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Home / Forum / Gesundheit / Brachycephale Hunderassen

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zuletzt 14. Apr.

Brachycephale Hunderassen

Ein Thema das viele Emotionen auslöst und gerade bei Besitzern einer solchen Rasse auch mal negativ aufgefasst wird. Trotzdem würde ich gerne etwas mehr dazu informieren, da hier auch häufiger Erstbesitzer von Hunden sind und die jenigen, die noch auf der Suche nach ihrem ersten Hund. Unter Brachyzephalen Rassen fallen die bekannten Plattnasen Hunde -auch Katzen- die auch als Qualzuchten bezeichnet werden. Die Beliebtheit dieser Rassen ist auch in heutiger Zeit immer noch groß. Was auch darauf zurückzuführen ist, dass zum einen kognitive Dissonanz herrscht, aber auch, weil immer noch der Aberglaube umher geht, dass diese Rassen auch gesund sein können. Vorab muss man hier sagen, es ist leider unmöglich ein komplett gesundes Tier dieser Art zu züchten. Es gibt Vertreter die weniger Probleme haben als andere, aber das sollte man nicht als etwas gutes Ansehen. Denn weniger Leid heißt am Ende nicht, gar kein Leid. Was sind nun klassische Krankheitssymptome dieser Rassen? Nun das auffälligste Symptom ist wohl die Atmung. Brachyzephale Rassen sind anatomisch so verzüchtet worden, dass durch ihre Kopfform keine freie Atmung möglich ist. Die Atemwege sind zu kurz und die Nasenlöcher häufig so stark verengt das ein Eingriff notwendig ist, bei dem die Nasenlöcher erweitert werden. Sie werden dafür ausgelötet und die äußere Nase wird etwas frei geschnitten. (Ich liefere gerne Bilder von Tierärzten auf Nachfrage, posten werde ich sie aber nicht, weil es kein schöner Anblick ist) Da das Maul zudem sehr klein ist, ist das Gaumensegel fast immer zu groß. Das Gaumensegel ist unter anderen für die Regulierung der Atmung zuständig. Bei Brachyzephalen Rassen ist diese Regulierung sehr schwierig möglich, durch das zu große Gaumensegel. Es rutscht teilweise bei der Atmung in die Luftröhre und verschlimmert dadurch noch die Atemprobleme. Durch diese Atemprobleme sieht man diese Rassen oft mit erhöhtem Kopf schlafen. In manchen Fällen schlafen diese Rassen aber auch mit Spielzeug im Maul. Das sieht zwar sehr süß aus, dient dem Hund aber dazu nicht zu ersticken im Schlaf. Ein weiteres Problem stellt auch das Gebiss an sich da. Das Maul ist zu klein und deformiert. Dementsprechend schaut auch das Gebiss aus. Zähne die sich überlappen, Zähne die schief wachsen, Zähne die gar nicht erst wachsen. Dadurch entstehen häufig Entzündungen im Maul. Das Kauen fällt diesen Hunden dementsprechend auch oft sehr schwer. Weiter geht es mit den Augen. Diese sitzen durch das gewollte hervor quellen leider nicht sonderlich fest, weshalb es zum einen zu Entzündungen kommen kann, die Augen aber auch leicht herausquellen können. Dann müssen sie vorsichtig zurückgeführt werden ins Auge. Ein weiteres Thema sind die Falten im Gesicht. Diese sind teilweise so dicht, das kein Sauerstoff in die Falten gelangt und sich damit schnell bei nicht regelmäßiger Pflege Bakterien dort niederlassen, die schlimme Entzündungen in diesen Falten verursachen. Ein weiteres klassisches Krankheitsbild sind Patellaluxtationen. Hier sind deutlich häufiger Möpse als zb Frenchis betroffen. Auch seriösen Züchtern ist es unmöglich dieses Krankheitsbild wegzuzüchten, da es durch die gewollte Statur dieser Rassen fast unumgänglich ist, das es dazu kommt. Fragt man Hundeqhysiotherapeuten so sind dort häufiger als andere Rassen Brachyzephale anzutreffen mit diesen Problemen anzutreffen ( Eine spannende Podcast Folge gibt es hierzu bei E-Dogs Folge 5) Ich möchte hier keinen Shitstorm aufmachen mit diesem Text, sondern für das Thema sensibilisieren. Vielleicht gibt es hier ja einige Hundebesitzer die gerne ihre Erfahrungen zu diesem Thema teilen möchten. ~~~~~~~~~~~~~<~~~~~~~>~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

