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Sophie
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Anzahl der Antworten 16
zuletzt 6. Dez.

Aufregung bei Pferdebegegnungen

Hallo! ☺️ Meine Hündin reagiert immer sehr aufgeregt, wenn wir Pferden begegnen. Ich nehme sie deshalb immer zur Seite und lasse sie Leckerlis suchen. Ich verlängere die Zeit zwischen den Leckerlis immer weiter, schließlich soll sie sich auch mit dem Reiz auseinandersetzen 🙃 Begegnungen klappen mit Leckerlis sehr gut, weil sie gut über Futter zu motivieren ist und das Pferd dann links liegen lässt. Im Video sieht man, wie sie ohne Leckerlis reagiert (ich habe sie für das Video bewusst einfach mal machen lassen). Das Video ist entstanden, nachdem ein Pferd an uns vorbei gegangen ist und bestimmt schon 20m weit weg war. Es ist auch nur im Schritt gegangen. Man sieht wie sehr sie an mir orientiert ist, weil sie ja normalerweise Leckerlis suchen darf. Ich frage mich nur, ob die Leckerlis nicht sogar hinderlich sind und ich sie einfach machen lassen sollte, auch wenn sie dann bellt? Ich habe nämlich nicht das Gefühl, dass sich ihr Verhalten bisher gebessert hat. Ich würde mich sehr über Trainingstipps freuen! Oder vielleicht gibt es ja sogar jemanden mit Pferd in der Nähe, den ich mal im Stall oder bei Spaziergängen begleiten dürfte? Leider treffen wir nicht sonderlich oft Pferde, weshalb wir nur hin und wieder üben können
 
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Sophie
5. Dez. 08:13
Es gibt nunmal nie 100% auch Pferde sind Tiere und zudem noch Fluchttiere. Und für ein Pferd ist es was ganz anderes ob der Hund einen anderen Hund anbellt, hinter Gartenzaun ist oder eben das Pferd direkt anbellt oder auch "nach bellt". Auch das Nachbellen kann Panik auslösen und den "gejagt werden" Instinkt des Pferdes und damit die Fluchtoption wecken. Ich kenne/kannte einige Pferde die eigentlich Verkehrssicher sind und auch mit Hunden kein problem haben sofern die es nicht direkt anbellen oder "zu nahe kommen" , und selbst dann spielen viele Einflüsse mit dir ein Mensch gar nicht bemerkt. Also den Indivdualabstand eingehalten wid , passiert nichts/das Pferd nimmt es wahr, registriert "keine Gefahr" und geht weiter, aber sofern dieser unterschritten wird bricht Panik, Fluchtreaktion oder auch bei einigen Verteidigungs/Abwehr Reaktion ein. Also das Pferd bleibt stehen steigt oder kickt den Hund an. Eigentlich sollte man das als HH verstehen, ist ja bei Hunden nicht anders...einige reagieren erst auf bestimmte reize/Trigger
Alles klar, danke für die ausführliche Erklärung! Dann merke ich mir: Hund auf keinen Fall bellen lassen
 
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Sonja
5. Dez. 09:34
Alles klar, danke für die ausführliche Erklärung! Dann merke ich mir: Hund auf keinen Fall bellen lassen
Danke , die Reiter werden es dir danken.
 
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Gudrun
5. Dez. 09:52
Abby war auch sehr aufgeregt bei Pferde Begegnungen,wollte hin schnüffeln usw.hab sie in gebührenden Abstand Sitz machen lassen und schauen. Hat gut funktioniert jetzt macht sie es selbstständig wenn sie ein Pferd sieht (auch wenn es noch weit weg ist)😅es gibt kaum einen Pferdebesitzer der sich nicht bedankt😀
 
