Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Napf wegnehmen bei Mäkeligkeit - tatsächlich der richtige Weg?

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Tom
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zuletzt 17. Jan.

Napf wegnehmen bei Mäkeligkeit - tatsächlich der richtige Weg?

Bei Fragen zum mäkeligen Hunden lese ich immer wieder den Tipp "Sofort den Napf wegnehmen, wenn es nicht gefressen wird. Reste direkt auch weg" Kann man so machen und vielleicht funktioniert das auch. Aber mir kommt es nicht gut vor und auch aus verschiedenen Gründen nicht richtig. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, ich hatte noch nie Probleme damit und auch noch nie einen, der sich bis zur Besinnungslosigkeit voll stopft, wenn es was gibt. Außerdem habe ich zum Thema Lerntheorie und Hundepsychologie viel weniger gelesen und viel weniger Fachwissen als viele andere hier. Ich mache das meiste irgendwie "nach Gefühl" was vielleicht ganz richtig oder auch manchmal sehr falsch sein kann. Aber ist das wegnehmen wirklich noch zeitgemäß, entspricht modernen Lerntheorien und angemessen im Umgang? Wir als Halter bestimmen ja beim Fressen schon zumindest das WAS und meistens auch das WO. Zur freien Verfügung gibt es meist ein gutes Grundfutter, so wie unsere Kaninchen immer frisches Heu zur Verfügung haben. Und beide natürlich immer Wasser. Zu bestimmen was und wo gefressen wird liegt in der Natur der Dinge. Aber muss man tatsächlich als Halter auch noch den exakten Zeitpunkt bestimmen? Wenn man das beim Fressen so macht, entscheidet man dann auch exakt, wann und wo gepinkelt und gekackt wird? Bei uns gibt es ein paar Tabuzonen wie von Gärten und Hausecken wo das nicht passiert. Aber den Rest muss ich nicht unbedingt bestimmen. Da stellt sich mir einerseits die Frage nach dem Grundrechten vom Hund, so zu fressen wie er fressen möchte und Hunger hat, Ausschreitungen abzusetzen, wenn es nötig ist. Zusätzlich kann man sich überlegen, was es mit dem Hund macht wenn er lernt: Was ich nicht sofort wegfresse, das kommt wieder weg. Das entscheidet mein Halter und nicht ich. Ich würde es vielleicht nicht direkt in den Topf werfen mit Wasserpistole, Rüttelflasche und ähnlichem, aber irgendwie ist es schon eine aversive Trainingsmethode, die gedanklich vielleicht überholt ist Weil ein Hund sein Futter nicht frisst, tut er das doch bestimmt nicht um uns zu ärgern oder zu schikanieren. Aus meiner Sicht passt entweder das Futter nicht oder der Zeitpunkt, wann er es bekommt. Ist das wirklich sinnvoll, nichts daran zu ändern und genau dieses Futter zu einem vorbestimmten Zeitpunkt mit Gewalt oder zumindest ohne Alternativen in den Hund reinzwingen zu wollen? Das einzige was ich wirklich für ungeschickt halte und wo man sich Probleme machen kann wäre ständiges nachbessern gefüllten Napf. Ich würde was anderes geben oder ist einfach stehen lassen aber wenn der Hund lernt dass es irgendwie verbessert und aufgehübscht wird wenn er es stehen lässt ist es wahrscheinlich nicht hilfreich oder kann auch mal nach hinten losgehen. Alles andere finde ich einigermaßen fragwürdig und würde gerne mal eure Meinungen hören. Was denkt die Allgemeinheit so denkt zu diesem Napf-wegnehmen und Grundrechte Thema?
 

