Home / Forum / Erziehung & Training / Wie mache ich mich für meinen Hund beim Spaziergang interessanter?

Verfasser-Bild
Franzi
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 26
zuletzt 17. Apr.

Wie mache ich mich für meinen Hund beim Spaziergang interessanter?

Mein Hund ist leider ein Mischling aus 2 Jagdhunden, bei ihm ist es eig. fast immer ein Glücksspiel, ob er wiederkommt, oder etwas anderes interessanter findet. Deshalb können wir in auch nicht von der Leine lassen. Oft kommt er 10 mal perfekt und beim 11 mal bekommt er eine Spur von einem Hasen, etc. in die Nase und rennt zielstrebig unaufhaltsam einfach weg. Dann hilft es auch nicht zu ,,verschwinden", oder in eine andere Richtung zu gehen, das ist ihm aber dann alles egal. Wenn jemand Tipps hat, nehme ich sie sehr gerne an.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nele
Beliebteste Antwort
15. Apr. 12:01
Hallo Franzi, ich selber hab keinen Jagdhund aber auch hin und wieder Probleme mit der Aufmerksamkeit draußen.
Wir üben gerade ein Aufmerksamkeits "Wort/Geräusch. Ich mache ein Klick Geräusch mit dem Mund und bei Reaktion gibt's ein Leckerli oder ein kurzes Spiel. Klappt schon ganz gut.
Meine Freundin hat vor 6 Monaten eine deutsch Drahthaar Hündin übernommen und hat das auch mit ihr geübt. Im Wald/Feld ist die Hündin an einer Schleppleine da sie sonst auch noch hin und wieder abzischen würde. Sobald meine Freundin merkt das intensiver geschnuppert wird bzw das eine Fährte aufgenommen wird gibt sie ihr Aufmerksamkeitssignal und macht dann richtig Party wenn die kleine/große Maus zu ihr kommt. Das klappt bei ihr ganz gut.
"Verschwinden" oder weggehen würde ich nicht machen, mir wäre das Risiko zu groß das was passiert und ich hab Mal gehört das das bei manchen Hunden Verlustangst auslösen kann wenn er plötzlich Frauchen oder Herrchen suchen muss...
Davon jetzt Mal abgesehen, funktioniert es bei euch ja nicht.
Bevor er die Fährte findet abbrechen oder ihn so beschäftigt das er garnicht auf die Idee kommt nach einer Fährte zu suchen...
LG Nele und Blue
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nele
15. Apr. 12:01
Hallo Franzi, ich selber hab keinen Jagdhund aber auch hin und wieder Probleme mit der Aufmerksamkeit draußen.
Wir üben gerade ein Aufmerksamkeits "Wort/Geräusch. Ich mache ein Klick Geräusch mit dem Mund und bei Reaktion gibt's ein Leckerli oder ein kurzes Spiel. Klappt schon ganz gut.
Meine Freundin hat vor 6 Monaten eine deutsch Drahthaar Hündin übernommen und hat das auch mit ihr geübt. Im Wald/Feld ist die Hündin an einer Schleppleine da sie sonst auch noch hin und wieder abzischen würde. Sobald meine Freundin merkt das intensiver geschnuppert wird bzw das eine Fährte aufgenommen wird gibt sie ihr Aufmerksamkeitssignal und macht dann richtig Party wenn die kleine/große Maus zu ihr kommt. Das klappt bei ihr ganz gut.
"Verschwinden" oder weggehen würde ich nicht machen, mir wäre das Risiko zu groß das was passiert und ich hab Mal gehört das das bei manchen Hunden Verlustangst auslösen kann wenn er plötzlich Frauchen oder Herrchen suchen muss...
Davon jetzt Mal abgesehen, funktioniert es bei euch ja nicht.
Bevor er die Fährte findet abbrechen oder ihn so beschäftigt das er garnicht auf die Idee kommt nach einer Fährte zu suchen...
LG Nele und Blue
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
15. Apr. 12:06
Erstmal super das du sie da an der Leine hast . Hast du mal versucht mit der Hundepfeife für den Rückruf zu arbeiten?
Als Beschäftigung vielleicht apportieren oder suchspiele ?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Franzi
15. Apr. 12:07
Hallo Franzi, ich selber hab keinen Jagdhund aber auch hin und wieder Probleme mit der Aufmerksamkeit draußen. Wir üben gerade ein Aufmerksamkeits "Wort/Geräusch. Ich mache ein Klick Geräusch mit dem Mund und bei Reaktion gibt's ein Leckerli oder ein kurzes Spiel. Klappt schon ganz gut. Meine Freundin hat vor 6 Monaten eine deutsch Drahthaar Hündin übernommen und hat das auch mit ihr geübt. Im Wald/Feld ist die Hündin an einer Schleppleine da sie sonst auch noch hin und wieder abzischen würde. Sobald meine Freundin merkt das intensiver geschnuppert wird bzw das eine Fährte aufgenommen wird gibt sie ihr Aufmerksamkeitssignal und macht dann richtig Party wenn die kleine/große Maus zu ihr kommt. Das klappt bei ihr ganz gut. "Verschwinden" oder weggehen würde ich nicht machen, mir wäre das Risiko zu groß das was passiert und ich hab Mal gehört das das bei manchen Hunden Verlustangst auslösen kann wenn er plötzlich Frauchen oder Herrchen suchen muss... Davon jetzt Mal abgesehen, funktioniert es bei euch ja nicht. Bevor er die Fährte findet abbrechen oder ihn so beschäftigt das er garnicht auf die Idee kommt nach einer Fährte zu suchen... LG Nele und Blue
Da sind super Tipps drin, ich hab nur leider noch ein Problem. Es gibt nichts mit dem du ihn draußen ablenken kannst. Er findet nichts interessanter als schnüffeln, ich hab sogar schon ausprobiert dass er sich sein Essen verdienen muss, das kann man aber leider vergessen. Ich hab ihm dann irgendwann abends sein Essen gegeben, damit er nicht verhungert😅😂
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nele
15. Apr. 12:19
Da sind super Tipps drin, ich hab nur leider noch ein Problem. Es gibt nichts mit dem du ihn draußen ablenken kannst. Er findet nichts interessanter als schnüffeln, ich hab sogar schon ausprobiert dass er sich sein Essen verdienen muss, das kann man aber leider vergessen. Ich hab ihm dann irgendwann abends sein Essen gegeben, damit er nicht verhungert😅😂
Meiner liebt zum Glück Futter aber auch nicht immer. Wir haben das Aufmerksamkeitssignal in der Wohnung angefangen zu üben, dann im Garten und dann bei leichter Ablenkung draußen.
Fütter funktioniert bei meiner Freundin im Wald/Feld auch nicht so gut. Sie hat verschiedene Dummys mit verschiedenen Gewicht und Form. Der eine sieht aus wie eine Ente und hat auch so ca das Gewicht von einer Ente. Der funktioniert sehr gut bei ihr. Sie musste auch erstmal probieren was die Hündin mag. War bei uns auch so das nicht jedes Spielzeug funktioniert. Blue mag auch lieber eher schwere Sachen wo er auch drauf rum kauen kann und wir mit zergeln können. Da muss man glaub ich etwas experimentieren was dem Hund gefällt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Franzi
15. Apr. 12:27
Erstmal super das du sie da an der Leine hast . Hast du mal versucht mit der Hundepfeife für den Rückruf zu arbeiten? Als Beschäftigung vielleicht apportieren oder suchspiele ?
Alles schon probiert😔
 
