Yaco kam zu meiner „normalen“ Hündin Amy🌈 dazu. Und die beiden liessen sich in keinster Weise vergleichen! Ich verstehe sehr gut was du meinst!
Yaco lässt sich mit einem „normalen“ Hund überhaupt nicht vergleichen, auch wenn ein Außenstehender das sicher nicht erkennen kann!
Yaco funktioniert in meinem Alltag wunderbar. Aber er funktioniert nicht auf Knopfdruck, wenn es sein muss. Nicht wenn eine Erwartungshaltung von mir (oder durch andere, die mir Druck machen) dahinter steht. Ich muss mich immer auf das, was er leisten kann einlassen und ihm die Zeit geben, die er braucht. Es hat einige Zeit gebraucht, bis ich gelernt habe mich von der Erwartung anderer Personen frei zu machen. Als Beispiel: Yaco geht mit mir gut Gassi, hört super. Kaum ist meine Schwiegermutter dabei funktioniert nichts. Warum? Weil er dann funktionieren soll (Bemerkungen der Schwiegermutter machen mir Druck). Seit ich hier die Fronten geklärt habe, können wir prima auch mit Schwiegermutter zusammen gehen. ☺️
Gassi gehen mag Yaco auch oft nicht. Aus verschiedenen Gründen: er verlässt grundsätzlich nicht gerne das Haus (Trauma vom Ausgesetzt werden), er mag nur gutes Wetter, er ist kein besonderer Läufer, und außerdem ist das Sofa und der Garten doch wunderbar! 😁 Und dann kommt noch die Angst/ Unbehagen vor dem Wetter dazu.
Je nachdem welche Motivation von seiner Seite dahinter steht und was meine Bedürfnisse sind, gehen wir Gassi oder auch nicht. Ich zwinge ihn eigentlich nie zu etwas, sondern lade ihn ein, versuche ihn von meiner tollen Idee zu überzeugen. Das klappt sehr oft. Und wenn er draußen wirklich nicht will, gehen wir noch 10 m weiter (damit ich meinen Willen durchsetze) und dann drehen wir um.
Den Hund „beschützen“ tue ich nicht, ich bringe ihn immer wieder in Situationen, die an oder über seine Grenzen gehen. Aber immer in meiner Begleitung, immer so, dass er merkt, er findet Schutz und Halt bei mir. Die Situation ist im gruselig, aber er geht daraus gestärkt hervor.
Wenn ich ihn aber nicht begleiten kann, dann betreibe ich Management und versuche für ihn die Situation gut zu gestalten. ZB. Er hat vor Wind bei bestimmter Wetterlage Angst. Tagsüber begleite ich ihn dabei und schließe keine Fenster etc wegen ihm. Nachts möchte ich schlafen, ich mache die Fenster zu als Management.
Yaco ist in seinen Emotionen extrem sprunghaft. Er kuschelt sich auf dem Sofa von selbst an Herrli, plötzlich ist ihm der Kontakt zu nahe und er beißt ihn in die Hand (beißen mit Aua und Zahnabdruck, keine Verletzung).
Konsequenzen: Yaco muss vom Sofa runter ins Körbchen. Mir bricht bei seinem Anblick das Herz. Ob er das wirklich verstanden hat, ich weiß es nicht. Er war sooo unterwürfig und vorsichtig in der Folge. Ich bleibe dann ganz normal, so wie immer.
Mir ist klar, dass Yaco seine negativen Emotionen schlecht steuern kann, aber beissen muss auch eine Konsequenz haben. Ich hoffe, dass es über lange Zeit zu Erfolg führt.
Grundsätzlich schränke ich mich wegen Yaco nicht anders oder mehr ein als bei es bei jedem Hund notwendig ist.