Das Problem am Schnauzgriff ist, dass wir Menschen nicht in der Lage sind, ihn genau wie die Mutter zu imitieren.
Wir sind von Natur aus zu langsam, und besitzen nicht das nötige Feingefühl dafür, um exakt das Mittelmaß zu finden, dem Welpen nicht weh zu tun, aber ihn trotzdem mit dem richtigen Druck energisch durchzusetzen.
Und nein, leider bringt da auch Übung nichts.
Wir sind eben kein Muttertier und der Hund weiss das auch.
Könnte man all das so einfach imitieren, wäre Welpenerziehung wahrlich einfach.
Da Gefühl hat man, man muss nicht drücken, halten mit der weichen Hand reicht, die Zähne der Hündin sind sicher besser zu spüren.
Der Welpe wurde bis zur 8. Woche von der Mutter gut erzogen, es reicht, wenn man die Erinnerung weckt.
Und ja, der Schnauzgriff sollte nicht als 0815 Erziehungsmethode, sondern nur als letztes Mittel zur Durchsetzung von Tabus verwendet werden.
Er ist keine Empfehlung, aber ein für den Welpen verständliches, nicht schmerzhaftes Mittel, um für beide, Hund und Mensch, unverhandelbare
Grenzen zu setzen.
Welpenerziehung ist auch mit Schnauzgriff nicht einfach, da er nur als letztes Mittel in wenigen Situationen sinnvoll ist.
Welpenerziehung ist noch viel schwieriger, wenn man dem Welpen nicht klare Grenzen setzt.
Ich habe vom Milchgebiss des Temperamentbolzens Hannah 4 oder 5 Schrammen, mehr nicht!
Und sie liebt meine Hände immer noch! 🙂
Und zum Üben?
Wenn man den Welpen provoziert, weiß man ziemlich genau, wann man eingreifen muss und ist schnell genug. Ich trete gerne den Beweis an.
Ist das gemein?
Nein, sondern geplant.
Die Hündin spielt auch extra mit Tannenzapfen und lässt sie wie beiläufig fallen.
Nähert sich der Welpe dem Zapfen, wird geknurrt.
Misachtet der Welpe die Warnung, gibt es eine kurze heftige Reaktion (Stoss mit der Schnauze und in die Luft beissen, das ganze akkustisch untermalt) und der kleine Frechdachs meint, OK Mutti, du hast ja recht.
Aber ich möchte bitte nicht falsch verstanden werden, positive Bestätigung ist das Mittel der Wahl, aber deshalb lehne ich, wo geboten, eine Zurechtweisung nicht ab.