Ich muss gestehen, es macht mich traurig all eure Geschichten und Erlebnisse zu lesen. Irgendwie ist es so schlimm, dass Menschen so etwas bewusst und sogar mit voller Absicht praktizieren und sich nicht einmal geringfügig dafür schämen. Es ist schrecklich, dass vielen dieser Personen sogar ganz klar ist, was sie fühlenden Wesen da antun. Gerade, wenn dies aus Gründen der Machtdemonstration heraus geschieht. Da muss doch wirklich einiges schief gelaufen sein...
Aber mich berühren auch sehr die persönlichen Erfahrungen. Und da schließe ich mich nicht aus. Als Teenagerin habe ich bereits genau im Gefühl gehabt, was richtig und was falsch war und doch habe ich unüberlegte Dinge getan und den ein oder anderen Ratschlag angenommen, da ich verzweifelt, frustriert oder schlicht überfordert und unwissend war. Heute bin ich es nicht mehr und habe gelernt zu reflektieren, zu hinterfragen und auf mein Gefühl zu hören. Ich habe gelernt für mich und meine Werte einzustehen und nicht mehr alles hinzunehmen. Ja, es gibt noch schlechte Momente, die mir weh und leid tun. Die sind aber bei Weitem nicht so grausam und abscheulich, wie manch eine Person es praktiziert und sogar verteidigt.
Gestern erst erhob ich in meinem naivem Leichtsinn meinen Mittelfinger gegen einen Herren, der seinen jungen Malinois permanent mit Rucken und Zerren am Halsband würgte. Diese Aktion von mir hat sicher weder dem Menschen, noch dem Hund geholfen und war letztlich nichts als Auslassen von Wut und Ärger. Doch dies führte mir auch vor Augen, wie wichtig es ist, für Schwächere einzustehen, mit gutem Beispiel voranzugehen und zu schauen, auf welchem Wege man tatsächlich etwas bewirken und verändern kann. Es liegt an uns, aufzuklären, bessere Wege zu vermitteln und an Vernunft und Mitgefühl zu appellieren. Es liegt an uns.