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Kassandra
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Anzahl der Antworten 56
zuletzt 13. Mai

Belohnung für Umwelt orientierten Hund

Ich würde hier gerne den Erfahrungsaustausch starten wir ihr eure umweltorientierten Hunde lobt, oder gibt es doch die ultimative Lösung den Hund stärker zu fokussieren? Was nutzt ihr als Belohnung? Carl erweckt oft einfach den Eindruck daß er die Leckerli nimmt weil ich sie ihm vor die Nase halte, aber das eigentlich tolle ist das wo ich ihn nicht hinlasse. Als Beispiel: Wir gehen an die Seite, Hund geht vorbei, ich lobe ihn weil er artig geblieben ist, wir gehen weiter (Leckerli wir die ganze Zeit kontinuierlich weiter angeboten) und er stürzt sich mit Vollspeed auf die letzte Stelle wo der Hund langgegangen ist und riecht hinterher. Wie kann man umweltreize in die Belohnung einbauen? Ist das sinnvoll? Unter Umweltorientiert verstehe ich einen Hund der zwar durchaus noch ansprechbar draußen ist sich aber dazu entscheidet das die pipi Stelle, der Hase , die Leute am Ende des Weges spannender sind als Frauchen die mit der leberwursttube lockt und ruft.
 
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Sonja
11. Mai 23:54
Aber es ging mir hier ja auch um die allgemeine Belohnung mit umweltreizen. Nicht nur bezogen auf den konkreten Fall bei Hundebegegnungen Was sind noch alles Umweltreize die man nutzen kann zum Belohnen? Und wie ? Gucken, riechen? Was nutzt ihr? Vielleicht kann man ja aus dem Erfahrungen lernen und selbst Mal ausprobieren
Bei Mäusejägerin Shiba nutze ich erlaubtes Schnüffeln. Dabei versuche ich, manche Mäuselöcher vor ihr zu entdecken, um sie hinführen zu können.
 
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Kassandra
11. Mai 23:57
Bei Mäusejägerin Shiba nutze ich erlaubtes Schnüffeln. Dabei versuche ich, manche Mäuselöcher vor ihr zu entdecken, um sie hinführen zu können.
Das mach ich bei Hasen manchmal, dann bin ich vorbereitet und kann ihn mit mehr innerer Ruhe schauen lassen.
 
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Sonja
12. Mai 00:00
Das mach ich bei Hasen manchmal, dann bin ich vorbereitet und kann ihn mit mehr innerer Ruhe schauen lassen.
Dass heißt im Umkehrschluss, dass es Dir bei plötzlich auftretenden Reizen an innerer Ruhe mangelt? Wenn dem so sein sollte, ist das ein wichtiger Teil des Problems.
 
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Kassandra
12. Mai 00:04
Dass heißt im Umkehrschluss, dass es Dir bei plötzlich auftretenden Reizen an innerer Ruhe mangelt? Wenn dem so sein sollte, ist das ein wichtiger Teil des Problems.
Jein. Bei Jagdsachen ist Carl früher sofort durchgestartet. Nach den ein oder anderen bauchlandungen und Blessuren bin ich da mittlerweile lieber gut vorbereitet. Hundebegegnungen haben wir unvorbereitet so gut wie nie. Da könnte höchstens dein Tipp das wirklich Mal über ein paar Wochen bis zum erbrechen konsequent durchzuziehen bis zum letzten cm zur besagten schnüffelstelle gesittet im Fuß hinzugehen. Aber das wird auf beiden Seiten sehr viel Frust erzeugen.🙈
 
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Brigitta
12. Mai 00:08
Hallo ihr Lieben habe das gleiche Problem mit Rico nur ist er nicht groß und somit kann ich das besser händeln doch seine Schwester macht inzwischen mit ohne Leine klappt es gut doch mit ist es so das sie beide total gaga sind an der Straße nehm ich sie halt dran und dann geht es los 😄
 
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Sina
12. Mai 00:16
Wenn er das so machen würde wie du es beschreibst, wäre das mein Traum. Die Realität sieht bei uns eher so aus, dass er dann in einem Affenzahn ins Ende der Leine rennt. Und dann noch hinter dem Hund hinterher zieht. Ist sowohl für den anderen Hund, Halter und auch mich doof. Das bekomme ich aktuell nur vermieden durch extra Abstand oder länger warten bis die wirklich weit weg sind.... Dann läuft es gesitteter....
Ah ok, ich dachte er drängeld nur etwas zur Geruchswolke hin. Aber du hattest ja auch geschrieben mit "Vollspeed", das ist mir wohl entgangen. Das ist dann natürlich kein Zustand. Kannst du das Schnüffeln dürfen vielleicht nicht auch als Belohnung einsetzen, wenn er es auf deine Freigabe hin darf und er lernt, dass er dafür ruhig sein muss?
 
