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Isi
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Anzahl der Antworten 77
zuletzt 22. Okt.

Am verzweifeln...

Hallo Ihr Lieben. Zu meinem Problem... Seit zwei Tagen habe ich zu meinem Rüden eine Zweithündin geholt. Hatte meinen zum Kennenlernen und zur Abholung mit. Problem zur Hündin über sie ist gar nichts bekannt...(Alter, wieviele Vorbesitzer, sie ist in einem schlechten Ernährungszustand usw) Es war von Anfang an bei beiden harmonisch ... bzw haben sie beide für Junghunde miteinander gespielt, sind gerannt usw. Seit gestern Abend geht Sie urplötzlich auf meinen Rüden los, Zähnen fletschen, beißt ihn in den Hals usw... Ich bin wirklich am verzweifeln, denn ich möchte nicht dass sie noch mehr zum Wanderpokal wird.... Wenn noch weitere Fragen offen sind fragt gerne nach...
 
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Dogorama-Mitglied
21. Okt. 06:50
Du schreibst die Hündin wäre in einem schlechten Ernährungszustand, was meinst du damit? Ich bin gespannt wie der Tierarzt das Alter einschätzt (wobei das auch ganz falsch sein kann! Mein Teddy wurde auf 4 geschätzt und war 10)
 
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Dogorama-Mitglied
21. Okt. 06:53
Passt meiner Meinung gar nicht. Auch nicht die Fülle...
Zu diesem Foto .... Sie nimmt dich in Besitz . Das sind alles Kleinigkeiten die wir vermenschlichen und mit Liebe oder Zuneigung verwechseln. Und genau aus solchen Situationen heraus kann es für deinen Rüden gefährlich werden. Du darfst so etwas bis auf weiteres nicht zulassen! Kein Hund auf das Sofa! Jeder hat seinen Platz auf dem Boden auf seiner Decke. Das ist mit das wichtigste überhaupt.
 
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Isi
21. Okt. 08:07
Der eine ist erst zwei Tage da, der andere hat seinen Platz, es braucht Zeit. Ich hätte sie auch erst langsam zusammengefürt , bis auch der Neuankömmling seinen Platz gefunden hat. Es braucht Zeit, Aufmerksamkeit deinerseits, wie andere schon beschrieben haben. Sie brauchen beide Führung und Management deinerseits. Viel Erfolg 🍀🍀🍀🐕
Ich danke... Es hat sich mittlerweile schon sehr beruhigt. Wir drei sind hart am trainieren... Das gute Johnny(der Rüde) hört ja sehr gut, das bekommt Pia (die Hündin) auch mit. Ich gehe nun auch einzeln mit beiden raus... Ich denke das wird alles.
 
