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Dogorama-Mitglied
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Anzahl der Antworten 16
zuletzt 13. Juni

Sich interessant machen

Hallo zusammen. Unser gut einjähriger Golden Retriever ist eigentlich ein sehr lieber, eher ruhiger Hund. Bei Spaziergängen an der Schleppleine und vormals im Freilauf (wg. Jagdtrieb z. Zt. kein Freilauf) orientiert er sich super an mir und dreht sich ständig um, ob ich auch noch da bin. Auch wenn er ein ganzes Stück voraus läuft, klappen Kommandos zufriedenstellend. Außer wenn er sich so richtig festgeschnüffelt hat. Dann klappt - wenn überhaupt - nur das "Such"-Kommando. Wenn er einen anderen Hund oder Hasen oder ähnliches sieht, lässt er mich einfach links liegen. Wenn er z.B. einen Hasen sieht und vorsteht, wird geklickert. Wenn ich dann aber mit Futter oder Spielzeug rumwedel, interessiert es ihn kein Stück. [Kurzer Einschub: Verfressen ist er rasseuntypisch sowieso nicht. Wenn jemand aus seinem Napf frisst, lässt es ihn kalt. Ganz anders ist es bei Spielzeug. Das wird nicht mit anderen Hunden geteilt. Niemals! Egal wie sehr er den anderen mag.] Wenn er andere Hunde hört oder die Nachbarhündinnen läufig sind, ist es ihm egal. Das Problem tritt nur bei Sichkontakt auf. Und auch immer nur bis er die Gelegenheit zum spielen hatte. Gemeinsames spazieren gehen ist nach kurzem Spiel problemlos. Da ist schnüffeln und rennen interessanter als der andere Hund. Jetzt liest man aber immer wieder, dass man sich für den Hund interessant machen soll. Aber wie mache ich es? Auf Futter und Spielzeug reagiert er in spannenden Situationen nunmal nicht. Auch wenn ich vom Hasen wegrenne oder auf dem Acker buddel, reagiert er nicht. Wir üben natürlich fleißig Impulskontrolle. Z. B. wenn wir wild mit seinem Lieblingsspielzeug zergeln und ich es plötzlich wegwerfe, rennt er nicht hinterher, sondern wartet auf Freigabe. Ich höre immer, dass er ja noch jung sei und das alles noch nicht können müsse. Ab wann sollte ein Hund denn "das alles" können? Ich weiß, dass es vermutlich rasse- und typabhängig ist, aber gibt es da eine "Richtline"? Sorry für den langen Text. Danke allen, die ihn gelesen haben.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Juni 19:14
Hallo FW leider habe ich keinen Goldi aber einen Objekt fixierten Aussi, er ist 8 Mth. und da er einen extrem Ausgeprägten Hütetrieb als kleiner Welpi schon zeigte fing3n wir früh mit dem Training an. Klar jetzt ist er in Menschenjahren 13 und will dann einfach Sachen nicht hören aber er läuft frei selbst bei seinen Lieblingsreizen und ist jederzeit ansprechbar. Kommen Räder von hinten und er ist weit voraus reicht ein Kommando zum ablegen und liegen bleiben. Dieses funktioniert auch bei allen anderen Reizen. Bei Fragen wie wir das Trainiert haben kannst du mir gerne persönlich schreiben und ich gebe gerne meine Tipps an dich weiter.
 
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Kerstin
9. Juni 22:10
Ein Goldi is nü mal ein Jagdhund.
Wenn der Jagdtrieb echt hoch ist, heisst es sehr viel Ausdauer bei dir
Wir haben eine Galgo, und glaub mir ich weiss was es heisst.
Wir haben auch n Maker Wort, ist wie n klicke. Das kann er, ich kann auch nur Flüstern. Kommt das Hörnchen oder der Hase, kann ich n Kotelett schmeißen, das juckt ihn nicht.
Bei Hasen geht's, da sind wir teilweise so weit, daß wir beide den Hasen beobachten, und dann is auch gut.

Mein Labi damals war auch nicht ableinbar. Jäger hoch 10. Mit ihm hab ich viel Dummiarbeit gemacht und Fährten gelegt. Arschlochhund wenn Staatsfeind Nr 1 kam. Aber sobald er apportierend an ihm vorbei ging, war Ruhe. Oft braucht man plan b, und muss herausfinden was für seinen Hund das beste ist.

Wenn du nach nem super Keks suchst..... Leg einige Käse, Gurke, was auch immer hin. Er wird dir zeigen was er mag. Das kannst du auch mit Spielzeug machen. Geh aufs Feld, leg einiges hin, und guck was er toll findet.
Wir werden jetzt ein Hasen fell nehmen, sind aber noch nicht soweit.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Juni 11:27
Danke für eure Antworten. Wir arbeiten auch mit Clicker und Markerwort. Wenn die Ablenkung nicht sooo groß ist, funktioniert es auch sehr gut. Wir haben nur noch nicht die ultimative absolute Top-Belohnung gefunden, die auch bei sehr starker Ablenkung hilft. Aber wir haben gemerkt, dass nasses Katzenfutter ganz hoch im Kurs steht.
Insgesamt wird er mittlerweile etwas entspannter. Zumindest an der Schleppleine kann er nun entspannt an Hasen vorbei laufen. Im Freilauf haben wir es noch nicht getestet. Wir bleiben dran und dann wird es wohl was werden.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Juni 13:26
Also ein bestimmtes Alter bei Hunden gibt es so nicht wo sie perfekt alle Kommandos auf Abruf haben. Gerade große Hunde und vlt auch aus der Arbeitslinie sind spätentwickler. Da heißt es einfach am Ball bleiben, konsequent und Geduld. Je älter der Hund wird umso entspannter ist er am Ende.

