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Nina
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 27
zuletzt 21. Feb.

Ostereier

Ich füttere einmal in der Woche ein gekochtes Ei an meinen Hund. Eigentlich immer ohne Schale deshalb spielt die Schale keine Rolle bei meiner Frage. Wir haben zur Zeit immer Brotzeiteier (aka gefärbte Ostereier) im Kühlschrank, die ich jetzt auch schön öfter (ohne Schale) verfüttert hab. Dennoch zieht das Ei ja oft die Farbe auch rein. Kann das für den Hund gefährlich sein? 🤔
 
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Patrick
20. Feb. 11:22
Ich versteh die Diskussion nicht, das man unbedingt rechtfertigen muss das rohes eiklar nicht sooooo schlimm ist! Natürlich passiert wenn es mal vor kommt nichts, und es kann auch nur dazu führen. Aber wenn ich das doch weiß, ist es dann so ein großer Aufwand das Ei eben in den Wasser Kocher zu packen oder schnell nen Spiegelei zu machen ?! Sonst macht man ja auch alles für sein 4beiner aber eiklar stocken zu lassen ist dann zu viel des guten ?! 🙊😂
 
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Tom
20. Feb. 12:31
Ja Avidin bindet Biotin. Aber es ist viel zu wenig Avidin als es das Biotin im Eigelb binden kann bzw darüber hinaus etwas "vom Hund klaut". Wenn man Eier füttern möchte um Biotin zusätzlich zuzuführen dann sollte man nur das Eigelb füttern bzw das Eiweiß erhitzen. Wenn man es aber nicht dafür füttern möchte (weil ein gesund ernährter, gesunder Hund braucht das dafür nicht), dann ist ein Rohes Ei sowas von ok 👌 das Thema ist schon lange ein Irrglaube, der sich wacker hält. Wenn ich aber beispielsweise Eierlikör mache und dann Unmengen Eiweiß übrig habe, dann brate ich es wie Spiegelei und geb es dann dem Hund. So wird nix weggeschmissen und das Avidin ist kein Problem ;-)
Der Irrglauben ist aus meiner Sicht eher anders herum, zumindest was die Bindung von Biotin durch Adivin angeht. Ich habe das hier mal parallel mit einem promovieren Biochemiker (der hier leider nicht mehr aktiv ist) unabhängig voneinander gerechnet. Ich kam auf 10:1 und er auf 11,5 :1 oder so . Wahrscheinlich hat er recht und ich nicht, bin aber froh und stolz, zumindest nicht um Größenordnungen daneben gelegen zu haben. Ich habe zwar im Studium mal gelernt, wie man sowas rechnet, aber für einen echten Biochemiker (bin ich selbst nicht) ist es halt Alltags-Routine und Kindergarten-Kram. Wenn du möchtest, kann ich schauen, ob ich diesen älteren Thread für dich noch wieder finde. Ist nämlich etwas knifflig und man muss ziemlich aufpassen mit den völlig unterschiedlichen Molekülgrößen (Dalton bzw KILO Dalton), Molmassen, den Mengen-Anteilen Eigelb zu Eiklar, den Konzentrationen in verschiedenen Einheiten (Milli- und Mikrogramm) sowie dem Bindungsfaktor 1:4. Natürlich kann man unabhängig davon auch Ei aus völlig anderen Gründen geben, das ist keine Frage. Aber wenn man nicht nur Mengen vergleicht, sondern das alles chemisch richtig zusammentüftelt, kommt man aus meiner Sicht schnell an den Punkt, dass ein rohes Ei zusätzlich noch mehr körpereigenes Biotin bindet, als es selbst mitbringt. So zumindest mein Kenntnisstand. Im Internet wird aber auch anderes behauptet. Hat mich rein rechnerisch allerdings bisher nicht überzeugt.
 
