Home / Forum / Erziehung & Training / Giftköder & Leckerli Training mit Straßenhund

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 14
zuletzt 18. Dez.

Giftköder & Leckerli Training mit Straßenhund

Hallo ihr Lieben, ich hoffe ihr könnt mir mit folgendem Problem weiter helfen: Ich habe Aïda seit Januar (also knapp 1 Jahr) bei mir. Sie kam aus Rumänien als Pflegehund zu mir und passte so gut, dass sie geblieben ist. Zu ihrer Vorgeschichte weiß ich nicht viel, nur dass sie circa 6 Jahre jung ist, von Hundefängern angeschossen wurde aber fliehen konnte, dann längere Zeit schwer verletzt auf der Straße überlebt hat und dann im Shelter 6 Monate brauchte um gesund zu werden. Danach wurde sie vom Shelter Rudel gemobbt (unterdrückt und gebissen) und musste Futter immer "klauen". Sie macht sich wahnsinnig toll im Training, ist besser erzogen als die meisten Nachbarshunde, ist "perfekt" abrufbar, beherrscht die Grundkommandos und kommt mit in die Schule. Nächstes Jahr steht die Sachkundeprüfung an. Nun zum Problem: ich habe vor 3 Monaten bewusstes Giftköder Training begonnen. In der Wohnung kann ich Leckerlis etc. fallen lassen und sie setzt sich automatisch hin (ohne Kommando) und wartet auf mein Ok, bzw dass ich es aufhebe. Draußen ist sie allerdings Staubsauger. Sie lässt zwar vom Fressen ab, wenn ich bei ihr bin und ihr ein Kommando gebe aber wenn sie einige Meter entfernt im Gebüsch oder auf dem Rasen etwas findet, frisst sie schnell auf und kommt dann sofort zu mir. Im Moment ist die Nase fast nur noch auf dem Boden und sie sucht sogar bewusst nach Essbahrem. Ich habe die Vermutung, dass es daran liegt, dass es kälter wird und sie "Winterspeck" anfuttern will. Gesundheitlich ist alles top, Futter ist gut angepasst und sie bekommt auch Kauartikel/Leckerlis in Maßen. Seit es kälter wird funktioniert unser Giftköder Training aber gar nicht mehr. Es funktioniert einfach nichts mehr, sogar was vorher schon klappte (mit Kommando ausspucken), ist jetzt vergessen. Ich mache mir wirklich Gedanken, da ich Sorge habe, dass sie mal etwas Schlechtes frisst. Auch ist es so, dass sie Leckerlis von Fremden annimmt. Ich hatte sie zum Beispiel vor 2 Tagen beim Einkaufen mit und sie vor dem Laden angebunden. Als ich rauskam stand eine Oma bei ihr und drückte ihr ein Leckerli nach dem anderen rein. Habe dann etwas wütend gesagt, dass ich das gar nicht in Ordnung finde und die Oma sagte nur, dass das ja nicht so schlimm sei und sie immer etwas in der Tasche hat. Auf Nachfragen zeigte sie mir die Packung und es war natürlich Getreide und Zucker drin. Als ich ihr sagte, dass Aïda allergisch sei, erwiderte sie nur, dass "das Bisschen" ja wohl schon nichts machen würde 😡 wie kann ich Aïda antrainieren nichts von Fremden anzunehmen? Hat jemand Erfahrung, explizit mit Straßenhunden und Giftköder/Leckerli Training? Ich freue mich über jeden Tipp.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Tom
Beliebteste Antwort
18. Dez. 12:50
Obwohl es sicherlich nett gemeint war von der Lady, mein spontaner Gedanke: Für solche "macht ja nichts"-Omas sollte man eigentlich immer eine Flasche Jägermeister und ein Pinnchen dabei haben und ihr erstmal drei bis vier Schnaps reinlöten. Das bisschen macht ja nix... 