Man muss nicht Psychologie oder Pädagogik studiert haben, um zu wissen, dass Erziehungsmethoden, die auf Demütigung, Erniedrigung, Schmerz-zufügen beruhen, bereits in ihrem gedanklichen Ansatz und in ihrem Menschen- und Hundebild falsch sein müssen.
Das kleinste Einmaleins der emotionalen Intelligenz sagt mir, dass Liebe ein Geschenk ist und Freiheit braucht, damit sie aus freiem Willen einem anderen Wesen geschenkt werden kann. Liebe, Achtung, Respekt kannst du nicht erzwingen; Unterwerfung aus Angst und Überlebenswillen kannst du erzwingen. Will ich das?
Meine Süße liebt ihre Papas, weil sie sie lieben will, weil sie ein glücklicher Hund ist. Und warum ist sie ein glücklicher Hund? Weil sie Hund sein darf, weil wir ihr Naturell lieben und sie sein lassen, wie sie sein möchte.
Und nein, sie tanzt uns nicht auf der Nase rum. Sie diktiert auch nicht die Spielregeln, sondern kam in eine Familie, in der bereits Spielregeln exisierten. Diese musste unsere Hundine kennen lernen und sich in sie hineinfinden, und das hat sie bald getan. Wie ich zuvor schon einmal schrieb: Unser Hundchen ist selbsterziehend. Sie fügt sich in unser System Familie ein. Und wir unterstützen sie dabei, indem wir bestätigen oder auch korrigieren. Und unsere Hundine versteht Korrekturen. Manchmal müssen wir konsequent korrigieren und der jungen Dame ganz stumpf mitteilen, dass wir bestimmte Unarten nicht süß finden - heute nicht, morgen nicht, übermorgen auch nicht. Ohne ein Riesen-Tamtam, ohne Drama, ohne Strafen ... Sie versteht unsere Botschaften ganz ohne Strafen. Sie reagiert auf kleine Signale wie Tonveränderungen, genervter Gesichtsausdruck, das Ausbleiben von Entzücken, entschlossenes "Nö-Süße-das-machen-wir-anders".
Liebevolle Erziehung heißt nicht anti-autoritäre Erziehung der 70er Jahre, sondern Vorleben von Werten, Haltung zeigen, Konflikte austragen (ohne Zerreden und Dikussions-Tsunamis) und jedem den Wohlfühlraum geben, den er - Mensch und Tier - zum Glücklichsein braucht.
Unsere Süße ist eigentlich völlig unerzogen, aber sie ist ein ganz wunderbar erzogener Hund, der Charm hat, mit dem ich ohne Bedenken überall hingehen kann, ohne sie oder mich oder andere Menschen und Hunde zu gefährden oder zu belästigen.
Oh, mein Gott, was habe ich hier wieder zusammengepredigt! Zu spät, nun habt ihr's bereits gelesen. Sonst hätte ich jetzt gesagt: Spart Euch das Lesen; alles Sülze!
Du hast und ein paar vor dir auch, das entscheidende zwischen den Zeilen gesagt.
Deine selbstbewusste Haltung, dein
überzeugtes und ehrliches denken und das handeln daraus.
Das ist der Punkt warum es bei den einen klappt und andere von einem Problem ins nächste rutschen.
Hunde sind in der Regel Opportunisten. Sie fühlen sich dort wohl wo es sich richtig anfühlt.
Es wurde gefragt wo beginnt aversiv
Das beginnt oft genug bei Liebkosungen, wenn der Hund in die Rolle eines Partners oder Kindes gedrückt wird. Sämtliche Bedürfnisse eines Hundes nicht beachtet werden. Der Hund in einer Scheinwelt präsentiert und gehalten wird.
Aversiv ist aber auch den Hund nicht zu beachten
Das so oft erwähnte anbinden in der Wohnung, das ignorieren in bestimmten Situationen wo der Hund nach Lösung, nach Antwort regelrecht schreit ... Das ist aversiv.
Einen Hund körperlich aversiv zu behandeln das fällt sofort auf, das was unter dem Mäntelchen ich lieb ihn doch, ich tu doch alles für ihn, warum ist er so...das ist quälen der Tierseele und das passiert womöglich noch viel viel öfters als das Offensichtliche.