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Carmen
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zuletzt 3. Apr.

Welche Erfahrungen und Tipps habt ihr mit Junghunden, mit einer sehr geringe Frustrationstoleranz?

Dumbo ( kastrierter Rüde,vermutlich Mix mit Malinois)aus dem Tierschutz,jetzt gute 9 Wochen bei uns. Man kann ihn nicht aus den Augen lassen. Er geht gerne in seine Box, liegt entspannt auf seinem Liegeplatz,wenn ich in der Nähe bin. Gehe ich aus der Wohnung,nur mal in den Keller um etwas zu holen, muss ich ihn auf seinem Platz anleinen, sonst würde er das Nächste, was er erhaschen kann - zerschreddern! Ich habe viel mit ihm geübt, anderer Raum, sofort wieder rein - erweitert und zeitverlängert. Wenn angeleint, kaum ein Problem, wenn er mich hört. Gehe ich kurz um die Ecke Brötchen holen und er hört mich nicht, hat er den Bezug, oder das Kissen, Decke etc… zerbissen. Im Auto habe ich den Hundeschutz ,der wie eine Wanne auf dem Rücksitz aufgespannt ist. Dumbo ist zweifach angeleint am Geschirr, aber so, dass er sich auch hinlegen kann. Ich plaziere mein Auto so, wenn ich einkaufen fahre, dass er die Leute beobachten kann beim rein- und rausgehen. Erstes Geschäft läuft noch gut. Ich fahre das nächste an, komme nach höchstens 10 Min. wieder raus - da verschlägt es mir die Sprache. Er hat sich unter die Schutzdecke gewurschtelt, Hinter dem Beifahrersitz die Plastiktüte mit Navi, Anschlusskabel, Adapter, einen kleinen Handbesen, ein kleines Handtuch - alles erwischt und in Kleinstteile zerschreddert. Mir wurde vom Magen her anders, als ich dieses Bild sah. Was kann ich machen, damit er nicht alles, was ihm vor seine Fellnase kommt, zerbeißt? Zur Zeit übe ich Maulkorbtraining!
 
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Dogorama-Mitglied
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2. Apr. 16:27
Wenn ich den Text richtig gelesen habe, wurde das Alleinbleiben kleinschrittig geübt. Und solange Frauchen in Hörweite ist (anderes Zimmer), beherrscht sich das Tier auch. Es wurde das Tier an die Box gewöhnt, diese wurde als Rückzugsort etabliert. Das ist alles schon nicht schlecht! Carmen, kannst du die Box auch schließen? Hast du das schon mit Dumbo geübt? Wäre auch noch ne Variante, weniger Raum zu verwalten für den Hund und so weniger Stress. Ob es sich nun echt um Panik handelt, ist von den Schilderungen her schwer zu sagen. Malinois haben ja hin und wieder das Problem, Stress selbst schlecht regulieren zu können. Da reicht es nicht, das Alleinsein zu üben, das ist allgemein der Umgang mit Stress, Impulskontrolle und auch ein Stück weit Regeln (Es wird nix zerbissen, auch wenn Frauchen nicht guckt). Die einen sagen, sie sind sensibel, die anderen sagen Hysteriker. Gib ihm evtl etwas, worauf er Kauen darf, da kauen auch eine Art von Stressbewältigung ist. Beißwurst, Kauholz, möglichst nix, das sich in Einzelteile zerlegen lässt. Und dann ... beschäftige deinen Hund. Macht ihr schon was? Falls nicht: Hundesportverein, Nasenarbeit, Unterordnung, beschäftigt ihn. Falls es dein erster Malli ist, such dir vor Ort jemand Rassekundigen. Weniger Energiestau = weniger Stress. Mit dir zusammen kann er ja zur Ruhe kommen. Dass du mit Maulkorbtraining Vertrauen zerstörst, glaub ich allerdings nicht. Es sei denn, du setzt ihm das Teil gewaltsam auf, aber wenn du den MK auftrainierst, seh ich das entspannt. Den MK sollte in meinen Augen eh jeder Hund kennen.
 
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Dogorama-Mitglied
2. Apr. 15:01
Er muss erst mal richtig bei euch ankommen und eine Bindung sowie Vertrauen aufbauen. Und dann kann man ganz Kleinschrittig anfangen ihn mal kurz alleine zu lassen. Erst mal in der Wohnung damit anfangen und nicht gleich draußen. Man muss auch berücksichtigen was er vorher für Erfahrungen gemacht hat. Er ist aus dem Tierschutz.Das muss sehr sensibel angegangen werden. Er scheint große Angst zu haben eventuell auch wieder verlassen zu werden. Woher soll er nach so kurzer Zeit wissen das er euch da vertrauen kann. Das muss erst aufgebaut werden Bei unserem Rüden hat es ein Jahr gedauert bis er genügend Vertrauen hatte und er richtig entspannt längere Zeit alleine bleiben kann, obwohl wir noch einen zweiten Hund haben. Er also nicht alleine war. Er ist auch aus dem Tierschutz und alles dauert hier länger und braucht mehr Geduld.
 
