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Emily
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zuletzt 27. Sept.

Wie viel Unmut darf ein Hund seinen Menschen gegenüber zeigen?

Hallo zusammen, folgende Situation: unser Hund hat sich eine seiner Wolfskrallen eingerissen, ist nicht weiter dramatisch, sieht auch nicht schlimm aus, aber der Nagel war vom Bett abgerissen und hing noch blöd dran. Ich kann mir also vorstellen, dass es schon sehr unangenehm für ihn war. Jedenfalls haben wir das dann untersucht und dabei halt auch den Nagel berührt, was er schon merklich doof fand, er ist bei seinen Pfoten sowieso immer etwas empfindlich und hat in der Situation relativ schnell Zähne gezeigt. Und dann, als meine Freundin seine Pfote losgelassen hat, hat er einmal vor ihr in die Luft geschnappt, also nicht nach ihr sondern mit so einer Armlänge Abstand zu ihr, aber halt in ihre Richtung. Direkt danach hat er beschwichtigt. Die eigentliche Operation des Nagelabschneidens lief dann reibungslos, wir haben ihm einen Maulkorb angezogen und ihm währenddessen Snacks reingeschoben. Die Frage, die ich nun gerne hier in die Runde stellen würde bezieht sich auf das Schnappen. Die Sache ist nämlich, dass meine Freunden und ich es eher undramatisch finden, da er ja vorher klar seinen Unmut kommuniziert hat und auch Luftschnappen ne Form der hündischen Kommunikation ist. Es kam also nicht aus dem Nichts und geschah nicht in der Absicht zu verletzen, sondern halt nur um zu sagen "das fand ich doof". Wir haben auch nicht wirklich auf das Schnappen reagiert, uns nicht wegbewegt oder so, ich glaube ich habe nur empört "sowas" gesagt. Aber deswegen die Frage: verklären wir das? Ist das Schnappen eine Form von Maßregelung, die man nicht dulden sollte? Ist das am Ende die Vorstufe zum Beißen, wann immer ihm was nicht passt? Und wie hättet ihr reagiert? Um zwei Antworten, mit denen ich ein bisschen rechne vorwegzunehmen: Nein, wir konnten ihn nicht einfach in Ruhe lassen, der Nagel war ein Verletzungsrisiko und musste ab. Und ja, wir trainieren ganz allgemein, dass er sich überall anfassen lässt auch an den Pfoten, aber in diesem Fall war er halt verletzt und es war ihm zu viel.
 
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Mia
Beliebteste Antwort
16. Juli 12:52
Absolut okay- tut eben weh und sei dir sicher, ein Hund der dich beißen will, trifft auch- das hat er also nicht beabsichtigt… ♥️
 
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Daniela
16. Juli 12:17
Ich würde es nicht dulden
 
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Daniela
16. Juli 12:19
Wenn hope ihre 5 Minuten hat und rennt und spielt und man stört sie hat sie anfangs mal gekauft dann sowas geht für uns garnicht
 
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Emily
16. Juli 12:39
Ich würde es nicht dulden
Hm okay, was hättest du dann in der Situation gemacht?
 
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Mia
16. Juli 12:52
Absolut okay- tut eben weh und sei dir sicher, ein Hund der dich beißen will, trifft auch- das hat er also nicht beabsichtigt… ♥️
 
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Ari
16. Juli 12:56
Bei Unmut weil ihm einfach etwas nicht in den Kram passt wäre mir auch Luft-Schnappen schon zu dreist.

Bei tatsächlichen Schmerzen sehe ich das etwas anders und mein Gedanke ist auch dass ich genau diese Situation nicht „unnötig“ üben würde wenn es ihm Schmerzen bereitet. Also gebe ich mich mit seiner Schmerzgrenze zufrieden und akzeptiere dass er seinen Unmut in der Sprache die ihm nunmal gegeben ist äußert.

Trotzdem würde ich persönlich nicht sofort nach einem Knurrer, Schnapper etc. zurückweichen sondern zumindest die Pfote noch kurze Zeit in der Hand halten und Ruhe reinbringen. Wenn nötig mit Maulkorb falls man dabei schreckhaft ist. Einfach um trotzdem das letzte Wort zu haben - zumindest empfinde ich das als richtig.
 
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Anna
16. Juli 12:56
Also wenn ich das richtig verstanden habe, hat Eure Aktion, auch wenn nötig, ihm einfach wehgetan… ich finde es in Ordnung. Zudem er in der Tat nicht gebissen hat, sondern geschnappt hat. Wie soll er sonst seine Gefühle ausdrucken?
 
