Hallo Michaela.
Wundert mich gerade, dass es nach 3 Tagen nur eine richtige Antwort gibt 😐
Vielleicht kann ich dir helfen, auch wenn wir keinen eigenen Garten haben (nur Gemeinschaftsgarten).
Mein Neo ist eigentlich ein sehr ruhiger Labrador, die eh schon wenig Bellen. Aber sobald er Aktivität im Treppenhaus bemerkt und ich ZUSÄTZLICH gerade in einem anderen Raum oder beschäftigt bin, reagiert er mit 2 oder 3 Wuffs und rennt zur Tür. Solange ich die Tür selber im Blick habe oder er alleine ist, tut er das nicht! Also handelt er nicht territorial, sondern sozial! Er warnt mich vor einer potenziellen Gefahr, aber nur, wenn ich sie selbst nicht wahrgenommen habe (seiner Meinung nach)... Er unterstützt also und das ist eigentlich ein tolles Verhalten und einer der Gründe, weshalb Hund und Mensch vor 30.000 Jahren zusammen gefunden haben und ein Team gebildet haben.
Damit mein Hund versteht, dass ich das aber selber kann, hab ich sein Verhalten kanalisiert. Statt zu schimpfen, was ich anfangs getan habe, hab ich bemerkt, dass es besser ist, den Hund abzulösen! Er wacht? Prima 👍 Bedanke dich bei ihm und zeig ihm die Alternative, die du möchtest. Ab ins Haus, auf die Decke oder einfach Hinter dich und Ruhe geben. Der Hund muss eigentlich nur merken, dass du die Situation übernimmst und dass er sich an deinem Verhalten orientieren soll.
Dazu ist Blickkontakt ganz toll und generell, dass du den Hut aufhast im gesamten Alltag.
Ob Garten oder Wohnung spielt da eigentlich keine Rolle. Allerdings ist der Garten wahrscheinlich größer als drinnen und weniger übersichtlich und natürlich mit mehr Reizen behaftet.
Wenn du den Hund ohne Aufsicht (alleine, oder auch wenn du was anderes tust, also deine Konzentration woanders liegt... Beete machen, Rasen mähen, Sonnenbaden...), dann überlässt du automatisch dem Hund die Wacharbeit. Natürlich merkt er, dass du gerade was anderes tust und er übernimmt seine natürliche Aufgabe! Das ist toll! Sei stolz auf deinen Hund und seine soziale Kompetenz und Bindung.
Um das zu verhindern, hilft tatsächlich nur entweder Alternativen anzubieten (melden Okay, dann kommst du zu mir / Randale Tabu) oder du behälst den Hund immer in deiner Nähe. 5m Schleppi an dir befestigt. Dann hat der Hund Spielraum, aber du bist immer in der Nähe.
Wenn du gerade Unkraut zupfst, geh zwischendurch immer mal selber am Zaun "patroullieren" im Garten und am Zaun. Dann sieht und fühlt der Hund, dass DU alles im Griff hast! Schimpfen und Verbieten bringt nix, Alternativen und Lob aber schon...
Sobald es klingelt bei uns geht Neo inzwischen nicht mehr zur Tür, sondern sucht Blickkontakt und geht dann auf seinen Platz. Weil er weiß, ich kümmere mich um die Tür...
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Ich hatte auch schon gelesen, dass es das Beste ist, dem Hund Alternativen zu zeigen und diese zu loben. Aber genau dabei habe ich ja das Problem. Ich habe keine Ahnung, wie ich das angehe.
Es ist so, dass ich im Garten was mache und Nana läuft umher. Plötzlich sprintet sie los (Nackenhaare aufgestellt, Rute senkrecht,..) und sobald sie vorne am Zaun angekommen ist, wird wild gebellt. Wie gesagt reagiert sie, wenn ich sie rufe und kommt zurück. Aber wie zeige ich ihr, dass sie melden darf, dann aber zu mir kommt?
Das Schlimmste für mich ist, wenn sie nach vorne rennt, dann steigt mein Stresspegel sofort an. D.h. mein Traum wäre, dass sie entweder zu mir kommt und "bescheid" gibt oder zumindest da bleibt, wo sie ist und da bellt. Aber das zum Zaun preschen ist echt anstrengend.
Vielleicht hast Du da einen Tipp zum Beibringen des gewünschten Alternativverhaltens?
Was es noch etwas schwieriger macht: Hier kommen nicht viele Menschen vorbei. Ist einerseits gut, aber andererseits ist das "Üben" sehr schwer.
Das Türklingeln haben wir auch prima geübt. Wenn es klingelt ist sie früher auch zur Tür gerannt und hat gebellt. Inzwischen geht sie beim Klingeln schon von alleine in ihr Körbchen 😊
Vielen Dank schonmal für Deine Unterstützung