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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 18. Dez.

Giftköder & Leckerli Training mit Straßenhund

Hallo ihr Lieben, ich hoffe ihr könnt mir mit folgendem Problem weiter helfen: Ich habe Aïda seit Januar (also knapp 1 Jahr) bei mir. Sie kam aus Rumänien als Pflegehund zu mir und passte so gut, dass sie geblieben ist. Zu ihrer Vorgeschichte weiß ich nicht viel, nur dass sie circa 6 Jahre jung ist, von Hundefängern angeschossen wurde aber fliehen konnte, dann längere Zeit schwer verletzt auf der Straße überlebt hat und dann im Shelter 6 Monate brauchte um gesund zu werden. Danach wurde sie vom Shelter Rudel gemobbt (unterdrückt und gebissen) und musste Futter immer "klauen". Sie macht sich wahnsinnig toll im Training, ist besser erzogen als die meisten Nachbarshunde, ist "perfekt" abrufbar, beherrscht die Grundkommandos und kommt mit in die Schule. Nächstes Jahr steht die Sachkundeprüfung an. Nun zum Problem: ich habe vor 3 Monaten bewusstes Giftköder Training begonnen. In der Wohnung kann ich Leckerlis etc. fallen lassen und sie setzt sich automatisch hin (ohne Kommando) und wartet auf mein Ok, bzw dass ich es aufhebe. Draußen ist sie allerdings Staubsauger. Sie lässt zwar vom Fressen ab, wenn ich bei ihr bin und ihr ein Kommando gebe aber wenn sie einige Meter entfernt im Gebüsch oder auf dem Rasen etwas findet, frisst sie schnell auf und kommt dann sofort zu mir. Im Moment ist die Nase fast nur noch auf dem Boden und sie sucht sogar bewusst nach Essbahrem. Ich habe die Vermutung, dass es daran liegt, dass es kälter wird und sie "Winterspeck" anfuttern will. Gesundheitlich ist alles top, Futter ist gut angepasst und sie bekommt auch Kauartikel/Leckerlis in Maßen. Seit es kälter wird funktioniert unser Giftköder Training aber gar nicht mehr. Es funktioniert einfach nichts mehr, sogar was vorher schon klappte (mit Kommando ausspucken), ist jetzt vergessen. Ich mache mir wirklich Gedanken, da ich Sorge habe, dass sie mal etwas Schlechtes frisst. Auch ist es so, dass sie Leckerlis von Fremden annimmt. Ich hatte sie zum Beispiel vor 2 Tagen beim Einkaufen mit und sie vor dem Laden angebunden. Als ich rauskam stand eine Oma bei ihr und drückte ihr ein Leckerli nach dem anderen rein. Habe dann etwas wütend gesagt, dass ich das gar nicht in Ordnung finde und die Oma sagte nur, dass das ja nicht so schlimm sei und sie immer etwas in der Tasche hat. Auf Nachfragen zeigte sie mir die Packung und es war natürlich Getreide und Zucker drin. Als ich ihr sagte, dass Aïda allergisch sei, erwiderte sie nur, dass "das Bisschen" ja wohl schon nichts machen würde 😡 wie kann ich Aïda antrainieren nichts von Fremden anzunehmen? Hat jemand Erfahrung, explizit mit Straßenhunden und Giftköder/Leckerli Training? Ich freue mich über jeden Tipp.
 
