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Verfasser
Charlie
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 50
zuletzt 13. Juni

Hundebegegnungen

Hallo liebe Hundefreunde, ich habe einen Zwergspitz, bitte spart euch die Vorurteile. Wir haben ihn mit ca 1 Jahr bekommen und waren dort schon die 6. Besitzer in seinem Leben. Wir hatten auch Kontakt zu den angeblichen Züchtern, welche aber den Kontakt jedes mal, wenn es um Welpenbilder oder ähnliches ging, den Kontakt wieder sofort abgebrochen haben. Als der kleine zu uns kam kannte er nahezu nichts und hat alles angebellt. Durch viel Training und Geduld haben wir ihn inzwischen schon an die meisten Dinge gewöhnen können und bei Fahrzeugen bellt er inzwischen garnicht mehr. Er war von vorne herein an keine Umweltreize gewöhnt, wodurch dieses Bellen als schnelle Überforderung kam. Was immer wieder und immer noch ein großes Problem darstellt, sind Hundebegegnungen. Auf weitere Entfernung, die ich wenn möglich eingehe, schaffe ich es inzwischen immer öfter, seine Aufmerksamkeit soweit bei mir zu behalten und ihn geh genug zu loben, dass er nicht bellt. Wenn wir jedoch direkt frontal auf dem Weg einem Hund begegnen, ist er leider zu 90% nicht davon abzuhalten, zu bellen. Was sind eure Tips um das hinzubekommen? Es macht mich so traurig, dass ich das nicht in den Griff bekomme, da er so ein toller und der intelligenter Hund ist und auch wirklich schnell lernt aber das irgendwie eine große Baustelle ist. Liebe Grüße Charlotte
 
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Bea
13. Juni 07:15
Moin, gerade kleine Hunde bellen meist aus Unsicherheit. Ich halte daher nichts davon, den Hund zu strafen. In der Sprache der Hunde stellt das direkte Aufeinanderzugehen eine Provokation dar. Schau Dir mal den entgegenkommenden Hund an. Dieser fixiert meist Deinen kleinen Kĺäffer. Eine weitere Provokation aus Hundesicht. Wenn Euch ein Hund entgegenkommt, wechsel die Richtung um 180 Grad. Gehe langsam weiter und lass Dich von dem anderen Hund überholen. Wenn Du mit dem anderen Hund auf einer Höhe bist, wechsel zurück in Deine Ausgangsrichtung. Achte darauf, dass Du Dich die gesamte Zeit zwischen Deinem und dem anderen Hund befindest. Die Idee, Deinem Kleinen eine Aufgabe beim Gassigehen zu geben, ist auch super. So stärkst Du sein Selbstbewußtsein. Wenn es mit dem Tragen eines Gegenstandes im Maul nicht richtig klappt, lass ihn einen Rucksack tragen. Den gibt es auch in xxs :-) er soll jetzt nicht Deinen Einkauf nach Hause tragen, der Rucksack muss nur eine Kleinigkeit enthalten...ein Leckerli zum Beispiel, das er am Ende des Spaziergangs aus dem Rucksack fressen darf. Ich finde es toll, dass Du das Problem des Kläffens angehst und Dich nicht zurücklehnst und sagst, dies ist eben eine Rasse, die viel kläfft, so what. Ich wünsche Euch viel Erfolg!
 
