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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 2. Juli

Erfolgsgeschichten gesucht

Liebe Hundehalter/innen, Ich bin gerade mit unserem Vierbeiner, hmm nein, nicht am Rande der Verzweiflung, sondern echt verzweifelt und nur noch am heulen. Das Problem ist eigentlich egal, und auch wenn sie gut gemeint sind, bitte ich euch nicht um Trainingstipps. Ich bin auf der Suche nach euren Erfolgsgeschichten! Ich brauche Motivation, um mein Durchhaltevermögen wieder anzukurbeln. Ich brauche einen Silberstreif an Horizont, der mich nicht aufgeben lässt, weil das keine Option ist. Und ich brauche neuen Mut, dass auch der pelzige Begleiter sich wieder bei mir wirklich sicher fühlen kann. Erzählt mir eure Geschichten, wie lange es gedauert hat, bis ihr mir eurem Hund ein gutes Team wurdet! Egal, wie steinig der Weg auch gewesen sein mag. Gerne dürft ihr mich auch auf vorhandene Threads verweisen. Ihr könnt hier antworten oder mir eine PN schreiben. Oder von mir aus auch persönlichen Kontakt herstellen. Alle Wege sind mir recht, um mich von euch inspirieren zu lassen 🙂 Ich würde mich sehr, sehr freuen, von euren Erfolgen zu lesen. Lieben Dank im voraus! ❤️
 
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Sarah
31. Okt. 10:43
Ich weiß nicht ob das als Erfolgsgeschichte zählt, aber über den Weg das Problem einfach mal anzunehmen und mein Ziel den Gegebenheiten anzupassen, statt anders herum, hab ich schon viel erreicht. Paula war früher der totale ADHS Hund. Dadurch auch unfassbar schnell in der Wahrnehmung. Ein angelernter durch mich anfänglich geförderter Jagdtrieb kam dazu. Denn ein Dauer unter Strom stehender Hund muss ja irgendwie beschäftigt werden...und sie spielt ja so gerne Ball🤦🏻‍♀️ Ich habe ein Jahr Antijagdtraining gemacht und konnte sie am Ende vom Hasen abrufen. Statt Hundesport ( da hat sie hinterher komplett hochgedreht) haben wir Nasenarbeit gemacht und Mantrailing. Nur noch geflüstert und alles gaaaanz ruhig gemacht. Paula ist ein wunderbarer, souveräner und gelassener Hund geworden. Aber verschiedenes hätte ich mit ihr einfach nicht machen können...und an manchen "beklopptheiten" habe ich gar nicht gearbeitet, weil ich gemerkt habe, sie kann ihre Erregung einfach nicht so steuern. (Besuch zum Beispiel....da ist sie komplett ausgerastet vor Freude und wusste gar nicht wohin mit sich) so habe ich versucht uns beiden Frust zu ersparen und statt üben von Dingen die eh nicht klappen, hab ich mich auf das ( riesige) Potenzial gestürzt mit dem wir arbeiten konnten. Rausgekommen ist ein wunderbarer, liebenswerter und bisschen bekloppter Hund, auf den man sich super verlassen konnte im Alltag 🥰 PS...vergiss nicht, Dir immer wieder vor Augen zu führen was gut klappt 👌 Das geht im Focus auf die "Problemlösung" gerne mal unter.
Ich finde das ist eine Erfolgsgeschichte. Ich kenne das von unserer Joy. Einen solchen Hund runterzufahren ist schwieriger als es aussieht. Souverän ist Joy sicher noch nicht. Aber jeden Tag ein bisschen mehr😅
 
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Silke
31. Okt. 11:15
Hallo Tina, auch ich hab eine Hündin aus Rumänien, die vier Jahre nur dort im Tierheim saß, fast ohne Kontakt zu Menschen. Bis heute zeigt sie gelegentlich Angst, Stress, Unsicherheit, und erst gestern hat sie auch nach langer Zeit leider auch mal wieder geschnappt (zum Glück nix schlimmes passiert aber trotzdem ungut). Zumindest sind solche Vorfälle dank Hundetrainerin sehr viel seltener und sie insgesamt deutlich entspannter geworden, das werte ich schon als Erfolg. Ich versuche einfach, wenig bis nix von ihr zu erwarten und mich stattdessen auch an kleinen Fortschritten zu erfreuen, und damit meine ich nicht nur Erziehung, sondern wenn ich sehe, dass es ihr gut geht, sie sich mal nicht dauernd geduckt nach allen Seiten umschaut, sondern neugierig im Wald stöbert oder ausgelassen übers Feld rennt und freudig auf mich zugerannt kommt, wenn ich sie rufe. Wenn ich bedenke, wie sie sich in der ersten Zeit hier nur in den hintersten Winkel verkrochen hat und teilnahmslos dalag, find ich eh klasse, wie sie aufgeblüht ist, auch wenn sie nie ein verspielter Wonneproppen werden wird. Und dass so ein Tier nach so langer Zeit praktisch ohne Umweltreize überhaupt Vertrauen zu einem Menschen aufbauen kann, ist ja sowieso ein kleines Wunder. Aufgeben ist deshalb keine Option, wir sind ein Team 😉
Respekt
 
