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Joe
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Anzahl der Antworten 97
zuletzt 11. Sept.

Ruhetage für den Hund

Immer mal wieder hab ich ein unterschwellig schlechtes Gewissen, wenn ich den einen oder anderen Tag einfach kein Lust hab, mit meinem Hund mehr als ein paar Gassigänge zu unternehmen. Und das, obwohl ich weiß, daß zu viel Beschäftigung, Bewegung und Bespassung ohnehin nicht gut sind für die Tiere uns auch uns Halter unter Stress setzen. Aber ab wann ist man ein fauler Rabenhalter, der Hund "nicht genug ausgelastet" oder gar vernachlässigt? In anderen Worten, wieviel Ruhe darf man sich guten Gewissens erlauben? Die frohe Botschaft kommt (unter anderem) von Yvonne Adler, erfahrene Kynologin, Hundepsychologin und -trainerin in Wien. Mehrere Tage pro Woche!!! Yuhuuu und heissa hopsassa!!! Natürlich ist das von Rasse zu Rasse, von Hund zu Hund wieder etwas unterschiedlich und individuell anzupassen, aber Frau Adler hat Hütehunde, also passt das für mich als Richtwert sehr gut 😁😁😁 Ich scherze nicht, die Vorstellung, dass ich hochoffiziell nicht nur die Erlaubnis sondern sogar die explizite Empfehlung bekomme, meinen Hund in Ruhe zu lassen und mein Ding zu machen, fühlt sich gut, erleichternd und nach einer entspannt lebbaren Zukunftsperspektive an! Ich freu mich! 🥳🤗🍾🥂 Freut sich wer mit mir? Buchtipp: "Allzu viel ist ungesund/Hunde-Beschäftigung und ihre notwendigen Grenzen" von Yvonne Adler, Gudrun Braun und Udo Gansloßer, Verlag Müller-Rüschlikon
 
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Natascha
11. Sept. 10:44
Stadtfelle mag ich auch sehr gerne. Aber du würdest dich wundern, wie viele Leute Dirk hier zerreißen würden. Denn Dirk wendet auch aversive Methoden an. Für die einen vollkommen legitim, für die anderen ein absolutes Unding und Trauma für den Hund.
Ja, ich weiß, daher versuche ich das eben zu „filtern“. Und ganz ehrlich kontroversen Themen gehe ich dann in Foren lieber aus dem Weg und diskutiere das lieber persönlich mit Leuten, bei denen ich meine, dass sie was wissen und ein gutes Gespür haben. Ich bin aber auch drei Hundeschulen durch, bis ich bei einer war, die meinen Vorstellungen immerhin zu 90% entspricht.
 
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Katrin
11. Sept. 10:50
Kannst du gute Buecher empfehlen? Egal, welches Thema. :)
Da kommt es dann darauf an wieviel man Ausgeben möchte. Einige liegen preislich bis zu 100Euro und mehr. Das lohnt sich meistens nur wenn man es für berufliche Zwecke holt oder regelmäßig zum nachschlagen nutzen will.
Der Kosmos Verlag hat viele gute Bücher, für faire Preise.
 
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Joe
11. Sept. 10:51
Und was ich nur mal anmerken wollte, es gibt auch Hundehalter, die seit über 20 Jahren Hunde halten und leider trotzdem so gut wie nichts über Hunde, deren Bedürfnisse und Regeln des gemeinschaftlichen Zusammenlebens wissen, ihre Hunde auch null lesen können, sich aber trotzdem aufgrund „ihrer Erfahrung“ für absolute Experten halten. Da ist mir ein Ersthundehalter, der sich Mühe gibt, sich informiert etc. tausend mal lieber.
Oh, da kenn ich auch zwei krasse Beispiele.

Eine ist eine sehr nette und intelligente Frau, die schon jahrelang Hunde hat und die auch liebt, aber trotzdem nicht sieht, dass das Spiel ihres 2 jährigen Rüden nicht mehr nur Spaß ist und der nicht einfach nur "laut" ist beim Spielen, sondern an der Grenze zu ernsthafteren Übergriffen wandelt.

Ich hätt es vielleicht auch nicht so deutlich bemerkt, wenn man es nicht an Guinness Reaktion auf ihn sehr gut gesehen hätte.