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Tirza
2. Apr. 15:05
Für mich klingt das nicht nach einer geringen Frustrationstoleranz. Er scheint Panik zu haben wenn er alleine hat. Wahrscheinlich hat er Angst, dass du nicht wiederkommst
 
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Sophia
2. Apr. 15:10
Wie lange übt ihr denn schon? Ist super dass du das gerade schon kleinschrittig angehst, vielleicht musst du es einfach länger noch durchziehen? Und wenn es mit anleinen funktioniert, dann nutz das doch. Gibt ja auch viele die den Hund in eine Box einschließen, wenn sie gehen. Als Anregung: Du könntest einen Kong o. Ä. etablieren, den es nur gibt wenn Du rausgehst, damit hätte Dumbo auch gleich was zum abreagieren. Auto ist natürlich nochmal ne andere Sache, als zuhause. Das musst du getrennt aufbauen, denke ich. Pass hier gut auf, dass sich Dumbo nicht selbst verletzt, wenn er auch an Plastik rumkaut... Das ist wirklich kein schönes Bild. Drück euch die Daumen!
 
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Jennifer
2. Apr. 15:10
Frustrationstoleranz ist etwas anderes als purer Stress und Panik beim alleine bleiben. Wenn er nur auf seinem Platz angeleint alleine bleiben kann, muss da viel intensiver geübt werden, am besten unter fachkundiger Anleitung. Die Leine hält ihn auf seinem Platz und nicht ein entspanntes "ich lass Frauchen machen und schlaf 'ne Runde". Vielleicht gibt es dann aber noch andere Baustelle, die vorher angegangen werden müssten. Zum alleine bleiben üben gibt es im Forum etliche Posts. Maulkorbtraining hilft nicht den Stress des Hundes zu reduzieren, sondern kann den u.U. nur noch schlimmer machen. Alleine bleiben und kein "beruhigendes Kauen" möglich? Das kann für manche die Hölle sein. Auf Hundelieb.com findet man Hundesitter in der Nähe, die kostenlose auf den Hund aufpassen, wenn man bei Pensionen oder Tagesbetreuungen keinen Platz bekommt. Das wäre vielleicht vorübergehend die schnellste Lösung.
 
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Dogorama-Mitglied
2. Apr. 15:15
Auch für das Auto wäre eine Box die Bessere Lösung damit er sich nicht selbst verletzten kann oder kaut was gefährlich enden kann.
 
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Dogorama-Mitglied
2. Apr. 16:27
Wenn ich den Text richtig gelesen habe, wurde das Alleinbleiben kleinschrittig geübt. Und solange Frauchen in Hörweite ist (anderes Zimmer), beherrscht sich das Tier auch. Es wurde das Tier an die Box gewöhnt, diese wurde als Rückzugsort etabliert. Das ist alles schon nicht schlecht! Carmen, kannst du die Box auch schließen? Hast du das schon mit Dumbo geübt? Wäre auch noch ne Variante, weniger Raum zu verwalten für den Hund und so weniger Stress. Ob es sich nun echt um Panik handelt, ist von den Schilderungen her schwer zu sagen. Malinois haben ja hin und wieder das Problem, Stress selbst schlecht regulieren zu können. Da reicht es nicht, das Alleinsein zu üben, das ist allgemein der Umgang mit Stress, Impulskontrolle und auch ein Stück weit Regeln (Es wird nix zerbissen, auch wenn Frauchen nicht guckt). Die einen sagen, sie sind sensibel, die anderen sagen Hysteriker. Gib ihm evtl etwas, worauf er Kauen darf, da kauen auch eine Art von Stressbewältigung ist. Beißwurst, Kauholz, möglichst nix, das sich in Einzelteile zerlegen lässt. Und dann ... beschäftige deinen Hund. Macht ihr schon was? Falls nicht: Hundesportverein, Nasenarbeit, Unterordnung, beschäftigt ihn. Falls es dein erster Malli ist, such dir vor Ort jemand Rassekundigen. Weniger Energiestau = weniger Stress. Mit dir zusammen kann er ja zur Ruhe kommen. Dass du mit Maulkorbtraining Vertrauen zerstörst, glaub ich allerdings nicht. Es sei denn, du setzt ihm das Teil gewaltsam auf, aber wenn du den MK auftrainierst, seh ich das entspannt. Den MK sollte in meinen Augen eh jeder Hund kennen.
 