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Anja
16. Juli 13:10
Ich Vergleiche so etwas gerne mit den Frauen, die während der Geburt ihre Männer wüst beschimpfen. Bei Schmerzen ist das bei Hunden wahrscheinlich nicht anders. Hätte er zugebissen ginge das nicht, aber seinen Unmut über Schmerzen äußern darf ein Hund schon. Er versteht ja nicht das man ihm lediglich hilft.
Nur wie weit er dabei geht ist entscheidend.

Haley tut schon beim Krallenschneiden als hätte ich vor sie abzumurksen... Geknurrt oder Zähne gezeigt hat sie dabei noch nie aber sie wehrt sich energisch. Nur sind das keine Schmerzen.

Ich denke das ist ein völlig natürliches Verhalten. Bei einem Hund mehr beim Anderen weniger
 
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Jenny
16. Juli 13:10
Ich persönlich finde es wichtig das hunde in der Sprache die ihnen gegeben ist kommunizieren, das heißt auch knurren wenn man ihnen weh tut bzw in die Luft schnappen, wir werden doch auch grantig bzw kommunizieren wenn uns etwas sehr unangenehm ist oder wenn uns jemand weh tut oder nicht? Natürlich musstet ihr weitermachen manchmal geht das nunmal nicht anders aber wieso dem hund untersagen seinem Unmut kundzutun? Ist mir doch lieber als ein hund der seelenruhig ist und dann aus heiterem Himmel beißt.

Pepper zb mochte es nicht während ihrer läufigkeit das man richtung Rute streichelt da hat sie leicht geknurrt nachdem Motto lass das und es war ok, nach der läufigkeit war alles beim alten und sie liebt es wieder gekrabbelt zu werden.

Das andere meine 12 jährige Tochter wollte unbedingt auf den Platz auf der Couch wo pepper gerade lag und hat versucht sie am Hintern hochzuheben, da hat pepper auch kommuniziert, mit leichtem knurren eher bummeln und das ist ok, Tochter hats kapiert kinder und hund ein herz und eine Seele.
 
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Emily
16. Juli 13:10
Bei Unmut weil ihm einfach etwas nicht in den Kram passt wäre mir auch Luft-Schnappen schon zu dreist. Bei tatsächlichen Schmerzen sehe ich das etwas anders und mein Gedanke ist auch dass ich genau diese Situation nicht „unnötig“ üben würde wenn es ihm Schmerzen bereitet. Also gebe ich mich mit seiner Schmerzgrenze zufrieden und akzeptiere dass er seinen Unmut in der Sprache die ihm nunmal gegeben ist äußert. Trotzdem würde ich persönlich nicht sofort nach einem Knurrer, Schnapper etc. zurückweichen sondern zumindest die Pfote noch kurze Zeit in der Hand halten und Ruhe reinbringen. Wenn nötig mit Maulkorb falls man dabei schreckhaft ist. Einfach um trotzdem das letzte Wort zu haben - zumindest empfinde ich das als richtig.
Ja, ich denke wenn der Grund für mich nicht so nachvollziehbar wäre, wie eben in dieser Situation wo er Schmerzen hatte, würd ich das auch nicht tolerieren.

Das stimmt, Zurückweichen wäre wohl das falsche Signal (also zumindest wenns halt eine Situation ist, wo er einfach durch muss). Er hat aber ja netterweise(?) abgewartet, bis meine Freundin ihn sowieso schon losgelassen hatte und dann erst sein "Fand ich uncool"-Schnappen nachgeschoben.
 
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Dogorama-Mitglied
16. Juli 14:19
Ich bin da sehr zwiegespalten. Einerseits dulde ich keine „Angriffe“ selbst wenn sie nicht verletzen sondern eher warnen sollen gegen mich oder andere. Auf der anderen Seite, hat es dem Hund ja offensichtlich wehgetan, und da stelle ich mir die Frage wie er sonst seine Schmerzen uns Menschen begreiflich machen sollte. Mein Hund ist was Schmerz angeht extrem robust und widerstandsfähig, also würde bei uns so eine Situation nie zustande kommen, daher kann ich auch nicht sagen wie ich dann wirklich reagieren würde wenn so etwas sein sollte. Grundsätzlich würde ich jedoch soetwas unterbinden. Nicht abstrafen aber unterbinden. Im Endeffekt muss der Hund ja so oder so durch und es muss gemacht werden.