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Daniela mit
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Anzahl der Antworten 70
zuletzt 25. Sept.

Den Hund vermenschlichen

Diese Aussage hört man immer wieder. Frage an euch: Wo fängt für euch die "Vermenschlichung" an? Was ist eurer Meinung noch okay und ab wann geht es zu weit?
 
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Sonja
15. Sept. 12:37
Ein Tier sollte ein Tier bleiben dürfen und die Bedürfnisse des Tieres sollte befriedigt werden.

Minou hat auch einen Mantel und einen Regenmantel.
- Bei Regen geht sie nicht gerne raus und es dauert mehrere Stunden bis sie wieder trocken ist, mit Regenmantel - kein Problem.
- Der Mantel wird im Winter beim Training getragen, als Kälteschutz, damit sie sich nicht nicht verletzt (kalt- warm arbeiten- auskühen- arbeiten).

Alte/kranke Hunde im Buggy finden ich total ok !
Aber wenn ein Hund im Buggy sitzt, damit das Kleidchen nicht dreckig wird, dann hört für mich der Spaß auf.
 
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Sonja
15. Sept. 12:58
Der erste Satz ist der Wichtigste! Solange es dem Hund nicht schadet, ihn nicht beeinträchtigt, ist es okay. Ein Hund muss aber auch Hund sein dürfen: buddeln, in den Bach springen, sich auch mal wälzen dürfen (natürlich nicht in totem Fisch🤭),...
Wenn kein toter Fisch, Eu de Duck oder Eu de Hors geht immer
 
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CAROL
15. Sept. 13:21
Für mich ist ein Aspekt das Verständnis und der Umgang mit den Emotionen des Tieres und dem daraus resultierenden Verhalten. Da versuche ich zu lernen, was tiergerecht ist und wo ich intuitiv wahrscheinlich ne Menge falsch machen würde, weil ich zu sehr von mir selbst/vom Menschen auf den Hund schließe. Einem ängstlichen Kind rede ich zB gut zu, das hilft ihm, die Angst zu überwinden und sich sicher zu fühlen. Ein ängstlicher oder aus anderen Gründen stark erregter Hund kann dagegen schnell in seinem unerwünschten Verhalten, wie zB Bellen, Unruhe, verstärkt werden, wenn ich ihn in so einer Situation streichle und auf ihn einrede. Einem Menschen sage ich Hallo und auf Wiedersehen, durchaus auch in einer angeregten Tonlage beim Nachhause kommen. Beim Hund vermeide ich jegliche Ansprache sowohl beim gehen als auch beim wiederkommen, um ihn nicht versehentlich in eine Erregungslage zu bringen, die dann wiederum zu Trennungsschwierigkeiten führen kann. Das sind für mich wichtige Punkte, wo ich aufpassen muss, den Hund nicht zu sehr zu vermenschlichen. Und ja, die kleine Tochter träumt schon von einer großen Geburtstagsparty für die Hundedame, aber ich glaube, das muss ich mir nochmal gut überlegen 🙈🤣
Dem ersten Teil stimme ich voll zu!

Anderer Meinung bin ich bei Angst, die der Hund zeigt. Angst ist eine Emotion und die kannst du nicht durch Trösten verstärken. Warum würdest du sonst das Kind trösten? Das machst du doch auch, um ihm zu zeigen „Hey, ich bin für dich da und ich nehme dich ernst“. Ich finde es vielmehr wichtig, ihm wie dem Kind auch, beizustehen und zu helfen. Wobei Streicheln nicht das Mittel der Wahl wäre bei mir.

Und auch die Mitteilung „ich gehe jetzt“ oder „ich bin gleich wieder da“, oder was auch immer man sagen mag, finde ich nur fair. Der Hund darf bzw muss doch lernen, was ich tue und dass ich wiederkomme.
 
