Home / Forum / Erziehung & Training / Aversive Erziehungs- und Trainingsmethoden und ihre Folgen!

Verfasser-Bild
Katrin
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 757
zuletzt 1. Sept.

Aversive Erziehungs- und Trainingsmethoden und ihre Folgen!

Alphawurf, Schnauzengriff, treten, kneifen, erschrecken. Diese und viele weitere aversiven Methoden wirken durch Angst und Schmerz. Einer der Gründe warum diese Methoden früher (und mancherorts leider auch noch heute) in Hundeschulen/Vereinen gelehrt wurde war die Dominanztheorie aus den 60/70Jahren. Die Angst das der eigene Hund seinem Besitzer gegenüber dominant auftreten könnte war danach recht groß. In der Vorstellung des Menschen sollte ein Hund jederzeit wissen wo sein Platz in der Hackordnung ist und wer das sagen hat. Schließlich ging es darum unbedingt zu vermeiden das der Vierbeiner sich zum dominanten Alleinherrscher entwickelt der daheim und unterwegs das Ruder an sich reißt. Der Mensch muss schließlich der Rudelführer, der Alpha sein und das ginge nur durch hartes durchgreifen. Leider wurde durch Unwissenheit und Fehleinschätzungen normales Verhalten (stillen von Grundbedürfnissen) als dominates Verhalten gedeutet was dann unbedingt korrigiert bzw bestraft gehörte. Danach folgten so tolle Regeln wie man muss als erster durch Tür, man isst als erster, der Hund darf nicht vor einem laufen usw. Fehlverhalten wurde umgehend bestraft. Leinenruck hier, Schnauzgriff da und sogar ins Nackenfell greifen und schütteln (verursacht Todesangst beim Hund) waren in den 80er Jahren normal. Frei nach dem Motto ich bin der Chef und wer nicht hören will muss fühlen. Leider zeigten diese Methoden auch eine Wirkung. Der Hund begann zu funktionieren. Allerdings aus Angst vor seinem Besitzer oder aus Furcht vor Schmerzen. Schlimmstenfalls wurde er aber so zu einer tickenden Zeitbombe. Die Dominanztheorie die diesen ,,Erziehungstrend" mit ausgelöst hatte wurde inzwischen schon vor Jahrzehnten widerlegt und auch die moderne Hundeerziehung distanziert sich seitdem immer mehr von solchen Methoden. Trotzdem werden sie noch immer als gut gemeinter Ratschlag und Tipp von Hundehalter zu Hundehalter weitergegeben. Zu groß ist die Furcht davor der Hund könnte die Kontrolle übernehmen (will er nicht, ganz im Gegenteil). Begriffe wie Alphatier und Rudelführer können wir aber guten Gewissens in die Tonne kloppen. Das Leben mit Hund ist kein Kampf um den Thron. Den überlässt uns der Vierbeiner sogar sehr gerne. Und wenn er dann doch mal dort Platz nimmt dann nicht weil er regieren möchte sondern einfach nur weil es dort gemütlich ist. Wer von euch kennt noch solche Methoden von früher oder vielleicht sogar noch von heute? Welche Folgen hatte das für die Mensch-Hund Beziehung? Wie steht ihr heute dazu? Wie reagiert ihr auf solche Ratschläge? Liebe Grüße Katrin
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sandra
Beliebteste Antwort
21. Feb. 19:03
Ich bin leider damit aufgewachsen. Daher ist es ein sehr sensibles Thema für mich. Bei meinen Großeltern haben Tiere viel Respekt und liebevollen Umgang erfahren. Ich liebte es dort auf dem Hof, hat mich geprägt …. zum Glück. Musste dann irgendwann zu meiner Mutter und dort wehte ein ganz anderer Wind. Tiere haben Bedürfnisse? Kinder auch? Nix da, nur ihre zählten. Schnauzengriff war noch das harmloseste. Selbst Welpen wurden dort windelweich geprügelt nur weil es mit der Stubenreinheit nicht klappte. Aber wie soll es auch auf diese Art klappen. Der Hund hat auf dem Boden zu bleiben, nur so lernt er seinen Platz im Leben … gaaaanz unten. Schon als Kind war mir klar, dass das alles so nicht richtig sein kann, versuchte den Hund zu schützen, aber ich war machtlos gegen so eine Dominanz und so einem irren Bedürfnis nach Macht. Denn nix anderes steckt dahinter. Macht, Egomanie, Narzissmus. Diese Frau hätte weder Haustiere noch Kinder haben dürfen. Selbst