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Brigitte
23. März 20:44
Danke dafür. Interessante, aber gleichzeitig natürlich auch traurige Geschichte. Genau deswegen habe ich dieses Thema mal eröffnet und angesprochen. Denn ich lese so oft von diesem Problem und die ewig gleichen Tipps zur angeblichen Lösung, die ich nicht für sinnvoll halte, aber auch nicht jedes Mal ne Grundsatz Diskussion vom Zaun brechen möchte... Klasse, wenn ihr es inzwischen im Griff habt.. 😍
Hallo Tom, ich habe selbst eine kra hallo Tom ich habe selbst eine psychische Krankheit und da gibt es Zeiten der kann ich nicht richtig essen weil ich keinen Appetit habe und das Essen nicht schmecke und wenn ich dann an meinen Hund denke dann kann ich ihm das Essen nicht wegnehmen also unser Hund bekommt viel selbst gekochtes und wenn wir irgendwas danach essen und er riecht es dann denkt er immer er bekommt auch was selbst gekochtes aber das ist natürlich nicht immer so ab und an ist es dann so ja er bekommt dann von Fressnapf real naturfutter wir hatten auch schon vom Fresko des gefrorene Bars erfrisst es ein paar Tage und dann lässt er es wieder stehen also wir wechseln immer wieder und da ich weiß wie es sowas ist mit Appetit und so weiter versuchen wir auf unseren Hund so einzugehen dass es ihm gut geht. Ich habe gerade draufgesprochen. Darum sind es,Sätze ohne Punkt und Komma 😜. Es ist unser dritter Hund und ich bin auch mit Hunden aufgewachsen. Unser Hund wird von uns wie ein Kind behandelt und geliebt. Bis jetzt sind alle gesund alt geworden. LG Brigitte
 
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Dogorama-Mitglied
23. März 21:09
Okay, DAS war jetzt eine sehr klar formulierte Meinung und Botschaft, die selbst ich auch verstanden habe... Danke dafür. Falls ich mal eine Gesamtauswertung vom Meinungsbild zu dieser Frage mache, kommt ein deutlicher Strich in die entsprechenden Spalte... Ich bin tatsächlich einigermaßen erstaunt, dass diese Ansicht nicht öfter und deutlicher vertreten wurde bisher. So nachdem, was man als Antwort auf solche Fragen allgemein so liest in den Threads ... Ich BILDE mir da ja grad erst meine eigene Meinung und finde es erstmal okay, da mal nach zu fragen. Dafür gibt's ja Foren. Vielleicht ist es unnötig kompliziert, danach überhaupt zu fragen, vielleicht ist es das Einfachste, alles weg zu räumen oder einfacher, den geeigneten Zeitpunkt zum Fressen dem Hund und seinen Bedürfnissen zu überlassen. Vielleicht ist allerdings das Einfachste deshalb nicht unbedingt das Sinnvollste ...? Alles möglich. Deswegen frage ich mal, wie die Halter hier insgesamt das so sehen und handhaben.
Dabei darf man auch einfließen lassen, das das keine Fachtagung ist, sondern eine Meinungsumfrage unter Laien. Heißt, es ist interessant, informativ aber nicht wirklich fachlich begründet oder belegbar. Also, eher so Deine Anfangageschichte "das ist so mein Gefühl dazu". Genaugenommen ist es relativ klar. Also für den Hund. Für den Mensch weniger, weil da komplexe Konzeptgedanken in Verbindung mit emotionalen Verstrickungen am Start sind. Das kann man einfach akzeptieren und für sich den Weg aussuchen, der sich am besten anfühlt. Der Hund wird das aushalten. So oder so.
 
