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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 21. Dez.

Intrinsische Motivation - Leinenführigkeit?

Hallo liebe Hundemenschen, Ich bin durch einen anderen Thread darauf gestoßen, dass man Leinenführigkeit mittels intrinsischer Motivation beibringen kann. Intrinsische Motivation bedeutet das es der Hund von sich aus macht, es macht ihm Spaß und führt es für sich bzw. sein Wohlbefinden aus. Also zum Beispiel ist bei meinem Münsterländer das Jagen eine intrinsische Motivation, die ich mir für die Arbeit zunutze mache. Ich trainiere viel mit meinen Hunden und natürlich auch die Leinenführigkeit. In aller Regel machen das meine Hunde aber nicht aus eigener intrinsische Motivation. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich die Jahre falsch gemacht habe, dass meine Hunde anscheinend nicht aus intrinsischer Motivation neben mir her spazieren. Habt ihr eine Idee wie man das aufbaut, dass er Hund das aus intrinsischer Motivation macht? Ist dies überhaupt möglich?
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 16:16
Ich habe immer nur auf Sachebene hinterfragt und nicht ein persönliches Wort an dich gerichtet. Noch nichtmal was Abwertendes gegen deine Methode gesagt, sie nur nicht widerdpruchslos hingenommen. Wenn dich das provoziert, ist es wirklich nicht mein Bier.
Deine Wortwahl und die Art, wie du deine Fragen formulierst, hat wiederholt abwertende Untertöne transportiert. Zum Beispiel der Vergleich meines Ansatzes mit einem “Butler, der brav und still im Hintergrund wartet” ist keine neutrale oder sachliche Beschreibung, sondern zieht meine Methode ins Lächerliche.

Sarkastische Bemerkungen wie “Das geht sicher nett, wenn man in einer ruhigen Gegend lebt, sehr wenig vom Hund braucht und dafür sehr viel Zeit hat” pauschalisieren meinen Ansatz auf unnötige Weise. Das trägt nicht zu einem respektvollen Austausch bei, sondern wirkt herabwürdigend.
Sachebene ist das jedenfalls nicht.
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
8. Dez. 16:34
Deine Wortwahl und die Art, wie du deine Fragen formulierst, hat wiederholt abwertende Untertöne transportiert. Zum Beispiel der Vergleich meines Ansatzes mit einem “Butler, der brav und still im Hintergrund wartet” ist keine neutrale oder sachliche Beschreibung, sondern zieht meine Methode ins Lächerliche. Sarkastische Bemerkungen wie “Das geht sicher nett, wenn man in einer ruhigen Gegend lebt, sehr wenig vom Hund braucht und dafür sehr viel Zeit hat” pauschalisieren meinen Ansatz auf unnötige Weise. Das trägt nicht zu einem respektvollen Austausch bei, sondern wirkt herabwürdigend. Sachebene ist das jedenfalls nicht.
Kann ich bestätigen. Ich weiß was du meinst. 😊
Kritisch hinterfragen etc. Ist ja okay.
Der Ton macht die Musik.
Teilweise sind die Kommentare unter der Gürtellinie.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 16:48
Du sprichst doch dauernd davon, dass ruhiges Beobachten für den Hund angenehmer ist...oder hab ich da was missverstanden? Wie gesagt, ich finde Gewöhnung voll ok und in diesem Zusammenhang auch häufig sinnvoll. Was mich aber irritiert, ist diese vermenschlichte Interpretation dessen, wie diese Massnahmen vom Hund empfunden werden (sollen). Das ist mir etwas zu gemütlich gemacht auf einer rein positiven Sicht der Dinge, die mir gefährdet für blinde Flecken scheint. Deine Definition von Strafe und Belohnung halte ich für inkorrekt, sie machen sich meinem Verständnis nach nicht an der Absicht des Ausführenden fest sondern an der Auswirkung auf den Empfänger. Wird Verhalten vermindert, ist es Strafe, wird Verhalten verstärkt ist es Belohnung. Wenn man seinen Hund nach dem Rückruf zur "Belohnung" herzhaft am Kopf tätschelt, hat man gute Chancen, dass der das seinerseits nicht toll findet und künftig beim Kommen vielleicht zögerlicher wird. Wenn man seinem Hund beim "Fuss" häufig unabsichtlich auf die Pfoten latscht, wird er nicht mehr eng neben einem gehen wollen.
Ruhiges Beobachten ist keine “vermenschlichte Interpretation”, sondern eine wissenschaftlich fundierte Methode, um Hunden zu helfen, Stress zu reduzieren und Selbstregulation zu lernen. Dass du das als “zu gemütlich” abtust, klingt eher wie ein Versuch, den Ansatz zu diskreditieren, anstatt ihn sachlich zu hinterfragen.
Das mit der Definition, die verwirrend ist verstehe ich nicht.
Es scheint mir, dass grundsätzlich alles, was ich schreibe, von dir infrage gestellt wird, unabhängig davon, wie klar es formuliert ist.
 