heute ist sie sich keiner schuld bewusst. „das war damals halt so, das machte man so“. Wer ist „man“? Schon damals waren wir umgeben von Menschen, die ihre Hunde respektierten und sie mit Verständnis, ohne Prügel, ohne Dominanzgehabe sondern liebevoll mit Empathie und Mitgefühl behandelten, siehe meine Großeltern. Mein Opa sagte immer „lebe MIT dem Hund, nicht über ihm. Hundehaltung ist kein Wettbewerb, es ist Teamarbeit, er ist Familie, er schenkt dir sein ganzes Herz. Stelle sicher, dass du es verdient hast“ Worte, die heute noch, selbst nach 40 Jahren, in mir klingen und nach denen ich MIT meinen Hunden lebe. Meine Großeltern sind große Vorbilder für mich. Meine Mutter das Beste Beispiel wie man es auf gar keinen Fall machen sollte. Ich reagiere sehr empfindlich, wenn mir jemand mit dieser Dominanz-Kacke kommt. „Musst ihm mal eine drüber ziehen, der hat zu gehorchen“. Ich hätte dem Typen fast eine drüber gezogen, so explodiert bin ich. Ich denke die Folgen so einer Mensch-Hund Beziehung sind offensichtlich. Der Hund folgt, gehorcht vermutlich perfekt …. aber nur aufgrund seiner Angst, weil er sich vor dem nächsten Wutausbruch und der nächsten Tracht Prügel fürchtet und diese vermeiden will. Oder er ist gar nicht folgsam, schlichtweg weil kein Vertrauen, kein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu seinem Menschen vorhanden ist und sein Mensch schlichtweg in den Augen kein souveräner Rudelführer ist. Und das Wort Rudelführer meine ich nicht im Sinne von „ich bin der Boss“, wie es heutzutage gerne negativ belegt wird. Ein Rudelführer ist für mich derjenige, der eine Richtung vorgibt, einen Rahmen zum Zusammenleben vorgibt. Die Leitung oder um das für mich etwas passendere englische Wort zu benutzen „Guide“. A guide through life. Das Wort Rudelführer wurde doch genau durch dieses ganze Dominanz Alpha Blabla negativ belegt und versaut. Denn wenn man sich die tatsächliche Bedeutung mal anschaut ist es derjenige, der ein Rudel durchs Leben begleitet und leitet, also führt. Liebevoll, geduldig, respektvoll, emphatisch, verständnisvoll, gewaltfrei.
 
Beitrag-Verfasser
Ilona
21. Feb. 18:12
Huhu Ich kann dir nur eines sagen, es gibt no h genug Trainer , die so arbeiten. Ich hatte mehrere davon, von denen ich mich schnellstmöglich getrennt habe. Jetzt habe ich jemanden an meiner Seite, die wirklich kompetent ist. Seitdem ich mit ihr trainiert, wird die Beziehung zwischen mir und Yuna immer besser. Viele auffälligen Verhaltensweisen existieren nicht mehr, weil wir jetzt anders trainieren. Unsere 1. Trainerin propagierte den Schnauzengriff, sowie Schreckreize. Die Züchterin empfahl mir Yuna ins Ohr zu beissen, echt jetzt. Die dritte war für Sprühhalsband und Halti, die 4. Meinte Yuna müsste man nur ordentlich korrigieren. Da Yuna mein Ersthund ist, habe ich auf die Kompetenen der Trainer vertraut , habe aber gemerkt, daß ich so nicht trainieren möchte. Also hab ich solange weiter gesucht, bis ich die Passende gefunden habe....
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
21. Feb. 18:16
Huhu Ich kann dir nur eines sagen, es gibt no h genug Trainer , die so arbeiten. Ich hatte mehrere davon, von denen ich mich schnellstmöglich getrennt habe. Jetzt habe ich jemanden an meiner Seite, die wirklich kompetent ist. Seitdem ich mit ihr trainiert, wird die Beziehung zwischen mir und Yuna immer besser. Viele auffälligen Verhaltensweisen existieren nicht mehr, weil wir jetzt anders trainieren. Unsere 1. Trainerin propagierte den Schnauzengriff, sowie Schreckreize. Die Züchterin empfahl mir Yuna ins Ohr zu beissen, echt jetzt. Die dritte war für Sprühhalsband und Halti, die 4. Meinte Yuna müsste man nur ordentlich korrigieren. Da Yuna mein Ersthund ist, habe ich auf die Kompetenen der Trainer vertraut , habe aber gemerkt, daß ich so nicht trainieren möchte. Also hab ich solange weiter gesucht, bis ich die Passende gefunden habe....