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Isi
21. Okt. 08:11
Das „Übel“ fängt m. E. schon damit an, dass der Ersthund zu jung ist, für einen Zweithund mit unbekannter, aber sicher keiner einfachen Vorgeschichte. Ihm fehlt schlicht noch die Reife und Souveränität, um eine Stütze/Orientierung zu sein. Genau das hätte aber geholfen … Okay, es ist wie es ist. Rudelverhalten/Rangordnung würde ich vergessen. Die Hündin hat gerade ganz andere Probleme als ihre Rangstufe per Konflikt zu verändern, es existiert hier zudem (noch) nicht mal ein Rudel. Natürlich muss sie sich erst eingewöhnen, aber das wäre eine sonderbare Art und Weise, sich einer Gruppe anschließen zu wollen. „Keine Signale/Vorwarnung“ halte ich für unwahrscheinlich, eher werden diese übersehen oder die Hündin hat nicht gelernt, gut und klar zu kommunizieren (Sozialisierung). Jetzt habe ich schon viel geschrieben, was es mMn nicht ist 😁 Aber ohne die betreffende und möglichst viele Alltagssituationen zu sehen, ist es für mich nicht einzuordnen. Ich würde hier auch nicht wochenlang irgendwelche Methoden austesten, sondern direkt mit einem/einer individuellen Trainer/in arbeiten. Es muss eine Analyse der Gesamtkonstellation durchgeführt werden. Gassi gehen würde ich zudem wenn es irgendwie geht gemeinsam, am besten mit zwei Menschen, jeder einen Hund. Dann können sich die beiden unter Ablenkung kennenlernen, in Bewegung kann ggf Stress abgebaut werden, man kann mit Distanz verkleinern/vergrößern und Teilhabe an Alltagssituationen Vertrauen und Bindung untereinander aufbauen. Zuhause sind die beiden nicht alleine zusammen. Wenn die Attacken auch in deiner Anwesenheit stattfinden, ist die Hündin räumlich zu begrenzen - wirkungsvoll, evtl auch mit Wohnungsleine. Die Attacken müssen unterbunden werden! Denke bitte auch an deinen Ersthund, dem geht es garantiert gerade wirklich beschxxxxxx und wenn du jetzt nicht Schutz, Führung und Souveränität vermittelst, hast du bald noch größere Baustellen… Versuche den Tierschutz-Mitleidbonus auszublenden, du musst jetzt beiden Hunden gleichermaßen fair und nachvollziehbar gegenüber treten. Ich würde die TS Organisation mit ins Boot holen, ggf bieten die selbst Hilfe an oder haben Trainer/innen im Netzwerk. Nochmal: Bitte nicht lange mit „Könnte dies oder jenes sein“ wechselnden Ansätzen im Nebel stochern. Wünsche dir/euch alles Gute 🍀
Ich danke dir für deine Antwort. Tatsächlich wird es schon besser. Ein Trainer ist kontaktiert und wird mit ins Boot geholt. Es kommt jetzt viel Arbeit auf uns zu aber das wird.
 
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Isi
21. Okt. 08:14
Zu diesem Foto .... Sie nimmt dich in Besitz . Das sind alles Kleinigkeiten die wir vermenschlichen und mit Liebe oder Zuneigung verwechseln. Und genau aus solchen Situationen heraus kann es für deinen Rüden gefährlich werden. Du darfst so etwas bis auf weiteres nicht zulassen! Kein Hund auf das Sofa! Jeder hat seinen Platz auf dem Boden auf seiner Decke. Das ist mit das wichtigste überhaupt.
Aus diesem Blickwinkel habe ich das tatsächlich noch nicht gesehen. Okay keiner ist unfehlbar, man lernt immer dazu... Ich danke für diesen Tip
 
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Dogorama-Mitglied
21. Okt. 08:36
Aus diesem Blickwinkel habe ich das tatsächlich noch nicht gesehen. Okay keiner ist unfehlbar, man lernt immer dazu... Ich danke für diesen Tip
Toll deine Rückmeldungen. Ich bin mir jetzt sicher du bekommst das hin. Dann frag weiter wenn dir was unklar ist am besten Fotos und Filme. 👍🍀
 
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Isi
21. Okt. 08:51
Toll deine Rückmeldungen. Ich bin mir jetzt sicher du bekommst das hin. Dann frag weiter wenn dir was unklar ist am besten Fotos und Filme. 👍🍀
Danke für diese Antwort. 😁
 
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Anja
21. Okt. 13:23
Habe jetzt nicht alle Kommentare gelesen. Kann es sein, dass sie läufig wird und deswegen den Rüden abwehrt?
 
