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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 21. Dez.

Intrinsische Motivation - Leinenführigkeit?

Hallo liebe Hundemenschen, Ich bin durch einen anderen Thread darauf gestoßen, dass man Leinenführigkeit mittels intrinsischer Motivation beibringen kann. Intrinsische Motivation bedeutet das es der Hund von sich aus macht, es macht ihm Spaß und führt es für sich bzw. sein Wohlbefinden aus. Also zum Beispiel ist bei meinem Münsterländer das Jagen eine intrinsische Motivation, die ich mir für die Arbeit zunutze mache. Ich trainiere viel mit meinen Hunden und natürlich auch die Leinenführigkeit. In aller Regel machen das meine Hunde aber nicht aus eigener intrinsische Motivation. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich die Jahre falsch gemacht habe, dass meine Hunde anscheinend nicht aus intrinsischer Motivation neben mir her spazieren. Habt ihr eine Idee wie man das aufbaut, dass er Hund das aus intrinsischer Motivation macht? Ist dies überhaupt möglich?
 
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Carola
7. Dez. 08:04
Ja deswegen haben meine Hunde nie eine Hundeschule gesehen. Aber gut es sind halt Gruppen und in diesen Gruppen wird halt mit 0815 gearbeitet, viele werden vllt. abgeholt die speziallere Hunde aber nicht.
Woher weißt du das, wenn du noch nie in einer Hundeschule warst?
Es gibt sehr unterschiedliche Hundeschulen die mit sehr unterschiedlichen Konzepten und Ansätzen arbeiten und dort ist durchaus Fachwissen vorhanden. Es ist auch nicht so dass alle Hundehalter perfekt sind und alles alleine hinbekommen. Die Ergebnisse nicht erfolgreicher Hundeerziehung sieht man häufig auf der Straße- häufig ohne Hundeschule, ohne Grenzen, in keinster Weise erzogen- argument: das ist ein Tierschutzhund der ist
doch so dankbar!
Ist aber dann häufig äußerst unlustig wenn dieses dankbare hundilein intrinistisch motiviert auf meine Hunde losgeht.
Da wäre manchmal doch ein wenig Anleitung zur Erziehung- mit welchem Ansatz auch immer- durchaus positiv.
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
7. Dez. 08:11
Woher weißt du das, wenn du noch nie in einer Hundeschule warst? Es gibt sehr unterschiedliche Hundeschulen die mit sehr unterschiedlichen Konzepten und Ansätzen arbeiten und dort ist durchaus Fachwissen vorhanden. Es ist auch nicht so dass alle Hundehalter perfekt sind und alles alleine hinbekommen. Die Ergebnisse nicht erfolgreicher Hundeerziehung sieht man häufig auf der Straße- häufig ohne Hundeschule, ohne Grenzen, in keinster Weise erzogen- argument: das ist ein Tierschutzhund der ist doch so dankbar! Ist aber dann häufig äußerst unlustig wenn dieses dankbare hundilein intrinistisch motiviert auf meine Hunde losgeht. Da wäre manchmal doch ein wenig Anleitung zur Erziehung- mit welchem Ansatz auch immer- durchaus positiv.
Ich muss sagen ich glaube ich habe ein sehr übertriebenes wie ich mit meinen Hundis lebe.
Mit übertrieben meine ich, selbst wenn ich was in der Wohnung machen, wir machen es zusammen. Wir machen alles zusammen und sind fast 24/7 zusammen. Und ja sie können auch problemlos alleine bleiben.
Ich bin auch nicht die Stumpfe ich laufe mal ne Runde.
Ich bin allgemein sehr abenteuerlustig und bin gerne wandern und Klettern und das mach ich auch mit meinen Hundis. Wir überqueren verschiedene Parkoure. Nicht nur die Hunde nein ich mach es vor die machen es mit.
Sprich ich lasse den Hund nicht auf einen Baumstamm springen und sage super wir machen das zusammen.
Mir fällt immer was ein allein schon weil mich vieles schnell langweiltm stumpfes laufen oder tricksen.
Wir machen alles als Team zusammen immer, egal was selbst Einkäufe tragen etc.
Ich habe schnell gemerkt, dass sie freiwillig immer bei mir bleiben, egal ob ich mich irgendwo hinsetzte etc. Ich bin interessanter als das was sie draußen erleben könnten.
 
