Wenn ein Hund bei dir eingezogen ist, wirst du ihm garantiert zu Beginn die einfachen Kommandos beibringen. Jeder Hund sollte auf "Sitz" und "Platz" reagieren. Vielleicht hat das bei deinem Vierbeiner so toll und schnell geklappt und er hat sogar gelernt, die Pfote zu geben oder auf Kommando zu bellen.
Du hast somit also bereits begonnen, deinem Hund einfache Tricks zu lernen. Hast du nun Lust auf mehr und merkst auch, dass es deinem Vierbeiner Spaß macht? Tricks lernen ist nicht nur eine tolle Beschäftigung zur Bindung zwischen Hund und Herrchen oder Frauchen, sondern auch eine gute Auslastung für die Fellnase. Wie wir wissen ist eine geistige Auslastung mindestens genau so wichtig wie ausreichend Bewegung.
Daher: Mach ruhig weiter und übe mit deinem Hund verschiedene Tricks. Es macht Spaß und Hand aufs Herz, du bist sicher auch ein wenig stolz, wenn ihr Freunden später diese Tricks vorführen könnt.
Pfote geben ist wahrscheinlich der erste Trick, den dein Hund eventuell auch schon drauf hat. Das kannst du nun steigern, indem du ihn abwechselnd die linke und die rechte Pfote geben lässt.
Auch dein Vierbeiner kann ganz lässig mit dir abklatschen. Dieser Trick ist auch ganz einfach zu üben, wenn dein Hund bereits gut die Pfote gibt. Anstatt deine Hand waagrecht zu halten und das Kommando „Gib Pfote“ zu sagen, hältst du deine eigene Hand senkrecht.
Starte mit dem Pfoten-Kommando und zeige dem Hund, dass er mit der Pfote deine senkrecht aufgestellte Handfläche berühren soll. Sobald es klappt, kommt natürlich eine Belohnung an den Hund und auch das Loben nicht vergessen.
Danach wechselst du vom Kommando „Pfote“ zu „Gib mir Fünf“, „High Five“ oder „Abklatschen“. Diesen Trick kannst du später noch zum Winken ausbauen. Dafür winkt der Vierbeiner dreimal in der Luft, nachdem er das „High Five“ gemacht hat.
Das Männchen machen ist die nächste Steigerung und baut sich am besten auf High Five auf. Bei diesem Trick muss der Hund beide Vorderpfoten gleichzeitig anheben und sich auf die Hinterbeine verlagern, dabei jedoch sitzen bleiben.
Diesen Trick übst du am besten mit einem Leckerli, das du immer hoch über den Kopf des Vierbeiners hältst. Nun kommt ein Befehl, den du für den Trick „Männchen machen“ in Zukunft verwenden willst. Ob „Männchen“ oder „Hopp“, du musst dir immer genau überlegen, welche Befehle und Worte du wählst.
Die Rolle ist auch ein beliebter Trick, der sich ganz einfach einstudieren lässt. Das Training dazu beginnst du am besten im „Platz“. Der Hund soll ruhig vor dir liegen und aufmerksam sein.
Nun nimmst du ein Leckerli und führst es zur Schnauze deines Vierbeiners. Das Leckerli darf jedoch nicht gegeben und gefressen werden. Es soll beinahe die Nase des Hundes berühren. Nun bewegst du die Belohnung in jene Richtung, in die sich dein Hund drehen soll. Du kannst auch leicht mit der Hand mithelfen und den Körper des Vierbeiners sanft in die gewünschte Richtung anschubsen. Natürlich bekommt der Hund das Leckerli, sobald er die Drehung geschafft hat.
Das ist sehr einfach, weil die Übung auch rein auf die Gier auf Leckerlis und auf eure Bindung aufgebaut ist. Lass deinen Vierbeiner neben dir absitzen und stell dich mit gut über hüftbreiten Beinen hin. Nimm nun das Leckerli und führ dem Hund den Weg vor, wie er zwischen deinen Beinen achtern soll.
Dafür lockst du den gesamten Weg mit dem Leckerli und nach einem erfolgreichen Achter gibt es natürlich die Belohnung. Vergiss nicht, dass es auch hier ein Kommando geben muss. Nur so weiß dein Hund später, was du von ihm möchtest.