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Dogorama-Mitglied
23. März 21:09
Da scheiden sich die Geister😉 Ich finde das etwas 'schlicht' gedacht und kann als Handlungsanweisung bei gewissen Personen als Freibrief für 'Machtmissbrauch' genutzt werden. Mäkeln bedeutet per Definition 'an jemandem, etwas beständig etwas auszusetzen haben und seiner Unzufriedenheit durch nörgelnde Kritik Ausdruck verleihen'..Passt auch nicht wirklich zu Hunden sondern eher zu Menschen finde ich. Das mindeste ist doch zu überlegen, ob der Hund einen Grund hat, Futter nicht zu fressen und das Thema fürsorglich zu betrachten . Alles andere finde ich etwas dünn argumentiert und zu EINFACH..
Sehr gut.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
23. März 21:58
Entscheidend wird es mit dem Napf stehenlassen ja erst dann, wenn der Hund regelmässig eine Portion im Napf übrig lässt.Da würde ich mir immer auf den Hund bezogen ganz individuell anschauen, woran das liegt und ob das erzieherische Auswirkungen haben kann. Vielleicht ist der Magen einfach nicht groß genug, der Hund kann keine so großen Portionen auf einmal aufnehmen dh Fütterungsfehler usw. Ich kann mir nicht vorstellen, wieso ein Hund dadurch mäkelig wird, höchstens trödelig beim Fressen.. Er ist ja nicht blöd und lernt doch auf kurz oder lang, dass der Napf später noch genauso dastehen wird (falls Halter ihn nicht manipuliert und zwischendurch nochmal auffüllt/aufpeppt). Wenn man im Tagesablauf sehr gebunden und darauf angewiesen ist, dass der Hund fix auffrisst, dann kann ich es total verstehen, wenn man dem Hund eben durch das Wegnehmen des Napfes angewöhnen möchte "friss jetzt oder du musst bis zum nächsten Mal warten". Achtung wieder Kinder-Vergleich: Einem Kind lasse ich den Nudelteller ja auch nicht stundenlang auf dem Tisch stehen.. Oder wenn der Hund generell eine Ressourcen"problematik" hat usw. Meiner zb kann Futter tagsüber nicht viel abgewinnen. Es interessiert ihn nicht, ob der Napf da steht oder nicht. Ich habe beide "Taktiken" lange ausprobiert und keinen Unterschied bemerkt. Daher lasse ich den Napf tagsüber mal mit TF stehen und freue mich, wenn er zwischendurch mal dran knabbert. Ich finde genauso wie das Thema Futter erarbeiten kommen die Herangehensweisen einfach auf das einzelne Tier an. Wenn ich zb meinen für Dinge belohne zb Übungen während dem Gassi, dann frisst er das Futter direkt. Lege ich es ihm einfach so hin, nimmt er es nicht. Ich nutze das, damit ich tagsüber zusätzlich einige kcal in ihn reinbekomme. Was nicht gleichzusetzen ist damit, dass er ohne Futter / Belohung nicht auch ansprechbar und motiviert ist. Wohingegen wenn ich einen verfressenen Hund hätte, dann wäre Futter erarbeiten wohl nicht das Mittel meiner Wahl.. ich habe in der Family so einen Kandidaten und da mögen die Verknüpfungen/Konditionierung zwar ganz gut über Futter funktionieren, aber freiwillige Kooperation sucht man da vergebens.
 
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Dogorama-Mitglied
23. März 22:13
Dabei darf man auch einfließen lassen, das das keine Fachtagung ist, sondern eine Meinungsumfrage unter Laien. Heißt, es ist interessant, informativ aber nicht wirklich fachlich begründet oder belegbar. Also, eher so Deine Anfangageschichte "das ist so mein Gefühl dazu". Genaugenommen ist es relativ klar. Also für den Hund. Für den Mensch weniger, weil da komplexe Konzeptgedanken in Verbindung mit emotionalen Verstrickungen am Start sind. Das kann man einfach akzeptieren und für sich den Weg aussuchen, der sich am besten anfühlt. Der Hund wird das aushalten. So oder so.
🙂Auch schön gesagt...ich mag den Thread und das Thema würde ich mit einigen von Euch gerne mal im Real-Live bei bedarfsdeckenden Getränken und Leckereien diskutieren...Wäre bestimmt ein netter Abend🍷...aber so geht's ja auch
 
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Dogorama-Mitglied
23. März 22:15
🙂Auch schön gesagt...ich mag den Thread und das Thema würde ich mit einigen von Euch gerne mal im Real-Live bei bedarfsdeckenden Getränken und Leckereien diskutieren...Wäre bestimmt ein netter Abend🍷...aber so geht's ja auch
👍
 
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Sonja
23. März 22:30
Meine Kritik? Dass du EINFACHES unnötig kompliziert machst... 😂💐 Wenn ein Hund mäkelt, dann ist das Futter halt weg, basta. Den ganzen Tag Futter rumstehen lassen? Ein NoGo! 😉
Und warum? Warum kann man nicht individuell herausfinden und entscheiden, welcher Weg der Beste ist? Wie kommst Du auf diese radikale Verallgemeinerung?
 