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Theresa
20. Feb. 20:33
Eben nicht, es ist genau umgekehrt. http://barf-beratung.at/das-gelbe-vom-ei/ Das ist eine super Seite die alles noch mal schön einfach und genau erklärt !
Ich hab mich jetzt nochmal hingesetzt. Also ein Ei Größe M besteht aus etwa 35g Eiweiß. Das besteht zu 10% aus Proteinen. Davon sind 0,05% Avidin. Das bedeutet darin sind ca.1,75 mikrogramm Avidin. In einem Eigelb sind ca. 10 mikrogramm Biotin. Avidin bindet die vierfache Menge an Biotin. Das heißt es bindet 7 mikrogramm Biotin. Also ich sehe nicht wo da ein Biotinmangel entstehen soll. Übrigens: bei einer bedarfsgerechten Fütterung ist Biotin nie annähernd n Problem, sodass selbst wenn es n klein wenig Biotin aus dem Körper bin WÜRDE, es in den kleinen Mengen gar nix macht. Man gibt ja nicht 20 Eier die Woche. Gibt übrigens auch viele Tiere die in freier Wildbahn Eier essen. Denen sollte man vllt auch Bescheid geben, dass sie das lieber lassen sollten 😉
 
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Patrick
20. Feb. 20:54
Ich hab mich jetzt nochmal hingesetzt. Also ein Ei Größe M besteht aus etwa 35g Eiweiß. Das besteht zu 10% aus Proteinen. Davon sind 0,05% Avidin. Das bedeutet darin sind ca.1,75 mikrogramm Avidin. In einem Eigelb sind ca. 10 mikrogramm Biotin. Avidin bindet die vierfache Menge an Biotin. Das heißt es bindet 7 mikrogramm Biotin. Also ich sehe nicht wo da ein Biotinmangel entstehen soll. Übrigens: bei einer bedarfsgerechten Fütterung ist Biotin nie annähernd n Problem, sodass selbst wenn es n klein wenig Biotin aus dem Körper bin WÜRDE, es in den kleinen Mengen gar nix macht. Man gibt ja nicht 20 Eier die Woche. Gibt übrigens auch viele Tiere die in freier Wildbahn Eier essen. Denen sollte man vllt auch Bescheid geben, dass sie das lieber lassen sollten 😉
Leider hast du einen Rechenfehler Es sind 1,75 mg Avidin und 0,01 mg Biotin Dementsprechend kann 1,75 mg Avidin 7 mg Biotin binden ergo entzieht das vorhanden Avidin 6,9 mg Biotin aus dem Körper des Hundes. Es geht doch auch nur darum das bei einer übermäßigen rohen Eiweiß Fütterung dieser Mangel entstehen kann und das kann ich ganz einfach verhindern indem ich das Eiweiß stocken lassen. Ist doch lächerlich das schön zu reden weil es kein Weltuntergang ist nen Ei eben zu kochen 🙄 Und dein Vergleich mit Wildtieren 🫣 Die haben sowieso mit Masse einen Nährstoff Mangel deswegen werden die auch nicht so alt wie in „Gefangenschaft“ das ist der Lauf der Natur. Dann kann man ja gleich sein Hund wie einen Wolf ernähren und sich wundern warum er mit 6 Jahren stirbt 😉🙄
 