Uuuiii, da habt ihr ja schon richtig was durch😱. Schön das du dann noch jemanden gefunden hast.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Melanie
21. Feb. 18:19
Ich bin definitiv keine Hundeexpertin. Einige dieser Methoden kenne ich auch noch von früher: z.B. einen Welpen mit der Nase ins Pipi drücken wenn er doch in die Wohnung gepinkelt hat... Erschreckend ist für mich wie viele diese oft sinnlosen Methoden immer noch anwenden ( auch Hundetrainer). Auch in unserem Bekanntenkreis gibt es solche Hundehalter: da wird der Hund mit der Zeitung geschlagen oder bekommt ohne jegliches Fachwissen eine heftige Ladung mit der Wasserflasche weil er gerade 2 Mal an der Tür gebellt hat. Das Ergebnis ist ein völlig verängstigter Rüde, der sich sobald man eine Flasche Mineralwasser öffnet, in den letzten Winkel der Wohnung verzieht. Erziehen kann man einen Hund in der Regel auch ohne solche Methoden. Allerdings erfordert das sehr viel Zeit, Disziplin und Geduld.
 
Beitrag-Verfasser
Ilona
21. Feb. 18:20
Uuuiii, da habt ihr ja schon richtig was durch😱. Schön das du dann noch jemanden gefunden hast.
Ja, da bin ich wirklich dankbar. Und ich sehe ja auch an Yuna, das es der richtige Weg ist....ich will doch keinen Hund, der Angs vor mir hat, oder den i h permanent mit ner wasserflasche korrigieren muss. Das ist doch nicht gut.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
21. Feb. 18:23
Wer solche aversiven Erziehungsmehoden anwendet, offenbart seine totale Unfähigkeit, ein Tier zu halten. Derjenige kann oder will nicht begreifen, dass man mit Liebe und Empathie viel mehr erreicht als mit Zwang. Mit aversiven Methoden wie Runterdrücken, Schnauzengriff und was-weiß-ich-noch-alles, wird dem Hund lediglich impliziert, dass es schmerzhaft wird, wenn er nicht spurt. Also gehorcht er nicht gern, sondern weil er MUSS. Dazu werden diese aversiven Methoden oft auch noch so stümperhaft angewendet, dass der Hund es nicht mal verknüpfen kann.😫 In einer einzigen Sekunde das Vertrauen zerstört 🤮 Der Hund soll nicht vor mir durch die Tür gehen?😂😂😂 Was passiert denn, wenn er vor mir geht? Hat er gerade die Weltherrschaft übernommen oder schlichtweg....gar nix? Ok, die Auflösung: es passiert gar nix und mein Hund respektiert mich immer noch! Merkwürdig, oder?😉
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Melanie
21. Feb. 18:52
Gewalt ist das, was unfähige Menschen anwenden. Für solche Leute ist es vollkommen abwegig sich selbst zu hinterfragen, sich selbst weiter zu entwickeln und sehr häufig sind diese Menschen vollkommen überfordert mit auch nur einem Hauch von Kritik. Würden mir die Tiere, die unter diesen Menschen zu leiden haben, nicht so leid tun, hätte ich Mitleid mit diesen menschlich so schwachen Geistern. Die allerbesten Erfahrungen machte ich in der Erziehung von Tieren, indem ich mich immer vollkommen individuell auf das Wesen eingefühlt und eingelassen habe. Der Weg mag hart und für den Menschen schwerer sein, doch erhält man dadurch eine unbeschreiblich tolle und tiefe Bindung basierend auf grenzenlosem Vertrauen zu dem tierischen Begleiter.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Bettina
21. Feb. 19:02
Also der 1. Hund zog 1988 ein. Hab noch die Erziehungsbücher von damals. Auch welche aus den 70ern. Hab das nie so gemacht. Hund in seine Pfütze tunken, mit zusammengerollter Zeitung schlagen. Usw. Hab zwar beim rumalbern schon gesagt " jetzt unterwerf ich dich" aber nie ernst. Mit entsprechender Körpersprache und Stimme halt dann. Immer im Spiel. Meine haben das nie ernst genommen. Hab neulich in einem der alten Bücher geblättert. Schon erschreckend was da alles verzapft wurde. Auch im Umgang mit Pferden z.B. früher. Was da zu lesen ist. Und schlimm das es leider noch genug " Menschen" gibt die immer noch auf der Schiene fahren. So eingefahren sind. Kann nur sagen Augen auf und auf Bauchgefühl achten. Trennen wenn man merkt es passt mit dem Trainer nicht. Ist zum Schutz und Wohl des Tieres. Hab auch schon gehört das der Hund den ganzen Tag auf seinem Platz zu liegen hat. Nur zum Futtern und Trinken und Gassi aufstehen darf. Oder man soll Hund beißen bei bestimmten Situationen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sandra