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Ninfa
13. Juni 09:31
Wie gut, dass du dich seinem / eurem "Problem" stellst und euch die Chance gibst, dass alles Gut werden kann. Wahrscheinlich wird das immer weiter reichen des Hundes dazu geführt haben, dass er nicht darauf vertrauen kann, dass der Mensch auf ihn aufpasst und sich das eh schon rassetypische vermehrte bellen / kleffen weiter verstärkt hat und ggf. vorher garnicht oder im schlimmsten Fall sehr unsanft unterbunden wurde. Häufig werden die kleinsten der kleinsten Hunde auch viel getragen, was nicht sehr förderlich zum Üben des Sozialverhalten ist (meine Vorbesutzer, nicht dich). Haben selbst Spitz und Dackel in einem unserer Hunde drin, auch super kommunikativ der kleine 😅 Je klarer du dir bist, warum das vielleicht so ist und wie du das handhaben möchtest, desto sicherer wirst du und er auch. Und vergiss was die anderen Hundehalter wohl gerade denken, deren Hunde so toll an einem vorbei gehen. Jedes Tier und jeder Halter trägt sein "Päckchen" mit und die einen stehen am Anfang, andere haben gerade ein Hoch oder Tief und wieder andere haben ihre Mitte mit sich und ihrem Tier schon gefunden. Unsere beiden sind jetzt 6 Monate bei uns und die erste 4 Monate bin ich fast nur die gleichen 2 max 3 verschieden Wege gegangen und bewusst dort wo es in der Regel zu 3 - 4 Hundebegegnungen kommen konnte. Nicht zu viel für die Hunde und mich, aber die Trainingsmöglichkeit waren gegeben. Erst bin ich mit unseren bellenden teils kleffenden beiden freundlich grüßend an den anderen vorbei. Nach einiger Zeit (sind ja meist die selben, die man trifft) bin ich mit unseren Beiden an Stellen wo genug Abstand möglich war früh genug stehen geblieben und hab Ruhe rein gebracht (andere machen Sitz mit ihren Hunden, unsere beiden sind mit Rolli, weshalb das nicht geht), von weiten schon nett gegrüßt und gesagt, dass wir im Übemodus sind. Unerwünschtes Verhalten direkt unterbunden und alles andere gelobt (unsere nehmen keine Leckerlis unterwegs). Danach hab ich, wenn es einigermaßen entspannt war Hundehalter, die mir sympathisch waren gefragt, ob wir paar Schritte mitgehen können oder sie sich beschnuppern dürfen. Und das hat wirklich mir geholfen, weil immer wieder gute und sehr schöne Aha Momente dabei waren bzw. sind (üben ja immer noch 😊), die mir Hoffnung schenken, das alles Gut wird. Und mit dem Wissen oder meiner Einstellung, dass ein, zwei Mal bellen / klaffen zu ihrer rassetypischen "Arbeit", also Frauchen Bescheid geben😉 ok und fair ist, aber dann von mir auch wohlwollend und konsequent unterbunden wird (auch bei uns im Garten, wenn andere Hunde bellen oder Personen aufs Grundstück kommen) wird es wirklich von Tag zu Tag besser. Geholfen haben uns auch, dass ich 3 Einzelstunden bei einer Trainerin mit Tierschutzhunderfahung. Hierbei ging es mir persönlich nicht darum, dass die Hunde Kommandos lernen, sondern sie sollte mir "übersetzten" was meine Hunde mir gerade mitteilen wollen und wie ich darauf eingehen kann. Dann hab ich an ihrer Spaziergangruppe teilgenommen (durch Corona nur das möglich). Das Verhalten war durch die paar Stunden natürlich nicht weg, aber es hat mir geholfen, weil ich erleben konnte, dass nach 1, 2 Minuten Aufregung ein friedliches mit anderen Hunden auskommen möglich ist und dass es vielen anderen ähnlich geht. Bleib wohlwollend konsequent. Sieh jeden Spaziergang wie ein Neuanfang, egal wie doof vielleicht der vorangegangene war. Ich wünsch dir mit deiner kleinen Fellnasen alles Liebe und Gute und vor allem viele schöne entspannte Hundebegegnungen
 
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Charlie
13. Juni 16:08
Wie gut, dass du dich seinem / eurem "Problem" stellst und euch die Chance gibst, dass alles Gut werden kann. Wahrscheinlich wird das immer weiter reichen des Hundes dazu geführt haben, dass er nicht darauf vertrauen kann, dass der Mensch auf ihn aufpasst und sich das eh schon rassetypische vermehrte bellen / kleffen weiter verstärkt hat und ggf. vorher garnicht oder im schlimmsten Fall sehr unsanft unterbunden wurde. Häufig werden die kleinsten der kleinsten Hunde auch viel getragen, was nicht sehr förderlich zum Üben des Sozialverhalten ist (meine Vorbesutzer, nicht dich). Haben selbst Spitz und Dackel in einem unserer Hunde drin, auch super kommunikativ der kleine 😅 Je klarer du dir bist, warum das vielleicht so ist und wie du das handhaben möchtest, desto sicherer wirst du und er auch. Und vergiss was die anderen Hundehalter wohl gerade denken, deren Hunde so toll an einem vorbei gehen. Jedes Tier und jeder Halter trägt sein "Päckchen" mit und die einen stehen am Anfang, andere haben gerade ein Hoch oder Tief und wieder andere haben ihre Mitte mit sich und ihrem Tier schon gefunden. Unsere beiden sind jetzt 6 Monate bei uns und die erste 4 Monate bin ich fast nur die gleichen 2 max 3 verschieden Wege gegangen und bewusst dort wo es in der Regel zu 3 - 4 Hundebegegnungen kommen konnte. Nicht zu viel für die Hunde und mich, aber die Trainingsmöglichkeit waren gegeben. Erst bin ich mit unseren bellenden teils kleffenden beiden freundlich grüßend an den anderen vorbei. Nach einiger Zeit (sind ja meist die selben, die man trifft) bin ich mit unseren Beiden an Stellen wo genug Abstand möglich war früh genug stehen geblieben und hab Ruhe rein gebracht (andere machen Sitz mit ihren Hunden, unsere beiden sind mit Rolli, weshalb das nicht geht), von weiten schon nett gegrüßt und gesagt, dass wir im Übemodus sind. Unerwünschtes Verhalten direkt unterbunden und alles andere gelobt (unsere nehmen keine Leckerlis unterwegs). Danach hab ich, wenn es einigermaßen entspannt war Hundehalter, die mir sympathisch waren gefragt, ob wir paar Schritte mitgehen können oder sie sich beschnuppern dürfen. Und das hat wirklich mir geholfen, weil immer wieder gute und sehr schöne Aha Momente dabei waren bzw. sind (üben ja immer noch 😊), die mir Hoffnung schenken, das alles Gut wird. Und mit dem Wissen oder meiner Einstellung, dass ein, zwei Mal bellen / klaffen zu ihrer rassetypischen "Arbeit", also Frauchen Bescheid geben😉 ok und fair ist, aber dann von mir auch wohlwollend und konsequent unterbunden wird (auch bei uns im Garten, wenn andere Hunde bellen oder Personen aufs Grundstück kommen) wird es wirklich von Tag zu Tag besser. Geholfen haben uns auch, dass ich 3 Einzelstunden bei einer Trainerin mit Tierschutzhunderfahung. Hierbei ging es mir persönlich nicht darum, dass die Hunde Kommandos lernen, sondern sie sollte mir "übersetzten" was meine Hunde mir gerade mitteilen wollen und wie ich darauf eingehen kann. Dann hab ich an ihrer Spaziergangruppe teilgenommen (durch Corona nur das möglich). Das Verhalten war durch die paar Stunden natürlich nicht weg, aber es hat mir geholfen, weil ich erleben konnte, dass nach 1, 2 Minuten Aufregung ein friedliches mit anderen Hunden auskommen möglich ist und dass es vielen anderen ähnlich geht. Bleib wohlwollend konsequent. Sieh jeden Spaziergang wie ein Neuanfang, egal wie doof vielleicht der vorangegangene war. Ich wünsch dir mit deiner kleinen Fellnasen alles Liebe und Gute und vor allem viele schöne entspannte Hundebegegnungen
Danke für die ausführliche und schöne Antwort!😊🌸
 
