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Katrin
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zuletzt 3. März

Bauchgefühl in der Hundeerziehung

Für mich ist das gute alte Bauchgefühl ein ganz wichtiger Bestandteil im Umgang mit Tieren. Fast noch wichtiger als das Wissen über Trainings- und Erziehungsmethoden. Trotzdem habe ich das Gefühl das immer mehr Hundehalter nicht mehr auf ihre Intuition hören sondern mehr auf Bücher und Trainer vertrauen. Dabei gehört beides doch eigentlich fest zusammen. Das Wissen und das Bauchgefühl. Ich lerne unglaublich gerne dazu, lese viel aber handel immer nach dem Bauchgefühl. Auch wenn es mit dem gelernten nicht immer übereinstimmt. Wie ist es bei euch? Wie leicht fällt es euch auf euer Bauchgefühl zu hören? Hört ihr überhaupt drauf oder findet ihr es eher störend im Umgang mit eurem Hund? Liebe Grüße, eure Katrin
 
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Dogorama-Mitglied
25. Feb. 18:32
Ich bin da etwas Zwiegespalten. Die Sache mit dem Bauchgefühl ist nicht immer hilfreich. Zumal nicht jeder ein "gutes" Bauchgefühl hat. Je mehr man mit einem Thema vertraut ist, um so besser ist das Bauchgefühl, dass sich am Ende ja aus Erfahrungen speisst. Beim Hund, den ich als komplett anderes Lebewesen mit anderer Kommunikation etc akzeptiere, muss ich mein Bauchgefühl ( also die Emotion und eigene menschliche Erfahrung) manchmal ausschalten und mit mehr sachlicher Klarheit dran gehen. Nein .. während ich so drüber nachdenke, ist es nicht so das Bauchgefühl, das mir das Leben mit Hund und gerade auch mit Welpen einfacher macht. Mehr das mich zurücknehmen und sachlich und klar rausfinden, was läuft da gerade....was bewirke ich womit und wie sinnhaft ist das, was ich hier gerade veranstalte. Drum lege ich großen Wert auf Feedback von aussen und guten Rat vom Trainer. Am Ende muss ich mich der Kommunikation des Hundes anpassen, seine Sprache lernen und mich darauf einstellen wie er mich versteht und wahrnimmt. Das heißt, ich handle sehr bewusst und nicht aus dem Bauch raus. In den Jahren mit Hund hat sich natürlich eine Verständnis für den Hund generell und für die Eigenheiten meinen eigenen entwickelt. Hier reagiere ich, gerade was die Gesundheit angeht auf kleinste Zeichen, weil ich meine Tiere einfach kenne. Hier meinem Bauchgefühl zu vertrauen..."da stimmt was nicht" ...hat schon Leben gerettet. Somit würde ich einem unerfahrenen Hundehalter nicht empfehlen sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen. Da ist mir zu viel menschliches und zu viel emotionales drin. Ohne tiefe Verbundenheit zu einem Hund, würde ich mich lieber auf meinen Verstand verlassen.
 
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Katrin
25. Feb. 18:38
Ich bin da etwas Zwiegespalten. Die Sache mit dem Bauchgefühl ist nicht immer hilfreich. Zumal nicht jeder ein "gutes" Bauchgefühl hat. Je mehr man mit einem Thema vertraut ist, um so besser ist das Bauchgefühl, dass sich am Ende ja aus Erfahrungen speisst. Beim Hund, den ich als komplett anderes Lebewesen mit anderer Kommunikation etc akzeptiere, muss ich mein Bauchgefühl ( also die Emotion und eigene menschliche Erfahrung) manchmal ausschalten und mit mehr sachlicher Klarheit dran gehen. Nein .. während ich so drüber nachdenke, ist es nicht so das Bauchgefühl, das mir das Leben mit Hund und gerade auch mit Welpen einfacher macht. Mehr das mich zurücknehmen und sachlich und klar rausfinden, was läuft da gerade....was bewirke ich womit und wie sinnhaft ist das, was ich hier gerade veranstalte. Drum lege ich großen Wert auf Feedback von aussen und guten Rat vom Trainer. Am Ende muss ich mich der Kommunikation des Hundes anpassen, seine Sprache lernen und mich darauf einstellen wie er mich versteht und wahrnimmt. Das heißt, ich handle sehr bewusst und nicht aus dem Bauch raus. In den Jahren mit Hund hat sich natürlich eine Verständnis für den Hund generell und für die Eigenheiten meinen eigenen entwickelt. Hier reagiere ich, gerade was die Gesundheit angeht auf kleinste Zeichen, weil ich meine Tiere einfach kenne. Hier meinem Bauchgefühl zu vertrauen..."da stimmt was nicht" ...hat schon Leben gerettet. Somit würde ich einem unerfahrenen Hundehalter nicht empfehlen sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen. Da ist mir zu viel menschliches und zu viel emotionales drin. Ohne tiefe Verbundenheit zu einem Hund, würde ich mich lieber auf meinen Verstand verlassen.
Aber ist es denn nicht das Bauchgefühl das uns letztendlich dazu bringt Dinge oder Situationen zu hinterfragen? Sei es das man sich selber damit auseinandersetzt oder sich auf die Suche nach Hilfe macht?
 