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Simone
21. März 13:56
Sicher hast du Recht, aber ein Umdenken wird es sicher kaum geben. Ich erlebe es selbst auf Mopstreffen, leider.... Was nützt es wenn eine Handvoll Züchter sich abringen und da.? Für mich kommt immer wieder ein Mops ins Haus, solange es meine Züchterin gibt
 
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Katrin
21. März 14:36
Deine Meinung kann ich teilweise verstehen, aber es betrifft sehr viele Hunderassen, die wegen anderen Problemen ein Leben lang leiden. Und was wirklich schlimm ist, das man alle über einen Kamm macht, obwohl es Züchter gibt, die mit viel Liebe den Mops (in meinem Fall) die Nase wieder zu geben.
Es stimmt leider, viele Rassen haben dank uns Menschen einen jahrelangen Leidensweg vor sich. Vom Mops bis zur Deutschen Dogge. Bei fast jeder Rasse gibt es etwas das der Mensch versaut hat und die Tiere nun ausbaden müssen. Gerade deswegen sollte man beim Hundekauf doppelt und dreifach überlegen wo und was man sich holt.
 
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Simone
21. März 14:38
Es stimmt leider, viele Rassen haben dank uns Menschen einen jahrelangen Leidensweg vor sich. Vom Mops bis zur Deutschen Dogge. Bei fast jeder Rasse gibt es etwas das der Mensch versaut hat und die Tiere nun ausbaden müssen. Gerade deswegen sollte man beim Hundekauf doppelt und dreifach überlegen wo und was man sich holt.
Da sind wir einer Meinung
 
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Ute
21. März 15:00
Es stimmt leider, viele Rassen haben dank uns Menschen einen jahrelangen Leidensweg vor sich. Vom Mops bis zur Deutschen Dogge. Bei fast jeder Rasse gibt es etwas das der Mensch versaut hat und die Tiere nun ausbaden müssen. Gerade deswegen sollte man beim Hundekauf doppelt und dreifach überlegen wo und was man sich holt.
Was bedeutet überlegen wo man sich was holt ? Unsere sind auch nicht vom Wühltisch. Auch wir sind zu einem der verantwortungsvollen Züchter gegangen, haben uns die Eltern genau angeguckt, die Atteste geprüft. Was bleibt, ist dass wir eine Qualzucht unterstützt haben. Klar können sie soweit "gut" atmen und haben auch nichts an der Wirbelsäule, und sehr lange Spaziergänge scheitern eher an unserer Kondition als an der der Hunde...und dennoch kommen sie oft genug an ihre gesundheitlichen Grenzen. Wenn der Treibball ausgepackt wird oder die Reizangel, dann können sie eben nicht so lange mit spielen wie sie Aufgrund ihrer quirrligen Art so gerne möchten. Und da könnte ich noch so manches aufzählen.
 
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Katrin
21. März 15:23
Was bedeutet überlegen wo man sich was holt ? Unsere sind auch nicht vom Wühltisch. Auch wir sind zu einem der verantwortungsvollen Züchter gegangen, haben uns die Eltern genau angeguckt, die Atteste geprüft. Was bleibt, ist dass wir eine Qualzucht unterstützt haben. Klar können sie soweit "gut" atmen und haben auch nichts an der Wirbelsäule, und sehr lange Spaziergänge scheitern eher an unserer Kondition als an der der Hunde...und dennoch kommen sie oft genug an ihre gesundheitlichen Grenzen. Wenn der Treibball ausgepackt wird oder die Reizangel, dann können sie eben nicht so lange mit spielen wie sie Aufgrund ihrer quirrligen Art so gerne möchten. Und da könnte ich noch so manches aufzählen.
Ich habe nichts von Wühltischwelpen geschrieben. Auch bei einem Züchter sollte man genau hinsehen und eine sorgfältige Wahl treffen.
 
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Ute
21. März 15:35
Ich habe nichts von Wühltischwelpen geschrieben. Auch bei einem Züchter sollte man genau hinsehen und eine sorgfältige Wahl treffen.
Damit wollte ich Dir nichts ungeschriebenes Unterstellen. Du hast unten geschrieben, dass Du Dir so eine Rasse nie kaufen würdest, und da bin ich ganz bei Dir und würde mir auch keinen Bully mehr holen. Egal von welchem Züchter.
 
