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Julia
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zuletzt 9. Juli

Extreme Leinenaggression Japan-Spitz

Hallo zusammen, ich brauche tatsächlich ein paar Leute, mit denen ich mich austauschen kann. Folgendes Thema: Seitdem unser Japan-Spitz bei uns ist (er kam mit 6 Monaten zu uns) hat er eine Leinenaggression. Dieses geht so weit, dass er uns ernsthaft beißt. Der Züchter meinte natürlich vorher wäre da nichts gewesen... Klar, wenn der Hund nur im Hintergarten lebt oder im Haus. Wir hatten bereits eine Trainerin, hier haben wir gewechselt, denn mit körperlicher Bedrohung bei einem unsicheren Hund ist niemandem geholfen. Aktuell befinden wir uns seit 2 Monaten im Training bei einer neuen Trainerin keine Fortschritte zu sehen. Aufgebaut wurde die bessere Ansprechbarkeit, Ruhezonentraining und strukturierte Spaziergänge. Ihn interessieren in dem Moment des Pöbelns keine Leckerlis, kein Spielzeug, einfach nichts. So langsam wissen wir tatsächlich nicht mehr weiter und es wird gefühlt immer schlimmer (3 Beißvorfälle in 3 Wochen). Einen Maulkorb werden wir jetzt leider organisieren müssen, aber unser Eigenschutz geht halt vor. Habt ihr mit einer solchen Extreme der Leinenaggression Erfahrung? Liebe Grüße an euch 😊
 
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Dogorama-Mitglied
9. Juli 10:55
Aiaiai...natürlich hat es mit der Bindung bzw dem Verhältnis zum Besitzer zu tun wenn ein Hund diesen beißt. Kann ich übrigens aus eigener Erfahrung sagen. Der Hund braucht klare Grenzen plus Führung dann wird er vielleicht noch ne Weile reaktiv bleiben, weil das Zeit braucht aber richtet sich nicht mehr gegen den Besitzer. Ein Maulkorb würde übrigens Sicherheit geben denn der Hund merkt wenn man Angst oder Vorsicht walten lasst. Bisse gegen den Menschen sind ne absolute Überschreitung und wie wischiwaschi hier damit teilweise wieder umgegangen wird ist schon sehr fahrlässig.
Diese Denke beschränkt sich auf genau eine Kategorie - Grenzen und Führung.

Beides ist wichtig, aber ausser dem nichts wahrzunehmen, entspricht einem riesigen blinden Fleck, durch den grad mal ein winziges Tunnelblickchen durchlugt.

Alleine schon, wenn regelmäßig die systemischen, Zusammenhänge betrachtenden Sichtweisen als Schwächen missverstanden werden, zeigt das, wie eingeschränkt eine Wahrnehmung in diesen Bereichen ist und wie viel da einfach aus Bequemlichkeit weggeblendet wird.
 
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Johanna
9. Juli 11:01
Aiaiai...natürlich hat es mit der Bindung bzw dem Verhältnis zum Besitzer zu tun wenn ein Hund diesen beißt. Kann ich übrigens aus eigener Erfahrung sagen. Der Hund braucht klare Grenzen plus Führung dann wird er vielleicht noch ne Weile reaktiv bleiben, weil das Zeit braucht aber richtet sich nicht mehr gegen den Besitzer. Ein Maulkorb würde übrigens Sicherheit geben denn der Hund merkt wenn man Angst oder Vorsicht walten lasst. Bisse gegen den Menschen sind ne absolute Überschreitung und wie wischiwaschi hier damit teilweise wieder umgegangen wird ist schon sehr fahrlässig.
Das kann ich nicht uneingeschränkt bestätigen.
Unsere Hündin hat eine super Bindung/Verhältnis zu uns. Sie hängt eher zu viel an uns, bekommt aber klare Grenzen von uns aufgezeigt. (Thema alleine/bei anderen ohne und bleiben ist sehr schwierig).
Trotzdem wurde ich in solchen Situationen schon von ihr gebissen. Bei uns war es kein gezielter Biss, sondern ein unkontrolliertes schnappen/beißen in alle Richtungen. Dabei wirkte sie wie im Tunnel/ Wahn.
In anderen Situationen hat sie aber auch gezielt in meine Richtung (bzw. Die von meinem Mann) geschnappt/gebissen, aber nicht verletzt.
 
