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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 19. Jan.

Entschuldigt ihr euch bei euren Hunden? Entschuldigen Hunde sich untereinander?

Ein Bekannter meinte, ich dürfe mich nie bei meinem Hund entschuldigen. Hunde untereinander würden das auch nicht machen. Ich sehe es nicht als Schwäche meinerseits, wenn ich meinem Hund versehentlich auf die Pfote trete und dann ohne Tamtam aus Gewohnheit kurz "Oh, Entschuldigung!" sage und ihm dabei vielleicht kurz über den Rücken streichel. Oder seht ihr das anders? Der zweite Teil seiner Aussage hat mich nachdenklich gemacht. Wenn es einem Hund beim Toben zu bunt wird, nimmt der andere sich bestenfalls zurück. Aber das wars dann. Keine Entschuldigung. Wenn Hunde Ärger befürchten, z. B. weil sie etwas zerstört haben, versuchen sie zu beschwichtigen. Aber das ist ja eher Selbstschutz. Entschuldigen Hunde sich? Kennen sie so etwas wie Schuld? Hat jemand mal so ein Verhalten beobachten können?
 
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Jörg
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18. Jan. 00:56
Entschuldigen kann man das nennen . Wir benutzen eben unseren Wortschatz , wo es kein Wort für gibt. Wenn ich meinem Hund weh getan habe, verhält er sich unterwürfig, weil er es für eine Korrektur eines Fehlverhalten hält. Und natürlich nicht weiß, wofür.
Ich streichele ihn dann und rede beruhigend auf ihn ein. Er entspannt dann sichtlich, und ist dann freudig erregt.
Man könnte es dann von meiner Seite Entschuldigung nennen. Und auf Hundes Seite Erleichterung, weil er merkt, daß es ein Versehen von mir war?
Wie man es auch nennt, ist ja wichtig, dem Hund verstehen zu geben, daß es ein Versehen war.
 
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Jörg
18. Jan. 00:56
Entschuldigen kann man das nennen . Wir benutzen eben unseren Wortschatz , wo es kein Wort für gibt. Wenn ich meinem Hund weh getan habe, verhält er sich unterwürfig, weil er es für eine Korrektur eines Fehlverhalten hält. Und natürlich nicht weiß, wofür.
Ich streichele ihn dann und rede beruhigend auf ihn ein. Er entspannt dann sichtlich, und ist dann freudig erregt.
Man könnte es dann von meiner Seite Entschuldigung nennen. Und auf Hundes Seite Erleichterung, weil er merkt, daß es ein Versehen von mir war?
Wie man es auch nennt, ist ja wichtig, dem Hund verstehen zu geben, daß es ein Versehen war.
 
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Jule
18. Jan. 01:37
Ich entschuldige mich selbst aus Gewohnheit und irgendwie aus Höflichkeit bei meinem Hund, wenn ich ihn versehentlich verletzt habe oder mir etwas (lautes) runtergefallen ist.
Je nachdem wie er darauf reagiert hat, rede ich kurz ruhig auf ihn ein und das war’s.
Wenn dir so etwas nur selten passiert und durch deine Körpersprache klar wird, dass dies ein Versehen war, kann es sein, dass der Hund es auch als ein Versehen auffasst.
Das Konzept der Entschuldigung wird der Hund höchstwahrscheinlich trotzdem nicht begreifen.
Wir tun vieles, was Hunde untereinander eigentlich nicht tun würden. Wir sind aber auch keine Hunde.
Ich sag meinem Hund auch Gesundheit, wenn er genießt hat, die Tiere unter sich würden das auch nicht tun, aber es schadet trotzdem nicht im geringsten. ;)

Zum Thema Schuld:
Wenn der Hund „beschwichtigt“, nachdem er etwas zerstört hat (in den Augen des Halters, nicht des Hundes), dann unter anderem deshalb, weil sich die Körpersprache und die Mimik des Menschen verändert und in einigen Fällen bedrohlich auf den Hund wirken kann.
Mit Schuld hat das nichts zu tun, denn ein Tier wird wohl kaum wissen, dass es genau diesen Gegenstand nicht hätte zerstören dürfen.
Es kann auch nur dann Schuld geben, wenn man etwas getan hat, was nicht „richtig“ war.
Richtig und Falsch gibt es nur bei uns Menschen, denn es hat etwas mit Moral zu tun.
Also Normen und Grundsätze, die unser zwischenmenschliches Verhalten regulieren. Dinge, die uns von Klein auf beigebracht werden.
Tiere haben so etwas nicht.
Wenn der Hund also keine Schuld empfinden kann, dann kann er sich im Umkehrschluss auch nicht entschuldigen.
 
