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Alma
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Anzahl der Antworten 563
zuletzt 22. Nov.

Hund alleine lassen? Jobs Homeoffice?

Hallo! Ich hätte gern wieder einen Hund und wollte deshalb mal bei euch fragen wie ihr das gemacht habt, bzw. macht? Wie war das in der Welpenzeit? Habt ihr gearbeitet oder wie konntet ihr die anstrengende Zeit hinter euch bringen? Und wie macht ihr das heute? Können eure Hunde alleine bleiben? Es können doch nicht alle im Homeoffice arbeiten. Ich erhoffe mir Tipps wie ich das gut umsetzen kann. Hund mit in die Arbeit geht leider nicht. 😩
 
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Steffi
31. Okt. 08:44
Es gibt Kameras 😁. Mein Hund muss selten mal für mehrere Stunden alleine bleiben (ca. 1 Mal die Woche für 4h und ansonsten mal für 1 oder 2, wenn ich einkaufe oder einen Termin habe), in Ausnahmefällen auch mal 8 bis 9 (das kommt aber vielleicht drei oder vier Mal im Jahr vor). Ich schau aber immer wieder was er macht. Und er machts nichts. Meine Kamera hat auch einen Bewegungsmelder und macht ein Bild, wenn sich etwas verändert. Die Bilder sind von Gähnen, Liegeplatz wechseln, Strecken und mit dem Ohr wackeln, weil die Nachbarin heim kommt. Mein Hund ist aber wirklich nicht der "Standard", ich schrieb ja, dass es es sehr gut kann und zwar ohne irgendwelches Training oder so. Die falsche Logik beinhaltete aber auch anzunehmen, dass ein Hund der alleine bleiben muss zwingend unglücklich bzw unzufrieden ist.
Ja klar, das kann ja auch klappen...kann aber auch gehörig schief gehen. Wieviel Hunde werden blauäugig angeschafft und landen dann schnell wieder im Tierheim oder werden im Netz wegen 'plötzlicher Allergie' angeboten..Bei der hier gestellten Frage finde ich es schon wichtig, die Risiken aufzuzeigen und auch pro Hund zu plädieren.
 
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Nessa
31. Okt. 08:47
Weil ich was mein Hund muss nicht als Standard für andere Hunde und Halter ansetze. Und ich verurteile andere Menschen und deren Hunde nicht, die anders leben, als ich und mein Hund. Das ist der Unterschied. Die binäre Logik kam nicht von dir, sondern von anderen Usern die schrieben "ich bin zu Hause mein Hund ist glücklich, Person X arbeitet außer Hund und deren Hund ist (zwangsläufig) unglücklich". Bzw "ich bin Zuhause und beschäftige mich mit meinem Hund, Person X arbeitet außer Haus und beschäftigt sich (zwangsläufig) nicht mit ihrem Hund".
Na doch, du hast ja deinen Hund mit Kamera als Gegenargument benutzt zu meiner Frage, wie man wissen will, ob Hunde die 8h alleine sind mal 2h extrem gestresst sind.

Die Halter, die das gesagt haben, werden daran nicht alles festgemacht haben sondern sich auf das Thema beziehen, der Hund ist glücklich *damit*, nicht alleine zu sein.
 
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Ute
31. Okt. 08:47
Und für Bonny ist es bis 4 Stunden ok und dann flippt sie aus oder wie?
Nein, natürlich nicht. Für Bonnie ist jedes alleine sein ein Problem. Wir üben das heute noch quasi täglich, aber es scheint ihr Charakter zu sein
 