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Heike
25. Feb. 18:41
Ich bin da etwas Zwiegespalten. Die Sache mit dem Bauchgefühl ist nicht immer hilfreich. Zumal nicht jeder ein "gutes" Bauchgefühl hat. Je mehr man mit einem Thema vertraut ist, um so besser ist das Bauchgefühl, dass sich am Ende ja aus Erfahrungen speisst. Beim Hund, den ich als komplett anderes Lebewesen mit anderer Kommunikation etc akzeptiere, muss ich mein Bauchgefühl ( also die Emotion und eigene menschliche Erfahrung) manchmal ausschalten und mit mehr sachlicher Klarheit dran gehen. Nein .. während ich so drüber nachdenke, ist es nicht so das Bauchgefühl, das mir das Leben mit Hund und gerade auch mit Welpen einfacher macht. Mehr das mich zurücknehmen und sachlich und klar rausfinden, was läuft da gerade....was bewirke ich womit und wie sinnhaft ist das, was ich hier gerade veranstalte. Drum lege ich großen Wert auf Feedback von aussen und guten Rat vom Trainer. Am Ende muss ich mich der Kommunikation des Hundes anpassen, seine Sprache lernen und mich darauf einstellen wie er mich versteht und wahrnimmt. Das heißt, ich handle sehr bewusst und nicht aus dem Bauch raus. In den Jahren mit Hund hat sich natürlich eine Verständnis für den Hund generell und für die Eigenheiten meinen eigenen entwickelt. Hier reagiere ich, gerade was die Gesundheit angeht auf kleinste Zeichen, weil ich meine Tiere einfach kenne. Hier meinem Bauchgefühl zu vertrauen..."da stimmt was nicht" ...hat schon Leben gerettet. Somit würde ich einem unerfahrenen Hundehalter nicht empfehlen sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen. Da ist mir zu viel menschliches und zu viel emotionales drin. Ohne tiefe Verbundenheit zu einem Hund, würde ich mich lieber auf meinen Verstand verlassen.
Das stimmt schon, ein Bauchgefühl muss sich ja erstmal entwickeln können. Jemand der nie mit Hunden zu tun hatte, hat ja auch keine Erfahrungen um ein funktionierendes Bauchgefühl zu haben. Das vergisst man manchmal, wenn man schon mit Hund in der Familie aufgewachsen ist. Da wäre es ganz sinnvoll schon vor dem eigenen Hund Erfahrungen zu sammeln, als Gassigeher im Tierheim oder als Hundesitter o.ä.
 
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Alena
25. Feb. 18:41
Ich lerne geade um Hundetrainer zu werden. Muss aber sagen wissen ist gut aber der Bauch und das gespürt für Mensch und Hund ist das wichtigste verknüpft mit guter Anleitung und Wissen 😉 Das Bauchefühl ist bei mir meist ausschlag gebend und innerlich mit wissen nochmal untermauert 😊
 
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Katrin
25. Feb. 18:45
Ich lerne geade um Hundetrainer zu werden. Muss aber sagen wissen ist gut aber der Bauch und das gespürt für Mensch und Hund ist das wichtigste verknüpft mit guter Anleitung und Wissen 😉 Das Bauchefühl ist bei mir meist ausschlag gebend und innerlich mit wissen nochmal untermauert 😊
Klingt nach einer sehr guten Kombi😊
 