😇 Ich habe es heute aber auch noch nicht 100% im Griff, aber wenn du es draußen und positiv trainieren willst hilft eigentlich nur ein Alternativverhalten: Das heißt du brauchst draußen auf dem Weg so mittelmäßig attraktives Zeug, vielleicht diese billigen Teile, die beim Fressnapf lose verkauft werden. Kannst du unterwegs unauffällig fallen lassen und dann entsprechend umdrehen und den Weg zurück laufen. Da gehst du zuerst in ca 2m Abstand und dann immer näher dran vorbei mit dem Hund an der Leine. Ruhig mehrfach, also vorbei und nach ein paar Metern wieder umdrehen und nochmal. Später dann auch indirekt drüber. Du kannst dabei natürlich verbieten, korrigieren und unterbinden. Aber das Wichtige ist: Fürs Ignorieren vom mittelmäßig interessanten Zeug auf dem Boden gibt es dann bei dir den richtigen Turbo-Supersnack und das möglichst auch sofort. Da musst du halt schauen, worauf sie so richtig abfährt. Wenn du das gut trainierst und es klappt, wird deine Maus lernen, dich anzusehen, wenn was auf dem Boden liegt. Weil sich das halt am Ende mehr lohnt...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Judith & Hannibal
18. Dez. 11:34
Guten Morgen alis‘a so ein Training mit Leckerlis von fremden habe ich seit Welpe mit Hannibal trainiert dadurch das Hannibal sehr groß und böse ausschaut ist das schnell geklärt gewesen das ihm keiner lecker gegeben hat es waren zwar alle auf mich sauer weil ich es alles verboten 🚫 habe aber im Nachhinein haben es alle dann doch verstanden das es nur zu. Wohle des Hundes ist 😉mit Sachen die auf dem Boden liegen habe ich auch seit Welpe trainiert und bin froh das Hanni nichts vom Boden nimmt allerdings kann ich dir leider keinen Rat geben wie es mir deiner Aida besser klappen könnte 🙁
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
18. Dez. 11:40
Guten Morgen alis‘a so ein Training mit Leckerlis von fremden habe ich seit Welpe mit Hannibal trainiert dadurch das Hannibal sehr groß und böse ausschaut ist das schnell geklärt gewesen das ihm keiner lecker gegeben hat es waren zwar alle auf mich sauer weil ich es alles verboten 🚫 habe aber im Nachhinein haben es alle dann doch verstanden das es nur zu. Wohle des Hundes ist 😉mit Sachen die auf dem Boden liegen habe ich auch seit Welpe trainiert und bin froh das Hanni nichts vom Boden nimmt allerdings kann ich dir leider keinen Rat geben wie es mir deiner Aida besser klappen könnte 🙁
Ja, das ist leider mein Problem. In meinem Beisein darf sie von anderen auch nur mit Kommando etwas nehmen. Das klappt auch super, nur ohne mich frisst sie was sie kriegen kann.....
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Maria
18. Dez. 11:45
Das gleiche Problem hab ich mit meiner Chiuhauhahündin. Zu Hause klappt es supi,aber draußen ist sie Staubsauger,eben auch wieder,wenn ich Nein sagen schluckt sie es schnell runter,so ungefähr"na ist doch schon weg" 🙈 Wir üben jeden Tag weiter und wenn sie draußen mal was findet und es liegen lässt,wird gelobt und es gibt Leckerchen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ma
18. Dez. 11:54
Frag mal bei der Hundeschule an. Unsere bietet Giftködertraining an. Wir wollen das auch machen, sind aber noch in Junghundetraining.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Dorothee
18. Dez. 11:55
Ich finde es schon bemerkenswert, dass du das bei einem „Straßenhund“ überhaupt hinbekommen hast!!! Kompliment!!! Vielleicht kannst du versuchen, dieses Training über die Treppe (Ausgang) langsam zu erweitern… jeden Tag ein Stück weiter… trainieren wie du es im Haus beigebracht hast… evtl mit Partner.. ich trau dir das zu!!
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
18. Dez. 12:05
Ich finde es schon bemerkenswert, dass du das bei einem „Straßenhund“ überhaupt hinbekommen hast!!! Kompliment!!! Vielleicht kannst du versuchen, dieses Training über die Treppe (Ausgang) langsam zu erweitern… jeden Tag ein Stück weiter… trainieren wie du es im Haus beigebracht hast… evtl mit Partner.. ich trau dir das zu!!