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CAROL
15. Sept. 13:23
Ich finde es spannend, wie oft Regenmantel oder im Bett schlafen etc als Vermenschlichung angesehen wird. Gerade Hunde die im Haus/Wohnung leben entwickeln meist weniger Härte gegen Kälte und als Rudeltiere wollen die meisten in der Nähe von anderen Lebewesen schlafen. Ja die wenigsten Hunde mit Unterfell benötigen einen Regenmantel, aber bei denen ohne ist es sehr oft sinnvoll. Für mich ist es Vermenschlichung, wenn Hunden menschliche Verhaltensweisen nachgesagt werden. Beispiele wären: - "Der will mich nur ärgern"- Rache gibts bei Hunden eher nicht, wenn überhaupt noch eine Übersprungshandlung - "Der fühlt sich schuldig"- nee der beschwichtigt, weil er merkt du bist wütend - "Der will immer vor mir durch die Tür, weil er Dominant ist"- nee der ist vermutlich neugierig oder will die Lage checken; vielleicht auch nur Gewohnheit - "der lächelt"- oft stress oder sogar drohen, kann aber auch eine erlernte Handlung sein weils der Mensch toll findet - "der gähnt, der muss ins Bett" - klassisches Stresszeichen - "der ist stur"- jein, eher Schmerz, Unsicherheit, aber ok kein Bock ist da schon auch möglich
Schön gesagt! Vorallem die Beispiele. 👍🏻
 
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Steffi
15. Sept. 13:43
Ganz peinlich...Ich habe zu Weihnachten Tassen mit Lumi-Fotos verschenkt🤭😳...
 
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Johanna
15. Sept. 14:09
Ein Aspekt von Vermenschlichung vermute ich manchmal im Ernährungsbereich. Wenn Hunde aus schicken Näpfen hübsch dekoriertes Selbstgekochtes oder Reste des Familien bekommen, ungeeignete Naschereien etc. aber Bedarfsdeckung ist ein Fremdwort.
Thema Futter ist ein ganz eigenes.
Ich habe leider schon viel vermenschlichendes (oder nicht hundgerechtes) dazu hier im Forum gelesen…
Von es muss jeden Tag was anderes sein (ok, wenn es trotzdem Bedarfsdeckend ist), über es gibt Zusätze zum BARF jeden Tag nach Gefühl (von BARF halt ich wenig wegen Bakterien, also wenn, dann frisch vom Schlachter mit durchgerechnetem Plan) zu der Hund will kein Tier für das Futter leiden lassen, weil ich selbst auch vegan bin, liest man leider alles..
 
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Benedikt
15. Sept. 17:13
Der Hund isst nicht am Tisch, sprich wenn wir gegessen haben Mittag zb. Bekommt er sein essen. Betteln wird nicht belohnt und jeder dann wenn seine Rangordnung dran ist.
 
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CAROL
15. Sept. 18:07
Der Hund isst nicht am Tisch, sprich wenn wir gegessen haben Mittag zb. Bekommt er sein essen. Betteln wird nicht belohnt und jeder dann wenn seine Rangordnung dran ist.
Welche Rangordnung? 🤔
 
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Rim
15. Sept. 18:27
Vermenschlichung ist für mich nicht nur das, was man dem Hund hinzufügt (verkleiden - welcher normaler, realer Hundehalter macht das? Wie oft kommt das tatsächlich in Deutschland bei z. B. Dogorama-Nutzern vor?), sondern vor allem das, was man ihm vorenthält, weil man seine hündischen Bedürfnisse nicht wahrnimmt:
- Keine Begrüßung / Verabschiedung, wenn man geht oder kommt. Wenn es der Hund aber braucht, um zu verstehen, um zu vertrauen?
- Alles wird unterbunden, ignoriert, umgelenkt, aberzogen. Was ist aber, wenn der Hund ein Problem hat und das mitteilen möchte?
- Ständig muss der Hund auf den Halter hören, an der kurzen Leine laufen, etc. Was ist, wenn der Hund gerne schnüffeln, erkunden, entscheiden möchte oder sonst einen Wunsch hat?
- Etc.
Für mich ist Vermenschlichung nicht das Verkleiden & Co. Für mich ist Vermenschlichung die hündischen Bedürfnisse zu ignorieren.
Verkleiden schadet dem Hund nicht, das Ignorieren seiner Bedürfnisse aber schon.
 
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Lisa
15. Sept. 18:36
Ich stelle mir sehr oft vor, was Luna in manchen Situationen so denken könnte und spreche das dann in diesen Situationen auch laut aus. 😂 Eigentlich auch total komisch, weil Hunde ja sicherlich eh nicht solche Gedankengänge haben, wie wir....Aber wer weiß das schon. Lustig ist es allemal. 😅 Und das ist mal was, wo der Hund auch nicht im Hund-sein eingeschränkt ist.