Generell kann man sich immer für den Hund interessant machen, wenn man zb das lieblingsspielzeug vom Hund mlt dabei hat. Es kann ein Ball sein oder ein Tau Hauptsache der Hund lässt sich damit aus der Situation reißen. Ansonsten heißt es erstmal weiter Schleppleine.

Ich habe mit Nello aktuell nicht so das Problem mit dem Jagdtrieb wie manch andere Hundebesitzer aber auch für uns kommt irgendwann die Zeit🙂.

Mit dem aufmerksam unterwegs sein habe ich es bei Nello immer so gemacht, wenn er zu weit voraus lief habe ich mich hinter einem Baum versteckt seine Aufgabe war es mich zu suchen. Und immer, wenn er mich gefunden hat gab es ein fettes Lob und Belohnung meist durch Leckerlis. Das Verstecken hinter dem Baum reist den Hund aus seiner Interaktion oder womit er gerade beschäftigt/ abgelenkt ist. Das braucht ne Weile. Wenn dein Hund dich liebt wird er sich auf dir nach der Suche machen. Somit kann man schon mal die Basic legen, dass der Hund gar nicht erst auf die Idee kommt jagen zu gehen. Ist natürlich etw bei den triebstarken Arbeitslinien schwierig, wenn der Jagdtrieb sehr ausgeprägt ist. ☺️ Ich möchte dir hier keine falschen Hoffnungen machen aber ich lege dir da nochmal ans Herz zu einem Hundetrainer zu gehen und eventuell einen Anti-Jagd-Kurs machen. Den Jagdtrieb kann man nicht komplett abtrainieren das ist angezüchtet aber man kann ihn umlenken. Vlt hilft dir dieses Video etw: https://youtu.be/wAfubqXKapU oder vlt das hier https://youtu.be/svAATWfEsMQ 🤔

Das sind nur so meine Tipps die ich dir geben kann. Dranbleiben, konsequent, durchhalten und Geduld. Vlt gehst du mal mit deinem Hund in einem Verein die auch mit den Problemen sich auskennen und dir helfen können. Was die Leckerlis angeht backe ich sie lieber selbst. Probiere es doch mal damit mit selbstgebackenen Leckerlis und dieses verwendest du auf deinem Spaziergang und übst damit den Rückruf oder das abrufen aus einer spannenden Situation.

Wenn Nello mir zu unaufmerksam war habe ich einfach tschüss gesagt und ihm gezeigt, dass ich weg gehe. Er kann da ruhig schnüffeln und Co aber ich bin dann weg ☺️ du wirst sehen wie angeflitzt dein Hund kommt, wenn er merkt das er allein ist. Das braucht ne Weile 😉. Ein Hund sollte immer ein Begleiter sein und immer an deiner Seite sein auch, wenn er schnüffelt ist alles gut aber wir machen das zsm. Das stärkt das Vertrauen und die Bindung.

Ich wünsche dir ganz viel Glück das es besser wird zur Not rufst du einfach mal den Züchter an und fragst ihn um Hilfe. Ist ja schließlich sein Hund den er die vermittelt hat da sollte ein professioneller Züchter auch am Herz legen, dass du da nicht alleine stehst. Lg Ewelyn 🤗

Ps: die oben gennanten Tipps müssen nicht bei dir funktionieren jeder Hund ist anders und jeder Hund hat seinen eigenen Charakter. Nichts ersetzt den Rat eines professionellen und kompetenten Hundetrainer ☺️
 
