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Kassandra
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Anzahl der Antworten 56
zuletzt 13. Mai

Belohnung für Umwelt orientierten Hund

Ich würde hier gerne den Erfahrungsaustausch starten wir ihr eure umweltorientierten Hunde lobt, oder gibt es doch die ultimative Lösung den Hund stärker zu fokussieren? Was nutzt ihr als Belohnung? Carl erweckt oft einfach den Eindruck daß er die Leckerli nimmt weil ich sie ihm vor die Nase halte, aber das eigentlich tolle ist das wo ich ihn nicht hinlasse. Als Beispiel: Wir gehen an die Seite, Hund geht vorbei, ich lobe ihn weil er artig geblieben ist, wir gehen weiter (Leckerli wir die ganze Zeit kontinuierlich weiter angeboten) und er stürzt sich mit Vollspeed auf die letzte Stelle wo der Hund langgegangen ist und riecht hinterher. Wie kann man umweltreize in die Belohnung einbauen? Ist das sinnvoll? Unter Umweltorientiert verstehe ich einen Hund der zwar durchaus noch ansprechbar draußen ist sich aber dazu entscheidet das die pipi Stelle, der Hase , die Leute am Ende des Weges spannender sind als Frauchen die mit der leberwursttube lockt und ruft.
 
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Kassandra
12. Mai 18:02
Ich mach das zwar nicht, aber du kannst halt alles was der Hund in dem Moment möchte nutzen als Belohnung. Es gibt ja einmal im Training das du an etwas übst und er bekommt als Belohnung etwas anderes wie bei Giftködertraining zb, du kannst aber auch die Sache an der ihr übt als Belohnung nutzen das er erst wenn er sich zurücknimmt dann doch dran darf als Belohnung.
Ja das Training kenne ich wobei es darum ja geht das der Hund den Giftköder/Futter dann nur anzeigt. Funktioniert im Training super mit Carl. Draußen im realen leben bekomme ich nur den Mittelfinger. Das Rückfragen fände ich super. Also das er sich bei mir rückfragt ob er irgendwo hin darf. Aber da fehlt mir irgendwie der richtige Trainingsansatz
 
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Kassandra
12. Mai 18:04
Ist Übungssache, wenn man das konsequent durchzieht wird der Hund auch iwann gesitteter. Da könntest du gucken das du nach sowas schwierigem was die Impulskontrolle aufbraucht mit ihm zergelst, das nutze ich mittlerweile als Belohnung fürs Fuß laufen, da kann er die Energie dann auch wieder abbauen und er findets total geil.
Spielzeug draußen ist maximal uninteressant. Selbst drinnen hält sich Spielzeug sehr in Grenzen und nur wenn Carl Lust hat.
 
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Kassandra
12. Mai 18:08
Sowas ähnliches hab ich bei Rocket wenn er sehr aufgeregt ist, ich täusche dann gern erstmal an loszulaufen und macht er nur kleinste Anstalten vorzupreschen block ich ihn direkt ab. Das zieh ich durch bis er sich benimmt, dann versuch ichs mit nem einzelnen Schritt und erweitere es eben immer mehr bis er ruhiger ist und dann lob ich ihn auch stimmlich viel, aber in ruhigem Ton damits ihn nicht wieder aufputscht. Speziell was die Begegnung angeht mach ichs manchmal so das ich kurz einzeln n Leckerlie auf den Boden werfe, eigentlich quasi die Uhrenübung, dann hat er da kurz Beschäftigung bis er sich etwas reguliert hat und dann erst gehen wir vorsichtig los wie oben beschrieben. Wenn der Hund dazu neigt vorzupreschen sobald man losgeht kanns auch helfen wenn man eben nicht direkt nach vorn losgeht sondern erstmal 1-3 Schritte Rückwärts, so muss er sich erstmal an dich konzentrieren. Noch dazu kannst du dann ein Viereck laufen, dabei schneidest du ihm ja quasi den Weg ab und grenzt ihn ein.
Ja das in kleinen Schritten vorwärtsgehen und abblocken wenn er lossprescht kann ich Mal ausprobieren. Das könnte was bringen. Leckerli auf den Boden werfen bei Hundebegegnungen wird ignoriert oder erst gefressen wenn der Hund vorbei ist. Rückwärts gehen habe ich auch schon versucht. Sobald wir uns umdrehen und in die ursprüngliche Richtung gehen, wird wieder los gezogen.
 
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Kassandra
12. Mai 18:12
Wenn die Impulskontrolle auf dem Spaziergang so schnell verbraucht ist, dann check mal deinen Alltag wo du vielleicht etwas einsparen kannst. Yuna war früher auch so ne Rakete. Ich hab das tatsächlich geübt, das sie mich fragt, wenn sie irgendwohin will. Wichtig ist, genau noch mal hinzuschauen, wo der Hund IPK braucht um dann entdprechend den Alltag zu strukturieren. Als Beispiel: wenn ich mich fertig mache, setze ich Yuna nicht ins Sitz oder Platz. Denn das würde bedeuten, das sie da mind. 15 minuten bleiben müsste ( zuviel IPK ). Dann wäre bei ihr auch schon viel weg. Ich mache ihr stattdessen eine Schnüffeldecke fertig. Da hat sie was zu tun und ich kann mich fertig machen. Umweltbelohnungen sind für uns: nachschnüffeln, buddeln, mäuselöcher ausschnüffeln, schauen oder auch ner Fährte gemeinsam nachgehen..allerdings hab ich das auch unter Signal gestellt.
Carl hat tatsächlich ein Problem mit impulskontrolle. Damit tut er sich schwer, vor allem wenn ich ihm das nicht explizit abfordere. Also eher Selbstregulation. Wenn ich in einer Trainingssituation von ihm verlange in einer Gruppe Hunde zu warten.(Klassische bleib Übung) Dann kann er das echt gut. Aber die Selbstregulation fällt ihm echt schwer. Das einzige wo er Zuhause warten muss ist nachdem ich den Napf auf den Boden Stelle und ihm die Ohren Creme (immer wieder ohrrandnekrose) das ist aber ne Aktion von max. 30 Sekunden.
 