Später könnt ihr auch trainieren, dass der Hund zwischen deinen Beinen im Slalom läuft, während du langsam weiter gehst.
Das ist auch ganz einfach. Du baust darauf auf, dass dein Vierbeiner verfressen ist, und es muss lediglich Konzentration und Koordination geübt werden. Lass den Hund vor dir absitzen. Zeig ihm das Leckerli und wirf es ihm mit dem Kommando „Fang“ zu. Im besten Fall springt der Hund ein wenig hoch und schnappt sich die Belohnung im Sprung aus der Luft.
Diesen Trick kannst du im Sitz oder Platz üben. Lege einfach Leckerlis oder andere Gegenstände auf den Kopf des Vierbeiners oder auf die Schnauze. „Bleib“ oder „Ruhig“ sind hier passende Kommandos. Der Vierbeiner soll die Gegenstände so lange balancieren, bis du ihm erlaubst, sie zu schnappen.
Ja, generell kann jeder Hund Tricks lernen. Es ist jedoch wichtig, dass du selbst auch geduldig bleibst. Ebenfalls ist es notwendig, dass ihr immer wieder übt. Wenn dein Hund keine Tricks lernen will, dann liegt es wahrscheinlich daran, dass ihr zu wenig übt, dass du zu ungeduldig bist, oder dass du die Tricks falsch aufbaust.
Nicht jeder Hund lernt gleich schnell. Überfordere deinen Vierbeiner nicht und auf keinen Fall darfst du ihn schimpfen oder enttäuscht sein, wenn es nicht gleich klappt. Sobald aber ein Trick auch nur annähernd funktioniert hat, vergiss die Belohnung nicht und feiere mit deiner Fellnase Party.
Wie bringe ich meinem Hund bei, sich zu schämen?
Für diesen Trick gibt es zwei Möglichkeiten. Bei beiden Varianten beginnst du im „Sitz“. Nun zeigst du deinem Hund, was du von ihm verlangst. Du streifst dir selbst über die Nase und sagst dabei „Schäm dich“. Du kannst auch leicht seine Pfote nehmen und die gewünschte Bewegung ausführen. Dabei immer wieder das Kommando wiederholen und nach der Bewegung ein Leckerli geben.
Du kannst aber auch eine Feder oder einen Pinsel nehmen und den Hund im Sitz neben der Nase kitzeln. Er wird versuchen, den Pinsel oder die Feder wegzuwischen. Dabei wiederholst du ebenfalls das Kommando „Schäm dich“. Nach kurzer Zeit sollte es auch ohne Feder oder Pinsel und nur mit dem Befehl klappen.
Das ist der Trick, mit dem du immer beginnen solltest, denn darauf sind die meisten Tricks aufgebaut. Lass den Vierbeiner vor dir absitzen, halt ihm deine flache Hand waagrecht hin und wiederhole das Kommando „Pfote“. Du kannst zu Beginn auch sanft die Pfote des Vierbeiners anheben und auf deine flache Hand legen. Kommando wiederholen, Leckerli geben und loben nicht vergessen.
Auch ein Vierbeiner kann sich nur eine gewisse Zeit konzentrieren. Gerade bei Welpen ist die Aufmerksamkeitsspanne kürzer. Wenn du zu lange übst, dann kannst du deinen Hund geistig überfordern.
Zudem ist es wichtig, dass dein Hund vorher schon körperlich ausgelastet wurde. Ein Hund wird keine Kunststücke lernen wollen, wenn er gerade lieber auf der Wiese tollen würde.
Auch gleich nach dem Fressen ist das Training eher kontraproduktiv. Auch wenn viele Hunde auf Leckerlis gut ansprechen, ist der Bauch der Fellnase voll, dann ist es zwecklos, mit Leckerlis zu locken.
Achte darauf, wann dein Hund müde oder unkonzentriert wird und leg wieder eine Pause ein. Für den Anfang solltest du auch in einer ruhigen Umgebung üben. Je weniger Ablenkung der Hund von außen bekommt, umso besser sind die Erfolge. Später kannst du auch im Freien trainieren und am Ende wird dein Vierbeiner die Tricks aufführen, egal was rund um ihn geschieht. Sitzt ein Trick erst einmal, so vergisst ihn der Hund kaum wieder.