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Nadine
9. Juli 11:06
https://www.hey-fiffi.com/podcast/daniela-maletzki-podcast/aua-rueckgerichtete-aggression-tut-weh/

Ich lass mal den Podcast hier. Da geht es viel um rückgerichtete Aggression aus medizinischen Hintergründen (Schmerzen), aber besonders das Mindset und die ganzheitliche Betrachtung der Thematik mag ich sehr.
 
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Julia
9. Juli 11:16
Das kann ich nicht uneingeschränkt bestätigen. Unsere Hündin hat eine super Bindung/Verhältnis zu uns. Sie hängt eher zu viel an uns, bekommt aber klare Grenzen von uns aufgezeigt. (Thema alleine/bei anderen ohne und bleiben ist sehr schwierig). Trotzdem wurde ich in solchen Situationen schon von ihr gebissen. Bei uns war es kein gezielter Biss, sondern ein unkontrolliertes schnappen/beißen in alle Richtungen. Dabei wirkte sie wie im Tunnel/ Wahn. In anderen Situationen hat sie aber auch gezielt in meine Richtung (bzw. Die von meinem Mann) geschnappt/gebissen, aber nicht verletzt.
Also tatsächlich ist es bei unserem auch eher ein um sich um schnappen. Das was er zuerst trifft, bekommt es dann ab. Und das sind eben zumeist wir.
Er zeigt auch nicht in jeder Hundebegnung dieses Verhalten.
Ich denke einfach, dass da ganz viel Verständnis und Vertrauen beiderseits, eine gute Führung und klare Kommunikation weiter aufgebaut werden muss, kombiniert mit Alternativem Verhalten. 😊
Natürlich wird das dauern, es tat aber gut eben zu sehen "du bist nicht allein" 😊
 
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Dogorama-Mitglied
9. Juli 11:40
Das kann ich nicht uneingeschränkt bestätigen. Unsere Hündin hat eine super Bindung/Verhältnis zu uns. Sie hängt eher zu viel an uns, bekommt aber klare Grenzen von uns aufgezeigt. (Thema alleine/bei anderen ohne und bleiben ist sehr schwierig). Trotzdem wurde ich in solchen Situationen schon von ihr gebissen. Bei uns war es kein gezielter Biss, sondern ein unkontrolliertes schnappen/beißen in alle Richtungen. Dabei wirkte sie wie im Tunnel/ Wahn. In anderen Situationen hat sie aber auch gezielt in meine Richtung (bzw. Die von meinem Mann) geschnappt/gebissen, aber nicht verletzt.
Na wenn das für dich ein super Verhältnis ist, weitermachen 😄 witzig was bei Menschen so abgeht.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Juli 11:49
Diese Denke beschränkt sich auf genau eine Kategorie - Grenzen und Führung. Beides ist wichtig, aber ausser dem nichts wahrzunehmen, entspricht einem riesigen blinden Fleck, durch den grad mal ein winziges Tunnelblickchen durchlugt. Alleine schon, wenn regelmäßig die systemischen, Zusammenhänge betrachtenden Sichtweisen als Schwächen missverstanden werden, zeigt das, wie eingeschränkt eine Wahrnehmung in diesen Bereichen ist und wie viel da einfach aus Bequemlichkeit weggeblendet wird.
What? So ein rumgeeiere schon wieder. Deswegen kriegen Leute ihre Probleme nicht oder erst spät in den Griff oder der Hund wird wieder abgegeben. Wer leidet am Ende darunter? Richtig, der Hund. Darum geht's doch hier immer dachte ich, um das Wohl des Hundes? Naja wie auch immer ich hoffe hier kriegt man den Hund um den es geht unter Kontrolle sodass Mensch und Tier ein gutes Leben zusammen haben können. Vielleicht sollte man dafür sich nochmal überlegen auf wen man hört oder welchem Trainer man sich dafür anvertraut.
 
