Es geht zunächst erst mal darum, dem Hund nichts anzutrainieren, sondern ihn lernen zu lassen. Damit er das kann, braucht er einen stressfreien Raum. Unter Stress können Hunde nicht lernen. Also schaffe ich diesen Raum. Außerhalb des Raumes befindet sich ein Reiz. Entweder unangenehm (z. B. ein lautes Geräusch) oder spannend (z. B. ein Vogel). Nun lässt man den Hund innerhalb des stressfreien Raumes den Hund seine Erfahrungen sammeln, ohne das man auf ihn einwirkt. Jeder Hund hat nun seine eigene Art mit dem Reiz umzugehen. Der eine schnuppert, der andere beobachtet, der andere möchte hin oder zu seinem Sozialpartner, der ja auch in diesem Raum ist. Das einzige, worauf man selber achten muss ist, dass der Hund nicht in Stress gerät, weil er dann nicht mehr lernen kann. Merkt man, dass der Hund entspannt bleibt, erweitert man den Raum so weit, bis kleine Anzeichen von Stress da sind, sodass man dann Raum wieder etwas kleiner macht, damit der Hund wieder lernen kann und sich mit dem Reiz außerhalb des stressfreien Raumes (Außenreiz) beschäftigen kann. So gibt man ihm die Möglichkeit, sich selber zu regulieren und eine Lösung zu finden.
Würde man nun hingehen und sein tolles Verhalten (seine Lösung) extrinsisch verstärken, riskiert man, dass er das tolle Verhalten macht, weil er was dafür bekommt (dann ist sein tolles Verhalten extrinsisch motiviert) bishin zu einer Erwartungshaltung (er macht es nur noch, wenn er etwas bekommt).
Korrigiert man ihn, lässt er es sein, weil die Korrektur unangenehm ist und steigert sich bis zu einem Meideverhalten.
Jede Beeinflussung, ob verstärkend oder korrigierend beeinflusst das eigenständige/ursprüngliche Gefühl bzw. intrinsische Handeln in die eine oder andere Richtung.
Man kann nur etwas verstärken oder korrigieren, was der Hund eh schon von sich aus (intrinsisch) gezeigt hat.
Wenn der Hund nun gelernt hat, seinen Stress selber zu regulieren, dann ist auch Leinenführigkeit kein Thema mehr, denn meisstens entsteht das gezappel an der Leine wegen Stress aufgrund von Außenreizen.
So habe ich es verstanden.
Mir persönlich ist ein entspannter Hund lieber als ein gestresster. Eine Erwartungshaltung sowie Meideverhalten bedeuten immer Stress. Ein entspannter Hund kann viel bewusster durchs Leben gehen, als ein im Tunnel sitzender Hund. Und entspannt bedeutet nicht gleich Schlaftablette.