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Jannina
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Anzahl der Antworten 33
zuletzt 21. Feb.

Jagdverhalten bei einem Hütehund

Hallo zusammen, wir haben einen Mini Aussie (Rüde). Leider hat er aktuell ein richtig schlimmes Jagdverhalten. Selbst in der Schleppleine hängt er drinnen und rennt auf dem Acker Zickzacklinien. Habt ihr Tipps wie man das verbessern könnte? Die Spaziergänge sind echt nicht mehr schön. Ich habe das Gefühl ich habe einen Jagdterrier. Danke schon mal im Voraus!!!
 
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Jannina
19. Feb. 09:25
Ich hab selbst einen von der ziemlich leicht erregbaren und vom Händling her durchaus anspruchsvollen Hütehund und ich lerne zunehmend, dass man sehe genau aufpassen muß, womit man ihn beschäftigt - und dass aufputschende Sachen mit größter Vorsicht zu genießen sind und Ruhetage sich sehr positiv auswirken. Es ist ein leider weit verbreiteter Irrglaube, dass man Hütehunde "auspowern" oder ganz viel beschäftigen muss. Tatsächlich muss man sie nicht schnell oder viel beschäftigen, sondern anspruchsvoll, orientiert, konzentriert und mit überraschend viel Ruhe dazwischen.
Ja das seh ich genauso. Wie gesagt das war ein Überblick und wenn wir arbeiten hat er sehr viel Ruhe. Wir achten da auch drauf und machen natürlich nicht alles an einem Tag, das der Kerl dann abends platt im Bett liegt.
 
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Dogorama-Mitglied
19. Feb. 09:30
Das ist ja auch nicht alles was wir in einer Woche machen. Das sollte nur ein grober Überblick sein was wir grob alles machen.
Ok verstehe, deine Beschreibung klang halt recht auf Geschwindigkeit und Rennen ausgelegt und das kann leicht zu viel werden.

Frisbee und an Rad Rennen sind halt auch generell keine sonderlich empfehlenswerten Beschäftigungen, zumindest nicht, solange der Hund nicht wirklich ausgeglichen, an euch orientiert und zu anspruchsvoller Impulskontrolle fähig ist.

Der Frisbee sollte zB nur selten, in wenigen Wiedeholungen und überwiegend in Kombination mit Impulskontrolle zum Einsatz kommen.

Bei einfach nur Werfen und Nachrennen weckt man sich ganz leicht den Hetztrieb auf und macht die Hunde nicht selten obsessiv - das ist nicht erstrebenswert.

Auch Agility ist nicht ohne, das fährt die Hunde massivst hoch und verschafft ihnen heftige Kicks, von denen sie dann erstmal wieder runter müssen...ich kenn inzwischen etliche Hundetrainer die sagen, sie würden das mit ihren Hunden nie machen.

Vielleicht schaut ihr euch mal Alternativen an, die mehr für Kopf, Koordination, Kooperation und Orientierung tun, das nehmt ihr ja auch mit in den Alltag zu Themen wie dem tunneligen Schnüffeln...

Hoopers, Curving, Ralley Obedience...Das wären Sachen, die Spass machen, gut auslasten und sehr positiv auf die Beziehung wirken könnten.
 
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Ella Lou
21. Feb. 10:30
Wir hatten/ haben mit unser Border Collie Hündin ein ähnliches Problem und Arbeiten momentan an ihrer Orientierung an uns und haben mit ihr hobbymäßig Fährtenarbeit angefangen, um ihr beizubringen, dass wir ihr die tollen Spuren zeigen und sie diese gemeinsam mit uns ausarbeiten darf. Ich finde es klingt so, als würdet ihr auf das mit den Ruhephasen schon ganz gut achten. Was ich mit meiner Hündin jetzt mal ausprobieren wollte ist, Ruhetage einzuführen, an denen es nur mal zum Pinkeln raus geht, aber eben auch Tage mit richtig Action (also jetzt nicht irgendwas, was sie hoch dreht, sondern eher viele und auch mal länger dauernde Aufgaben, bei denen ihre Konzentration gefragt ist).Vielleicht würde es helfen, wenn ihr eurem Hund zeigt, dass es bei euch viel spannender ist und ihr ihm mehr Aufgaben auf den Gassirunden gebt, wobei ich natürlich nicht weiß, ob ihr das nicht eh schon macht. Anfangen damit würde ich an eurer Stelle in einer reizärmeren Gegend, also nicht unbedingt auf dem Acker, sondern vielleicht eher in einer ruhigen Seitenstraße oder so. Ich hoffe ich konnte euch etwas helfen und wünsche euch viel Erfolg 🍀.