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Möhre
21. Okt. 15:30
Ich wollte noch kurz zu der dominanzthematik sagen. Ich denke, jeder Hund, genau wie jeder Mensch ist anders. Mit individuellen Bedürfnissen nach, individuellem Bestreben nach Raum, Rang, Harmonie. Somit kann es keine pauschale Methode geben. Es kann eine sehr rangbewusstes Individuum sein, sehr raumgreifend, dem geholfen werden muss, Grenzen zu akzeptieren, konsequent beständig, natürlich nicht hart. Es gibt auch Hunde, die haben kaum rangbestreben, Hunde mit Ängsten, denen umweltsicherheit vermittelt werden muss. Da sind ganz andere Erfordernisse im Umgang mit dem Hund nötig. Da geht es dann nicht so sehr um Begrenzung und mehr um Verstärkung der umweltsicherheit. Am Ende geht es immer darum, für den individuellen Hund die guten und richtigen Entscheidungen zu treffen und souveräner, verlässlicher (also auch berechenbar handelnder Partner zu sein). Man kann mit Begrenzung arbeiten, wenn es das Individuum gut aufnimmt und braucht, solange man maßvoll ist und den druck bei gutem verhalten sofort wieder raus nehmen kann. Mir persönlich ist das arbeiten in positiver atmosphäre mit dem Hund Spaß bereitenden Anreizen (Lob, Zuspruch, zuBrot) das Liebste, weil sich diese Freude auf unsere Arbeit überträgt. Mein Freund ist der Hund aber, weil ich gute Entscheidungen für ihn treffe und sein Vertrauen über Jahre erworben und nie missbraucht habe. Ich finde nicht, dass man pauschal sagen kann, Unterordnung (nicht zu verwechseln mit täglich geübtem gehorsam auf positiver Verstärkung & auch nicht zu verwechseln mit wichtigen Grenzen) wäre der Weg für jeden Hund. Für meine ängstlichen Hunde waren andere Anteile viel wichtiger und es gibt Hunde da beisst du mit der alphaidee komplett auf granit. Am Ende weiß niemand wie es im individuellen hundekopf aussieht bzgl. rangordnungsvorstellunen. Die wolfsfamilienverbände sind auch weit weg von dem wie wir heute mit Singular zusammengestellten Tieren im Haushalt leben. Am besten finde ich, ein gutes Gefühl für das jeweilige Tier zu bekommen, berechenbare Regeln und meinerseits eingeleiteten Konsequenzen zu vermitteln, auf positiver Arbeit beruhenden gehorsam zu Schulen und deren wertvolles Vertrauen in uns als immer mächtigere Lebewesen im Haushalt nicht zu enttäuschen. Das zur Diskussion oben. Bezogen auf die Hündin und den Rüden ist es wirklich eine gute Idee, dem Rüden ruhebereiche in deinem Haus zu schaffen, wo er nicht fürchten muss, von der Hündin kontrolliert zu werden. Zur Not mit kindergittern zwischen den Türen, gerne auch mal zugehangen. So können sie sich riechen, aber es gibt nicht ständig den Stress, dass er den möglichen Attacken der Hündin ausgesetzt wird. So kannst du ihm die Sicherheit zuhause auch noch gewähren, wenn du jetzt die Hündin aufnimmst. Ich würde auch immer wieder gemeinsam Gassi gehen, da gemeinsame Aktivitäten das Vertrauen stärken. Er kann die Hündin jenseits der Anspannung in der Wohnung erleben. Ich würde einzeln den grundgehorsam weiter schulen. Täglich mehrfach kurze Übungen mit beiden. Ich würde darauf achten, dass du viel Schlaf bekommst, damit du positiv bleiben kannst und die Kraft und Nerven behältst, die Hündin zu retten und deinem Rüden weiter gerecht zu werden. Und Filmen ist tatsächlich perfekt um mehr über Auslöser, stresssoren und Lösungsmöglichkeiten herauszubekommen. Alles Liebe!
 
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R
21. Okt. 15:55
Verstehe nicht warum man bei einem noch nicht Mal einjährigem rüden einen völlig unbekannten Zweithund holt. Mal eben spielen draußen und zusammen leben im eigenen Territorium ist auch was anderes. Da ist mir bekannt, das hündinnen sowieso fast immer die Hosen anhaben. Ein noch nicht Mal einjähriger rüde (ein also rüder pubirüde) muss da sicher was einstecken... Jedem Hund seinen Platz, jedem Hund seinen Raum und Futter Spielzeug und alle Ressourcen so anbringen, dass die Hunde nichts allein regeln müssen. Trainer der eine Beurteilung zu den Hunden untereinander macht, kann nur hilfreich sein. Hoffe es ist nur der erste Schreck bei euch und das ganze löst sich mit der Zeit in Gewissheiten auf. Ich drück die Daumen, dass aus erster Sympathie und klärungsphase für keinen im Rudel ein dauerhaftes Problem wird.