Zwischen Kisten und Chaos – ein Gedicht für Melanie
Zwischen Kartons, Tapetenkleister,
ein Seufzen schwer – nichts wird hier leichter.
Die Wände leer, die Farben blass,
der Abschied wiegt wie schweres Nass.
Ein letzter Blick, ein leiser Fluch,
„Wo ist der Schraubenzieher bloß?“ –
der Umzug zieht durch Mark und Bauch,
und jedes Teil fühlt sich wie Tausch.
Doch da – ein Schnaufer, sanft und treu,
ein Wedeln sagt: „Ich bin dabei!“
Mein Hund, mein Herz auf vier tapferen Pfoten,
nimmt mir den Schmerz, lässt Zweifel verrosten.
Er spürt die Tränen, die ich verberge,
bellt nicht laut – nur seine Wärme
ist wie ein Licht in dunkler Zeit,
sein Blick ist Liebe – still und weit.
Die Friedrichsdorfer Straße ruft,
ein neuer Duft, ein fremder Hof.
Die Wände kahl, das WLAN fehlt,
doch etwas in mir leise zählt:
Den Mut, der morgens in mir lebt,
auch wenn die Müdigkeit mich klebt.
Den Wunsch, dass hier ein Anfang blüht,
wenn alte Angst nach hinten zieht.
Ich male Hoffnung an die Wand
mit müder, doch bestimmter Hand.
Ein Tisch, ein Bett, ein frischer Tee,
und draußen bellt mein Hund im Schnee.
Die Möbel wackeln – doch wir stehen.
Ein neues Leben darf jetzt gehen.
Denn was auch kommt, wir sind bereit:
Ein Mensch, ein Hund – und ganz viel Zeit.