Ach ja... Terrier und Geduld / Ruhe / Frustrationstoleranz / Impulskontrolle... Das ist schwierig ☺️ Die haben einfach einen unglaublich langen Atem und Hartnäckigkeit. Da muss "Mensch" erstmal mithalten.
Ich würde, wenn es denn die Box sein muss, in winzig kleinen Schritten – ähnlich dem Alleinebleiben-Training – die Box langsam als Rückzugsort aufbauen. Leicht passiert es, dass der Hund empfindet, weggesperrt zu werden und nicht mehr am Leben seiner Familie teilzunehmen. Ähnlich wie es passieren kann, dass das Körbchen zur Strafbank zweckenfremdet wird.
Langsam bedeutet, dass du Inzi am besten nur ganz kurz in die Box schickst (ist oben ne Öffnung? Wie ein Cabriolet?) und ihr da drinnen die tollsten Sachen servierst (eventuell auch ihr Futter). Wenn möglich, von oben rein nach hinten, weg vom Ausgang, hin zu nach hinten, also rein. Eventuell auch ein Spielzeug (sie zahnt wahrscheinlich schon, oder bald) zum kauen oder ne weiche Wurzel. Bequem soll es auch sein. Dann ganz wichtig: Wenn sie für ein oder 5 Minuten RUHIG UND ENTSPANNT ist, lockst du sie raus und bietest ihr etwas ruiges an: Schmusen, Kuscheln oder ein Suchspiel oder was für den Kopf. Sinn: Du unterbrichst ihre Erwartungshaltung, dass sie in der Box etwas Spannendes verpasst, DU löst das Bleib-/Ruhe-Signal auf (und nicht der Hund), du gibst ihr sinnvolle und anstrengende Beschäftigung. Das würde ich tagsüber üben und das alles mit maximaler Ruhe und Entspanntheit. Wenn sie nur 3 Minuten ruhig liegen bleibt, ist das schon toll. An der Stelle kann man auch sanft und langsam die Brust kraulen und ganz sanft ne Geschichte erzählen. Und das Signal "Pause" oder "Schlafen" etablieren.
"Pause" hab ich früh mit meinem sehr agilen, hyperaktiven und ruppig spielenden (und auch sehr sturen) Labrador aufgebaut und konnte ihn dann bald aus einem zu dynamischen Spiel rausrufen, ablegen und zur Pause bringen.
Rituale sind auch sehr hilfreich, in Form von festen, etablierten Abläufen. Das gibt einem Hund Sicherheit und Vertrauen, weil er weiß, was als nächstes kommt.
Das geht erstaunlich schnell. Wenn ich auf der Couch eine bestimmte Position einnehme, bedeutet das für meinen Hund automatisch: Jetzt ist Kuscheln angesagt und er legt sich immer gleich an mich dran und fährt in Sekunden runter.
Neo ist ne Arbeitslinie und kann in einer Millisekunde von 0 auf 500% aufdrehen. Aber genau deswegen haben wir extrem viel Ruhetraining gemacht. Impulskontrolle, Geduld und ganz viel "Du bist jetzt nicht dran" zusammen mit geistiger und körperlichen Auslastung. Es ist immer eine Gratwanderung, wieviel gut für den Hund ist und was vielleicht zu viel ist. Aber eines ist sicher: Junge Hunde überdrehen schnell und nach müde kommt blöd.
Terrier können das besonders "gut".
Ich persönlich habe nie eine Box verwendet, mein Hund ist überwiegend genau dort, wo ich auch bin. Also auch im Bett oder auf der Couch und er liebt den Körperkontakt. Und ich auch. Insbesondere ein Welpe braucht auch unbedingt Nähe und direkten Anschluss und es hat den Vorteil, dass man direkt beruhigend einwirken kann, BEVOR der Hund aufdreht. Und im Sinne der Stubenreinheit bemerkt man auch direkt, wann man zu handeln hat. 😉
Das Thema Ruhe und Geduld und Impulskontrolle wird euch aber wahrscheinlich noch lange oder vielleicht auch für immer beschäftigen. Die haben halt Wumms und nen langen Atem.
Viel Spaß und Erfolg 🤟