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Carola
7. Dez. 08:19
Ich muss sagen ich glaube ich habe ein sehr übertriebenes wie ich mit meinen Hundis lebe. Mit übertrieben meine ich, selbst wenn ich was in der Wohnung machen, wir machen es zusammen. Wir machen alles zusammen und sind fast 24/7 zusammen. Und ja sie können auch problemlos alleine bleiben. Ich bin auch nicht die Stumpfe ich laufe mal ne Runde. Ich bin allgemein sehr abenteuerlustig und bin gerne wandern und Klettern und das mach ich auch mit meinen Hundis. Wir überqueren verschiedene Parkoure. Nicht nur die Hunde nein ich mach es vor die machen es mit. Sprich ich lasse den Hund nicht auf einen Baumstamm springen und sage super wir machen das zusammen. Mir fällt immer was ein allein schon weil mich vieles schnell langweiltm stumpfes laufen oder tricksen. Wir machen alles als Team zusammen immer, egal was selbst Einkäufe tragen etc. Ich habe schnell gemerkt, dass sie freiwillig immer bei mir bleiben, egal ob ich mich irgendwo hinsetzte etc. Ich bin interessanter als das was sie draußen erleben könnten.
Das mag auf dich zutreffen und das ist wirklich gut! Leider ist das aber in vielen Fällen eben nicht so und man sollte dann auch nicht davon ausgehen wenn man selber alles perfekt hinbekommt dass es bei anderen genauso ist.
Ich denke ich bekomme die Erziehung meiner Hunde auch sehr gut hin sehr aber häufig ist das in vielen Fällen nicht so ist. Abgesehen davon dass es Hunde von unterschiedlichem Charakter und Wesenseigenschaften gibt die man nicht alle gleich behandeln kann.
Ein jagdlich hochmotivierter Hund ist mit Sicherheit anders zu handeln als ein eher territorialer Hund mit geringem Jagdtrieb.
Also kann die Erziehung und die Vorgehensweise eben nicht die gleiche sein. Wenn mein Hund nicht jagt brauche ich mich nicht mit dem Problem der Jagdleidenschaft zu beschäftigen. Wenn mein Hund nicht apportiert brauche ich mich nicht mit den Feinheiten des apportierens zu beschäftigen.
Das hängt ja immer auch von der Mensch Hunde Kombination ab wie etwas funktioniert und ob es funktioniert. In der Stadt sind die Anforderungen an Hunde sicher andere als wenn man alleine im Wald wohnt. Von daher sollte man nicht immer von sich auf andere schließen und das was man selber tut auf alle übertragen wollen
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
7. Dez. 08:34
Das mag auf dich zutreffen und das ist wirklich gut! Leider ist das aber in vielen Fällen eben nicht so und man sollte dann auch nicht davon ausgehen wenn man selber alles perfekt hinbekommt dass es bei anderen genauso ist. Ich denke ich bekomme die Erziehung meiner Hunde auch sehr gut hin sehr aber häufig ist das in vielen Fällen nicht so ist. Abgesehen davon dass es Hunde von unterschiedlichem Charakter und Wesenseigenschaften gibt die man nicht alle gleich behandeln kann. Ein jagdlich hochmotivierter Hund ist mit Sicherheit anders zu handeln als ein eher territorialer Hund mit geringem Jagdtrieb. Also kann die Erziehung und die Vorgehensweise eben nicht die gleiche sein. Wenn mein Hund nicht jagt brauche ich mich nicht mit dem Problem der Jagdleidenschaft zu beschäftigen. Wenn mein Hund nicht apportiert brauche ich mich nicht mit den Feinheiten des apportierens zu beschäftigen. Das hängt ja immer auch von der Mensch Hunde Kombination ab wie etwas funktioniert und ob es funktioniert. In der Stadt sind die Anforderungen an Hunde sicher andere als wenn man alleine im Wald wohnt. Von daher sollte man nicht immer von sich auf andere schließen und das was man selber tut auf alle übertragen wollen
Klar hängt von vielen Sachen ab und es ist gut wenn jeder seinen Weg findet. Ich habe meinen gefunden und werde ihn nächstes Jahr wieder anwenden und immer so weiter.

Bei meinen 3 hat's funktioniert und es sind Allrounder. Wachtrieb-/Schutztrieb spricht territoriales Verhalten Vorhanden,
Rattler - Jagdtrieb vorhanden,
Auch als Treibhunde genutzt.

Charakterlich: stur, eigensinnig und nicht das will to please, agieren gerne selbständig.

Ich wohne in der Stadt und 5 Minuten von der Innenstadt entfernt. Wir sind aber jeden Tag auch im Wald unterwegs.
 
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Ulrich
7. Dez. 08:34
Lasst den Hund 🐕 auch mal Hund sein... Niemand ist perfekt....
 