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Simone
21. März 15:58
Kann ich so unterschreiben. Bei unserer 1. haben wir darauf gehört "unsere sind freiatmend"...das bedeutet doch nur, dass sie einfach gelassen werden wie sie sind mit ihren Problemen. Beim 2. dachten wir schlauer zu sein, haben auf eine Rückzucht mit längerer Nase und Schwänzchen geachtet...auch das ist Augenwischerei. Ich denke man lügt sich selber ein vor, wenn man denkt der eigene Hund ist besser drann als manche anderen...vielleicht ist das so, aber sie leiden trotzdem und sind nicht gesund. Ich kann nur jedem nahelegen, einen solchen Hund garnicht erst zu kaufen. Gäbe es keine Nachfrage, würden sie auch nicht gezüchtet.
Lügt man jetzt wenn man weiß das sein Mops besser atmen kann als der Rest, finde es schon sehr übertrieben.... Und schon haben wir die Diskussion wenn so argumentiert wird...
 
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Katrin
21. März 16:06
Damit wollte ich Dir nichts ungeschriebenes Unterstellen. Du hast unten geschrieben, dass Du Dir so eine Rasse nie kaufen würdest, und da bin ich ganz bei Dir und würde mir auch keinen Bully mehr holen. Egal von welchem Züchter.
Ich würde grundsetztlich keinen Hund kaufen der offensichtlich gesundheitlich eingeschränkt ist. Egal ob Bulli oder Schäferhund oder sonstiges. Schwarze Schafe findet man leider überall. Gedanken machen sich leider die wenigsten. Da wird schnell nach einem Züchter in der Nähe gegoogelt. Ja, viele geben sich Mühe und versuchen ihr bestes damit die Probleme wieder verschwinden aber leider gibt es auch noch mehr wie genug Züchter denen es leider egal ist solange der Wurf in der Norm ist.
 
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Simone
21. März 16:17
Ich würde grundsetztlich keinen Hund kaufen der offensichtlich gesundheitlich eingeschränkt ist. Egal ob Bulli oder Schäferhund oder sonstiges. Schwarze Schafe findet man leider überall. Gedanken machen sich leider die wenigsten. Da wird schnell nach einem Züchter in der Nähe gegoogelt. Ja, viele geben sich Mühe und versuchen ihr bestes damit die Probleme wieder verschwinden aber leider gibt es auch noch mehr wie genug Züchter denen es leider egal ist solange der Wurf in der Norm ist.
Deine Ansicht finde ich toll, keiner hat die Garantie eines gesundes Hundes auf Lebenszeit.. Nicht anders als bei uns Zweibeiner. Aber man kann mit Aufklärung was für das Wohl des Hundes tun und das betrifft nicht nur Kurznasen...., es wäre schlimm wenn Rassen mit diesen tollen Charakter von der Bildfläche verschwinden würden.
 
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Dogorama-Mitglied
21. März 17:47
Lügt man jetzt wenn man weiß das sein Mops besser atmen kann als der Rest, finde es schon sehr übertrieben.... Und schon haben wir die Diskussion wenn so argumentiert wird...
Liebe Simone, das Problem ist, das viele zb Mopsbesitzer bei besserer Atmung von, mein Hund ist kerngesund sprechen. Was halt nicht stimmt. Hier herrscht immer noch starke kognitive Dissonanz. Und diese Besitzer lassen den Glauben aufleben es gäbe den gesunden Mops. (Ist jz nur als Bsp für den Mops angedacht) Das Problem ist abet wie in meinem Einleitungstext und der anschließenden Bebilderung beschrieben, es ist leider unmöglich diese Rassen kerngesund zu züchten. Da aber die Nachfrage groß ist und röcheln als normal bei dieser Rasse angesehen wird, wird ohne Prüfung der Elterntiere wild gezüchtet. Denn auch Hobbyzüchter verdienen sich seit Jahren dumm und dämlich. Ende der Geschichte ist, die Hunde werden kränker und kränker. Es mag sein das es einzelne Züchter gibt die sehr bemüht sind, ihre Hunde so atemfrei wie möglich zu bekommen. So lange aber nicht an der Schädelform / Kopfform und der Körperstatur etwas verändert wird, werden unzählig viele gequälte Tiere geboren. Was bringt ein etwas gesünderer Mops in Relation zu den 1.000 Möpsen die sehr krank auf die Welt kommen. Deswegen ist es einfach wichtig Aufklärung zu betreiben. Nicht die Augen zu verschließen. Nur dann lässt sich etwas ändern.
 

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