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Nicole
9. Juli 11:51
Also ansprechen tatsächlich nur, im Moment wenn er den Hund sieht. Da ist immer noch ein kleines Zeitfenster wo er auf uns reagiert. Sobald wir das aber verpassen weil er den Fremdhund vor uns sieht, haben wir keine Möglichkeit ihm ne Alternative zu geben und leider haben wir das Handling dafür nicht raus und finden es sehr schwer den Moment zu erwischen. Sobald wir dann wissen, dass es nichts bringt nehmen wir die Leine kurz und laufen. Videos werden künftig schwer da wir nun wirklich komplett vermeiden werden Begegnung zu haben, zumindest solange bis der Maulkorb drauf ist.. 😖 Bin da mittlerweile sehr ängstlich überhaupt zu laufen weil ich Schiss habe, dass es wieder passiert. Werden uns da lieber erstmal Strecken suchen wo wir wissen dass wenig bzw nichts los ist.
Ich schließe mich den anderen an...hätte noch eine Idee bzw. was bisher noch keiner geschrieben hat....deine Angst und Anspannung vor Begegnungen merkt er auch schon vorher. Auch Ihr müsst üben neutral zu bleiben. Ich weiß, dass ist verdammt schwer😒Beispiel anhand von mir und Lenny: Wir hatten eine unerfreuliche Rüden Begegnung an er unübersichtlichen Stelle. Kein Ausweichen etc. möglich. Das hat mich sehr geprägt. Wenn ich jetzt an Stellen komme die unübersichtlich sind zögere ich innerlich jedesmal.. was macht Lenny? Reagiert direkt an den Stellen und lauert...
Ich sollte eigentlich normal weiterlaufen🤷🏼‍♀️gerader Rücken und entspannt (lt.Trainerin). Könnt ihr mit einem anderen Hund so eine Art Sozialwalk machen. Mit Abstand, ohne Berührung der Beiden...einfach nur entspannt laufen?
Das hatte mir geholfen Heute ist Lenny der Partner für die anderen ruhiger zu bekommen.
Vg Nicole mit Lenny 🐕‍🦺
 
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Johanna
9. Juli 12:10
What? So ein rumgeeiere schon wieder. Deswegen kriegen Leute ihre Probleme nicht oder erst spät in den Griff oder der Hund wird wieder abgegeben. Wer leidet am Ende darunter? Richtig, der Hund. Darum geht's doch hier immer dachte ich, um das Wohl des Hundes? Naja wie auch immer ich hoffe hier kriegt man den Hund um den es geht unter Kontrolle sodass Mensch und Tier ein gutes Leben zusammen haben können. Vielleicht sollte man dafür sich nochmal überlegen auf wen man hört oder welchem Trainer man sich dafür anvertraut.
Wie gut, dass wir eine sehr gute Trainerin haben und viele Erfolge uns dabei auch Recht geben.
Wenn der Hund in einer so hohen Erregungslage ist, dass nichts mehr geht und er in den Fight-Modus wechselt (weil DIE Erzfeindin um die Ecke kommt), hat das nichts mehr mit Bindung zu tun, sondern mit Instinkten…
 
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Dogorama-Mitglied
9. Juli 15:10
Wie gut, dass wir eine sehr gute Trainerin haben und viele Erfolge uns dabei auch Recht geben. Wenn der Hund in einer so hohen Erregungslage ist, dass nichts mehr geht und er in den Fight-Modus wechselt (weil DIE Erzfeindin um die Ecke kommt), hat das nichts mehr mit Bindung zu tun, sondern mit Instinkten…
So wie ich Dominiks Ansatz verstehe, gibt's da keine Instinkte mehr.
Der Hund hat sich laut ihm ja nicht aus eigenem Antrieb zu bewegen, er agiert und reagiert nur auf ausdrückliche Erlaubnis des Führers und Grenzensetzers.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Juli 15:19
Wie gut, dass wir eine sehr gute Trainerin haben und viele Erfolge uns dabei auch Recht geben. Wenn der Hund in einer so hohen Erregungslage ist, dass nichts mehr geht und er in den Fight-Modus wechselt (weil DIE Erzfeindin um die Ecke kommt), hat das nichts mehr mit Bindung zu tun, sondern mit Instinkten…
Absolut nein. Meine sitzt n Meter vor ner Hündin, die sie am liebsten zerfleischen würde. Weißte warum? Richtig, weil ich dabei bin und sie das nicht zu entscheiden hat. Genauso wie es bei anderen Hunden ist sobald die Besitzer die Führung übernehmen. Übrigens, wäre eure Trainerin gut dann hättet ihr gewisse Probleme nicht anstatt Ausreden zu suchen, weil man nicht weiterkommt 😉