Hundetrainer ist eigentlich immer eine gute Sache, wenn es um Unsicherheit geht. Ansonsten musst du ihr die Sicherheit vermitteln, die sie braucht. Das geht am einfachsten mit dem Hinten-Training. Wenn ihr Gassi geht, hat sie ab sofort immer neben oder hinter dir zu gehen. Und du gehst immer zwischen ihr und der potenziellen Bedrohung. Dadurch vermittelst du ihr, dass du sie abschirmst und sie sich keine Sorgen machen braucht. Wenn ihr einem Hund begegnet, gehe entweder einen großen Bogen um diesen Hund, du gehst wie immer zwischen ihr und dem Hund. Bleib selbst absolut ruhig, denn sobald du hektisch wirst, spürt sie das.
Wenn das nichts bringt, übe ein alternatives Verhalten. Wenn ihr einen Hund seht, bleibt ihr stehen und übt ein Kommando oder macht etwas, dass ihr Spaß macht (Zerrspiele oder was auch immer). Du stehst immernoch zwischen ihr und dem anderen Hund.
Solange ihr das übt, sollte kein anderer Hund zu euch kommen. Das musst du den anderen Hundehaltern dann auch vermitteln. Das merkt sie dann auch direkt, wenn du dich darum kümmerst dass sie keinen Kontakt haben muss.
Wenn du das Gefühl hast, dass sie schon viel ruhiger und entspannter ist, fragst du vielleicht Mal einen anderen Hundehalter der einen Hund hat, der nicht aufdringlich ist. Mit dem übst du dann das näher kommen. Solange sie entspannt bleibt, darf sie dann selbst entscheiden ob sie sich den anderen Hund Mal angucken will oder nicht.
Bei unsicheren Hunden ist es das wichtigste, ihnen als Halter die Sicherheit zu vermitteln die sie brauchen. Dafür braucht man sehr viel Geduld, Verständnis und man muss dem Hund die Zeit geben die er braucht. Meine Chepi war in dem ersten halben Jahr auch sehr unsicher gegenüber vielem und ich bin zwischendurch fast verzweifelt. Aber inzwischen ist sie viel entspannter mit so gut wie jeder Situation und orientiert sich extrem viel an mir. Die Arbeit hat sich bei uns richtig gelohnt ☺️ und das Hinten-Training hat ihr dabei am allermeisten geholfen 👍