Beitrag-Verfasser
Ilona
15. Apr. 13:02
Da sind super Tipps drin, ich hab nur leider noch ein Problem. Es gibt nichts mit dem du ihn draußen ablenken kannst. Er findet nichts interessanter als schnüffeln, ich hab sogar schon ausprobiert dass er sich sein Essen verdienen muss, das kann man aber leider vergessen. Ich hab ihm dann irgendwann abends sein Essen gegeben, damit er nicht verhungert😅😂
Ich hab auch so eine Nasenhündin. Ich baue das jetzt auf, das wir zusammen eine Fährte gehen. Sprich, es gibt eine Grundpostion, die sie einnimmt, ein Anfangssignal und ein Endesignal. Angefangen habe ich in einer reizarmen Gegend, bei uns im Park. Da läuft kein Wild rum. Wenn wir das machen, markiert ich das mit clicker, erst bei leichten Fährten, wo sie noch ansprechbar ist. Wenn sie dann schon anfängt intensiver zu schnüffeln wieder clickern. Reagiert sie nicht, schmeiss ich ihr ein Fleischleckerli in den Weg. Dann hab ich ihre Aufmerksamkeit und wir machen ein paar Minuten Pause. Dann nochmal von vorn, ganz strukturiert. Nach ein paar Minuten gibt's nach dem letzten Clicker ein Endesignal. Zum Weitergehen schmeisse ich dann noch ein paar Leckerlis entgegen gesetzt der Fährte.
Mittlerweile üben wir Uch schon in reizstärkeren Gegenden. Mir geht es darum, dass sie auch bei starken Fährten lernt, abrufbar zu sein.
Wenn sie gerne schnüffeln, nutzt das doch für dich. Du könntest einfach auch ein wenig Nassfutter auf die Wiese schmeissen, und die darf mit dir gemeinsam suchen. Oder fang an mit Zielobjektsuche, so kannst du das ein wenig umlenken und sie gezielt auslasten.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Claudia
15. Apr. 13:28
Ich verstecke Leckerlis unterwegs in Baumrinden und rufe sie zurück und lasse Stella dann suchen . Ist schwer bei einem Jagdhund. Wenn die Nase hoch geht heißt es Alarm🤣Der Jagdtrieb ist oft stärker als alles andere.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
15. Apr. 14:36
Ein stark ausgebrägter Jagdtrieb ist auch sehr schwer zu steuern. Erst recht wenn sie bereits Erfolg mit dem Jagen hatten. Das ist quasi Selbstbelohnend und sehr schwer zu toppen. Du musst quasi etwas tun oder dabei haben was besser ist als das jagen. Vor allem muss die Orientierung und Bindung zu dir bereits sehr stark sein. Impulskontrolle spielt dabei auch eine große Rolle und sollte intensiv trainiert werden. Schleppleine sollte solange dran bleiben wie es noch nicht 100 % funktioniert. Verschwinden oder andere Richtung gehen ist da kontraproduktiv. Im Gegenteil du solltest rechtzeitig auf seine Signale achten und bevor er nicht mehr gut reagiert schon seine Aufmerksamkeit zu dir holen und natürlich mit richtig super tollen Leckerli belohnen. Vielleicht kannst du ja ein Antijagdtraining absolvieren, aber eine Garantie gibt es leider nicht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Justyna
15. Apr. 15:09
Hallo Franzi,
ein Jagdtrieb zu stoppen ist sehr schwierig und verlangt ein konsequentes Training. Die Impulskontrolle muss funktionieren, damit Dein Hund sein Verhalten unterbrechen kann. Außerdem bin ich der Meinung, man sollte den Hunden das geben, was sie brauchen bzw. wofür sie gezüchtet worden sind; selbstverständlich aber in einer kontrollierten Umgebung. Danach ist der Hund gut ausgelastet und kann besser Impulskontrolle-Training aufnehmen und er ist dann auch bei Spaziergängen besser abrufbar.
Bei meinen Jagdhunden hat es super funktioniert :)
Beste Grüße.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
15. Apr. 15:48
Liebe Franzi,