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Fritz
18. Jan. 06:02
Ich entschuldige mich selbst aus Gewohnheit und irgendwie aus Höflichkeit bei meinem Hund, wenn ich ihn versehentlich verletzt habe oder mir etwas (lautes) runtergefallen ist. Je nachdem wie er darauf reagiert hat, rede ich kurz ruhig auf ihn ein und das war’s. Wenn dir so etwas nur selten passiert und durch deine Körpersprache klar wird, dass dies ein Versehen war, kann es sein, dass der Hund es auch als ein Versehen auffasst. Das Konzept der Entschuldigung wird der Hund höchstwahrscheinlich trotzdem nicht begreifen. Wir tun vieles, was Hunde untereinander eigentlich nicht tun würden. Wir sind aber auch keine Hunde. Ich sag meinem Hund auch Gesundheit, wenn er genießt hat, die Tiere unter sich würden das auch nicht tun, aber es schadet trotzdem nicht im geringsten. ;) Zum Thema Schuld: Wenn der Hund „beschwichtigt“, nachdem er etwas zerstört hat (in den Augen des Halters, nicht des Hundes), dann unter anderem deshalb, weil sich die Körpersprache und die Mimik des Menschen verändert und in einigen Fällen bedrohlich auf den Hund wirken kann. Mit Schuld hat das nichts zu tun, denn ein Tier wird wohl kaum wissen, dass es genau diesen Gegenstand nicht hätte zerstören dürfen. Es kann auch nur dann Schuld geben, wenn man etwas getan hat, was nicht „richtig“ war. Richtig und Falsch gibt es nur bei uns Menschen, denn es hat etwas mit Moral zu tun. Also Normen und Grundsätze, die unser zwischenmenschliches Verhalten regulieren. Dinge, die uns von Klein auf beigebracht werden. Tiere haben so etwas nicht. Wenn der Hund also keine Schuld empfinden kann, dann kann er sich im Umkehrschluss auch nicht entschuldigen.
Sich zu entschuldigen ist eine menschliche Handlung und ist vollkommen in Ordnung. Wenn ein Hund etwas falsch macht erkennt er das an der Haltung des Menschen. Hunde lesen den Menschen und reagieren dementsprechend. Leider sind die meisten Menschen zu ignorant ihre Hunde zu lernen ihren Hund zu lesen. Ergo : der Hund ist intelligenter als der Mensch.😄
 
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Dogorama-Mitglied
18. Jan. 06:31
Ich entschuldige mich auch, wenn ich meinem Hund mal auf die Pfoten trete, ich mal abgelenkt bin und dabei in den Hubd reinlaufe, etc ... Ich seh das wie Jörg, ich will meinem Hund mit der Entschuldigung zeigen, dass ich nicht sauer auf ihn bin oder absichtlich grob war. Nenn es halt auch eine Form von Beschwichtigung.

Was das Entschuldigen angeht: Wenn wir Snowflake alleinlassen, legt sie sich gelegentlich aufs Sofa, das eigentlich tabu ist. Wir haben sie dann bei der Wiederkehr ohne Tamtam runtergeschickt, was sie auch verstanden hat. Inzwischen hüpft sie von allein runter, bevor die Wohnzimmertür aufgeht, schaut uns schnell noch etwas unterwürfig an (das würd ich auch als Beschwichtigung/Entschuldigung werten) und sagt dann Hallo. Sie WEIẞ, dass das Sofa eigentlich Tabu ist 😜 Definitiv. Und sie weiß auch, dass wir nix dagegen machen können, wenn wir unterwegs sind 😁 Aber wir wissen das auch und lieber dulde ich das Räkeln auf dem Sofa, als dass sie die Möbel zerbeißt oder sonst was. Inzwischen kommt auch ihre Decke für die Nacht und wenn wir weg sind aufs Sofa, dass es für sie nicht immer ein Tabubruch ist.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Jan. 07:21
Ich entschuldige mich in Hundesprache, also ich gähne oder lecke mir über die Lippen, das machen meine Hunde untereinander auch so. Spielt mein Rüde zu grob und die Hündin fiept, lässt er sie los und gähnt, dann kommt von ihr wieder die spielaufforderung, sozusagen als "Entschuldigung angenommen"
 
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Christian
18. Jan. 16:17
Das ist glaube ich erziehungs sache.
Betrachte und behandel ich den hund als gleichwertig oder unter mich gestellt...
Für mich ist die grenze da sehr verwaschen und fließend...
Zum thema entschuldigen durch verhalten kommt es auf die situation an...
Wenn sie mir beim kochen durch die Füße läuft und ich ihr dabei auf die pfoten trete wird ordentlich geschimpft...
Da hat sie nichts zu suchen.
Wenn sie aber im körbchen oder vorm ofen liegt und ich ihr beim vorbei gehen auch pfote oder schwanz trete entschuldige ich mich auch.
Von meinem empfinden her kann ich nicht sagen das es bei ihr verstehen ist aber ein gewissen lern und gewohnheits effekt kann ich durchaus erkennen.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Jan. 16:57
Natürlich entschuldige ich mich bei meiner Hündin. Sie soll ja wissen, dass ich ihr nicht absichtlich auf die Pfote getreten bin oder sie erschreckt habe... Und auch sie 'entschuldigt' sich gewissermaßen. Wenn sie mal zu grob wurde oder zu wild, dann merkt sie ja, wenn mir das zu bunt ist oder mir weh tat und fährt direkt einen Gang runter. Manchmal sogar mit Beschwichtigungsgesten (wenn ich z.Bsp. Lautäußerungen vor Schmerz von mir gebe) :)
 
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Christian
18. Jan. 16:58
Zum thema schuld.
Wäre meine vermutung ist das charakter abhängig...