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Mary-Lou
8. Dez. 17:05
Strafe – egal ob negativ oder positiv – bedeutet, dass jemand absichtlich eine Konsequenz einsetzt, um ein Verhalten zu verringern. Wenn ich die Distanz zum Reiz vergrößere, bestrafe ich den Hund nicht, sondern passe die Situation an, damit er nicht überfordert ist. Ich mache etwas für den Hund, nicht gegen sein Verhalten. Dadurch kann er lernen, wie er mit dem Reiz besser umgehen kann. Es ist keine Strafe, sondern eine Methode, die ihm hilft, in Ruhe Erfahrungen zu sammeln. Natürlich möchte der Hund am Anfang zum Reiz hin – das ist völlig normal. Der Unterschied liegt darin, dass ich nicht versuche, ihn davon abzuhalten, indem ich ihn bestrafe. Stattdessen gebe ich ihm die Möglichkeit zu lernen, dass ruhiges Verhalten für ihn selbst angenehmer ist. Es geht nicht darum, das Jagen oder Herumhampeln zu “unterdrücken”, sondern dem Hund zu zeigen, dass er den Reiz gar nicht braucht. Dein Beispiel mit Kindern passt hier nicht. Kinder, die “rumhampeln”, beruhigen sich oft, wenn man die Umgebung anpasst – nicht, weil sie bestraft werden, sondern weil sie die Möglichkeit bekommen, zur Ruhe zu kommen. Genauso lernen Hunde, dass ruhiges Verhalten weniger stressig ist, wenn sie nicht ständig in schwierige Situationen gebracht werden. Das ist keine Bestrafung, sondern ein Weg, ihnen Selbstkontrolle und Gelassenheit beizubringen.
Dass durch Strafe mithilfe von Konsequenzen ein Verhalten verändert werden soll, ist doch genau das, was ich geschrieben habe, wohingegen du von Unterdrückung sprachst.

Und nochmal: nicht zu jagen ist kein Ziel, das der Hund sich selbst gesetzt hat, sondern dass ihm von außen vorgegeben wird. Also kann die Motivation, das Ziel zu erreichen, niemals intrinsisch sein. Der Weg dahin kann vom Hund selbst erarbeitet werden, ja, aber trotzdem ist es kein vom ihm selbst gewähltes Bestreben.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 17:23
Ich stelle in Frage, was ich nicht schlüssig finde.
Deinen Ausführungen konnte offensichtlich nicht nur ich schwer folgen.
Vielleicht hätte es geholfen, wenn du die Sache schon früher Gewöhnung genannt hättest.

Ich finde es gemütlich, der eigenen Methode umfänglich positive Attribute zuzuschreiben und mögliche Schwächen und die Wahrnehmung der Rezipienten weitgehend unerwähnt zu lassen.

Du hast dich zur Konditionierung auch sehr abwertend geäußert, sollte ich das jetzt ebenfalls persönlich nehmen?

Die beiden Formulierungen, die du da zitierst, sind in meinen Augen harmloser als ein Kindergartenwitz. Wenn du sowas als herabgewürdigend und lächerlich machend empfindest, kommunizieren wir in unterschiedlichen Universen.
In meinem ist Raum für bildhafte Sprache und ein paar saloppe Formulierungen, in deinem scheinbar nicht.

Das ist mir deutlich zu dünnhäutig, da klink ich mich erstmal aus. Inhaltlich gibt's ja seit "Gewöhnung" ohnehin nicht mehr viel zu holen.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 17:46
Dass durch Strafe mithilfe von Konsequenzen ein Verhalten verändert werden soll, ist doch genau das, was ich geschrieben habe, wohingegen du von Unterdrückung sprachst. Und nochmal: nicht zu jagen ist kein Ziel, das der Hund sich selbst gesetzt hat, sondern dass ihm von außen vorgegeben wird. Also kann die Motivation, das Ziel zu erreichen, niemals intrinsisch sein. Der Weg dahin kann vom Hund selbst erarbeitet werden, ja, aber trotzdem ist es kein vom ihm selbst gewähltes Bestreben.
Einerseits sagst du, dass der Hund den Weg selbst erarbeiten kann, aber gleichzeitig behauptest, dass das Ziel deshalb niemals intrinsisch motiviert sein könnte. Das widerspricht sich doch. Natürlich setzt sich der Hund das Ziel ‘nicht jagen’ nicht bewusst, genauso wie er sich nicht bewusst das Ziel setzt, ruhig an der Leine zu gehen oder Kommandos auszuführen – das wäre eine komplett menschliche Denkweise.

Es geht darum, dass der Hund durch eigene Erfahrungen lernt, dass das alternative Verhalten – sei es Beobachten oder ruhiges Verhalten – für ihn die angenehmere und stressfreiere Option ist. Das macht die Motivation durchaus intrinsisch, weil der Hund nicht für das Verhalten belohnt wird, sondern es für sich selbst als vorteilhaft begreift. Wenn wir der Logik folgen, dass jedes Verhalten, das durch Management oder Training unterstützt wird, nicht intrinsisch sein kann, dann müssten wir jede Art von Hundeverhalten als rein extrinsisch ablehnen. Das wäre aber eine sehr begrenzte Sichtweise.
 
