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Kassandra
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Anzahl der Antworten 56
zuletzt 13. Mai

Belohnung für Umwelt orientierten Hund

Ich würde hier gerne den Erfahrungsaustausch starten wir ihr eure umweltorientierten Hunde lobt, oder gibt es doch die ultimative Lösung den Hund stärker zu fokussieren? Was nutzt ihr als Belohnung? Carl erweckt oft einfach den Eindruck daß er die Leckerli nimmt weil ich sie ihm vor die Nase halte, aber das eigentlich tolle ist das wo ich ihn nicht hinlasse. Als Beispiel: Wir gehen an die Seite, Hund geht vorbei, ich lobe ihn weil er artig geblieben ist, wir gehen weiter (Leckerli wir die ganze Zeit kontinuierlich weiter angeboten) und er stürzt sich mit Vollspeed auf die letzte Stelle wo der Hund langgegangen ist und riecht hinterher. Wie kann man umweltreize in die Belohnung einbauen? Ist das sinnvoll? Unter Umweltorientiert verstehe ich einen Hund der zwar durchaus noch ansprechbar draußen ist sich aber dazu entscheidet das die pipi Stelle, der Hase , die Leute am Ende des Weges spannender sind als Frauchen die mit der leberwursttube lockt und ruft.
 
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Sina
12. Mai 18:47
Aber darf er denn bei euren täglichen Spaziergängen auch mal schnüffeln, frei laufen, Hundekontakt haben?
 
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Kassandra
12. Mai 19:33
Aber darf er denn bei euren täglichen Spaziergängen auch mal schnüffeln, frei laufen, Hundekontakt haben?
Schnüffeln darf er ganz viel. Freilauf ist eher schwierig bei uns. Zum einen wegen jagen, zum anderen aber auch weil bei uns im Park Leinenpflicht besteht. aber wir sind hauptsächlich an der 5m Schleppleine unterwegs. Da hat er schon seinen Freiraum. Hundekontakt/toberunden hat er in der Woche mit ausgewählten Hundefreunden aber nicht jeden tag. Liegt aber eher daran das bei uns sehr viele kleine Hunde unterwegs sind (Größenverhältniss passt nicht) oder halt in der Nähe von Straßen. Hauptsächlich mit der Hündin der Schwiegereltern, einer Hundefreundin im Ort, und in der Hundeschule beim mantraining, da aber eher als social walk.
 
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Kassandra
12. Mai 19:35
Das stelle ich mir auch schwierig vor, denn das hinlaufen ist ja schon die Belohnung und soll nicht eine neue Aufgabe sein 🤔
Ja genau das ist echt genau der Knackpunkt. Ich versuche ja immer dann schon an der 5m Schleppleine nah genug ran zu kommen das er nicht ans Leinenende kommt, aber 5m sind bei einem großen Hund verdammt schnell zuende.🙈
 
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Franziska
12. Mai 23:40
Ich würde mir einen Trainer holen. Hier geht es viel um Körpersprache. Nicht nur die deines Hundes, sondern auch deine. Es geht darum den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Des Weiteren ist es wichtig euren Alltag zu kennen. Oft wird zu nächst bei weniger großen Ablenkungen geübt. All das kann man hier nicht wirklich beschreiben und aufzeigen. Das muss man vor Ort tun. Natürlich kann man hier Tipps geben,diese bringen aber nichts, wenn du sie falsch einsetzt. zB ist eine Belohnung zwar richtig und wichtig. Nach deiner Beschreibung klingt es aber danach als würdest du ablenken und locken. Das klappt aber nicht. Da hilft dann Abstand, woanders trainieren, etc. Daher empfehle ich einen Trainer😊
 
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Babs
13. Mai 00:36
Ja Dynamik ist bei uns auch Spannungsabbau. Bin auch schonmal eine Zeit lang nach einer Hundebegegnung losgelaufen. Das ist dann gut. Aber irgendwie keine Dauerlösung
Hi, wenn das gut tut, dann würde ich es mal eine Zeitlang durchziehen und wenn sich das Verhalten zu ca. 80 % geändert hat, abbauen. Nur noch bei jeder 2. Hundebegegnung ... Bei Leckerchen muss man aufpassen, dass die nicht zum Aufllösekommando werden. Und es ist für den Hund nicht spannend, wenn er weiß, dass er die Leckerchen sowieso bekommt. Es ist ein Unterschied, ob man den Hund damit lockt oder ob er sich die aktiv erarbeiten muss. Dann werden sie hochwertiger. Bei uns wechseln die Belohnungen. Ich habe z.B. ein Handtouch extrem positiv aufgebaut. Meine Hand zu berühren ist dann die Belohnung. Z.B. beim Rückruf halte ich immer meine Hand hin und feuer ihn an, sodass er auch immer bis zu mir kommt und meine Hand berührt. Er findet das mega gut, wahrscheinlich, weil ich das mega cool finde 🤣.
 
