Wie gut, dass du dich seinem / eurem "Problem" stellst und euch die Chance gibst, dass alles Gut werden kann. Wahrscheinlich wird das immer weiter reichen des Hundes dazu geführt haben, dass er nicht darauf vertrauen kann, dass der Mensch auf ihn aufpasst und sich das eh schon rassetypische vermehrte bellen / kleffen weiter verstärkt hat und ggf. vorher garnicht oder im schlimmsten Fall sehr unsanft unterbunden wurde. Häufig werden die kleinsten der kleinsten Hunde auch viel getragen, was nicht sehr förderlich zum Üben des Sozialverhalten ist (meine Vorbesutzer, nicht dich).
Haben selbst Spitz und Dackel in einem unserer Hunde drin, auch super kommunikativ der kleine 😅
Je klarer du dir bist, warum das vielleicht so ist und wie du das handhaben möchtest, desto sicherer wirst du und er auch. Und vergiss was die anderen Hundehalter wohl gerade denken, deren Hunde so toll an einem vorbei gehen. Jedes Tier und jeder Halter trägt sein "Päckchen" mit und die einen stehen am Anfang, andere haben gerade ein Hoch oder Tief und wieder andere haben ihre Mitte mit sich und ihrem Tier schon gefunden.
Unsere beiden sind jetzt 6 Monate bei uns und die erste 4 Monate bin ich fast nur die gleichen 2 max 3 verschieden Wege gegangen und bewusst dort wo es in der Regel zu 3 - 4 Hundebegegnungen kommen konnte. Nicht zu viel für die Hunde und mich, aber die Trainingsmöglichkeit waren gegeben.
Erst bin ich mit unseren bellenden teils kleffenden beiden freundlich grüßend an den anderen vorbei. Nach einiger Zeit (sind ja meist die selben, die man trifft) bin ich mit unseren Beiden an Stellen wo genug Abstand möglich war früh genug stehen geblieben und hab Ruhe rein gebracht (andere machen Sitz mit ihren Hunden, unsere beiden sind mit Rolli, weshalb das nicht geht), von weiten schon nett gegrüßt und gesagt, dass wir im Übemodus sind. Unerwünschtes Verhalten direkt unterbunden und alles andere gelobt (unsere nehmen keine Leckerlis unterwegs).
Danach hab ich, wenn es einigermaßen entspannt war Hundehalter, die mir sympathisch waren gefragt, ob wir paar Schritte mitgehen können oder sie sich beschnuppern dürfen.
Und das hat wirklich mir geholfen, weil immer wieder gute und sehr schöne Aha Momente dabei waren bzw. sind (üben ja immer noch 😊), die mir Hoffnung schenken, das alles Gut wird.
Und mit dem Wissen oder meiner Einstellung, dass ein, zwei Mal bellen / klaffen zu ihrer rassetypischen "Arbeit", also Frauchen Bescheid geben😉 ok und fair ist, aber dann von mir auch wohlwollend und konsequent unterbunden wird (auch bei uns im Garten, wenn andere Hunde bellen oder Personen aufs Grundstück kommen) wird es wirklich von Tag zu Tag besser.
Geholfen haben uns auch, dass ich 3 Einzelstunden bei einer Trainerin mit Tierschutzhunderfahung. Hierbei ging es mir persönlich nicht darum, dass die Hunde Kommandos lernen, sondern sie sollte mir "übersetzten" was meine Hunde mir gerade mitteilen wollen und wie ich darauf eingehen kann. Dann hab ich an ihrer Spaziergangruppe teilgenommen (durch Corona nur das möglich).
Das Verhalten war durch die paar Stunden natürlich nicht weg, aber es hat mir geholfen, weil ich erleben konnte, dass nach 1, 2 Minuten Aufregung ein friedliches mit anderen Hunden auskommen möglich ist und dass es vielen anderen ähnlich geht.
Bleib wohlwollend konsequent. Sieh jeden Spaziergang wie ein Neuanfang, egal wie doof vielleicht der vorangegangene war.
Ich wünsch dir mit deiner kleinen Fellnasen alles Liebe und Gute und vor allem viele schöne entspannte Hundebegegnungen