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Janina
31. Okt. 12:16
Hallo Tina Am besten fange ich Mal von ganz vorne an.Als vor knapp 4 Jahren meine zweit Hündin zu mir kam, wusste ich schon was auf mich zukommt, allerdings nicht dass es echt ein harter Weg wird. Meine kleine kommt vom Tierschutz aus Deutschland und ihre Vorgeschichte ist nicht sehr schön. Von Misshandlung war halt alles dabei. Sie war eine totale Baustelle. Vertrauen zum Menschen war gleich null und Sie hat dadurch auch immer zugeschnapt wenn man ihr näher kam.Zudem kam noch das Sie Angst vor allem und jedem hatte und noch viele weitere Sachen. Ich muss sagen es war ein langer Weg mit ihr, auch wenn noch Minibaustellen da sind,hat die Kleine sich zu einer super Wegbegleiterin entwickelt.Sie kann endlich wieder Menschen vertrauen und auch ihre Angst ist teilweise extrem besser geworden. Ja es ist bzw. war ein langer Weg und manchmal saß man da und hat geheult und wusste nicht mehr weiter. Aber man sollte nie Aufgeben und weiter kämpfen, denn das was man am Ende erreicht um ist der lange Weg und Kampf wert. Ich hoffe ich konnte dich ein wenig damit aufbauen.
Darf ich fragen wie du die Angst vor Menschen und anderen Hunden hinbekommen hast? Alleine oder mit hundeschule?
Ich habe auch so eine Kandidatin, wobei es nicht so schlimm ist wie bei dir und ich weiß das ich das größte problem bin, weil ich meine Unsicherheit auf sie projiziere, was Kontakt mit anderen Hunden angeht! Ich bin aber schon am trainieren mit mir, es läuft schon besser, aber wenn sie anderen Hunden begegnet friert sie teilweise ein und manchmal stürmt sie auf andere zu. Ich möchte eigentlich nur das sie entspannter wird, sie muss nicht spielen. Hast du einen Tipp was du vllt. Gemacht hast?
Das wäre super, Danke.
 
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Janina
31. Okt. 12:25
Hallo Tina, ich glaube diese Verzweiflung hin und wieder erlebt jeder mit Hund. Toll dass du dir auf diese Art positives Feedback holst und deinen Problemen Luft machst. Unser Hauptproblem liegt in den Hundebegegnungen und bin jedes Mal stolz wie bolle wenn wir ohne riesen Theater dran vorbei laufen können. Die kleinen Erfolge sind es die man unbedingt feiern sollte. Unser Problem gehört wohl eher zu den kleineren hier aber für meine Hündin bedeutet es jedes Mal Stress pur. Ich wünsche dir mehr von diesen positiven Erfahrungen und die Nerven, das durch zu stehen. Halt die Ohren steif😊
Darf ich fragen wie du das machst? Wir haben auch das Problem an anderen Hunden vorbei zu gehen?
Lieben Dank
 
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Jana
31. Okt. 12:47
Hallo Tina!

Dein Thread tut sicher vielen Hundehaltern gut. Danke dafür und dir wünsche ich alles Gute.

Meine Amy kam als Pflegehündin zu mir. Bei der Übergabe mit 3 Jahren hatte sie 9 Metallklammern von dem DRITTEN schweren Beissvorfall mit der Zweithündin.

Durch diese Vorfälle war jede Hundebegegnungen näher als 100 m ein Drama. Ich wohne am Stadtrand von Regensburg und hier wimmelt es von Hunden. Sie ist mit ihren 30 kg voll in die Leine, laut und aggressiv bellend um ja jeden anderen Hund abzuwehren.