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Melanie
25. Feb. 18:57
Ich habe im Bezug auf Tessa wieder gelernt auf mein Bauchgefühl zu hören. Ich hatte bevor sie zu uns kam einfach viel zu viel gelesen und mir dadurch selber zu viel Druck gemacht. Ich habe auch für mich festgestellt das z.B. im Bezug auf Hundetrainer und Hundeschulen sehr viele den "einfachen" Weg gehen: Man geht einfach zur nächstliegenden HS und da es ja Profis sind ist das dann auch gut für die Hunde. Ich war bei einigen HT's ein Störfaktor, da ich während der Stunde Handlungen hinterfragt habe. Auch bei meiner jetzigen HT mache ich nicht alles mit. Ich bin auch dort oft die einzigste die Fragen stellt und alternative Wege einfordert. Heute handel ich nach meinem Bauchgefühl und es läuft gut bei uns.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Feb. 19:00
Aber ist es denn nicht das Bauchgefühl das uns letztendlich dazu bringt Dinge oder Situationen zu hinterfragen? Sei es das man sich selber damit auseinandersetzt oder sich auf die Suche nach Hilfe macht?
Für mein Verständnis nicht. Da ist es eher die Analyse der Situation oder des IST Zustandes, die mich hinterfragen lassen oder dazu führen, dass ich Hilfe in Anspruch nehme. Auch dafür brauche ich ja klare Analyse des Problems und ein klares Ziel. Das klingt vielleicht nach zu wenig Emotion. Aber ist es nicht gerade die, die im Hundetraining nichts zu suchen hat? Es ist mehr ein Feingefühl und ein Gespühr, dass sich ( im besten Fall😉) entwickelt. Das Wahrnehmen von kleinster Kommunikation ...das erspüren wieviel Druck aufgebaut werden und wieder rausgenommen werden muss. Das spüren wo Nähe erwünscht und wo ausgehalten wird. Das ist nicht mein Bauchgefühl. Das wäre viel zu Einseitig und unreflektiert. Das ist das Verständnis für das Gegenüber, seine Bedürfnisse und Eigenheiten. Davon hat mein Bauch keine Ahnung. Aber mein Verstand kann sich darauf einstellen und meine Sinne dafür schulen.
 
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Melanie
25. Feb. 19:10
Das Bauchgefühl alleine macht einen Menschen nicht besser im Verstehen, Lesen, Lernen und gemeinsam arbeiten/trainieren/entwickeln mit dem Tier. Das eine ist das Wissen, was man sich zwingend aneignen sollte, z.b. über die Körpersprache des Hundes. Schwanzwedeln bedeutet eben nicht nur Freude, ebenso wie Zähne fletschen nicht immer Aggression ist. Richtig gut wird es wohl, wenn die menschlichen Emotionen raus gelassen werden, man sich aber dennoch auf das Wesen des Hundes einfühlt und einlässt. Emotionen sind meines Erachtens ausschließlich beim Lob erlaubt und da auch nur die aufrichtig von Herzen kommende Freude. Ein Hund wird nicht schneller lernen, wenn der Besitzer frustriert ist oder gar wütend und zornig. Ganz im Gegenteil. Die eigene Körpersprache gezielt einsetzen können macht da ebenso sehr viel aus. Das alles ist aber sehr viel mehr mit Verstand verbunden, anstelle von Gefühlen geleitet zu werden.
 
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Katrin
25. Feb. 19:22
Für mein Verständnis nicht. Da ist es eher die Analyse der Situation oder des IST Zustandes, die mich hinterfragen lassen oder dazu führen, dass ich Hilfe in Anspruch nehme. Auch dafür brauche ich ja klare Analyse des Problems und ein klares Ziel. Das klingt vielleicht nach zu wenig Emotion. Aber ist es nicht gerade die, die im Hundetraining nichts zu suchen hat? Es ist mehr ein Feingefühl und ein Gespühr, dass sich ( im besten Fall😉) entwickelt. Das Wahrnehmen von kleinster Kommunikation ...das erspüren wieviel Druck aufgebaut werden und wieder rausgenommen werden muss. Das spüren wo Nähe erwünscht und wo ausgehalten wird. Das ist nicht mein Bauchgefühl. Das wäre viel zu Einseitig und unreflektiert. Das ist das Verständnis für das Gegenüber, seine Bedürfnisse und Eigenheiten. Davon hat mein Bauch keine Ahnung. Aber mein Verstand kann sich darauf einstellen und meine Sinne dafür schulen.
Aber gerade beim erspüren und einschätzen wieviel Druck für den Hund erträglich ist hilft mir mein Bauchgefühl ungemein. Nicht immer hat man die Zeit um etwas zu analysieren.
 
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Katrin
25. Feb. 19:23
Das Bauchgefühl alleine macht einen Menschen nicht besser im Verstehen, Lesen, Lernen und gemeinsam arbeiten/trainieren/entwickeln mit dem Tier. Das eine ist das Wissen, was man sich zwingend aneignen sollte, z.b. über die Körpersprache des Hundes. Schwanzwedeln bedeutet eben nicht nur Freude, ebenso wie Zähne fletschen nicht immer Aggression ist. Richtig gut wird es wohl, wenn die menschlichen Emotionen raus gelassen werden, man sich aber dennoch auf das Wesen des Hundes einfühlt und einlässt. Emotionen sind meines Erachtens ausschließlich beim Lob erlaubt und da auch nur die aufrichtig von Herzen kommende Freude. Ein Hund wird nicht schneller lernen, wenn der Besitzer frustriert ist oder gar wütend und zornig. Ganz im Gegenteil. Die eigene Körpersprache gezielt einsetzen können macht da ebenso sehr viel aus. Das alles ist aber sehr viel mehr mit Verstand verbunden, anstelle von Gefühlen geleitet zu werden.
Mein Bauchgefühl war noch nie zornig außer wenn ich Hunger habe😂