Wir schließen die Box 14 Stunden und länger.
Ich kann immer schlechter mit den Pauschalperspektiven umgehen, wenn ich täglich lesen muss, wie Hundehalter ihre Mikro- nein Nano- nein Femtoerfahrungen verglichen mit der Bandbreite an existenten Hundeindividuen plump generalisieren. Und als reiche das noch nicht, munter gutes Verhalten des Hundes als selbstverständliches Resultat ihrer tollen Erziehung und ihrer unbedingten Kompetenz werten (Leinenaggression/Silvesterangst/Ressourcenverteidigung/Bellverhalten, um nur einige zu nennen).
Damit euer Blutdruck wieder runterkommt, Pepe ist nicht drinnen.
Aber er wäre gerne und er würde es sein, schlössen wir sie nicht. Ich erzähle das hier, um zu verdeutlichen wie verschieden Hunde sein können. Wir haben öfter beobachtet, dass er frohen Mutes in die Stoffbox (die immer offen ist, wenn er drinnen ist) rein ist um dann von Stunde zu Stunde immer tiefer in ein schwarzes Loch zu fallen und am Ende nur noch mit Gewalt aus der Box rauszubekommen war, zitternd und depressiv. Er nahm nicht mehr am Sozialgeschehen teil und hatte sich komplett abgekapselt. Natürlich hat er immer noch die Möglichkeit sich zurückzuziehen und zB. in ein anderes Zimmer zu gehen, aber da bleibt er ansprechbar und offen und ist leicht zu Interaktionen zu motivieren. Diese Erfahrung hat auch Anja Plötze mit einem ihrer Angsthunde gemacht.
Will sagen, bitte immer im Blick behalten, dass die Welt nicht schwarzweiß ist. Dem einen tut die Box gut, dem anderen nicht, dem nächsten manchmal, dem übernächsten nach einer Lernphase etcpp.
Das Gesetz ist mE. so strikt formuliert, weil Animal Horder oder Vermehrer sich hinstellen konnten und sagen: “Wenn meine Hunde Tag und Nacht in einer Box eingesperrt sind, ist das nicht illegal, was wollt ihr denn?“