hund nicht bellt/knurrt oder sich aufbaut. Meist ist es so, dass erstmal nichts kommt und genau dann, wenn Nacho und ich auf gleicher Höhe mit dem andern Hund sind fängt der andere Hund an zu bellen. Ich kann also kaum proaktiv agieren. Immer wenn ich denke "cool, gleich sind wir vorbei!" fängt der andere Hund an Theater zu machen. Und Nacho lässt sich das null gefallen. Ich bin wesentlich sicherer im Umgang mit Nacho und kann ihn deutlich besser interpretieren. Habt ihr evtl. Tipps, wie ich ihn gegen das Provozieren (oder eben auch Unsicherheit) von anderen Hunden sensibilisieren kann? :) LG
Dieses denken "cool gleich sind wir vorbei" weglassen. Einfach neutral bleiben. Hunde können ganz gut Menschen lesen eventuell liest der Fremde Hund auch dich wenn du daran vorbei gehst. Zum rum pöbeln gehören immer zwei einer der pöbelt und einer der sich darauf einlässt.
 
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Kenny
26. März 09:09
Dieses denken "cool gleich sind wir vorbei" weglassen. Einfach neutral bleiben. Hunde können ganz gut Menschen lesen eventuell liest der Fremde Hund auch dich wenn du daran vorbei gehst. Zum rum pöbeln gehören immer zwei einer der pöbelt und einer der sich darauf einlässt.
Danke! Es ist gar kein nervöses Denken, sondern eher ein "yes, es klappt wieder." Der Vibe ist also eher positiv.