Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Besitzer stirbt im Beisein des Hundes. Kann der Hund sich nach einem Jahr noch daran erinnern?

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Petra
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zuletzt 18. Sept.

Besitzer stirbt im Beisein des Hundes. Kann der Hund sich nach einem Jahr noch daran erinnern?

Es ist jetzt ein Jahr her, dass die Besitzerin von Tessa verstorben ist. Tessa wurde ins Tierheim gebracht. Ich habe sie dann zu uns geholt, denn im Tierheim sollte sie nicht bleiben. Ich weiss nicht, wie Tessa das Sterben ihrer geliebten Menschenmama erlebt hat. Sie hat mich jetzt, 1 Jahr nachdem Vorfall, in der Nacht des Sterbedatums gegen 4 Uhr wachgebellt. Nachdem ich mit ihr gesprochen habe gab sie dann auch Ruhe und ging wieder in ihr Hundebett. Letzte Nacht hat sie mich wieder um 4:10 Uhr wachgebellt. Ließ sich jetzt nur schwer beruhigen. Immer wenn ich glaubte jetzt geht es, fing sie erneut an zu bellen. Wollte nicht in ihr Bett gehen. Es war total verwühlt. Nachdem ich das Bett gerichtet hatte, ging sie nur auf meine Einladung und immer noch zögernd hinein. Habe dann noch eine Weile bei ihr gelegen und sie gekrault bis eingeschlafen war. Tessa ist jetzt 13 Jahre alt und kam als Welpe zu ihrer Besitzerin. Sie sollte wohl getötet werden und das wollte meine Tochter nicht zulassen.
 
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Marla
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16. Sept. 10:25
Ich glaube, Hunde nehmen viel mehr wahr, als wir zum heutigen Zeitpunkt wissen ( bzw. es bislang wissenschaftlich belegt ist). Es könnte aber auch eine beginnende Demenz sein. Grundlos bellen, Tag/Nachtrythmus verändert, aufschrecken, zeitweise nicht wissen wo man sich befindet uvm. Falls du unsicher bist, kannst du mal deinen Tierarzt ansprechen.
 
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Dogorama-Mitglied
16. Sept. 09:22
Oh man ja leider.

Meine Labrador Hündin sahs 2 Tage mit ihrer verstorbenden Frauchen in der Wohnung.

Und sie war bis zu ihrem Tod traumatisierten.
Sie war aber auch schon 12 Jahre alt. Und wurde dann noch von denn Kindern ins tierheim abgeschoben.


Ich hoffe das es euch nicht so lange begleitet.
Alles Gute euch
 
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Ca.
16. Sept. 09:29
Diese Erfahrung habe ich bisher noch nicht machen müssen aber ich denke mir schon, dass Hunde darunter leiden (mitunter depressiv werden) können. Sie leiden ja auch wenn sie Artgenossen in der Familie verlieren, denen sie sehr geliebt haben. Warum also nicht beim Verlust vom geliebten Menschen! 🤗🤗
 
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Annette
16. Sept. 10:15
Meine Hunde haben noch nie wegen Todesfällen von hier lebenden Artgenossen getrauert. Einmal noch dran geschnüffelt, wenn überhaupt, und zum Alltag zurück! Liegt vllt. auch an der Rasse und an der Einstellung der Besitzer....
 
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Marla
16. Sept. 10:25
Ich glaube, Hunde nehmen viel mehr wahr, als wir zum heutigen Zeitpunkt wissen ( bzw. es bislang wissenschaftlich belegt ist). Es könnte aber auch eine beginnende Demenz sein. Grundlos bellen, Tag/Nachtrythmus verändert, aufschrecken, zeitweise nicht wissen wo man sich befindet uvm. Falls du unsicher bist, kannst du mal deinen Tierarzt ansprechen.
 