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Kassandra
12. Mai 18:14
Bei uns hilft alles mit Bewegung, um Spannung rauszunehmen, also gemeinsam rennen, buddeln (wo es geht, Löcher werden hinterher wieder zu gemacht), auf etwas draufklettern usw.
Ja Dynamik ist bei uns auch Spannungsabbau. Bin auch schonmal eine Zeit lang nach einer Hundebegegnung losgelaufen. Das ist dann gut. Aber irgendwie keine Dauerlösung
 
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Cordula
12. Mai 18:27
Das gefällt mir gut. Wie hast du ihn dazu bekommen nachzufragen bevor ihr gemeinsam den Weg ändert wenn er irgendwo hin will?
Ich bin einfach nicht mehr automatisch mitgekommen, sondern stehengeblieben. Irgendwann hat er mich fragend angeschaut, warum nichts weitergeht. Das hab ich gemarkert und dann mit einer einladenden Geste in die Richtung gezeigt, in die er wollte, und dazu "geh schnüffeln" gesagt. Irgendwann hat er kapiert, dass das der Weg ist, um dahinzukommen, wo er hinwill. Manchmal geht es natürlich auch nicht, ich kann ihn ja nicht an alles ranlassen, was er gerne beschnüffeln würde. Dann hab ich den Blick trotzdem gelobt und ihn dann aber stattdessen aufgefordert wieder mit mir mitzukommen - und dort dann schnellstmöglich irgendwas anderes tolles gesucht, was ich ihm zeigen kann, oder eben dann doch mal Kekse rollen lassen, das ist für ihn viel toller als wenn ich sie nur hinhalte, dann verschmäht er sie oft 😅 Klappt ganz gut, aber: wenn ich "geh schnüffeln" gesagt habe, will er auch schnell dahin, nicht gesittet. Das ist für mich ok, je nach Situation rennen wir auch kurz gemeinsam. Aber ich habe natürlich auch nur 10 kg an der Leine, da kann ich mir das wahrscheinlich eher erlauben als du mit Carl
 
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Sonja
12. Mai 18:33
Verstehe ich dich richtig? Er sieht einen anderen Hund ich zeige ihm eine pipi Stelle in der Nähe? Oder er sieht ein Reh ich zeige ihm ein Mäuseloch in der Nähe? Nein das würde nicht funktionieren. Er würde am stärkeren Reiz hängen bleiben
Ja, so meinte ich das. Ich denke, es kann vielleicht funktionieren, wenn Du ihn ganz früh umlenkst. War aber wie gesagt nur eine spontane Idee.
 
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Kassandra
12. Mai 18:39
Ich bin einfach nicht mehr automatisch mitgekommen, sondern stehengeblieben. Irgendwann hat er mich fragend angeschaut, warum nichts weitergeht. Das hab ich gemarkert und dann mit einer einladenden Geste in die Richtung gezeigt, in die er wollte, und dazu "geh schnüffeln" gesagt. Irgendwann hat er kapiert, dass das der Weg ist, um dahinzukommen, wo er hinwill. Manchmal geht es natürlich auch nicht, ich kann ihn ja nicht an alles ranlassen, was er gerne beschnüffeln würde. Dann hab ich den Blick trotzdem gelobt und ihn dann aber stattdessen aufgefordert wieder mit mir mitzukommen - und dort dann schnellstmöglich irgendwas anderes tolles gesucht, was ich ihm zeigen kann, oder eben dann doch mal Kekse rollen lassen, das ist für ihn viel toller als wenn ich sie nur hinhalte, dann verschmäht er sie oft 😅 Klappt ganz gut, aber: wenn ich "geh schnüffeln" gesagt habe, will er auch schnell dahin, nicht gesittet. Das ist für mich ok, je nach Situation rennen wir auch kurz gemeinsam. Aber ich habe natürlich auch nur 10 kg an der Leine, da kann ich mir das wahrscheinlich eher erlauben als du mit Carl
Ja das ist genau mein Knackpunkt. Gesittet ohne wie ein Berserker loszustürmen zur besagten Stelle zu kommen
 
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Kassandra
12. Mai 18:41
Ja, so meinte ich das. Ich denke, es kann vielleicht funktionieren, wenn Du ihn ganz früh umlenkst. War aber wie gesagt nur eine spontane Idee.
Da bin ich nicht schnell genug eine alternative Stelle zu entdecken. Da bin ich zu sehr damit beschäftigt mich darauf vorzubereiten was kommt. Also Leine gut festhalten und voller Fokus auf Carl und den fremden Reiz 😉
 
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Cordula
12. Mai 18:43
Ja das ist genau mein Knackpunkt. Gesittet ohne wie ein Berserker loszustürmen zur besagten Stelle zu kommen
Das stelle ich mir auch schwierig vor, denn das hinlaufen ist ja schon die Belohnung und soll nicht eine neue Aufgabe sein 🤔