Dankeschön, ich bin auch wirklich stolz auf sie. 🥰 Das Kuriose ist, dass wir es in der Wohnung gar nicht bewusst trainiert haben. Sie hat von Anfang an "gefragt" ob sie etwas darf. Natürlich hat sie Sachen ausprobiert und Grenzen ausgetestet. Das war dann aber mit einem Blick und Kommando erledigt......
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
18. Dez. 12:15
Ich finde es auch toll, dass du das schon so gut hinbekommen hast. Ob das aber bei einem Staubsaugerhund ( egal ob von der Straße, oder auch nicht) noch viel besser werden wird, steht in den Sternen. Das hat auch eher nichts mit gutem oder ausreichendem Futter zu tun. Sie sind einfach unglaublich verfressen und das zu 100% rauszubekommen halte ich für sehr schwierig bis unmöglich. Ich habe Mailo nun 9 1/2 Jahre und er macht es draußen noch immer so. Bin ich in der Nähe, schaut er weg und lässt es liegen, oder spuckt es schnell wieder aus, ist er weit genug weg, schluckt er es schnell hinter, obwohl er weiß, dass er dann Ärger bekommt. Ist also auch nach der langen Zeit noch wie bei dir. Er kann nur besser einschätzen, wann er es riskieren kann, und wann lieber nicht.🙈🤪Man muss halt immer Rundumblick haben und den Schlawiner nicht aus den Augen lassen. Mit den Leckerli‘s vor dem Laden ( wenn ich ihn denn dort anbinden würde) wäre bei uns wiederum kein Problem. Wenn jemand Mailo anspricht und näher kommen will, würde er ihn anbellen, da er das nicht mag, wenn er da alleine ist. Das hat den Vorteil, dass die Leute dann natürlich eher nicht auf die Idee kommen, noch weiter hinzugehen und ihm etwas zu geben. Das macht er aber von alleine. Haben wir nicht trainiert. Er meldet mir sozusagen, dass hier jemand ist. Wenn ich da gerade mal kurz im Bäcker bin, merke ich das sofort und mit Hund klauen ist es dann auch eher schwieriger.🤪
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
18. Dez. 12:42
Ich finde es auch toll, dass du das schon so gut hinbekommen hast. Ob das aber bei einem Staubsaugerhund ( egal ob von der Straße, oder auch nicht) noch viel besser werden wird, steht in den Sternen. Das hat auch eher nichts mit gutem oder ausreichendem Futter zu tun. Sie sind einfach unglaublich verfressen und das zu 100% rauszubekommen halte ich für sehr schwierig bis unmöglich. Ich habe Mailo nun 9 1/2 Jahre und er macht es draußen noch immer so. Bin ich in der Nähe, schaut er weg und lässt es liegen, oder spuckt es schnell wieder aus, ist er weit genug weg, schluckt er es schnell hinter, obwohl er weiß, dass er dann Ärger bekommt. Ist also auch nach der langen Zeit noch wie bei dir. Er kann nur besser einschätzen, wann er es riskieren kann, und wann lieber nicht.🙈🤪Man muss halt immer Rundumblick haben und den Schlawiner nicht aus den Augen lassen. Mit den Leckerli‘s vor dem Laden ( wenn ich ihn denn dort anbinden würde) wäre bei uns wiederum kein Problem. Wenn jemand Mailo anspricht und näher kommen will, würde er ihn anbellen, da er das nicht mag, wenn er da alleine ist. Das hat den Vorteil, dass die Leute dann natürlich eher nicht auf die Idee kommen, noch weiter hinzugehen und ihm etwas zu geben. Das macht er aber von alleine. Haben wir nicht trainiert. Er meldet mir sozusagen, dass hier jemand ist. Wenn ich da gerade mal kurz im Bäcker bin, merke ich das sofort und mit Hund klauen ist es dann auch eher schwieriger.🤪