Mithilfe von vielen lieben Hundebesitzer*innen, Hunden und einer tollen Tiertrainerin (bereits über 1.500 €), unsäglicher Geduld, ständigem Training, Umstellung meinerseits, Glaube und Hoffnung, Bindung und vielen tollen Erlebnissen ist es nach 1,5 JAHREN deutlich besser. Sie läuft oft ohne Tamtam mit Fokus auf mich und Leckerli in der Hand direkt an fremden Hunden vorbei. Für mich ist das Kickern eine gute Sache die ich nicht missen möchte.

Ich hätte das alles nicht überstanden wenn ich nicht den Glauben, die Liebe und den Mut gehabt hätte. Amy beweist mir jeden Tag, dass es richtig war für sie zu kämpfen.

Und noch ein Nachtrag. Amy ist mein erster Hund. Ich hatte im Tierschutzverein immer gerne die größten und schwierigsten Fälle. Wenn Corona nicht wäre, hätte sie nie die Chance als Pflegehündin bei mir bekommen.

LG Jana Pflegestellenversagerin aus tiefstem ❤

PS: Das ist das erste Foto von ihr auf dem Test-Spaziergang. An der Backe sieht man eine der Metallklammern.
 
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Dogorama-Mitglied
31. Okt. 12:52
Darf ich fragen wie du das machst? Wir haben auch das Problem an anderen Hunden vorbei zu gehen? Lieben Dank
Ich hatte gelesen dass jeder Hund seine Individualdistanz hat, der eine mehr, der andere weniger. Das war ein Punkt den ich mir zu Herzen genommen habe und meiner Hündin mehr Platz gegeben habe. Wir haben anfangs einfach kehrt gemacht und dann von weitem den anderen Hund passieren lassen. Die Entfernung musste so groß sein dass meine Hündin ruhig den anderen Hund beobachten konnte. Ich habe jeden ruhigen Blickkontakt belohnt und die Orientierung an mich auch. So haben wir uns rangetastet, die Entfernung langsam! verringert. Für uns negative Begegnungen haben wir vermieden, frontale ganz besonders. Ich versuche so früh wie möglich den Fokus meiner Hündin auf mich zu lenken, ich versuche auch meine Körpersprache aus der Begegnung raus zu nehmen, nicht langsamer laufen sondern im normalen Tempo weiter gehen, atmen nicht vergessen. Und wenn wir gut vorbei kommen bekommt sie ein Goodie. Wenn ich oder sie nen schlechten Tag hat vermeide ich Begegnungen, manche Hunde kann sie einfach nicht leiden aber das akzeptier ich. Ich kann auch nicht mit jedem. Ist einfach nicht jeden Tag gleich. Auf diese Weise hatten wir gute Erfolge, man muss immer individuell für jeden Hund schauen. Viel Glück
 
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Janina
31. Okt. 13:07
Ich hatte gelesen dass jeder Hund seine Individualdistanz hat, der eine mehr, der andere weniger. Das war ein Punkt den ich mir zu Herzen genommen habe und meiner Hündin mehr Platz gegeben habe. Wir haben anfangs einfach kehrt gemacht und dann von weitem den anderen Hund passieren lassen. Die Entfernung musste so groß sein dass meine Hündin ruhig den anderen Hund beobachten konnte. Ich habe jeden ruhigen Blickkontakt belohnt und die Orientierung an mich auch. So haben wir uns rangetastet, die Entfernung langsam! verringert. Für uns negative Begegnungen haben wir vermieden, frontale ganz besonders. Ich versuche so früh wie möglich den Fokus meiner Hündin auf mich zu lenken, ich versuche auch meine Körpersprache aus der Begegnung raus zu nehmen, nicht langsamer laufen sondern im normalen Tempo weiter gehen, atmen nicht vergessen. Und wenn wir gut vorbei kommen bekommt sie ein Goodie. Wenn ich oder sie nen schlechten Tag hat vermeide ich Begegnungen, manche Hunde kann sie einfach nicht leiden aber das akzeptier ich. Ich kann auch nicht mit jedem. Ist einfach nicht jeden Tag gleich. Auf diese Weise hatten wir gute Erfolge, man muss immer individuell für jeden Hund schauen. Viel Glück
Super, danke, ja das mit dem frontalen entgegenkommen ist tatsächlich am schlimmsten. Den Fokus auf mich zu lenken ist bis zu einer gewissen Distanz zu dem anderen hund leider nicht mehr möglich. Wenn wir an der Straße gehen und auf der anderen straßenseite ein Hund kommt, belohne ich sie wenn sie den anderen hund anschaut und nicht abgeht. Klick für Blick wende ich an. Das klappt soweit ganz gut. Aber so wir du es machst erst nachdem ihr am Hund vorbei seid zu loben, das funktioniert noch nicht. Ohne Leckerlis ist sie dann nicht ansprechbar. Ich hoffe es klappt mit der Übungsart auch irgendwann das ich sie ohne leckerlie ablenken und motivieren kann und erst wenn wir an dem Hund vorbei sind bekommt sie das leckerlie.
Wie meintest du das" Die Körpersprache aus der Begegnung raus zu nehmen "?
 