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Silke
16. Sept. 10:40
Der Hund von meinem Bruder musste es auch miterleben wie mein Bruder allein in seinem Haus gestorben ist. Da mein Bruder gestürzt ist und sich dabei den Kopf aufgeschlagen hat musste der Hund miterleben wie mein Bruder bewusstlos verblutet ist. Wir konnten seinen Hund damals leider nicht behalten weil wir zu dem Zeitpunkt selbst noch einen Schäferhund hatten und die beiden haben sich nicht sehr gut verstanden. Wir konnten den Hund aber zu einem sehr guten gemeinsamen Freund vermitteln der den Hund schon kannte und sehr erfahren mit Schäferhunden ist. Zu dem Zeitpunkt damals war der Hund 4 Jahre alt. Jetzt ist er 8 Jahre alt und bis auf Verlustängste in den ersten paar Wochen hatte der Hund nichts.
Ich glaube da wird schon wieder zu menschlich gedacht.
 
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Petra
16. Sept. 11:55
Man sagt ja auch die Hunde leben im Hier und Jetzt.
 
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Selina
16. Sept. 13:06
Ich bin mir ziemlich sicher dass auch Hunde ein Zeitgefühl haben. Vielleicht nicht unbedingt was Belohnungen angeht, da ist schnelles Timing wichtig aber ein Hund kann sehr wohl unterscheiden ob er jemanden einen Tag nicht gesehen hat oder Wochen. Wenn meine Eltern im Urlaub sind und dann heimkommen freut sich Evoli riesig und macht einen Affentanz. Normalerweise fällt die Begrüßung viel gemäßigter aus. Ich glaube sie kann sehr gut unterscheiden dass sie die beiden dann länger nicht gesehen hat als sonst.

Zum Thema, ich glaube nicht dass ein Hund ein genaues Datum kennen kann.
Es kann aber auch sein dass du wusstest dass das Datum ist und dass der Hund dann an dir gespürt hat dass irgendetwas los ist und auf deine Emotionen reagiert.
 
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Ca.
16. Sept. 14:12
Man sagt ja auch die Hunde leben im Hier und Jetzt.
Das stimmt voll und ganz. Erinnerungen haben Hunde natürlich auch! Wie erklärt sich, dass sie bei Angst zB. auf gewisse Menschen, Artgenossen oder Situationen die sich so ähnlich gerade wiederholt reagieren. Hunde die aus dem Tierschutz kommen und Angst nur vor Männern haben. Ein Hund der vom schwarzen Hund gebissen wurde und jetzt aggressiv gegen schwarze Hunde reagiert. Die Situation in der Tötungsstation bleibt zurück als Reaktion mit Panik, Verzweiflung und schreienden Lauten haften, sobald sie glauben in diese Lage zu sein. Da gibt's bestimmt ganz viele Beispiele. 🤗🤗
 
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L.🐾
16. Sept. 15:50
Der Hund von meinem Bruder musste es auch miterleben wie mein Bruder allein in seinem Haus gestorben ist. Da mein Bruder gestürzt ist und sich dabei den Kopf aufgeschlagen hat musste der Hund miterleben wie mein Bruder bewusstlos verblutet ist. Wir konnten seinen Hund damals leider nicht behalten weil wir zu dem Zeitpunkt selbst noch einen Schäferhund hatten und die beiden haben sich nicht sehr gut verstanden. Wir konnten den Hund aber zu einem sehr guten gemeinsamen Freund vermitteln der den Hund schon kannte und sehr erfahren mit Schäferhunden ist. Zu dem Zeitpunkt damals war der Hund 4 Jahre alt. Jetzt ist er 8 Jahre alt und bis auf Verlustängste in den ersten paar Wochen hatte der Hund nichts. Ich glaube da wird schon wieder zu menschlich gedacht.
Vom Hund mal abgesehen....das tut mir total leid mit Deinem Bruder!!!🥺
 
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Ulrike
16. Sept. 15:59
Vom Hund mal abgesehen....das tut mir total leid mit Deinem Bruder!!!🥺
Der Hund von dem Vater einer Freundin von mir ist nach dessen Tod alleine mit dem Bus (Bushaltestelle war vor der Haustür) bis zum Friedhof gefahren und hat sich dort an das Grab seines Herrchens gesetzt, bis „Mama“ ihn wieder abgeholt hat. Und das jeden Tag, bis zum Schluss. Und das ist keine erfundene Geschichte… Ich kann mir gut vorstellen, dass auch dein Hund „weiß“, wann sein Frauchen gestorben ist. Und auch, dass er trauert.