Mh, ich werde wohl mal eine Hundeschule anschreiben. Ich erwarte natürlich nicht von ihr, dass sie draußen alles ignoriert. Aber zumindest auf Kommando, sollte sie lernen Dinge auszuspucken und in der Schule geht es natürlich auch nicht, dass sie den Boden staubsaugt. Da klappt es aber recht gut mit Deckentraining. Wie bei dir berechnet sie wirklich, wann ich nicht aufpasse 😅 und zum Thema einkaufen, will ich eigentlich nicht verzichten sie mitzunehmen. Dadurch hat sie super gelernt auch stressige Situationen auszuhalten und nicht immer Abstand zu Menschen zu nehmen. Ich werde wohl mal schauen müssen, ob eine Hundeschule helfen kann.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Tom
18. Dez. 12:50
Obwohl es sicherlich nett gemeint war von der Lady, mein spontaner Gedanke: Für solche "macht ja nichts"-Omas sollte man eigentlich immer eine Flasche Jägermeister und ein Pinnchen dabei haben und ihr erstmal drei bis vier Schnaps reinlöten. Das bisschen macht ja nix... 😇 Ich habe es heute aber auch noch nicht 100% im Griff, aber wenn du es draußen und positiv trainieren willst hilft eigentlich nur ein Alternativverhalten: Das heißt du brauchst draußen auf dem Weg so mittelmäßig attraktives Zeug, vielleicht diese billigen Teile, die beim Fressnapf lose verkauft werden. Kannst du unterwegs unauffällig fallen lassen und dann entsprechend umdrehen und den Weg zurück laufen. Da gehst du zuerst in ca 2m Abstand und dann immer näher dran vorbei mit dem Hund an der Leine. Ruhig mehrfach, also vorbei und nach ein paar Metern wieder umdrehen und nochmal. Später dann auch indirekt drüber. Du kannst dabei natürlich verbieten, korrigieren und unterbinden. Aber das Wichtige ist: Fürs Ignorieren vom mittelmäßig interessanten Zeug auf dem Boden gibt es dann bei dir den richtigen Turbo-Supersnack und das möglichst auch sofort. Da musst du halt schauen, worauf sie so richtig abfährt. Wenn du das gut trainierst und es klappt, wird deine Maus lernen, dich anzusehen, wenn was auf dem Boden liegt. Weil sich das halt am Ende mehr lohnt...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Tom
18. Dez. 12:56
Obwohl es sicherlich nett gemeint war von der Lady, mein spontaner Gedanke: Für solche "macht ja nichts"-Omas sollte man eigentlich immer eine Flasche Jägermeister und ein Pinnchen dabei haben und ihr erstmal drei bis vier Schnaps reinlöten. Das bisschen macht ja nix... 😇 Ich habe es heute aber auch noch nicht 100% im Griff, aber wenn du es draußen und positiv trainieren willst hilft eigentlich nur ein Alternativverhalten: Das heißt du brauchst draußen auf dem Weg so mittelmäßig attraktives Zeug, vielleicht diese billigen Teile, die beim Fressnapf lose verkauft werden. Kannst du unterwegs unauffällig fallen lassen und dann entsprechend umdrehen und den Weg zurück laufen. Da gehst du zuerst in ca 2m Abstand und dann immer näher dran vorbei mit dem Hund an der Leine. Ruhig mehrfach, also vorbei und nach ein paar Metern wieder umdrehen und nochmal. Später dann auch indirekt drüber. Du kannst dabei natürlich verbieten, korrigieren und unterbinden. Aber das Wichtige ist: Fürs Ignorieren vom mittelmäßig interessanten Zeug auf dem Boden gibt es dann bei dir den richtigen Turbo-Supersnack und das möglichst auch sofort. Da musst du halt schauen, worauf sie so richtig abfährt. Wenn du das gut trainierst und es klappt, wird deine Maus lernen, dich anzusehen, wenn was auf dem Boden liegt. Weil sich das halt am Ende mehr lohnt...
PS: Die Königsklasse ist dann, wenn das Ganze auch im Freilauf auf Entfernung funktioniert, aber daran arbeiten wir selbst auch noch... Keine Ahnung, ob das jemals klappen wird