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Sonja
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 118
zuletzt 12. März

Welche Gefahren stecken hinter den beliebten Sonderfarben? Erfahrungen?

❕️Achtung langer Text 😉❕️. Vorab: Es soll hier um Aufklärung und Information, für Memschen die in Erwägung ziehen sich einen Hund in "Sonderfarbe" zuzulegen, gehen . Aber auch Austausch , Erfahrungsberichte von Betroffenen deren Hund durch seine "Sonderfarbe" gesundheitliche Probleme hat. (Also bitte keine ..."..aber meiner ist Gesund "...."Schlagabtausch"😉) Man sieht sie immer öfter, sie werden immer beliebter; Merle, und andere Sonderfarben wie Blue, Silber, Champagne, Charcoal, maximal white....und andere in allen möglichen/unmöglichen Rassen und Mixe... Früher wurden diese Farben "Fehlfarben" genannt, und das zu einer Zeit wo Genetik entweder nicht bekannt war oder noch in den Kinderschuhen steckte. Damals wusste man , vielleicht intuitiv, das es keine "natürliche/normale" Farben sind und solche Tiere ( nicht nur Hunde) wurden aus der Zucht genommen. Aber je länger je mehr wird bewusst in Sonderfarben "gezüchtet", da sie teurer verkauft werden können und auch erhöte Nachfrage haben. Doch genau diese "Nachfrage" führt dazu das mehr kranke/potenziell kranke "produziert" werden. Nicht alle Hundebesizer wissen das Gendefekte für diese Farben zuständig sind, und das sie somit auch erhebliche Gesundheitsprobleme mit sich bringen/ bringen können : Am bekanntesten ist wohl Merle. Merle ist in "aller Munde" und in immer mehr Hunde. Es ist zwar richtig das Merle bei einigen Rassen ( Hütehunde) "schon immer vorkam" aber nichtsdestotrotz ist es nunmal ein Gendefekt der auch für Gesundheitliche Probleme/Krankheiten /Anfälligkeit zuständig ist. Es gibt verschiedene Typen Varianten von diesem Defekt, und einige bringen bei sorgsamer und vorsichtiger Zucht kaum Risiken. ABER : Es gibt auch "Pantom-Merle" , bei diesen Hunden ist es an der Fellarbe nicht erkennbar. Seriöse Züchter lassen ihre Zuchthunde auf den "Merle Faktor" testen, Hinterhofzüchter, Vermehrer etc jedoch nicht/kaum. Daher gilt ganz allgemeinen: Besser Finger weg von "Merle Hunden" aus solchen Quellen egal ob Rassehund oder Mix ! Wirklich extrem wird es nähmlich bei den eigentlich verbotenen "Doppelmerle Verpaarung" . Also Merle x Merle . Das gilt ebenso für Phantom Merle Verpaarungen, auch wenn nicht sichtbar ist der Defekt trotzdem vorhanden, die Gesundheitlichen Auswirkungen auf die Welpen gleich . Die weniger Bekannten Farbgen-defekte sind "maximum white" also so weiss wie möglich aber noch kein Albino ( bei Hunden hierzulande noch nicht so verbreitet) . Weiss ist in der Hundezucht trotzdem, besonders bei einigen Rassen, eine sehr heikle "Zucht Farbe " . Weiss ist nähmlich nicht weiss, und viel des "falschen weiss" kann zu Taubheit etc führen. Eine weitere weniger bekannter Farb-Gendefekt ist das Dilute-Gen. Dieses Gen hellt/ verdünnt die Fellfarbe auf. Also aus den natürlichen Grundfarben wird Blue, Silber, Charcoal, Champagne etc... Dieser Gendefekt ist aber aber auch für CDA und andere Chronische Probleme verantwortlich, auch sind bei solchen Hunden Haut, Fellerkrankungen, Allergien etc. anfälliger. Es wurde mittlerweile auch herausgefunden das viele Hunde mit Dilute-Gen "verhaltensauffällig" sind, wie z.b. Hyperaktiv, und unkonzetrierter sind/sein können. Die einzige Ausnahme bezüglich Dilute-Gen und die Silberne Fellfarbe ist beim Weimarer. Beim Weimarer ist es eine Natürliche Farbe die zur Tarnung dient, und weil es natürlich ist hat der Weimarer auch keine Gesundheitlichen Probleme damit. In anderrn Rassen /Mixen , ist es jedoch ein Gesundheitsrisiko.
 