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Sonja
23. März 22:33
Dabei darf man auch einfließen lassen, das das keine Fachtagung ist, sondern eine Meinungsumfrage unter Laien. Heißt, es ist interessant, informativ aber nicht wirklich fachlich begründet oder belegbar. Also, eher so Deine Anfangageschichte "das ist so mein Gefühl dazu". Genaugenommen ist es relativ klar. Also für den Hund. Für den Mensch weniger, weil da komplexe Konzeptgedanken in Verbindung mit emotionalen Verstrickungen am Start sind. Das kann man einfach akzeptieren und für sich den Weg aussuchen, der sich am besten anfühlt. Der Hund wird das aushalten. So oder so.
Aus meiner Sicht braucht der Umgang mit diesem Thema keine wissenschaftliche Studie. Jeder sollte auf seinen Hund achten und einen Weg finden, der für Hund und Halter gut funktioniert. Da Hunde unterschiedlich ticken, halte ich es nicht für so klar, was der richtige Weg ist.
 
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Jan
23. März 22:39
Das Thema ist sehr interessant, wir haben Emma auch mit dem Futter sehr stark beeinflusst und dadurch viel erreicht. In dem Webinar von Ellen haben wir das auch nochmal sehr genau besprochen und ich sehe da eigentlich null Problem drin. Stichwort: verwalten der vier Ressourcen.
 
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Tom
23. März 23:00
Dabei darf man auch einfließen lassen, das das keine Fachtagung ist, sondern eine Meinungsumfrage unter Laien. Heißt, es ist interessant, informativ aber nicht wirklich fachlich begründet oder belegbar. Also, eher so Deine Anfangageschichte "das ist so mein Gefühl dazu". Genaugenommen ist es relativ klar. Also für den Hund. Für den Mensch weniger, weil da komplexe Konzeptgedanken in Verbindung mit emotionalen Verstrickungen am Start sind. Das kann man einfach akzeptieren und für sich den Weg aussuchen, der sich am besten anfühlt. Der Hund wird das aushalten. So oder so.
Da kann ich schon wieder mal einfach nur zustimmen. Ist einfach nur eine Querbeet-Meinungsumfrage, weil ich alles erstmal interessant finde. Manche Halter haben eine ganz persönliche Meinung, andere sind vielleicht ab und zu als Teilnehmer auf Fachtagungen. Nochmal andere sind vielleicht regelmäßig als Referenten dort. Aus welchem Grund auch immer die da sind... Ist dann schon wieder mal schwierig, das ganze jeder für sich - und ich für mich - am Ende zu bewerten. Meine Meinung: auch wenn jemand regelmäßig auf Tagungen geht oder dort Vorträge hält oder Bücher schreibt mit Inhalten. die für mich ganz persönlich nicht so begründet sind, dass ich es auch nachvollziehen kann, dann ist mir das vielleicht mal ehrlich gesagt nicht unbedingt mehr wert als ne ehrliche, von Herzen kommende Ansicht ohne große Theorien dahinter. Täte mir Leid, wenn ich hier was anderes signalisiert hätte. Für mich als Naturwissenschaftler sind solche Fragen viel viel schwieriger als andere Themen, wo man harte Fakten und überprüfbare Zahlen "auf den Tisch kloppen" kann. Hier geht es ja eher um Theorien, Strategien und "soft skills", die mit Worten erklärt werden müssen und die mir dann entweder ganz subjektiv entweder plausibel erscheinen oder halt auch nicht.
 

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