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Ilona
13. Mai 07:38
Ja das Training kenne ich wobei es darum ja geht das der Hund den Giftköder/Futter dann nur anzeigt. Funktioniert im Training super mit Carl. Draußen im realen leben bekomme ich nur den Mittelfinger. Das Rückfragen fände ich super. Also das er sich bei mir rückfragt ob er irgendwo hin darf. Aber da fehlt mir irgendwie der richtige Trainingsansatz
Mit dem Rückfragen hab ich das so gemacht. Immer wenn sie irgendwo hingezogen hat bin ich stehen geblieben. Hat sie mich dann angeschaut, hab ich gemarkert,, sie dann wieder an meine Seite geholt. Dann hab ich gewartet bis sie mich wieder anschaut.das wieder gemarkert. Dann gabs dann die Freigabe.
 
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Ilona
13. Mai 07:44
Carl hat tatsächlich ein Problem mit impulskontrolle. Damit tut er sich schwer, vor allem wenn ich ihm das nicht explizit abfordere. Also eher Selbstregulation. Wenn ich in einer Trainingssituation von ihm verlange in einer Gruppe Hunde zu warten.(Klassische bleib Übung) Dann kann er das echt gut. Aber die Selbstregulation fällt ihm echt schwer. Das einzige wo er Zuhause warten muss ist nachdem ich den Napf auf den Boden Stelle und ihm die Ohren Creme (immer wieder ohrrandnekrose) das ist aber ne Aktion von max. 30 Sekunden.
Dann weisst du ja, sas er im Moment wenig IPK zur Verfügung hat. Jedes Sitz, Bleib, nein lass das etc. Verbraucht IPK. Hundebegegnungen, katzensichtungen, etc verbrauchen IPK. wie sieht es denn mit Ruhezeiten ? IPK lädt sich durch Schlaf und Ruhe wieder auf. Vielleicht wäre es für euch gut 1 bis 2 Pausentage in der Woche zu machen. Wir haben immer Sonntag Pause. Das heisst, ich gehe früh ne Stunde mit ihr, der Rest des Tages ist frei. War die Woche anstrengend entfällt die Frührunde, und der ganze Tag ist frei. Yuna schläft dann auch viel. Dadurch ist sie im Alltag auch belastbarer. Du hast ja ne grosse Rasse. Da spielt die Pubertät noch mit rein.
 
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Ka
13. Mai 07:47
Ich lass meine Hunde "ruhig" schnüffeln. Merke ich das die Aufregung steigt, unterbreche ich es. Auch das permanente markieren unterbinde ich. Nero reagiert zum Beispiel auf viele Reize. Er ist ein reaktiver Hund. Nero kam vor 8 Wochen zu uns und hatte auch starkes Übergewicht. Da sind für uns Leckerlis kontraproduktiv. Er hat ein absolutes Lieblingsspielzeug, seinen Kong mit Strick... eben so einer für Zerrspiele. Das ist jetzt mein Jackpot. Ich baue immer mal wieder Zerrspiele beim Gassi gehen ein. Das stärkt zum einen unsere Bindung, zum anderen brauche ich keine Leckerli. Da wir nun mehr spielen möchte er weniger markieren und ist besser auf mich fixiert.
 
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Sonja
13. Mai 08:47
Also Rionnag ist/war sehr eigenständig und Leckerlis interessieren ihn kaum., er ist damit also nur nicht "bestechlich/käuflich". Mittlerweile ist er 5 und aus dem Pubertätszeit raus ( war er ungefähr mit 4 da die Rasse Spätentwickler sind😉) Ich musste mir also einiges einfallen lassen und ausprobieren was Belohnung/Ablenken ng angeht/anging. folgedes hat bei uns geklappt/klappt. Tempowechsel, Lieblingsspielzeug, Versteckspiel, Buddeln lassen, länger an einem Ort schnüffeln lassen als "normal", extra Streicheleinheiten waren sind das gängigste. Aber manchmal war auch ungewöhnliches nötig 🤭 :kniebeugen, liegestütze Hampelmann.Mir ist wars egal was die Leute von uns dachten. Eine Bekannte musste für ihren pubertierenden Wolfhund noch verrückteres einfallen lassen wie z.B. Mit Hand-Besen Dan Boden kehren, Geruchstuch mit Geruch/ ein paar Tropfen Urin von einer (läufigen) Hündin etc..🤗
 
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Lisa-Eileen
13. Mai 10:15
Streng sein muss ich manchmal auch. Also wirklich etwas gröber werden. Das ist oft dann ein echtes Kräftemessen. Ob das immer so sinnvoll ist weiß ich nicht aber manchmal reißt mit auch die hutschnur...
Kommt natürlich immer auf die Situation an. Streng heißt ja auch nicht das man unfair oder blöd zum Hund werden soll. Manchmal brauchts halt sozusagen Zuckerbrot und Peitsche. Im übertragenen Sinne...