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Dogorama-Mitglied
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25. Feb. 09:10
Ich muss hier anmerken, dass Aussies mit der Farbe blue/red merle nicht mehr als andere Hunde von gesundheitlichen Problemen betroffen sind.

Bei der Verpaarung von Aussies ist jedoch darauf zu achten, dass nicht zwei merle Hunde verpaart werden! Zusätzlich ist auf das MDR1 Gen zu achten, sodass keine betroffenen Nachkommen sondern lediglich Träger geboren werden
 
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Bettina
25. Feb. 09:04
Ich bin für absolute transparente aufklärung vorallem seitens des züchters denn käufer sind oft blau.äugig...wenn man dann nen totkranken hund mit gendefekt zuhause hat ist es zuspät...selbst in die böse Falle getapt...und ich sag euch dass war die hölle😱...es kann jede rasse erwischen...aufklärung ist so wichtig...und natürlich rückgrat solche hunde mit wissentlichen gendefekt NICHT zu züchten😤
 
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Dogorama-Mitglied
25. Feb. 09:10
Ich muss hier anmerken, dass Aussies mit der Farbe blue/red merle nicht mehr als andere Hunde von gesundheitlichen Problemen betroffen sind.

Bei der Verpaarung von Aussies ist jedoch darauf zu achten, dass nicht zwei merle Hunde verpaart werden! Zusätzlich ist auf das MDR1 Gen zu achten, sodass keine betroffenen Nachkommen sondern lediglich Träger geboren werden
 
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Dogorama-Mitglied
25. Feb. 09:13
Das beschreibt die kontrollierte Zucht sehr gut.
 
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Heike
25. Feb. 09:26
Ich bin Laie im Gebiet Zucht / Genetik, bin aber informiert, dass es durch die speziellen Farbzuchten zu gesundheitlichen Problemen kommen kann. Rein optisch gefallen mir die „bunten Hunde“ schon sehr gut, ich würde mir aber keinen davon anschaffen, da ich doch einen möglichst gesunden Hund haben möchte, die Gesundheit steht an oberster Stelle.
Genauso würde ich auch keinen Hund anschaffen mit unausgeglichenen Proportionen oder Kurznasen, Nackthund oder Superplüsch oder Faltenhund.
Die Probleme im Leben haben die Hunde, damit dann leider auch die Halter, denn mit einem kranken Hund leidet man selbst doch auch mit.
 
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Juli
25. Feb. 10:08
Mir gefallen die Sonderfarben tatsächlich rein optisch nicht.
Ich bin da aber auch festgelegt oder gefahren und eigentlich kauft man Hunde natürlich nicht nach Optik. Aber eben nach Gesundheit.

Ich finde es schwierig, dass Hunde dahingehend überhaupt gezüchtet werden.

Ich kann nur für Labradore sprechen, die mit den Dilute-Gen „gezüchtet“ werden. Die sehen häufig anders aus (Kopf- Körperform). Sind häufig größer und schmaler. Das schadet dem Labrador grundsätzlich nicht. Weil: Diese 40 Kilo Labradore sind nicht gesund. 🥲
Aber darum geht es nicht.

Ich persönlich kenne KEINEN seriösen Labrador-Züchter, der außerhalb von Gelb, Braun oder Schwarz züchtet. Heißt nicht, dass es keine gibt.

Ich kenne nur Besitzer, die hochallergische und optisch verschiedene Tiere besitzen. Kann Zufall sein, muss aber nicht.
Meist wirken die Tiere angespannter oder sogar aggressiver auf mich.

Ich finde aber auch hier konkret, dass es genügend Farbvariationen innerhalb der Rasse gibt.
I mean:
Schwarz
Blond, gelb bis foxred
Braun, dunkelbraun bis Leberfarben, fast ins Lila gehende. Mit weißem Brustlatz und ohne..
Reicht das nicht??
Und so sehe ich das auch für andere Rassen.

