Liebe Katrin, das ist ein trauriges Thema. Im Pferdetraining und Reitsport ist Gewalt nach wie vor ein Riesenthema, dass zum Beispiel 2021 beim Modernen Fünfkampf kurzzeitig für Furore sorgte.
Das, was wir beim Reitsport oder der Hundeerziehung (oder in weiteren Bereichen) zu Gesicht bekommen ist, fürchte ich, nur die Spitze vom Eisberg.
Ich habe zum Glück nichts dergleichen selbst erlebt und wünsche meinen Töchtern dasselbe. 🙏
Ich habe mich nie für Reitsport interessiert und habe auch keine Erfahrung damit.
Ich erinnere mich aber noch genau an die Situation, als ich völlig fassungslos vor dem Fernseher sass, als die Reiterin vor den Augen der ganzen Welt hysterisch mit aller Gewalt auf ihr völlig verstörtes Pferd eindrosch, und das danach als völlig normales Vorgehen abtat. Ich konnte das wirklich kaum fassen.
Genauso ist es natürlich mit dem Umgang mit Hunden.
In meiner naiven Vorstellung dachte ich, man ist heute so gut informiert, die aversiven Methoden gibt es doch sicher nur noch bei Hinterwäldlern, die im Schutzhundesport irgendwo falsch angebogen sind und nichts von der Weiterentwicklung mitbekommen haben.
Und dann wird man plötzlich eines besseren belehrt, wenn man liest, dass es auch in unserer Gesellschaftlichen Mitte noch praktiziert wird und selbst Hundeschulen mit diesen Methoden noch gut besucht sind.
Ich habe gelernt, dass Tiere schlecht zu behandeln, nicht einfaches Unwissen sein kann, sondern andere menschliche Abgründe aufzeigt, die wohl auch pathologische Gründe haben werden, und deshalb nie aus der Welt zu schaffen sind.
Das einzige was man tun kann, ist aufmerksam machen, nicht wegsehen, und notfalls auch die Behörden einschalten, wenn ein Tier nicht artgerecht behandelt wird.