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Dogorama-Mitglied
31. Okt. 13:18
Am Ball bleiben lohnt sich. Suki ist eine leidenschaftliche Jägerin. Nach Monaten mit täglichem Training konnten wir zum ersten mal problemlos und unangeleint an gut 30 Rehen vorbei. Was für ein Gefühl.
Und wie habt ihr das geübt
 
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Dogorama-Mitglied
31. Okt. 13:19
Super, danke, ja das mit dem frontalen entgegenkommen ist tatsächlich am schlimmsten. Den Fokus auf mich zu lenken ist bis zu einer gewissen Distanz zu dem anderen hund leider nicht mehr möglich. Wenn wir an der Straße gehen und auf der anderen straßenseite ein Hund kommt, belohne ich sie wenn sie den anderen hund anschaut und nicht abgeht. Klick für Blick wende ich an. Das klappt soweit ganz gut. Aber so wir du es machst erst nachdem ihr am Hund vorbei seid zu loben, das funktioniert noch nicht. Ohne Leckerlis ist sie dann nicht ansprechbar. Ich hoffe es klappt mit der Übungsart auch irgendwann das ich sie ohne leckerlie ablenken und motivieren kann und erst wenn wir an dem Hund vorbei sind bekommt sie das leckerlie. Wie meintest du das" Die Körpersprache aus der Begegnung raus zu nehmen "?
Ich versuche immer zuerst über Blickkontakt den Fokus zu halten. Das funktioniert auch nicht immer gleich, manchmal kommt das Goodie auch früher zum Einsatz😅 wie gesagt, die Situation ist nicht immer gleich... wenn du einen leichten Bogen läufst drehst du dich automatisch aus der Begegnung, ansonsten drehst du den Oberkörper beim Blick zum Hund. Ich beachte das andere Hund/Halterteam nicht direkt
 
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Tom
31. Okt. 13:55
Ich hatte gelesen dass jeder Hund seine Individualdistanz hat, der eine mehr, der andere weniger. Das war ein Punkt den ich mir zu Herzen genommen habe und meiner Hündin mehr Platz gegeben habe. Wir haben anfangs einfach kehrt gemacht und dann von weitem den anderen Hund passieren lassen. Die Entfernung musste so groß sein dass meine Hündin ruhig den anderen Hund beobachten konnte. Ich habe jeden ruhigen Blickkontakt belohnt und die Orientierung an mich auch. So haben wir uns rangetastet, die Entfernung langsam! verringert. Für uns negative Begegnungen haben wir vermieden, frontale ganz besonders. Ich versuche so früh wie möglich den Fokus meiner Hündin auf mich zu lenken, ich versuche auch meine Körpersprache aus der Begegnung raus zu nehmen, nicht langsamer laufen sondern im normalen Tempo weiter gehen, atmen nicht vergessen. Und wenn wir gut vorbei kommen bekommt sie ein Goodie. Wenn ich oder sie nen schlechten Tag hat vermeide ich Begegnungen, manche Hunde kann sie einfach nicht leiden aber das akzeptier ich. Ich kann auch nicht mit jedem. Ist einfach nicht jeden Tag gleich. Auf diese Weise hatten wir gute Erfolge, man muss immer individuell für jeden Hund schauen. Viel Glück
Meine Tochter erzählte neulich, dass sie mit Brendy Leute mit 3 Hunden getroffen hat, die sich dann zur Begegnung alle 3 mit dem Rücken zum Weg an den Rand setzen mussten. Besitzer sagt, so funktioniert es am besten mit denen.
Hatte ich so noch nie gehört... 🤔.
Wäre auch nicht überzeugt, ob das so sinnvoll ist, wenn die anderen dann alles im Rücken haben... Aber scheint zu klappen