Für mich grenzt es an Willkür, fast Tierquälerei einen Hund rein wegen optischer Merkmale zu „verzüchten“.
Passender Weise sind das ja meist Rassen, die sowieso schon diverse Qualzuchtmerkmale aufweisen.

Übrigens gelten diese Farben bereits als Qualzucht lt. TSchG:
- Blue-dog-Syndrom (Silberzucht)
- Merlesyndrom (Weißzucht!)
 
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Juli
25. Feb. 10:15
Ich muss hier anmerken, dass Aussies mit der Farbe blue/red merle nicht mehr als andere Hunde von gesundheitlichen Problemen betroffen sind. Bei der Verpaarung von Aussies ist jedoch darauf zu achten, dass nicht zwei merle Hunde verpaart werden! Zusätzlich ist auf das MDR1 Gen zu achten, sodass keine betroffenen Nachkommen sondern lediglich Träger geboren werden
Aber allein das finde ich schon grenzwertig 🥲

Tut mir leid, heißt nicht, dass jedes Tier deswegen krank ist, aber ich finds schwierig..
 
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Juli
25. Feb. 10:16
Ich bin für absolute transparente aufklärung vorallem seitens des züchters denn käufer sind oft blau.äugig...wenn man dann nen totkranken hund mit gendefekt zuhause hat ist es zuspät...selbst in die böse Falle getapt...und ich sag euch dass war die hölle😱...es kann jede rasse erwischen...aufklärung ist so wichtig...und natürlich rückgrat solche hunde mit wissentlichen gendefekt NICHT zu züchten😤
So ist es!
Finde auch, dass die Züchter da zu sehr unter Druck geraten, wenn alle auf einmal „bunte“ Hunde wollen.

Angebot und Nachfrage..
 
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Vivi &
25. Feb. 10:20
@Sonja Grundsätzlich gut geschrieben, ich finde deine letzen beiden Sätze aber unglücklich formuliert. Der Weimeraner hat keine Probleme mit seiner Farbe, das hat aber nichts damit zu tun ob die Farbe natürlich ist oder nicht. Es wurden nur systematisch alle Hunde aus der Zucht entfernt die offensichtlich nicht gesund waren. CDA tritt nicht auf, weil der entsprechende Gendefekt nicht (mehr) in der Rasse auftritt. Ohne das Dilute Gen ist das CDA Gen unproblematisch.

Wenn der Weimeraner in eine Rasse eingekreuzt wird, die das entsprechende Gen hat (z. B. Der Labrador), dann entstehen kranke Hunde.
 
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Mirja
25. Feb. 10:23
Zu dem Thema kann ich das Buch „Geschundene Gefährten“ von Prof.Dr.Achim Gruber empfehlen 👌🏻
 
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Vivi &
25. Feb. 10:31
Mit etwas Wissen kann man übrigens auch hübsche, bunte und gesunde Hunde in Sonderfarben holen. Es gibt viele außergewöhnliche Farben die ohne Krankheiten und Schäden am Hund auftreten. Zum Beispiel ist das cremeweiß vom weißen Schäferhund oder Spitzen ist nicht problematisch. Für Menschen die Grau und Isabell schön finden, beim Pudel (und anderen Wasserhunden) gibt es das Ergrauungsgen. Die Hunde kommen braun oder orange auf die Welt und werden dann mit dem Alter heller. Ohne das Risiko einer unheilbaren Krankheit. Getupfte Hunde gibts mit dem Spottinggen. Das tritt zum Beispiel beim cattle dog, Border collie und diversen Jagdhunden auf. Dabei werden die Weißanteile mit der Zeit immer dunkler gesprenkelt. Beim Pittbull und verwandten Rassen gibt es die Farbe Seal. Das ist ein changierendes braun / schwarz. Auch etwas besonderes ohne Krankheiten die damit einhergehen.
Ich persönlich liebe ja die mehrfarbigen Haare in den verschiedenen Varianten des agoutigens (wildfarben und Varianten) wie zum Beispiel die Farbe Zobel beim Sheltie oder wolffarbene Hunde ( gibts oft im Tierschutz).

Das sind bunte Hunde ohne Krankheiten (zumindest ohne Krankheiten, die durch die Farbe kommen). Die Farben treten in den verschiedensten Rassen auf, da ist für jeden was dabei.