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Zeckenalarm - was du tun kannst, um deine Fellnase zu schützen

Der Frühling ist da, die Temperaturen steigen und die Natur erwacht zu neuem Leben. Leider gehört auch die Zecke zu den kleinen Tierchen, die jetzt wieder aktiver werden. Für Hundehalter:innen sind Zecken eine echte Plage, denn sie können gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder FSME übertragen. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Hund wirksam vor Zecken schützen und den ungebetenen Gästen Einhalt gebieten kannst.

Welche Zeckenarten gibt es in Deutschland?

In Deutschland sind besonders zwei Arten von Zecken bekannt: der Gemeine Holzbock und die Auwaldzecke. Daneben gibt es aber auch Arten wie die Schafszecke, die Taubenzecke und die Igelzecke. Weltweit gibt es tatsächlich über 900 verschiedene Arten.

Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus): Der Gemeine Holzbock ist die am häufigsten vorkommende Zeckenart in Deutschland. Er ist in Wäldern, Wiesen und Gärten zu finden und bevorzugt feuchte, schattige Bereiche. Diese Zeckenart kann eine Vielzahl von Krankheiten übertragen, darunter Borreliose, Anaplasmose, Babesiose und FSME. Vorzufinden ist diese Zeckenart vor allem in der warmen Jahreszeit. Da diese jedoch mittlerweile immer zeitiger beginnt und später endet, sind die Zecken auch länger aktiv.

Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus): Die Auwaldzecke kommt vor allem in feuchten Gebieten, wie Auenwäldern, vor. Sie ist weniger verbreitet als der Gemeine Holzbock, kann aber ebenfalls Krankheiten wie Babesiose übertragen. Diese Zeckenart bevorzugt kühlere Temperaturen und ist deshalb auch im Januar und Februar zu finden.

Zecke auf einem Grashalm
© Risto0

Welche Krankheiten können durch Zecken übertragen werden?

Zecken können eine Reihe von Krankheiten übertragen, die für Hunde gefährlich sein können. Nachfolgend sind die am häufigsten von Zecken auf Hunde übertragenen Krankheiten aufgeführt:

Borreliose: Diese bakterielle Infektion wird durch das Bakterium Borrelia verursacht und kann zu Lahmheit, Fieber, Appetitlosigkeit und geschwollenen Lymphknoten führen. Unbehandelt kann Borreliose zu Gelenk-, Herz- und Nervenschäden führen.

Anaplasmose: Die Anaplasmose wird durch das Bakterium Anaplasma phagocytophilum verursacht. Die Symptome ähneln denen der Lyme-Borreliose, können aber auch zu Blutungen und Blutarmut führen.

Babesiose: Diese Krankheit wird durch Babesien-Parasiten verursacht und kann zu schwerer Blutarmut, Fieber, Appetitlosigkeit und in schweren Fällen zu Nierenversagen führen.

Mehr zur sogenannten "Hunde-Malaria" kannst du in dem Beitrag Hundemalaria auf dem Vormarsch nachlesen.

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis): FSME ist eine Viruserkrankung, die zu grippeähnlichen Symptomen, neurologischen Störungen und in seltenen Fällen zum Tod führen kann.

Ehrlichiose: Ehrlichiose wird durch das Bakterium Ehrlichia verursacht und kann zu Fieber, Lethargie, Muskel- und Gelenkschmerzen Blutarmut und in schweren Fällen zu Multiorganversagen führen.

Wie kannst du deinen Hund vor Zecken schützen?

Es gibt eine Vielzahl von Produkten auf dem Markt, die Hunde vor Zecken schützen sollen. Hier einige der gängigsten Methoden und ihre Wirkstoffe:

Spot-on-Präparate: Diese Flüssigkeiten enthalten Wirkstoffe wie Fipronil, Permethrin oder Imidacloprid, die Zecken abwehren oder abtöten. Sie werden direkt auf die Haut des Hundes aufgetragen, meist im Nackenbereich, und verteilen sich dann über den ganzen Körper. Die Wirkungsdauer variiert je nach Produkt und kann zwischen einem und mehreren Monaten liegen.

Zeckenhalsbänder: Diese Halsbänder sind mit zeckenabwehrenden Wirkstoffen wie Flumethrin oder Deltamethrin imprägniert und bieten Schutz über einen längeren Zeitraum. Die Wirkungsdauer liegt in der Regel zwischen drei und acht Monaten.

Tabletten und Kautabletten: Einige Präparate können auch oral verabreicht werden. Sie enthalten Wirkstoffe wie Fluralaner, Afoxolaner oder Sarolaner, die über das Blut des Hundes aufgenommen und an die Zecke abgegeben werden, sobald diese Blut saugt. Dadurch sterben die Zecken ab, bevor sie Krankheitserreger übertragen können.

Wer auf chemische Mittel verzichten möchte, kann auch auf natürliche Zeckenabwehr setzen. Hier einige Möglichkeiten:

Kokosöl: Die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure wirkt zeckenabweisend. Massiere das Öl regelmäßig in das Fell deines Hundes ein, um Zecken abzuwehren.

Ätherische Öle: Einige ätherische Öle wie Zitronen-Eukalyptus, Lavendel oder Geranie haben eine zeckenabwehrende Wirkung. Verdünne die Öle mit einem Trägeröl und trage sie vorsichtig auf das Fell deines Hundes auf. Achte darauf, dass dein Hund die Öle nicht ableckt, da sie in großen Mengen giftig sein können.

Zeckenkamm: Eine mechanische Methode zur Zeckenabwehr ist das regelmäßige Absuchen des Fells mit einem Zeckenkamm. So können Zecken frühzeitig entdeckt und entfernt werden, bevor sie Krankheitserreger übertragen können.

Unabhängig von der Zeckenabwehrmethode ist es wichtig, den Hund täglich nach Zecken abzusuchen, insbesondere nach Spaziergängen in der Natur. Achte dabei auf die bevorzugten Aufenthaltsorte der Zecken wie Kopf, Ohren, Nacken, Achselhöhlen und Leistengegend. Wenn du eine Zecke findest, entferne sie vorsichtig mit einer Zeckenzange oder Pinzette, ohne sie zu quetschen, und desinfiziere die Stelle.

Fazit

Zecken sind nicht nur lästig, sondern können auch gefährliche Krankheiten übertragen. Daher ist es wichtig, deinen Hund so gut wie möglich vor Zecken zu schützen. Probiere dich in den verschiedenen Mittel aus und überprüfe, welche sich am besten für deinen Hund eignen. Bei einigen Hunden zeigen sich Mittel aus ätherischen Ölen bereits als sehr hilfreich. 

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