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Nadine
31. Okt. 08:49
Ich halte das für höchst individuell und Pauschalisierungen (nicht länger als 4 Stunden alleine) als veraltet. Ob ein Hund zufrieden ist sieht man ihm für gewöhnlich an. Woran misst man, dass ein Hund, der den ganzen Tag mit dem Besitzer zusammen ist zufrieden ist? Ich dachte früher ja auch, dass alles rund um den Hund standardisiert ist und arbiträre Richtwerte zwingend umgesetzt werden müssen. Ich habe aber inzwischen Hunde getroffen, deren Besitzer Vollzeit außer Haus arbeiten, die höchst zufrieden und glücklich wirkten und ich habe Hunde getroffen, deren Besitzer gar nicht arbeiten, die ziemlich unglücklich wirkten. Eine Dame ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Die ist jeden Tag um halb 5 Uhr morgens aufgestanden und ist erst Mal zwei Stunden mit dem Hund raus (Freilauf), dann zur Arbeit für ca. 9,5 Stunden, nach Hause, bevor sie irgendwas anderes gemacht hat ist sie erst Mal mit dem Hund raus (Hund zuerst, dann selber aufs Klo, essen etc.) um alle Geschäfte zu erledigen und war abends noch auf dem Hundeplatz und hat Hundesport gemacht. Die Hündin war ruhig und ausgeglichen, sehr aufmerksam und orientiert und sehr motiviert, deren Augen haben echt gestrahlt. War ein Malinois Mädchen. Die hatte nicht mal ein Halsband um, weil die eigentlich fast nur im Freilauf ist. Ganz ehrlich, wer sagt, die Frau sollte keinen Hund haben, weil sie sich wegen der Arbeit nicht mit dem Hund beschäftigt, den interessiert die Zufriedenheit des Hundes gar nicht, dem geht es um Ideologie. Ich hingegen habe höchsten Respekt vor der Dame. Die hat nicht das Privileg nicht zu arbeiten, Teilzeit oder Home Office zu haben, hat keine Unterstützung von einem Partner oder Familie und erfüllt sich trotzdem ihren Traum. Dafür steht sie verdammt früh auf und auch nach dem Job arbeitet sie mir ihrem Hund. Und das sieht man dem Hund an. Gepflegt war die Hündin auch, aber das ist eher nebensächlich.
Ich glaube schon auch, dass das geht. Aber der Mensch muss die Energie dafür haben - ganz ehrlich, ich hätte sie nicht. Im Home office hat man einfach Zeiteinsparungen schon alleine dadurch, dass der Arbeitsweg weg fällt.
Und es muss zum Hund passen. Meiner hätte weder Bock auf morgens 2 Stunden spazieren noch jeden Abend Hundeplatz/Sport. Der profitiert viel mehr davon, sich tagsüber auch mal zu mir legen zu können, ein wenig kontaktliegen während dem Meeting, zwischendurch mal kleine gemeinsame Dinge machen während ich eh ne Pause von der Arbeit brauche.

Darum finde ich die pauschale Empfehlung von höchstens 4-5 Stunden gut, wenn sie als Grundlage der Entscheidung genutzt wird, ob ein Hund ins Leben passt. Von Anfang an mit mehr zu planen, ohne Plan B und C, finde ich unfair. Denn keiner kann sicher sagen, wie sich der Hund entwickelt.
Im Zusammenleben selbst können sich dann auch andere Strukturen ergeben, wenn man sich gegenseitig gut kennen gelernt hat und eventuell auch auf geänderte Umstände reagieren muss.
 
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Kassandra
31. Okt. 08:49
Ich würde das allein lassen auch ohne Notwendigkeit üben. Besser haben als brauchen. Ich bin letztensü ungeplant ins Krankenhaus gekommen und war mehrerer Wochen weg. Wenn mein Lebensgefährte für jeden KH Besuch, jedes Einkaufen und jeden Friseurbesuch o. ä. einen Hundesitter hätte organisieren müssen, wäre es super anstrengend und nervig gewesen. Manchmal laufen die Dinge anders als geplant.
Bin ich grundsätzlich bei dir. Und würde ich jedem auch so empfehlen. Nur ist es irgendwie für uns einfacher und weniger aufwändig Carl zu den Schwiegereltern zu bringen, oder uns abzuwechseln als das alleine bleiben Mal vernünftig zu üben..... Im Hinterkopf geistert hin und wieder auch immer wieder das was wäre wenn sich etwas ändert rum, aber es mangelt an Motivation unsererseits dieses Thema mal wirklich zu trainieren, weil da kein Leidensdruck existiert wie bei anderen Themen. Die Schwiegereltern hätten Carl eigentlich sowieso am liebsten jeden Tag zu Besuch da. Nur Gassi gehen können die nicht mit ihm. Und perspektivisch wollen wir eh zu denen ins Haus ziehen um das dann zu übernehmen. Dadurch wird dann noch weniger Notwendigkeit bei uns bestehen das alleine bleiben Mal wirklich zu üben....
"Müsste man mal machen...."
 
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Elena
31. Okt. 08:51
Na doch, du hast ja deinen Hund mit Kamera als Gegenargument benutzt zu meiner Frage, wie man wissen will, ob Hunde die 8h alleine sind mal 2h extrem gestresst sind. Die Halter, die das gesagt haben, werden daran nicht alles festgemacht haben sondern sich auf das Thema beziehen, der Hund ist glücklich *damit*, nicht alleine zu sein.
Mittlerweile kann Levi auch gut alleine bleiben, mehr als 4h hab ich mich noch nie getraut. Ich mache das auch anhand der Kamera fest. Ich merke aber trotzdem das es Momente gibt wo er gestresster wird, mal öfters den Platz wechselt, viel gähnt sich kratzt etc. Aber er legt sich dann nach kurzer Zeit wieder hin. Am Ende denke ich auch sie können es gut lernen und wegstecken aber sie sind doch schon lieber in Gesellschaft. 95% der zeit wird aber ganz fest geschlafen, teilweise auf dem Rücken, also soooooo schlimm kann es dann auch wieder nicht sein. Ist vermutlich total individuell es gibt auch sicher Hunde die wirklich total leiden und die Besitzer das nicht mitbekommen, weil die eben keine Kamera haben und kontrollieren können
 
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Dogorama-Mitglied
31. Okt. 08:53
Das ist beachtlich, aber wer hat tatsächlich dauerhaft die Energie, täglich vor der Arbeit auch im Winter oder bei Schlechtwetter 2 Std. mit dem Hund zu gehen, direkt nach der Arbeit wieder und später noch auf den Hundeplatz… Ich würde das als Einzelfall oder zumindest als große Minderheit betrachten. Ok, dann ist der Hund trotz Vollzeitjob ausgelastet, aber schafft das jeder Halter und will er das auch wirklich?
Ne es schafft und will ganz sicher nicht jeder Halter.
Und das muss auch nicht jeder Halter. Keiner sagt "lasst eure Hunde alleine!"