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Michi
8. Dez. 17:56
Einerseits sagst du, dass der Hund den Weg selbst erarbeiten kann, aber gleichzeitig behauptest, dass das Ziel deshalb niemals intrinsisch motiviert sein könnte. Das widerspricht sich doch. Natürlich setzt sich der Hund das Ziel ‘nicht jagen’ nicht bewusst, genauso wie er sich nicht bewusst das Ziel setzt, ruhig an der Leine zu gehen oder Kommandos auszuführen – das wäre eine komplett menschliche Denkweise. Es geht darum, dass der Hund durch eigene Erfahrungen lernt, dass das alternative Verhalten – sei es Beobachten oder ruhiges Verhalten – für ihn die angenehmere und stressfreiere Option ist. Das macht die Motivation durchaus intrinsisch, weil der Hund nicht für das Verhalten belohnt wird, sondern es für sich selbst als vorteilhaft begreift. Wenn wir der Logik folgen, dass jedes Verhalten, das durch Management oder Training unterstützt wird, nicht intrinsisch sein kann, dann müssten wir jede Art von Hundeverhalten als rein extrinsisch ablehnen. Das wäre aber eine sehr begrenzte Sichtweise.
Ich nochmal 😃...
Aber ein jagdlich motivierter Hund, der würde sich doch immer für das Jagen entscheiden, wenn er die freie Wahl hat. Der Jagdtrieb ist ja nicht auf einmal weg.
Ich verstehe die Aussage....es ist die angenehmere Option für ihn ... einfach nicht.
Wenn er es nicht tut, dann doch nicht, weil er weiß, dass der Besitzer das nicht wünscht.
Ich verstehe nicht, welche Intension er sonst haben könnte. Jeder jagdbegeisterte Hund würde doch am liebsten auch jagen gehen....
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 17:56
Ich stelle in Frage, was ich nicht schlüssig finde. Deinen Ausführungen konnte offensichtlich nicht nur ich schwer folgen. Vielleicht hätte es geholfen, wenn du die Sache schon früher Gewöhnung genannt hättest. Ich finde es gemütlich, der eigenen Methode umfänglich positive Attribute zuzuschreiben und mögliche Schwächen und die Wahrnehmung der Rezipienten weitgehend unerwähnt zu lassen. Du hast dich zur Konditionierung auch sehr abwertend geäußert, sollte ich das jetzt ebenfalls persönlich nehmen? Die beiden Formulierungen, die du da zitierst, sind in meinen Augen harmloser als ein Kindergartenwitz. Wenn du sowas als herabgewürdigend und lächerlich machend empfindest, kommunizieren wir in unterschiedlichen Universen. In meinem ist Raum für bildhafte Sprache und ein paar saloppe Formulierungen, in deinem scheinbar nicht. Das ist mir deutlich zu dünnhäutig, da klink ich mich erstmal aus. Inhaltlich gibt's ja seit "Gewöhnung" ohnehin nicht mehr viel zu holen.
Es ist interessant, dass du „dünnhäutig“ als Argument einbringst, während du selbst offenbar nicht bereit bist, Kritik an deinem Tonfall anzunehmen. Dass ich mir abwertende und sarkastische Bemerkungen nicht gefallen lassen möchte, hat nichts mit Dünnhäutigkeit zu tun, sondern mit einem Anspruch an respektvolle Kommunikation. Wenn du das nicht nachvollziehen kannst, ist es vielleicht tatsächlich besser, die Diskussion zu beenden.
 
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Michi
8. Dez. 17:59
...was ist dieses Gefühl, das es dem Hund angenehmer ist und er deswegen nicht jagd.
Mit Zuwendung vom Besitzer...durch Lob, Leckerchen, Spiel kann es dann ja nichts zu tun haben .
 
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Katrin
8. Dez. 18:00
Ich nochmal 😃... Aber ein jagdlich motivierter Hund, der würde sich doch immer für das Jagen entscheiden, wenn er die freie Wahl hat. Der Jagdtrieb ist ja nicht auf einmal weg. Ich verstehe die Aussage....es ist die angenehmere Option für ihn ... einfach nicht. Wenn er es nicht tut, dann doch nicht, weil er weiß, dass der Besitzer das nicht wünscht. Ich verstehe nicht, welche Intension er sonst haben könnte. Jeder jagdbegeisterte Hund würde doch am liebsten auch jagen gehen....
Wenn Suki dürfte würde sie mit Begeisterung hinter jedem Reh, Hase usw hinterherrennen. Stress hätte sie da keinen aber ein wahnsinniges Glücksgefühl. Warum sollte ein Jagdhund bzw ein Hund der jagdlich motiviert ist beim jagen gestresst sein?