Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Wie nehme ich meinem Hund am Besten wieder die Angst vor anderen Hunden?

Verfasser-Bild
Selina
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 2
zuletzt 15. Jan.

Wie nehme ich meinem Hund am Besten wieder die Angst vor anderen Hunden?

Hallo, Kurze Vorgeschichte: Milo (ca. 2 Jahre) kam letztes Frühjahr aus dem rumänischen Tierschutz zu mir. Er hatte Bissspuren und wie ich mit der Zeit herausfand, extreme Angst vor Hunden, die von manchen Menschen gerne als "Kampfhunde" bezeichnet werden, sprich: Pitbulls, Staffis, etc. Meine Vermutung ist, dass er evt. in Rumänien mal von einem gebissen worden war und ihm dann von Menschen die Angst vor solchen Hunderassen antrainiert wurde, aber ich weiß es nicht. Auf jeden Fall habe ich diese Angst bis vor Kurzem durch Kontakt mit anderen Hunden dieser Rassen (im Hundepark, Hunde von Bekannten etc.) ziemlich gut in den Griff bekommen, er war schon noch etwas nervös, wenn er einen Hund von so einer Rasse sah, aber er ist nicht mehr ausgezuckt. So, dann kamen die letzten Wochen. Durch Silvester war er sowieso schon ein paar Tage im Vollstress, dann war er gerade wieder dabei, halbwegs der Alte zu werden. Bin dann einmal mit ihm bei uns in der Stadt spazieren gewesen, die Straße entlang gelaufen, als plötzlich ein Pitbull/Staffi-Mischling auf ihn zuschoss. Milo war gerade am Schnüffeln bei einer Hecke und hatte ihn nicht gesehen und ich hab ihn leider auch erst im allerletzten Moment gesehen und konnte nicht mehr dazwischenspringen. Lange Rede kurzer Sinn: Der fremde Hund hat ihm in den Rücken gebissen (zum Glück hatte er einen relativ dicken Pullover an) und Milo ist natürlich komplett erschrocken. Ihm ist - wohl auch dank Pullover - nichts Gröberes passiert, aber die Angst ist jetzt wieder voll da, so als hätte ich nie mit ihm trainiert. Sobald auf der Straße so ein ähnlicher Hund vorbeiläuft, dreht er komplett an der Leine durch und bellt und zieht etc., auch wenn der andere Hund ganz ruhig bleibt. Wie geh ich das jetzt am Besten an? Einfach wieder in Kontakt mit solchen Hunden bringen und ihm zeigen, dass 99,9% nicht beißen? Oder würdet ihr das anders aufbauen?
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
Beliebteste Antwort
15. Jan. 07:35
Ich habe aus dem Tierschutz auch so eine traumatisierte Hündin. Sie muss wohl mit einem deutschen Schäferhund schreckliches erlebt haben. Da ich selbst Rudelhaltung habe, ist sie durchaus bereit sich in einem Rudel normal zu verhalten. Draußen sieht das ganz anders aus. Es ist eindeutig Angst Aggression. Eine Gewöhnung an deutsche Schäferhunde war in 3 Jahren nicht möglich. Sie verfällt derart in Stress dass es für mich keinen Sinn macht. Sie reagiert auf grundsätzlich jeden Hund, beruhigt sich da auch, würde aber z.b. niemals mit einem fremden Hund spielen. Die ist eine Meisterin im ignorieren. Ich unterbinde an der Leine das Kläffen. Da gibt es klare Ansage. Nein. Dann habe ich sie auf die Futterhand konzentriert. Ich drehe mich dann so, dass sie vom Fremdhund weg sitzt, mich anschaut, ich ruhiges sitzen belohne. Ich bin da sehr konsequent und unterbinde aufstehen, mach hinten schauen und Kläffen. Sie muss mich anschauen. Das wird mit Stimme und Futter belohnt. Muss ich am Fremdhund vorbei laufen mach ich das auch mit "schau" und Futter. Ich akzeptiere, dass sie keinen Fremdhundekontakt will. Damit lebe ich entspannter. Was du aber machen musst. Insgesamt das Vertrauen zu dir verstärken. Daheim die Futterhand, das schau üben und das dann in leichten Übungen draußen festigen. Begegnungen solange es nicht klappt aus dem Weg gehen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
15. Jan. 07:25
Bei so einem traumatischen Erlebnis würde ich einen Hundetrainer zu Rate ziehen. In unserer Hundeschule sind Hunde aller Rassen, auch Listenhunde (die aber verträglich sind). Da Könnte man das Zusammentreffen ja "unter Aufsicht " gestalten, ein guter Trainer sieht, was man dem Hund schon zumuten kann und was nicht.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
15. Jan. 07:35
Ich habe aus dem Tierschutz auch so eine traumatisierte Hündin. Sie muss wohl mit einem deutschen Schäferhund schreckliches erlebt haben. Da ich selbst Rudelhaltung habe, ist sie durchaus bereit sich in einem Rudel normal zu verhalten. Draußen sieht das ganz anders aus. Es ist eindeutig Angst Aggression. Eine Gewöhnung an deutsche Schäferhunde war in 3 Jahren nicht möglich. Sie verfällt derart in Stress dass es für mich keinen Sinn macht. Sie reagiert auf grundsätzlich jeden Hund, beruhigt sich da auch, würde aber z.b. niemals mit einem fremden Hund spielen. Die ist eine Meisterin im ignorieren. Ich unterbinde an der Leine das Kläffen. Da gibt es klare Ansage. Nein. Dann habe ich sie auf die Futterhand konzentriert. Ich drehe mich dann so, dass sie vom Fremdhund weg sitzt, mich anschaut, ich ruhiges sitzen belohne. Ich bin da sehr konsequent und unterbinde aufstehen, mach hinten schauen und Kläffen. Sie muss mich anschauen. Das wird mit Stimme und Futter belohnt. Muss ich am Fremdhund vorbei laufen mach ich das auch mit "schau" und Futter. Ich akzeptiere, dass sie keinen Fremdhundekontakt will. Damit lebe ich entspannter. Was du aber machen musst. Insgesamt das Vertrauen zu dir verstärken. Daheim die Futterhand, das schau üben und das dann in leichten Übungen draußen festigen. Begegnungen solange es nicht klappt aus dem Weg gehen.