Ich finde es aber falsch es Menschen, die es schaffen und wollen und sich den A*sch aufreißen abzusprechen, weil es nicht den eigenen Vorstellungen und Wünschen entspricht.

Aber ich wiederhole mich nur noch.
Die Diskussion verläuft ja immer gleich ☺️.
 
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Nadine
31. Okt. 08:53
Bin ich grundsätzlich bei dir. Und würde ich jedem auch so empfehlen. Nur ist es irgendwie für uns einfacher und weniger aufwändig Carl zu den Schwiegereltern zu bringen, oder uns abzuwechseln als das alleine bleiben Mal vernünftig zu üben..... Im Hinterkopf geistert hin und wieder auch immer wieder das was wäre wenn sich etwas ändert rum, aber es mangelt an Motivation unsererseits dieses Thema mal wirklich zu trainieren, weil da kein Leidensdruck existiert wie bei anderen Themen. Die Schwiegereltern hätten Carl eigentlich sowieso am liebsten jeden Tag zu Besuch da. Nur Gassi gehen können die nicht mit ihm. Und perspektivisch wollen wir eh zu denen ins Haus ziehen um das dann zu übernehmen. Dadurch wird dann noch weniger Notwendigkeit bei uns bestehen das alleine bleiben Mal wirklich zu üben.... "Müsste man mal machen...."
Ich lass dir mal das Video hier 😉
https://www.hey-fiffi.com/angst-bei-hunden/trennungsstress-erkennen/

Alleine bleiben über Entspannung aufzubauen, ist erstaunlich unaufwändig. Kein dauerndes hin und her laufen, Schlüssel nehmen und wieder ablegen, an und ausziehen, rein und raus gehen... Das alles hat meinen Hund eh verrückt gemacht 🙈 Sondern nur 2 Handgriffe und feste Zeiten, wo der Hund keine Aufmerksamkeit bekommt.
 
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Nessa
31. Okt. 08:55
Ne es schafft und will ganz sicher nicht jeder Halter. Und das muss auch nicht jeder Halter. Keiner sagt "lasst eure Hunde alleine!" Ich finde es aber falsch es Menschen, die es schaffen und wollen und sich den A*sch aufreißen abzusprechen, weil es nicht den eigenen Vorstellungen und Wünschen entspricht. Aber ich wiederhole mich nur noch. Die Diskussion verläuft ja immer gleich ☺️.
Was vielleicht daran liegt, dass eigentlich niemand vorher gesagt hatte, dass Hunde nie alleine sein dürfen sondern es nur ein gewisses Maß nicht überschreiten sollte und daraus trotzdem eine Diskussion übers "Übertreiben" entstanden ist 😬
Verstehe ich nach wie vor nicht.
 
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Dogorama-Mitglied
31. Okt. 08:58
Letztlich geht es doch darum: dass Hunde nicht gerne alleine bleiben (im Schnitt, nicht jeder einzelne der der 500 Millionen weltweit), ist etwas, bei dem sich doch die Forschung recht sicher ist und was sich auch daran zeigt, dass man es trainieren und gewöhnen muss. Wäre es dem Hund egal, müsste man das gar nicht. Daraus folgt für mich, dass ich eine Balance finden muss, wie ich ihm etwas für ihn eher zu "leistendes" nicht unnötig oft zumute und nicht nur ihn an mein Leben anpasse sondern auch andersherum. Und ich glaube, auch sonst hat nicht wirklich jemand sich für ein anderes Extrem ausgesprochen. Die Grundlage hier war ja, ob man sich als alleine lebende Person in Vollzeit außer Haus (also tgl ~9 Stunden alleine) gut einen Hund holen kann und wie andere das handlen. Dazu sagen die meisten mit ganz guter Grundlage, eher nein.
Ich bitte um Quellen zur Forschung, "dass Hunde nicht gerne alleine bleiben".

Und zwar konkret um Ergebnisse dazu, ob oder ob nicht es erwachsenen, daran gewöhnten Hunden egal ist.

Für mich ist es nämlich ebenfalls ein Trugschluss, dass ein Lebewesen dauerhaft von etwas gestresst ist, nur weil es sich irgendwann mal erst daran gewöhnen musste.