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Michi
5. Dez. 10:46
Ich habe das mit dem Bellen auch nur zugelassen, weil das Pferd schon weit weg war. Auf der anderen Seite hätte ich aber auch gedacht, dass man mit Pferden, die mit manchen Umweltreizen nicht klar kommen, gar nicht erst ins Gelände geht? Es muss ja nicht mal ein Hund ein Pferd direkt anbellen, manchmal bellen Hunde andere Hunde an oder bellen am Gartenzaun. Das ist, wie du ja auch bereits gesagt hast, total gefährlich, wenn das Pferd dann dadurch in Panik gerät 🤔 daher dachte ich, dass es nicht schlimm sei, wenn sie mal bellt. Aber ich kenne mich mit Pferden eben auch nicht aus 😅
Natürlich kommen Pferde nicht auf die Welt und sind umweltstabil. Sie müssen alles erst lernen und das geschieht dann bei Ausritten. Du kannst also niemals davon ausgehen, dass ein Pferd schreckfrei ist. Und es ist natürlich auch kein Übungsobjekt für HH. Die Variante, das erstmal in einem Stall oder an der Koppel zu üben, die ist für alle Beteiligten die beste.
 
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Sonja
5. Dez. 12:44
Natürlich kommen Pferde nicht auf die Welt und sind umweltstabil. Sie müssen alles erst lernen und das geschieht dann bei Ausritten. Du kannst also niemals davon ausgehen, dass ein Pferd schreckfrei ist. Und es ist natürlich auch kein Übungsobjekt für HH. Die Variante, das erstmal in einem Stall oder an der Koppel zu üben, die ist für alle Beteiligten die beste.
Genau und selbst "Verkehrssichere Pferde" können jederzeit wegen irgend etwas erschrecken und durchgehen . Als Reiter hat man dann kaum Chancen so einzuwirken das sie "schnell" stehenbleiben, ihr Fluchtinstinkt übernimmt alles. Da kann man auch als Top Reiter nur hoffen irgendwie im Sattel zu bleiben, und/oder abzuspringen und versuchen möglichst unbeschadet zu "landen" . (Nicht immer und überall hat man die möglichkeit für den Versuch das Pferd auf eine freie Fläche ( z.b.Wiese/Feld) zu steuern und so vielleicht Tempo und Panik "rauszunehmen".) Wenn ein Pferd durchgeht ist es dem 💩egal ob seine Maulwinkel durch das Gebiss und die Einwirkung des Reiters bluten, die Zügel reißen etc. Es will einfach nur weg in "Sicherheit", und diese "Sicherheit" kann locker mehrere Hundert Meter vom "Schreck-Objekt" entfernt sein. Das gilt selbst für top ausgebildete Pferde. Vielleicht kennt ja der eine oder andere das Londoner Video, war vor einigen Wochen/Monaten: da wurden zwei Dienstpferde von Polizei oder King/Queen Guards, also Top ausgebildete und eigentlich "verkehrssichere" Pferde gefilmt wie sie ohne ihre Reiter in völliger Panik und verletzt/blutüberströmt durch Londons Hauptstrassen galoppieren. Natürlich kann es immer passieren das Pferde vor Hunden erschrecken aber mit gegenseitigen Rücksicht , also von (HH und auch Reiter) kann die Wahrscheinlichkeit minimiert werden.
 
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Annabell
6. Dez. 17:14
Vielen Dank für deinen Tipp! Ich hätte nur die Sorge, dass ich damit ihr Verhalten verstärke, wenn ich das Fixieren belohne? Ich übertrage das mal auf eine Hundebegegnung. Wenn mein Hund bei Hundebegegnungen total starr wird und den anderen Hund fixiert und sich wahrscheinlich denkt "dem zeig ich's" und ich das dann belohne, sage ich ihm ja, dass dieses Drohende verhalten gut sei 🤔
Vielleicht ist Fixieren als Wort falsch gewählt🤔. Vielleicht trifft kurzes Anschauen es besser. Wichtig ist das Abwenden vom Reiz zu dir. Je nach Hund und Reiz würde ich halt zunächst markern, wenn er ruhig! den Reiz betrachtet. Früher oder später wird der Hund einen auch ohne gemarkert zu haben anschauen in Erwartung einer Belohnung, direkt nach dem Blick markern und ab da auch fast nur noch markern wenn er sich vom Reiz ab- und dir zuwendet. Wie gesagt bei uns hat das gut geholfen😊.