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Kassandra
12. Mai 00:24
Ah ok, ich dachte er drängeld nur etwas zur Geruchswolke hin. Aber du hattest ja auch geschrieben mit "Vollspeed", das ist mir wohl entgangen. Das ist dann natürlich kein Zustand. Kannst du das Schnüffeln dürfen vielleicht nicht auch als Belohnung einsetzen, wenn er es auf deine Freigabe hin darf und er lernt, dass er dafür ruhig sein muss?
Das würde ich ja gerne. Aber er meint Freigabe ist sobald wir weitergehen, nachdem wir stehen geblieben sind, oder auch manchmal entscheidet er das nach dem vorbei gehen einfach selber. Ich weiß mittlerweile Welche Hunde tendenziell spannender als andere sind, aber immer errate ich es nicht und das sind meist die schlechten Situationen. Dann gehen wir aneinander vorbei mit eigentlich ausreichend Abstand und wenn wir vorbei sind dreht er um und zieht nach hinten zurück.. dann reißt es mich Rum und ich bekomme einen langen arm, stopler noch 2 Schritte in die Richtung. Zu einem echten Kontakt ist es dabei aber nicht nie gekommen. So viel Abstand brauchen wir so oder so. Wenn der Abstand nicht reicht bleiben wir stehen, greifen uns Geschirr und halten fest. So lange bis der andere Hund sehr weit weg ist und selbst dann wird oft nochmal hinterher gerochen und nach hinten gezogen
 
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Friedel
12. Mai 01:34
Aber es ging mir hier ja auch um die allgemeine Belohnung mit umweltreizen. Nicht nur bezogen auf den konkreten Fall bei Hundebegegnungen Was sind noch alles Umweltreize die man nutzen kann zum Belohnen? Und wie ? Gucken, riechen? Was nutzt ihr? Vielleicht kann man ja aus dem Erfahrungen lernen und selbst Mal ausprobieren
Gute Idee. Da bin ich auch gespannt. Was mir einfällt, sind keine Umweltreize: Streicheln/Schusen/Massieren, Tricksen ( Zusammenarbeit -> Bindung), Schnüffel-/Such-Denkspiele (zum Runterfahren), Zerr-/Rennspiele zum Adrenalinabbau.
 
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Sonja
12. Mai 02:13
Nur ein Gedanke ... Wenn es Umweltreize gäbe, die einfacher zu handeln sind, und die fast allgegenwärtig sind, könntest Du Carl dann auf den einfacheren Reiz umlenken?
 
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Cordula
12. Mai 05:50
Umweltbelohnungen können alles sein. Es geht ja darum, dass der Hund dann das tun darf, was er am liebsten tun möchte. Es kann sein, an einer bestimmten Stelle zu schnüffeln, jemanden zu begrüßen, zu Buddeln, Eichhörnchen beobachten... Damit es wirklich eine Belohnung sein kann, muss die Lieblingstätigkeit mit einem Wortsignal belegt werden, zumindest habe ich das so gelernt. Ziel wäre, dass der Hund ein bestimmtes Verhalten zeigt, um das zu bekommen, genau wie bei anderen Belohnungen auch. Also z.B. ich rufe den Hund zu mir, als Belohnung darf er an einem tollen Mauseloch schnüffeln, neben dem ich stehe. Also Rückrufwort, danach "Mäuschen". Wenn ich was anderes tolles gefunden habe, wofür ich kein Signal aufgebaut habe, sage ich nur "schau mal da". Oder: er will irgendwo schnüffeln, wofür wir unseren Weg ändern müssten, ein Baum ausserhalb des Leinenradius oder so. Wäre bei uns dann: Holmes bleibt stehen und schaut zu mir - ich sage "geh schnüffeln". Ich belohne das fragen anstelle von einfach in die Richtung ziehen. Wir sehen ein Reh. Er bleibt stehen und zeigt es an (statt in die Leine zu springen) - Belohnung wäre bei uns dann "schauen". Ich setze mich zu ihm, wir schauen. Minutenlang manchmal. Wir gehen zu 80% so durch den Alltag, alle anderen Arten der Belohnung sind nicht interessant für ihn. Leckerli manchmal, aber Umweltbelohnungen sind eindeutig hochwertiger für ihn.