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Mary-Lou
7. Dez. 08:40
In einem Radius um den Menschen bleiben ist sehr wohl Leinenführigkeit, denn dadurch bleibt die Leine locker. Ein Hund, der seinen Radius einhält, läuft von sich aus langsamer oder wartet öfter mal. Die Frage ist, welchen Radius man festgelegt hat. Idealerweise ist das für die Leinenführigkeit ein Radius von 1-2 m.
Nur im Radius bleiben ja auch Hunde, die dauernd wuselig direkt vor den Füßen des Menschen von links nach rechts nach links nach rechts wechseln und dabei die ganze Wegbreite nutzen. Das wär für mich tatsächlich auch nicht leinenführig, sondern nervig 😬
 
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Dogorama-Mitglied
7. Dez. 08:42
@Joe: Ablenkung war in diesem Zusammenhang das falsche Wort. Weil es aber auch schwer zu beschreiben ist. Der Hovawart und sein Halter waren zu jedem Zeitpunkt ein Team, haben immer miteinander agiert. Dabei hat der Halter entschieden, die Umwelt zu ignorieren, und sein Hund hat das mitgemacht. Es gab aber keine Kommandos. Sie sind einfach immer nur ihres Wegen gegangen. Und der Halter hat immer mal ein Spielchen angefangen. Für den Hovawart gibt es nun keine äußeren Reize, die wichtiger wären als sein Partner. Es ist keine Ablenkung nötig, weil der Hund sich niemals gegen das Wohl des Teams entscheiden und sein eigenes Ding machen würde. Zum Thema Raumverwaltung unter Hunden empfehle ich die YouTube-Videos von Maja Nowak. Dort wird dieses Verhalten gezeigt und erklärt. Man kann ihre Theorien von Leithund, Kundschafter und Wächter getrost ignorieren, das hündische Verhalten ist auch ohne dieses Schubladendenken eindeutig.
Ah ok, ja das ist was Anderes.

Ohne zu wissen, was die genauen Gründe für so ein eher extremes Umweltdesinteresse sind bzw wie es etabliert wurde, kann man aber auch schwer beurteilen, ob das tatsächlich rein intrinsisch motiviert war.

Danke für den Tip! Ich kenne die Idee Raumverwaltung, konnte nur Maikes Formulierung nicht recht zuordnen.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Dez. 08:50
In einem Radius um den Menschen bleiben ist sehr wohl Leinenführigkeit, denn dadurch bleibt die Leine locker. Ein Hund, der seinen Radius einhält, läuft von sich aus langsamer oder wartet öfter mal. Die Frage ist, welchen Radius man festgelegt hat. Idealerweise ist das für die Leinenführigkeit ein Radius von 1-2 m.
Ok, das ist wohl wieder mal Definitionsfrage.

Natürlich ist 1m auch ein Radius, imho allerdings ein verschwindend geringer und keiner, den die meisten Hunde nach Welpenalter von sich aus - also intrinsisch - wählen würden.

In 1m Abstand ist keinerlei selbständige Exploration der Umwelt möglich, da klebt der Mensch dem Hund ja quasi permanent am A......

Und wie man den 1m dann intrinsisch bekommen soll, wenn er es "von Natur aus" nicht ist... 🤷🏻?
 
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Dogorama-Mitglied
7. Dez. 09:00
Ja deswegen haben meine Hunde nie eine Hundeschule gesehen. Aber gut es sind halt Gruppen und in diesen Gruppen wird halt mit 0815 gearbeitet, viele werden vllt. abgeholt die speziallere Hunde aber nicht.
In vielen Bereichen macht eine "08-15"-Basis sehr viel Sinn, weil sie mit gut funktionierenden, positiven Lernmechanismen arbeitet.

In gutenHundeschulen und bei guten Trainern wird auch in Gruppen nicht 08-15 gearbeitet, sondern Hund und Halter im angemessenen Rahmen die Möglichkeit gegeben, für Sie passende Variationen der Aufgaben zu üben.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Dez. 09:07
Woher weißt du das, wenn du noch nie in einer Hundeschule warst? Es gibt sehr unterschiedliche Hundeschulen die mit sehr unterschiedlichen Konzepten und Ansätzen arbeiten und dort ist durchaus Fachwissen vorhanden. Es ist auch nicht so dass alle Hundehalter perfekt sind und alles alleine hinbekommen. Die Ergebnisse nicht erfolgreicher Hundeerziehung sieht man häufig auf der Straße- häufig ohne Hundeschule, ohne Grenzen, in keinster Weise erzogen- argument: das ist ein Tierschutzhund der ist doch so dankbar! Ist aber dann häufig äußerst unlustig wenn dieses dankbare hundilein intrinistisch motiviert auf meine Hunde losgeht. Da wäre manchmal doch ein wenig Anleitung zur Erziehung- mit welchem Ansatz auch immer- durchaus positiv.
Das frag ich mich auch, wie jemand, der noch nie auch nur eine Hundeschule von innen gesehen hat, genau wissen kann, in welche Hundeschule andere Leute gehen.