Bevor man etwas gegen das Jagdverhalten unternimmt, wäre es interessant, zu erfahren, warum sich dein Hund draußen so außenorientiert verhält.

Wie lange lebt dein Hund bei dir?
Warum ist er so stark mit anderen Reizen beschäftigt?
Bist du über Leine und Stimme so stark mit ihm im Gespräch, dass es nicht nötig ist, nach dir zu schauen?
Ist er über- oder unterfordert?
Wieviel Ruhe bekommt dein Hund insgesamt am ganzen Tag? Ruht er tatsächlich oder bleibt er im Liegen auch übermäßig auf Empfang?

Könntest du ihn ohne Leine von einer 0815-Schnüffelstelle abrufen oder auch ohne Abruf bitten weiterzugehen ohne das die Stelle zu Ende untersucht wurde?
Wie würdest du diese Fragen für dich beantworten?

Ablenken empfinde ich als langfristige Strategie nicht sinnvoll. Ablenken hilft dir nicht, wenn dein Hund meterweit entfernt ist und dann plötzlich Wild(geruch) auftaucht. Möglicherweise ist da der Zug fürs Ablenken lange abgefahren.

Zwischen den Zeilen hört es sich ein wenig so an, als würdest du eine Menge ausprobieren, aber die Strategien schnell verwerfen, wenn sich nicht augenblicklich Erfolg einstellt.
Finde Methoden, die du ethisch und tierschutzrechtlich mit dir vereinbaren kannst und ziehe diese durch. (Für mich persönlich wäre die Futter-ausschließlich-für-Arbeit-Strategie raus, weil sie sehr pauschal ist und vieles nicht berücksichtigt. U.a. ob die geforderte Leistung überhaupt durch den Hund erbracht werden kann).
Fair zum Hund zu sein, bedeutet sich verbindlich zu zeigen, also Aufgaben nur dann zu stellen, wenn sie für den Hund auch durchführbar sind, gleichzeitig aber auch einzufordern, dass es passiert.

Leckereien zu werfen, nachdem einen der Hund erfolgreich ignoriert hat, um die Aufmerksamkeit zurückzubekommen, finde ich lerntheoretisch schwierig.
Was nimmt der Hund denn daraus mit?

Selber wichtiger zu sein als zu Jagen, bzw. immer das wichtigste für den Hund zu sein, finde ich vom Anspruch sehr hoch. Ich finde, dass es oft einen gewissen Druck mit sich bringt in dem Punkt, wo der Hund sich gegen einen entscheidet, das Patentrezept gegen Jagen auszupacken und umzusetzen. Das hat Heiner vermutlich gar nicht so gemeint, aber ich habe oft das Gefühl das es so ankommt.

Ich weiß genau, würde ich versuchen gegen den Reiz gegen zu halten, würde ich bei meinem Terrier verlieren.
Was bei uns hilft, ist dafür zu Sorgen, dass der Hund lernt in einem Zustand zu bleiben, in der sie sich selbst regulieren kann. Rückruf und Impulskontrolle ist definitiv wichtig, aber für uns nur der Notnagel, den wir dann nutzen, wenn der Rest versagen sollte.