Meine tessa ist was verstehen angeht ein absolutes instinkt gesteuertes hohlbrot.
Also nicht falsch verstehen ich liebe meine maus, nur wenn ich ehrlich bin ist es halt einfach so🤷‍♂️...
Sie macht was ich sage aber verstehen tut sie nur ganz ganz langsam und nur wenig.
Da würde ich aus der erfahrung heraus z.b. gar nichts erwarten was übertragung angeht, also einer übung auf andere situationen anwenden... und damit auch weiterführend verständnis oder schuld.

Wir haben aber die letzten jahre mit einer kleinen malteser Hündin zusammen gelebt bei der ich da doch sehr ins zweifeln gekommen bin was die frage angeht wie viel verstehen sie und wie viel nicht.

Was regeln einhalten anging haben wir sie immer officer tapsy genannt.
Wenn ihr einmal etwas beigebracht wurde dann wurde das so strikt befolgt das es kaum etwas gab was sie davon abgebracht hat...

Nur als welpe gab es verschiedenste ausrutscher was so grundsätzlichkeiten angeht...
Dann war ihr verhalten wenn wir nach hause kamen und die pfützchen bemerkt haben gefühlt immer schuldig...
Ohren und schwanz gingen runter und es wurde so ins körbchen getrottet... und das obwohl in der sekunde davor vollgas alarm war, vom nach hause kommen ...
Und wir kein böses Wort oder miene verzogen haben beim auffinden...
(ist nervig, gehört aber beim welpen dazu also warum aufregen)

Auch als es später immer seltener wurde und dann nur noch vorkam wenn sie krank war o.ä. hat sie versucht es zu verstecken...
Ist auf die couch unter ein kissen und hat versucht es so zu machen das es nicht auffällt...
Und nur durch zufall habe ich das entdeckt weil ich genau an dem tag gesaugt habe und vorher nach knochen unter den kissen gesucht habe...
Das wäre niemals aufgefallen !!! Alle kissen lagen wie immer da, als hätte sich nichts bewegt.
Und darauf gekommen was der fleck unter dem kissen ist, bin ich erst als sie den schwanz runter ohren hängend von der couch neben mir und ins körbchen getrottet ist so als wenn ich ne pfütze zu hause gefunden habe.

Seit dem tag frage ich mich wie viel dieser hund wirklich versteht und wie viel nicht.
 
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Sonja
18. Jan. 23:27
Ich denke schon das sich hunde in ihrer art/Sprache sich "entschuldigen" auch untereinander. Zum Beispiel habe ich bei meinem Hund schon öfter beobachtet : Er ist beim toben/spielen manchmal noch immer ein "Elefant im Porzelanladen" . Wenn wir zusammen toben und er mich zu fest anrempelt oder kneift ich "ein schmerzenslaut" von mir gebe lässt er sofort ab , und schubst mich dan zart an oder schenkt mir einen "ganz speziellen blick" und ist beim zweiten mal um einiges vorsichtiger/feiner. Auch das er dasselbe bei seinen Hundefreunden macht habe ich das schon öfter gesehen. Also ja ich denke schon das es eine art Entschuldigung also möglicherweise ein "ich wollte dir nicht wehtun" ist. Auch wenn ich meinen Hund z.b. ausversehen anremple oder auf seine Pfote trete , "entschuldige" ich mich indem ich ihn über den Rücken streichle ( hab mich auch schon erwischt wie ich "sorry wollte ich nicht" zu ihm sagte🤗😊) Seine Reaktion ist daraufhin immer ein "schwanzwedeln und/oder anschmiegen) . Ich bin überzeugt das die Hunde uns mehr verstehen als wir oftmals denken , und daher finde ich es auch wichtig das man dem Hund zeigt wenn etwas nicht absicht war. Wenn sich Hunde, nach einem Vorfall untereinander beschwichtigen könnte dies ja auch eine art Entschuldigung sein " ich wollte das nicht, tu mir also nichts ja..." Ich denke viele "Gesten" unter Tieren unterscheiden sich , in der Bedeutung , nicht von unseren. Nur be uns Menschen haben all diese "Dinge die wir so tun oder eben nicht tun (sollten)" Namen/Bezeichnungen ,.... das sind Dinge die wir als Mensch wohl nie ganz verstehen ergründen werden ( eigentlich gut aber gleichzeitig auch irgendwie schade...😉)
 
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Dogorama-Mitglied
19. Jan. 08:42
Ich danke euch für die vielen Antworten und den Input. Jetzt kann ich es für mich besser einsortieren.