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Carmen
2. Apr. 23:41
Wenn ich den Text richtig gelesen habe, wurde das Alleinbleiben kleinschrittig geübt. Und solange Frauchen in Hörweite ist (anderes Zimmer), beherrscht sich das Tier auch. Es wurde das Tier an die Box gewöhnt, diese wurde als Rückzugsort etabliert. Das ist alles schon nicht schlecht! Carmen, kannst du die Box auch schließen? Hast du das schon mit Dumbo geübt? Wäre auch noch ne Variante, weniger Raum zu verwalten für den Hund und so weniger Stress. Ob es sich nun echt um Panik handelt, ist von den Schilderungen her schwer zu sagen. Malinois haben ja hin und wieder das Problem, Stress selbst schlecht regulieren zu können. Da reicht es nicht, das Alleinsein zu üben, das ist allgemein der Umgang mit Stress, Impulskontrolle und auch ein Stück weit Regeln (Es wird nix zerbissen, auch wenn Frauchen nicht guckt). Die einen sagen, sie sind sensibel, die anderen sagen Hysteriker. Gib ihm evtl etwas, worauf er Kauen darf, da kauen auch eine Art von Stressbewältigung ist. Beißwurst, Kauholz, möglichst nix, das sich in Einzelteile zerlegen lässt. Und dann ... beschäftige deinen Hund. Macht ihr schon was? Falls nicht: Hundesportverein, Nasenarbeit, Unterordnung, beschäftigt ihn. Falls es dein erster Malli ist, such dir vor Ort jemand Rassekundigen. Weniger Energiestau = weniger Stress. Mit dir zusammen kann er ja zur Ruhe kommen. Dass du mit Maulkorbtraining Vertrauen zerstörst, glaub ich allerdings nicht. Es sei denn, du setzt ihm das Teil gewaltsam auf, aber wenn du den MK auftrainierst, seh ich das entspannt. Den MK sollte in meinen Augen eh jeder Hund kennen.
Danke für deine Antwort. Und ja, ich kann die Box auch schließen. Ich beschäftige ihn mit Nasenarbeit. Im Wald lasse ich ihn absitzen und verstecke den Futterbeutel. Gehe zurück und sage - such, klappt und er bringt es mir. Zieh und Reißspiele (Tauziehen)macht er besonders gerne mit mir. Ich übe Leinenführung, Abruf , versuche ihn mit Ballspielen auszupowern. Wenn wir zu Hause sind ist er, aber auch ich, platt. Er liegt friedlich auf seinem Hundebett nicht angeleint - ich gehe in einen anderen Raum, komme zurück, da hat er schon wieder ein Kissen zwischen den Zähnen. Also wieder anleinen. Was geht da bloß in seinem Kopf vor?
 
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Carmen
3. Apr. 00:08
Denise, ich gebe dir Recht, dass ihn das Maulkorbtraining wahrscheinlich stresst, aber es gibt noch eine sehr große Baustelle. Er nimmt alles vom Boden auf und frisst alles mögliche. Entspanntes Gassigehen sieht anders aus. Ich muss ihn ständig beobachten, damit ich ihn schnell wegziehen kann. Wenn ich jedoch mit ihm arbeite, ist er voll konzentriert und hängt nicht mit der Nase im Gras. In der Hundeschule ist die Halle mit kleinen Holzspänen ausgelegt. Er hat permanent diese Pellets gefressen. Ich war echt total genervt.
 
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Karin
3. Apr. 13:20
Hallo, Frederike hat dir ja schon wertvolle stimmige Tipps gegeben. Ich möchte dich nur bestärken die Nerven zu behalten auch wenn es dir bestimmt sehr schwer fällt. Ich möchte nicht mit dir tauschen müssen. Aber ein Maulkorb Training würde ich dir auch wärmstens empfehlen denn zusätzlich zu der Zerstörungswut darf man auch die Möglichkeit von Verletzungen durch beißen und verschlucken nicht unterschätzen . Wünsche dir viel Kraft, Geduld und Erfolg
 
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Carmen
3. Apr. 13:34
Hallo, Frederike hat dir ja schon wertvolle stimmige Tipps gegeben. Ich möchte dich nur bestärken die Nerven zu behalten auch wenn es dir bestimmt sehr schwer fällt. Ich möchte nicht mit dir tauschen müssen. Aber ein Maulkorb Training würde ich dir auch wärmstens empfehlen denn zusätzlich zu der Zerstörungswut darf man auch die Möglichkeit von Verletzungen durch beißen und verschlucken nicht unterschätzen . Wünsche dir viel Kraft, Geduld und Erfolg
Vielen lieben Dank. Ausdauer,Geduld und liebevolle,konsequente Erziehung darauf muss und werde ich mich einstellen. Bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis er sich an den Maulkorb gewöhnt. Bis dahin werde ich wohl noch einige ‚nette kleine Überraschungen „“‘ erleben 🙈🙈