Der andere ist ein älterer Mann, der seinen Aussi regelmäßig in eine kleine Hundezone stellt und zusieht, wie der andere Hunde anpöbelt und mit ihnen zofft.
Der Herr findet, das gehört sich so unter Hunden, weil die machen sich ja die Rangordnung mit den Zähnen aus.
Inzwischen haben sich die Zähne seines Hundes was mit dem Arm einer Frau ausgemacht.
Seine Reaktion?
"Verklagen sie mich doch"

🙈🙈🙈🙈🙈🙈
 
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Natascha
11. Sept. 11:05
Oh, da kenn ich auch zwei krasse Beispiele. Eine ist eine sehr nette und intelligente Frau, die schon jahrelang Hunde hat und die auch liebt, aber trotzdem nicht sieht, dass das Spiel ihres 2 jährigen Rüden nicht mehr nur Spaß ist und der nicht einfach nur "laut" ist beim Spielen, sondern an der Grenze zu ernsthafteren Übergriffen wandelt. Ich hätt es vielleicht auch nicht so deutlich bemerkt, wenn man es nicht an Guinness Reaktion auf ihn sehr gut gesehen hätte. Der andere ist ein älterer Mann, der seinen Aussi regelmäßig in eine kleine Hundezone stellt und zusieht, wie der andere Hunde anpöbelt und mit ihnen zofft. Der Herr findet, das gehört sich so unter Hunden, weil die machen sich ja die Rangordnung mit den Zähnen aus. Inzwischen haben sich die Zähne seines Hundes was mit dem Arm einer Frau ausgemacht. Seine Reaktion? "Verklagen sie mich doch" 🙈🙈🙈🙈🙈🙈
Ja, perfekte Beispiele für diese „erfahrenen Hundehalter“.

Ich war mit der Nachbarshündin mal im Biergarten, ein anderer Gast hat seinen Hund frei rumlaufen lassen, der wollte dann auch den Kauknochen meiner Hündin klauen, sie hat sich aber angemessen gewehrt und er ist wieder abgezogen. Später als wir gehen wollten ist uns der freilaufende Hund gefolgt und der Besitzer hat sich beschwert, dass unser Hund angeleint ist. Er konnte seinen Hund nur mit Mühe zurückrufen. Und ja er hätte seit 15 Jahren Hunde und Hunde müssen frei laufen.

Klar vor allem im Biergarten und natürlich lasse ich fremde Hunde immer gerne von der Leine 😅

Um zurück zum Thema zu kommen, auch ein erfahrener Hundehalter, kann, wenn er keinen „Hundeverstand“ besitzt die notwendige Auslastung wahrscheinlich nicht einschätzen, wobei dieses „zu viel“ an Beschäftigung wohl vor allem Ersthundehalter betrifft, wenn diese sich informieren und von den Tausend Sportmöglichkeiten meinen auch jeden Tag mindestens eine davon machen zu müssen.
 
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Joe
11. Sept. 11:16
Apropos Ruhe - oder eben keine...

Samstag und gestern hatte Guinness nach einigen actionreicheren zwei ruhige Tage eingeplant.

Hat auch alles super entspannt geklappt.

Bis wir gestern auf der Abendrunde eine sehr ängstliche Hündin (ja, aus dem Auslandstierschutz) begleitet haben.
Bis auf ein bisschen verhaltenen Frust, weil man halt nur gehen und nicht spielen konnte, scheinbar alles normal.

Auf dem Rückweg in der einsetzenden Dämmerung Skateboard begegnet. Die übliche Aufregung weil Nachlaufen wollen. Gesteigerter Frust, weil Nachlaufen nicht möglich.
Auch das grundsätzlich normal, kommt immer mal wieder vor und wird bearbeitet.

Zurück zu Hause dann aber nicht mehr normal.
So übermacht und unruhig hab ich ihn seit Monaten nicht mehr erlebt.

Manchmal reicht scheinbar relativ wenig, um zu viel zu sein.
 
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Martina
11. Sept. 18:28
Wir haben seit über 40 Jahren Hütehunde, macht man mit denen zuviel ( für den Kopf) kann es passieren, dass sie überdrehen. Ruhephasen bzw. Tage sind da ganz wichtig gewesen.
Als Reitbegleithunde waren sie immer entspannt und nie überfordert, da sie am Pferd in gleichmäßigem mittleren Tempo mitlaufen konnten.
Unser jetziger Hüter hat leider HD und muss dadurch anders beschäftigt werden
 
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Joe
11. Sept. 21:31
Wir haben seit über 40 Jahren Hütehunde, macht man mit denen zuviel ( für den Kopf) kann es passieren, dass sie überdrehen. Ruhephasen bzw. Tage sind da ganz wichtig gewesen. Als Reitbegleithunde waren sie immer entspannt und nie überfordert, da sie am Pferd in gleichmäßigem mittleren Tempo mitlaufen konnten. Unser jetziger Hüter hat leider HD und muss dadurch anders beschäftigt werden
Da schau her, das ist ja sehr interessant!
Meist geht die Empfehlung ja grad umgekehrt, nich zu viel laufen, mehr Kopfarbeit.
E2Find ich wirklich spannend, dass deine Erfahrungen da anders sind.

Hast du konkretere Beispiele, welche Art der Kopfarbeit du als besonders überlastend erlebt hast?