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Charlie
13. Juni 16:10
Moin, gerade kleine Hunde bellen meist aus Unsicherheit. Ich halte daher nichts davon, den Hund zu strafen. In der Sprache der Hunde stellt das direkte Aufeinanderzugehen eine Provokation dar. Schau Dir mal den entgegenkommenden Hund an. Dieser fixiert meist Deinen kleinen Kĺäffer. Eine weitere Provokation aus Hundesicht. Wenn Euch ein Hund entgegenkommt, wechsel die Richtung um 180 Grad. Gehe langsam weiter und lass Dich von dem anderen Hund überholen. Wenn Du mit dem anderen Hund auf einer Höhe bist, wechsel zurück in Deine Ausgangsrichtung. Achte darauf, dass Du Dich die gesamte Zeit zwischen Deinem und dem anderen Hund befindest. Die Idee, Deinem Kleinen eine Aufgabe beim Gassigehen zu geben, ist auch super. So stärkst Du sein Selbstbewußtsein. Wenn es mit dem Tragen eines Gegenstandes im Maul nicht richtig klappt, lass ihn einen Rucksack tragen. Den gibt es auch in xxs :-) er soll jetzt nicht Deinen Einkauf nach Hause tragen, der Rucksack muss nur eine Kleinigkeit enthalten...ein Leckerli zum Beispiel, das er am Ende des Spaziergangs aus dem Rucksack fressen darf. Ich finde es toll, dass Du das Problem des Kläffens angehst und Dich nicht zurücklehnst und sagst, dies ist eben eine Rasse, die viel kläfft, so what. Ich wünsche Euch viel Erfolg!
Vielen lieben Dank für die Antwort!👍🏼
 
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Charlie
13. Juni 16:12
Gibt es einen Unterschied bei Hundekontakten, wenn er ohne Leine läuft und mit Leine?
Nein tatsächlich nicht, das haben wir in der Hundeschule schon mit verschiedenen Hunden ausprobiert😕
 
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Ninfa
13. Juni 16:13
Nein tatsächlich nicht, das haben wir in der Hundeschule schon mit verschiedenen Hunden ausprobiert😕
Und wenn der andere Hund unangeleint ist?
 
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Nadja &
13. Juni 16:28
Ich mag keine Vorurteile gegen diese Rasse, es ist alles eine Frage der Erziehung! Leckerlis plus Klicker funktioniert auch ganz gut. Daran arbeite ich mit meinem Welpen auch noch.
 
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Charlie
13. Juni 17:53
Und wenn der andere Hund unangeleint ist?
Wenn der andere Hund angeleint ist und auf Abstand bleibt, macht das keinen Unterschied und je näher er kommt desto mehr bellt mein kleiner
 
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Ninfa
13. Juni 17:58
Wenn der andere Hund angeleint ist und auf Abstand bleibt, macht das keinen Unterschied und je näher er kommt desto mehr bellt mein kleiner
Ich hab jetzt gemerkt, dass unsere ruhiger sind wenn der andere Hund nicht angeleint ist.
 
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Mila
13. Juni 19:10
Ich mag keine Vorurteile gegen diese Rasse, es ist alles eine Frage der Erziehung! Leckerlis plus Klicker funktioniert auch ganz gut. Daran arbeite ich mit meinem Welpen auch noch.
Ich Hatte mit meinem Kleinen Malteser auch einen langen Weg. Nicht nur dass das üben sehr hart war aber die Kommentare der anderen waren teilweise noch extremer. Musste mir immer anhören dass kleine ja immer frech sind ich kann es nicht mehr hören