21. Feb. 19:03
Ich bin leider damit aufgewachsen. Daher ist es ein sehr sensibles Thema für mich. Bei meinen Großeltern haben Tiere viel Respekt und liebevollen Umgang erfahren. Ich liebte es dort auf dem Hof, hat mich geprägt …. zum Glück. Musste dann irgendwann zu meiner Mutter und dort wehte ein ganz anderer Wind. Tiere haben Bedürfnisse? Kinder auch? Nix da, nur ihre zählten. Schnauzengriff war noch das harmloseste. Selbst Welpen wurden dort windelweich geprügelt nur weil es mit der Stubenreinheit nicht klappte. Aber wie soll es auch auf diese Art klappen. Der Hund hat auf dem Boden zu bleiben, nur so lernt er seinen Platz im Leben … gaaaanz unten. Schon als Kind war mir klar, dass das alles so nicht richtig sein kann, versuchte den Hund zu schützen, aber ich war machtlos gegen so eine Dominanz und so einem irren Bedürfnis nach Macht. Denn nix anderes steckt dahinter. Macht, Egomanie, Narzissmus. Diese Frau hätte weder Haustiere noch Kinder haben dürfen. Selbst heute ist sie sich keiner schuld bewusst. „das war damals halt so, das machte man so“. Wer ist „man“? Schon damals waren wir umgeben von Menschen, die ihre Hunde respektierten und sie mit Verständnis, ohne Prügel, ohne Dominanzgehabe sondern liebevoll mit Empathie und Mitgefühl behandelten, siehe meine Großeltern. Mein Opa sagte immer „lebe MIT dem Hund, nicht über ihm. Hundehaltung ist kein Wettbewerb, es ist Teamarbeit, er ist Familie, er schenkt dir sein ganzes Herz. Stelle sicher, dass du es verdient hast“ Worte, die heute noch, selbst nach 40 Jahren, in mir klingen und nach denen ich MIT meinen Hunden lebe. Meine Großeltern sind große Vorbilder für mich. Meine Mutter das Beste Beispiel wie man es auf gar keinen Fall machen sollte. Ich reagiere sehr empfindlich, wenn mir jemand mit dieser Dominanz-Kacke kommt. „Musst ihm mal eine drüber ziehen, der hat zu gehorchen“. Ich hätte dem Typen fast eine drüber gezogen, so explodiert bin ich. Ich denke die Folgen so einer Mensch-Hund Beziehung sind offensichtlich. Der Hund folgt, gehorcht vermutlich perfekt …. aber nur aufgrund seiner Angst, weil er sich vor dem nächsten Wutausbruch und der nächsten Tracht Prügel fürchtet und diese vermeiden will. Oder er ist gar nicht folgsam, schlichtweg weil kein Vertrauen, kein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu seinem Menschen vorhanden ist und sein Mensch schlichtweg in den Augen kein souveräner Rudelführer ist. Und das Wort Rudelführer meine ich nicht im Sinne von „ich bin der Boss“, wie es heutzutage gerne negativ belegt wird. Ein Rudelführer ist für mich derjenige, der eine Richtung vorgibt, einen Rahmen zum Zusammenleben vorgibt. Die Leitung oder um das für mich etwas passendere englische Wort zu benutzen „Guide“. A guide through life. Das Wort Rudelführer wurde doch genau durch dieses ganze Dominanz Alpha Blabla negativ belegt und versaut. Denn wenn man sich die tatsächliche Bedeutung mal anschaut ist es derjenige, der ein Rudel durchs Leben begleitet und leitet, also führt. Liebevoll, geduldig, respektvoll, emphatisch, verständnisvoll, gewaltfrei.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sandra
21. Feb. 19:04
Gewalt ist das, was unfähige Menschen anwenden. Für solche Leute ist es vollkommen abwegig sich selbst zu hinterfragen, sich selbst weiter zu entwickeln und sehr häufig sind diese Menschen vollkommen überfordert mit auch nur einem Hauch von Kritik. Würden mir die Tiere, die unter diesen Menschen zu leiden haben, nicht so leid tun, hätte ich Mitleid mit diesen menschlich so schwachen Geistern. Die allerbesten Erfahrungen machte ich in der Erziehung von Tieren, indem ich mich immer vollkommen individuell auf das Wesen eingefühlt und eingelassen habe. Der Weg mag hart und für den Menschen schwerer sein, doch erhält man dadurch eine unbeschreiblich tolle und tiefe Bindung basierend auf grenzenlosem Vertrauen zu dem tierischen Begleiter.
👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Bettina
21. Feb. 19:10
Ich bin leider damit aufgewachsen. Daher ist es ein sehr sensibles Thema für mich. Bei meinen Großeltern haben Tiere viel Respekt und liebevollen Umgang erfahren. Ich liebte es dort auf dem Hof, hat mich geprägt …. zum Glück. Musste dann irgendwann zu meiner Mutter und dort wehte ein ganz anderer Wind. Tiere haben Bedürfnisse? Kinder auch? Nix da, nur ihre zählten. Schnauzengriff war noch das harmloseste. Selbst Welpen wurden dort windelweich geprügelt nur weil es mit der Stubenreinheit nicht klappte. Aber wie soll es auch auf diese Art klappen. Der Hund hat auf dem Boden zu bleiben, nur so lernt er seinen Platz im Leben … gaaaanz unten. Schon als Kind war mir klar, dass das alles so nicht richtig sein kann, versuchte den Hund zu schützen, aber ich war machtlos gegen so eine Dominanz und so einem irren Bedürfnis nach Macht. Denn nix anderes steckt dahinter. Macht, Egomanie, Narzissmus. Diese Frau hätte weder Haustiere noch Kinder haben dürfen. Selbst heute ist sie sich keiner schuld bewusst. „das war damals halt so, das machte man so“. Wer ist „man“? Schon damals waren wir umgeben von Menschen, die ihre Hunde respektierten und sie mit Verständnis, ohne Prügel, ohne Dominanzgehabe sondern liebevoll mit Empathie und Mitgefühl behandelten, siehe meine Großeltern. Mein Opa sagte immer „lebe MIT dem Hund, nicht über ihm. Hundehaltung ist kein Wettbewerb, es ist Teamarbeit, er ist Familie, er schenkt dir sein ganzes Herz. Stelle sicher, dass du es verdient hast“ Worte, die heute noch, selbst nach 40 Jahren, in mir klingen und nach denen ich MIT meinen Hunden lebe. Meine Großeltern sind große Vorbilder für mich. Meine Mutter das Beste Beispiel wie man es auf gar keinen Fall machen sollte. Ich reagiere sehr empfindlich, wenn mir jemand mit dieser Dominanz-Kacke kommt. „Musst ihm mal eine drüber ziehen, der hat zu gehorchen“. Ich hätte dem Typen fast eine drüber gezogen, so explodiert bin ich. Ich denke die Folgen so einer Mensch-Hund Beziehung sind offensichtlich. Der Hund folgt, gehorcht vermutlich perfekt …. aber nur aufgrund seiner Angst, weil er sich vor dem nächsten Wutausbruch und der nächsten Tracht Prügel fürchtet und diese vermeiden will. Oder er ist gar nicht folgsam, schlichtweg weil kein Vertrauen, kein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu seinem Menschen vorhanden ist und sein Mensch schlichtweg in den Augen kein souveräner Rudelführer ist. Und das Wort Rudelführer meine ich nicht im Sinne von „ich bin der Boss“, wie es heutzutage gerne negativ belegt wird. Ein Rudelführer ist für mich derjenige, der eine Richtung vorgibt, einen Rahmen zum Zusammenleben vorgibt. Die Leitung oder um das für mich etwas passendere englische Wort zu benutzen „Guide“. A guide through life. Das Wort Rudelführer wurde doch genau durch dieses ganze Dominanz Alpha Blabla negativ belegt und versaut. Denn wenn man sich die tatsächliche Bedeutung mal anschaut ist es derjenige, der ein Rudel durchs Leben begleitet und leitet, also führt. Liebevoll, geduldig, respektvoll, emphatisch, verständnisvoll, gewaltfrei.
An eigenen Leib erfahren so Grobheiten. Von Eltern aber eher psychterror. Man kuscht damit nichts passiert. Aus Angst vor Sanktionen. Nicht anders ist das dann bei Tieren. Im Reitverein wurde uns auch damals schon der Respekt under respektvolle Umgang mit allen Tieren beigebracht. Einzugehen auf die Tiere und ihre Befindlichkeiten. Hattenfast nur Hunde und Pferde mit psychischen Schäden durch so merkwürdige Methoden im Schulstall. Haben Hunde und Pferde alle wieder in Spur gebracht. Sag nicht was ich manchmal über die Vorbesitzer dachte.