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Kerstin
13. Juni 13:59
Also ein bestimmtes Alter bei Hunden gibt es so nicht wo sie perfekt alle Kommandos auf Abruf haben. Gerade große Hunde und vlt auch aus der Arbeitslinie sind spätentwickler. Da heißt es einfach am Ball bleiben, konsequent und Geduld. Je älter der Hund wird umso entspannter ist er am Ende. Generell kann man sich immer für den Hund interessant machen, wenn man zb das lieblingsspielzeug vom Hund mlt dabei hat. Es kann ein Ball sein oder ein Tau Hauptsache der Hund lässt sich damit aus der Situation reißen. Ansonsten heißt es erstmal weiter Schleppleine. Ich habe mit Nello aktuell nicht so das Problem mit dem Jagdtrieb wie manch andere Hundebesitzer aber auch für uns kommt irgendwann die Zeit🙂. Mit dem aufmerksam unterwegs sein habe ich es bei Nello immer so gemacht, wenn er zu weit voraus lief habe ich mich hinter einem Baum versteckt seine Aufgabe war es mich zu suchen. Und immer, wenn er mich gefunden hat gab es ein fettes Lob und Belohnung meist durch Leckerlis. Das Verstecken hinter dem Baum reist den Hund aus seiner Interaktion oder womit er gerade beschäftigt/ abgelenkt ist. Das braucht ne Weile. Wenn dein Hund dich liebt wird er sich auf dir nach der Suche machen. Somit kann man schon mal die Basic legen, dass der Hund gar nicht erst auf die Idee kommt jagen zu gehen. Ist natürlich etw bei den triebstarken Arbeitslinien schwierig, wenn der Jagdtrieb sehr ausgeprägt ist. ☺️ Ich möchte dir hier keine falschen Hoffnungen machen aber ich lege dir da nochmal ans Herz zu einem Hundetrainer zu gehen und eventuell einen Anti-Jagd-Kurs machen. Den Jagdtrieb kann man nicht komplett abtrainieren das ist angezüchtet aber man kann ihn umlenken. Vlt hilft dir dieses Video etw: https://youtu.be/wAfubqXKapU oder vlt das hier https://youtu.be/svAATWfEsMQ 🤔 Das sind nur so meine Tipps die ich dir geben kann. Dranbleiben, konsequent, durchhalten und Geduld. Vlt gehst du mal mit deinem Hund in einem Verein die auch mit den Problemen sich auskennen und dir helfen können. Was die Leckerlis angeht backe ich sie lieber selbst. Probiere es doch mal damit mit selbstgebackenen Leckerlis und dieses verwendest du auf deinem Spaziergang und übst damit den Rückruf oder das abrufen aus einer spannenden Situation. Wenn Nello mir zu unaufmerksam war habe ich einfach tschüss gesagt und ihm gezeigt, dass ich weg gehe. Er kann da ruhig schnüffeln und Co aber ich bin dann weg ☺️ du wirst sehen wie angeflitzt dein Hund kommt, wenn er merkt das er allein ist. Das braucht ne Weile 😉. Ein Hund sollte immer ein Begleiter sein und immer an deiner Seite sein auch, wenn er schnüffelt ist alles gut aber wir machen das zsm. Das stärkt das Vertrauen und die Bindung. Ich wünsche dir ganz viel Glück das es besser wird zur Not rufst du einfach mal den Züchter an und fragst ihn um Hilfe. Ist ja schließlich sein Hund den er die vermittelt hat da sollte ein professioneller Züchter auch am Herz legen, dass du da nicht alleine stehst. Lg Ewelyn 🤗 Ps: die oben gennanten Tipps müssen nicht bei dir funktionieren jeder Hund ist anders und jeder Hund hat seinen eigenen Charakter. Nichts ersetzt den Rat eines professionellen und kompetenten Hundetrainer ☺️
Anti jagdtraining is immer gut.

Wobei ich dir da bei ein zwei Sachen etwas widersprechen muss. Nicht falsch verstehen...
Aber wenn dein Hund sehr hoch im Jagdtrieb steht, kannst du dich zum Vollhonk machen. Mei Labi damals, nicht ableinbar. Umdrehen und tüss.... Himmel da hätte ich ins nächste Dorf gehen können.
Gut jetzt haben wir nen Galgo, Jäger hoch 10. Da haben wir alles durch.... Kekse, Spielzeug, ich geh.... Aber man lernt mit nem Jäger an der Leine zu laufen, und auch da spass und Abwechslung rein zu bringen. Ab und an beobachten wir beide die Hasen. Zu mindest da schreit er nicht wie am Spieß weil er hinterher will. Ableinen würde ich ihn trotzdem nicht.
Und wir nehmen keine Schleppleine, tut höllisch weh wenn die durch die Hand rutscht im vollen Gallop und der Rückschlag kommt. Gut n Galgo kann mna jetzt nicht mit dem Goldi vergleichen.

Hund ist halt immer Arbeit und Training. Ich lese gerade "liebe deinen Hund" sehr gut um seine innere Einstellung mal in Frage zu stellen und sich als Halter mal selbst zu korrigieren.
 
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Kerstin
13. Juni 14:01
Danke für eure Antworten. Wir arbeiten auch mit Clicker und Markerwort. Wenn die Ablenkung nicht sooo groß ist, funktioniert es auch sehr gut. Wir haben nur noch nicht die ultimative absolute Top-Belohnung gefunden, die auch bei sehr starker Ablenkung hilft. Aber wir haben gemerkt, dass nasses Katzenfutter ganz hoch im Kurs steht. Insgesamt wird er mittlerweile etwas entspannter. Zumindest an der Schleppleine kann er nun entspannt an Hasen vorbei laufen. Im Freilauf haben wir es noch nicht getestet. Wir bleiben dran und dann wird es wohl was werden.
Ja Katzen Futter ist der Jackpot bei vielen Hunden.
Hund ist Arbeit, und dran bleiben is 👍 bei einem geht's schneller beim anderen müssen die Murmeln im Kopp erst zurecht gerückt werden.
Futterbeutel wäre auch noch evtl was.