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Patrick
20. Feb. 21:06
Der Irrglauben ist aus meiner Sicht eher anders herum, zumindest was die Bindung von Biotin durch Adivin angeht. Ich habe das hier mal parallel mit einem promovieren Biochemiker (der hier leider nicht mehr aktiv ist) unabhängig voneinander gerechnet. Ich kam auf 10:1 und er auf 11,5 :1 oder so . Wahrscheinlich hat er recht und ich nicht, bin aber froh und stolz, zumindest nicht um Größenordnungen daneben gelegen zu haben. Ich habe zwar im Studium mal gelernt, wie man sowas rechnet, aber für einen echten Biochemiker (bin ich selbst nicht) ist es halt Alltags-Routine und Kindergarten-Kram. Wenn du möchtest, kann ich schauen, ob ich diesen älteren Thread für dich noch wieder finde. Ist nämlich etwas knifflig und man muss ziemlich aufpassen mit den völlig unterschiedlichen Molekülgrößen (Dalton bzw KILO Dalton), Molmassen, den Mengen-Anteilen Eigelb zu Eiklar, den Konzentrationen in verschiedenen Einheiten (Milli- und Mikrogramm) sowie dem Bindungsfaktor 1:4. Natürlich kann man unabhängig davon auch Ei aus völlig anderen Gründen geben, das ist keine Frage. Aber wenn man nicht nur Mengen vergleicht, sondern das alles chemisch richtig zusammentüftelt, kommt man aus meiner Sicht schnell an den Punkt, dass ein rohes Ei zusätzlich noch mehr körpereigenes Biotin bindet, als es selbst mitbringt. So zumindest mein Kenntnisstand. Im Internet wird aber auch anderes behauptet. Hat mich rein rechnerisch allerdings bisher nicht überzeugt.
Obwohl die Masse sich einig ist das eben das Bindungsverhältniss 1:4 ist https://chemie-und-sport.de/flip/biotin/files/assets/common/downloads/publication.pdf Das verstehst du besser als ich 😂
 
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Theresa
20. Feb. 21:18
Leider hast du einen Rechenfehler Es sind 1,75 mg Avidin und 0,01 mg Biotin Dementsprechend kann 1,75 mg Avidin 7 mg Biotin binden ergo entzieht das vorhanden Avidin 6,9 mg Biotin aus dem Körper des Hundes. Es geht doch auch nur darum das bei einer übermäßigen rohen Eiweiß Fütterung dieser Mangel entstehen kann und das kann ich ganz einfach verhindern indem ich das Eiweiß stocken lassen. Ist doch lächerlich das schön zu reden weil es kein Weltuntergang ist nen Ei eben zu kochen 🙄 Und dein Vergleich mit Wildtieren 🫣 Die haben sowieso mit Masse einen Nährstoff Mangel deswegen werden die auch nicht so alt wie in „Gefangenschaft“ das ist der Lauf der Natur. Dann kann man ja gleich sein Hund wie einen Wolf ernähren und sich wundern warum er mit 6 Jahren stirbt 😉🙄
Ah stimmt. Argh macht mich richtig fertig das Thema jetzt. Ich frag jetzt meine Ausbilderin mal 😅😅😅😅 lässt mir keine Ruhe das Thema
 
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Tom
21. Feb. 10:24
Ah stimmt. Argh macht mich richtig fertig das Thema jetzt. Ich frag jetzt meine Ausbilderin mal 😅😅😅😅 lässt mir keine Ruhe das Thema
Neben dem Fehler mit den Einheiten (Milli und Mikro) musst du noch die Molekülmassen mit verwurschteln. Ich sag ja, das ist etwas knifflig und man muss aufpassen, dass man alles berücksichtigt. Das Verhältnis 1 zu 4 ist nicht gravimetrisch, sondern stöchiometrisch. Bedeutet, nicht 1 GRAMM Adivin bindet 4 g Biotin, sondern jedes Adivin-Tetramer, also Molekül, bindet gleichzeitig 4 Biotin Moleküle. Ein Biotin wiegt nun 244 Dalton, während ein Adivin 66.000 Dalton wiegt....schon ein Unterschied... Damit kannst du es nochmal versuchen. Hier ist, was Dimitri seinerzeit gerechnet hat. Ergebnis 1:10,8. Damit bindet das im Klar vorhandene Adivin mit als das doppelte des Biotins, was durch das Ei rein kommt. Wenn jemand etwas anderes behauptet, dann würde ich das nur mit nachvollziehbarer Gegen-Rechnung glauben.