Ad1: Hunde, die nicht zum eigenen Sozialverband gehören, bedingen bei JEDER Hundebegegnung Abchecken, Klären, Einsortieren.
So ist das Hinlegen mitnichten Unsicherheit, sondern ein Abchecken, wie souverän der andere darauf reagiert:
Hält er Abstand? Nähert er sich zögernd? Kommt er angebrettert?.. Dieses Verhalten wird häufiger von selbstsicheren Hunden gezeigt, da es in der Regel auch immer mit dem Fixieren des anderen einhergeht. Auch Rasse spielt eine Rolle, Hütehunde zeigen dieses Verhalten proportional häufiger als andere Rassen.
Ad2: Liegt der Hund bei dir ab, ist er eigentlich gewillt, es dir zu überlassen, die Situation zu klären und den anderen fern zu halten. Was du als „er hat gerne Hundekontakt“ interpretierst, ist eine Konfrontation, die er gar nicht haben will.
Das zeigt er deutlich durch das Aufplustern. Würde ich die Situation sehen, könnte ich dir sicherlich noch zig weitere Anzeichen zeigen, dass der Hund nicht will, was er muss.
Ad3: Da du die Klärung nicht nur nicht übernimmst, sondern ihn auch noch explizit mit der Klärung beauftragst, tut er das mit den Mitteln, die er hat: Seiner Größe und Kraft.
Indem er auf und vielleicht sogar in den anderen rennt, versucht er einzuschüchtern. Ganz nach dem Motto „ Angriff ist die beste Verteidigung“.
Ad4: Je öfter und länger du deinen Hund solchen Situationen aussetzt, desto heftiger wird er werden. Nicht, weil er böse oder schlecht erzogen (Blödsinn!) wäre, sondern weil er überfordert ist.
Wenn du zukünftig das tust, wonach er förmlich schreit, nämlich die Begegnung vermeiden und ihn souverän und vom anderen Hund unbehelligt hindurch führst, wird er sich mehr und mehr entspannen.
Er wird nicht mehr zu jedem Hund hin“wollen“, wenn er weiß, dass er nicht für sich selbst sorgen muss.
Ad5: Ein bis drei regelmäßige Kumpels, die mit euch einen erweiterten Sozialverband bilden, werden ihm wirklich entspanntes Spiel möglich machen, wenn die Rollen geklärt sind.
Fremde Hunde braucht es nicht.