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Ilona
18. Dez. 13:01
Ich denke ,du hast ja schon viel erreicht mit deinem Hund. Super. Vielleicht sind draussen die Reize einfach noch zu gross, als das es jetzt schon funktioniert. Möglicherweise gibt es bei euch eine langweilige Wiese in der Nähe, wo du da erstmal üben kannst. Der Sprung von zuhause auf draussen scheint noch zu gross zu sein. Ich schließe mich meinen Vorrednern an, du brauchst für draussen etwas, was den Dreck auf der Strasse toppt. Viel Glück und Spass im Training euch 2.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Dez. 13:03
Obwohl es sicherlich nett gemeint war von der Lady, mein spontaner Gedanke: Für solche "macht ja nichts"-Omas sollte man eigentlich immer eine Flasche Jägermeister und ein Pinnchen dabei haben und ihr erstmal drei bis vier Schnaps reinlöten. Das bisschen macht ja nix... 😇 Ich habe es heute aber auch noch nicht 100% im Griff, aber wenn du es draußen und positiv trainieren willst hilft eigentlich nur ein Alternativverhalten: Das heißt du brauchst draußen auf dem Weg so mittelmäßig attraktives Zeug, vielleicht diese billigen Teile, die beim Fressnapf lose verkauft werden. Kannst du unterwegs unauffällig fallen lassen und dann entsprechend umdrehen und den Weg zurück laufen. Da gehst du zuerst in ca 2m Abstand und dann immer näher dran vorbei mit dem Hund an der Leine. Ruhig mehrfach, also vorbei und nach ein paar Metern wieder umdrehen und nochmal. Später dann auch indirekt drüber. Du kannst dabei natürlich verbieten, korrigieren und unterbinden. Aber das Wichtige ist: Fürs Ignorieren vom mittelmäßig interessanten Zeug auf dem Boden gibt es dann bei dir den richtigen Turbo-Supersnack und das möglichst auch sofort. Da musst du halt schauen, worauf sie so richtig abfährt. Wenn du das gut trainierst und es klappt, wird deine Maus lernen, dich anzusehen, wenn was auf dem Boden liegt. Weil sich das halt am Ende mehr lohnt...
Vielen Dank für deinen Tipp. Genau so haben wir das Giftköder Training aufgebaut. Hat an der Leine perfekt funktioniert, im Freilauf teilweise sogar mit anzeigen. Wie gesagt ist das alles aber seit einigen Wochen "weg" und sie staubsaugt wie bekloppt. Deswegen ja meine Vermutung, dass sie "Winterspeck" anfuttern will...
 
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Annett
18. Dez. 13:12
Mh, ich werde wohl mal eine Hundeschule anschreiben. Ich erwarte natürlich nicht von ihr, dass sie draußen alles ignoriert. Aber zumindest auf Kommando, sollte sie lernen Dinge auszuspucken und in der Schule geht es natürlich auch nicht, dass sie den Boden staubsaugt. Da klappt es aber recht gut mit Deckentraining. Wie bei dir berechnet sie wirklich, wann ich nicht aufpasse 😅 und zum Thema einkaufen, will ich eigentlich nicht verzichten sie mitzunehmen. Dadurch hat sie super gelernt auch stressige Situationen auszuhalten und nicht immer Abstand zu Menschen zu nehmen. Ich werde wohl mal schauen müssen, ob eine Hundeschule helfen kann.
Mach das. Vielleicht bekommst du ja noch hilfreiche Tipps. Bei Mailo war das mit dem Boden schlecken so schlimm, dass er täglich mehrmals die Küche „durchgewischt“ hat. Das habe ich mit einer Leckmatte ( gibt es z.B. bei Amazon) hinbekommen. Dort bekommt er jetzt früh und abends einen Teil seines Nassfutters draufgeschmiert und leckt dann dort mit Hingabe locker 15 - 30 min. Die Küche lässt er nun meist in Ruhe. 🙏😜
 
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Annett
18. Dez. 13:14
Obwohl es sicherlich nett gemeint war von der Lady, mein spontaner Gedanke: Für solche "macht ja nichts"-Omas sollte man eigentlich immer eine Flasche Jägermeister und ein Pinnchen dabei haben und ihr erstmal drei bis vier Schnaps reinlöten. Das bisschen macht ja nix... 😇 Ich habe es heute aber auch noch nicht 100% im Griff, aber wenn du es draußen und positiv trainieren willst hilft eigentlich nur ein Alternativverhalten: Das heißt du brauchst draußen auf dem Weg so mittelmäßig attraktives Zeug, vielleicht diese billigen Teile, die beim Fressnapf lose verkauft werden. Kannst du unterwegs unauffällig fallen lassen und dann entsprechend umdrehen und den Weg zurück laufen. Da gehst du zuerst in ca 2m Abstand und dann immer näher dran vorbei mit dem Hund an der Leine. Ruhig mehrfach, also vorbei und nach ein paar Metern wieder umdrehen und nochmal. Später dann auch indirekt drüber. Du kannst dabei natürlich verbieten, korrigieren und unterbinden. Aber das Wichtige ist: Fürs Ignorieren vom mittelmäßig interessanten Zeug auf dem Boden gibt es dann bei dir den richtigen Turbo-Supersnack und das möglichst auch sofort. Da musst du halt schauen, worauf sie so richtig abfährt. Wenn du das gut trainierst und es klappt, wird deine Maus lernen, dich anzusehen, wenn was auf dem Boden liegt. Weil sich das halt am Ende mehr lohnt...
Ja klappt bei uns, auch ohne Leine, aber halt nur, wenn ich in der Nähe bin und er sich beobachtet fühlt. 🙈🙈Wenn er im Freilauf weiter weg ist, kann er das genau unterscheiden und da hilft auch kein Superleckerli. Die Versuchung ist zu groß.😩